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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#543227
Moin,

Freitag den gekauften Unimog 1300 L in Emden abgeholt, gestern beim Wechseln des Getriebeöles meines EX Bund Unimog 1300L habe ich eine Schock bekommen. Ich schaute nochmal, wie ich es immer mache, kurz vor dem zuschrauben der Ölablassschraube auf der rechten Seite in die Öffnung und siehe da, ein Metallteil war zu sehen. Ih drehte es langsam mit einem Schraubenzieher und versuchte mit einer dünnen Spitzzange das Teil zu greifen. Leider passte es mit dem Hinteren Teil nicht auch die Öffnung. Somit ist es Getriebe geblieben.

Das Getriebe ist bis zum Ablassen des Öles normal zu schalten gewesen, alle Gänge durchgeschaltet, Rückwärtsgang, Allrad alles völlig normal.

Ich mag den Unimog nicht mehr starten und schalten schon gar nicht.

Meine Fragen nun:

1. wie bekomme ich das Teil raus, sprich muss ich das ganze Getriebe ausbauen oder kann ich das auch im eingebauten Zustand machen, Pritsche habe ich wegen Lackarbeiten schon entfernt, Führerhaus kann ich kippen ?
2. Was passiert wenn ich das Teil drin lasse, wird ja auf dem Gehäuseboden liegen, sprich besteht die Gefahr dass dieses Teilchen die rotierenden Zahnräder blockieren kann, bisher hat es ja anscheinend keine Schade angerichtet.
3. Wie groß ist der Abstand zwischen Unterkante eines Zahnrads in der "mittleren" Getriebekammer und dem Boden des Getriebegehäuses
4. Sind Arbeiten am Getriebe wenn man es zerlegt und die Ersatzteile vorhanden sind von einem Schrauber überhaupt zu leisten oder muss es eine Spezialwerkstatt sein ?
5. von welchem Teil könnte das abgebrochen sein, es sieht aus als wenn es ein Teil von einem Sackloch ist, bzw, nach ca. 8 mm ist eine "Rückwand, bzw. ein Versatz.

Über Tips und Anregungen würde ich mich sehr freuen, bin momentan ziemlich geschockt. Danke schonmal im voraus.

Jochen

7036
Zuletzt geändert von UnimogEmden am 05.07.2020, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
#543232
Hallo Jochen,
das Schaltgetriebe kann nach hinten aus dem Verteilergetriebe herausgezogen werden.
Bei einem U1300l ist da sogar relativ viel Platz drum rum. Pritsche bleibt wo sie ist.
Geht alles von Unten. Das Schaltgetriebe ist mit langen M12 Stiftschrauben durch das Verteilergetriebe fest.
Dort in Fahrtrichtung Vorne alle M12 Muttern ab + 3 Schrauben die an Stellen sitzen wo durch und durch nicht geht.
Dann kannst du als erstes Richtung Fahrerhaus einen ca. 30 mal 30 cm großen Aluminiumdeckel abnehmen.
Sehr wahrscheinlich bekommst das Bruchstück jetzt schon raus. Das Getriebe mit einem Wagenheber abstützen und nun
ca.20 cm Richtung Hinterachse rausziehen und ablassen.
Auf der Stirnseite des Schaltgetriebes wirst du nun ich glaube 8 Stück kurze Bolzen sehen welche den Planetensatz gegen Verdrehung sichern finden. Zwei davon sitzen unten rechts und links in einer Recht schmalen Gussnase mit Sacklochbohrung. Sehr wahrscheinlich ist eine davon abgebrochen.
Wenn dem so ist: Glückgehabt, alles saubermachen, zusammen bauen, neues Öl rein und Gut. Den Schaden gibt es immer wieder mal und es stört nicht weiter.
Wenn nicht: Getriebe sorgfältigst nach den Schaden absuchen und entsprechend instand setzten.

Aber als allererstes : Werkstatthandbuch kaufen und einlesen.

Gruß Oliver.
#543234
Hallo Oliver, vielen Dank für Deine ausführliche Anleitung, ich werde es am Wochenende mal angehen. müssen die Dichtungen neu, dann würde ich mir vorab welche die passenden wieder bestellen ? Bzgl. Werkstatthandbuch finde ich immer einen Versand der die für rund 195,00 € in Papierform anbietet (2 Ordner), gibt es die auch als PDF irgendwo?

Grüße Jochen
#543242
Hallo Jochen,

ich würde die beiden Dichtungen neu kaufen.
Man kann das auch mit Flächendichtung machen, jedoch muss dann das Hauptlager im VG neu abgestimmt werden.
Bei den originalen Papierdichtungen kann man das 1 zu1 wieder zusammen bauen.
Bei der Demontage des Aluminiumdeckels auf die Abstimmscheiben im Lagersitzt achten. Diese müssen
auch genau so wider rein. Ggf. beider Montage mit etwas Fett "festkleben".

Das Handbuch gibt es original nur bei Buch und Bild. Die haben die Rechte von Daimler gekauft.
Das Buch zum Anschauen finde ich für die Werkstatt auch praktikabler als einen Rechner mit PDF.

Gruß Oliver.
#543266
Morgen Oliver,

ich habe mit das noch mal angesehen. Meine Frage nun, kann ich nicht besser das Verteilergetriebe entfernen um an das Fremdstück da ran zu kommen, die beiden Schubrohrverbindungen sind doch sicherlich einfacher zu lösen, als die ganzen Verbindungsstelle des Getriebes und das Getriebe selber vom Rahmen. An dem Verteilergetriebe sind keine Verbindungen bis auf eine Druckluftverbindung für die Schaltung Vorderradantrieb ?

Grüsse Jochen
#543268
Hallo Jochen,

die Antwort ist ganz klar : NEIN!

Man kann nicht das VG Ausbauen und das Schaltgetriebe drin lassen. Dann kommt der ganze Klotz runter/raus.
Das abziehen der Achsen nach Vorne/Hinten ist viel aufwendiger als das Abziehen des Schaltgetriebes.
Wenn du zuerst nur mal den Aludeckel vom VG abbaust must du außer ölablassen und die M12 Muttern +3 Schrauben
raus machen erst mal Garnichts machen.
Soll das Schaltgetriebe dann raus müssen die beiden Schalthebel ausgehängt werden. Die 4 Schrauben der Getriebelagerung rechts raus,
und die Zuluft für den Gruppenschaltzylinder ab.
Das VG mit Schaltgetriebe ausbauen ist mindestens die doppelte Arbeit.
Und ich empfehle nochmals die Anschaffung des Werkstatthandbuches. Gruß Oliver.
Dateianhänge:
Getriebe.JPG
Getriebe.JPG (98.98 KiB) 879 mal betrachtet
Deckel.JPG
Deckel.JPG (83.37 KiB) 879 mal betrachtet
#543277
Hallo Oliver,

vielen Dank für die Lokalisierung des "Trümmerteiles" ,beim näheren betrachten durch die seitliche Ablassschraube sieht das Teil genauso aus. Ich würde sagen 100 Punkte. Aber die Frage ist, wie kann das Teil überhaupt abbrechen, bei der Montage? du sagtest das kommt ja anscheinend häufiger unter den Unimogs vor, ansonsten habe ich ja nichts "schwingendes" im Getriebe, alles bleibt schön an seinem Platz, ein Fehlfunktion kann auch ausgeschlossen werden. Gusslunker in Verbindung thermisches Spannung oder Vibrationen?

Du schriebst: "zuerst nur mal den Aludeckel vom VG abbaust musst du außer ölablassen und die M12 Muttern +3 Schrauben
raus machen erst mal Garnichts machen".

Wenn ich die durchgehenden M 12 Schraube lösen, rutscht das VT Getriebe nicht runter oder sind dort noch zwischen Planetengetiebgehäuse und VT Getriebe Passstifte ?

Ist denn nicht noch, weil die zwei Getriebegehäuse verschraubt sind eine Art Gehäusesteg unten am Boden, ich habe ja auch noch im VT-Gehäuse eine Ablassschraube. Die hat ja den Sinn das ich das Öl da auch rauskriege. Folglich komme ich durch den Deckel gar nicht an das Teil heran, ich dachte schon mit Draht oder so. Ferner ist die massive Aufhängung am Rahmen des Getriebes, doch am Planetengetriebegehäuse, d.h .wenn ich Hauptgetriebe und Planetengetriebe rausnehme, wie ist denn das Verteilergetriebe befestigt, nur durch die Schubrohre getragen?

Ist auch alles eine Last mit diesem blöden Bruchstück, kann schon nachts nicht mehr schlafen. Man will fahren und es geht nicht. Aber die Tipps sind schon mal Gold wert und ich kann etwas besser schlafen.

Grüße jochen



Also ich besorge mir erstmal die Papierdichtungen und d
#543278
Hallo Jochen.

Das VG Gehäuse ist ja noch auf der anderen Rahmenseite fest. Klar das sackt etwas ab. Wagenheber oder einen auf Länge geschnittenen Holzbalken drunter und gut ist.
Das Getriebe fällt auch nicht aus dem VG. da auch hier einige Schrauben verbaut sind die nicht durch und durch gehen. An der Fügeebene geht ein keiner Spalt auf, aber runter fällt da nichts.
Was das Öl angeht stimmt eine Vermutung das es Stege in den Gehäuseteilen gibt.
Jedoch sind genügend große Öffnungen vorhanden um mit einem Magneten welcher auf einem flexiblen Schwanenhals angebracht ist das Bruchstück zu bergen.
Durch Öffnung 1 ins VG rein, durch Öffnung 2 aus dem VG raus in den Ölsumpf vom Getriebe rein. Idealerweise zeitgleich mit einem Baumarktendoskop durch die Ölablassschraube geschaut und schon das Teil geangelt.
Nicht vergessen nach dem Stift zu suchen der halb in das Bruchstück gehört.
Warum dieser Bruch immer mal wieder auftritt kann ich nicht abschließend beantworten, jedoch laufen die Getriebe auch ohne das Stück und den Stift ohne Probleme.
Gruß Oliver
Dateianhänge:
VG Gehäuse.JPG
VG Gehäuse.JPG (86.88 KiB) 847 mal betrachtet
#543283
Danke Dir Oliver, jetzt werde ich mal die Dichtung bestellen, hast Du einen Tip ? unsere Mercedes Benz Niederlassung in Emden gibt es seit einem Jahr leider nicht mehr, kann man die auch Online irgendwo bestellen, wo bestellst Du wenn du was brauchst ? Grüße
#543292
Hallo Jochen,

ich kaufe die Dinge das täglichen Bedarfes bei Daimler.
Habe eine erfahrene Unimog Kundendienststation im übernächsten Ort, und mir dort eine ganz gute Rabattstaffel erarbeitet in über 20 Jahren.
Dem Grunde nach können auch nicht Unimog Sternwerkstätten Unimogteile beschaffen, ist natürlich nicht immer einfach.
Daher kaufen viele bei den "großen" Unimog Gebrauchthändlern als da wären : Merex, Huber, Kindermann, usw. die Versenden auch alle die Teile.

Gruß Oliver.
#543314
Hallo Oliver,

habe den Deckel ab und warte noch auf einen Magnetgreifer. War mit einem medizinischen Endoskop drinnen. diese Schraube oder Zapfen ist an der Bruchstelle noch drin.

Beim Deckelabbauen war oben ein eine M 10 Ölablasschraube drin, war auch mit einem Pfeil auf einen Deiner Bilder gekennzeichnet. Was ist das denn für ein Ölkreislauf, muss ich noch beim Wiederanschrauben des Deckels irgendetwas ausser dem eigentlichen Getriebe befüllen ?

Grüße
n
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