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Unimog 411 vs U529 - So verschieden und doch Unimog.

Verfasst: 24.09.2018, 16:10
von Weinfurtner
Servus Moggler,

immer wieder habe ich in der Vergangenheit verschiedene Leute über die "neuen Unimog" schimpfen gehört. Nein, ich will keine Diskussion wie "die viele Elektronik" oder "früher war alles besser". Und dennoch finde ich es richtig, Neues auch skeptisch zu hinterfragen.

Jedenfalls weiß ich an unsrem 411.119 natürlich auch den noch relativ einfachen Aufbau zu schätzen, wo man das meiste selber in Stand halten kann. Auch bietet er im Vergleich mit den Traktoren aus dieser Zeit (und auch noch mit einige Jahre jüngeren) wesentliche Vorteile, welche Euch ja bekannt sein dürften :lol: :spitze

Wie jedes Fahrzeug, das wettbewerbsfähig bleiben will und Ambitionen hat, innovativ sein zu wollen, musste sich auch der Unimog mit der Zeit weiterentwickeln. Dass er dadurch technisch etwas komplexer wurde, ist aber natürlich auch einer gewachsenen Ausstattung geschuldet und hält sich im Vergleich zu modernen Traktoren eh in Grenzen. Trotzdem, in 30 Jahren, wenn der U529 und co. mal Oldtimer sind.. wird es dann auch noch eine solche vernetzte Community geben wie diese hier, mit Leuten, welche das Fahrzeug durch und durch kennen und Rat geben können?

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Der Unimog ist seit jeher zum Arbeiten gebaut, mit gestiegenen Anforderungen hat er sich weiterentwickelt und will dennoch Unimog bleiben. Er ist es ja auch, nur in anderer Form. Und daher kann ich nun nach ein paar Einsätzen, die ich die neuen Unimog mit der Kamera begleitet habe, sagen: Im Prinzip ist er noch der selbe, durch und durch.. nur er ist größer und leistunsfähiger, aber auch effizienter und sogar wartungsfreundlicher - ja, tatsächlich. Leider kann man nicht mehr so viel selber machen, aber dafür gibt es ja die ganze Elektronik... Ölwechsel zB ist im Intervall von 200 auf 1400 Stunden gestiegen.. somit kann er wiederrum länger ohne Wartung auskommen und ist daher produktiver. Und auch in Sachen Haltbarkeit mache ich mir bei den neuen eher weniger Sorgen.. ist alles getestet.. und.. zumindest das Fahrerhaus kann ja nicht mehr rosten :lol: 8)

Nein, soweit die Theorie. In der Praxis bin ich immer wieder erstaunt, wie zukunftssicher der 411er immer noch ist (haben noch einen 19 Jahre jüngeren Traktor am Hof... nur so viel: bin echt froh, wenn ich den durch den 411er ablösen kann :mrgreen: ) und freue mich auf jedes Mal mit ihm.

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Ein Vergleich von 411er und U529 ist ein sensibles Thema, daher bin ich das am Rande des TechDays am Arber dieses Jahr möglichst sachlich angegangen. Wir durften unsren 411er zwischen den neuen Unimog ausstellen. Als ich dann am Vorabend quasi mit den Mogs alleine dort war, habe ich es gewagt und die beiden Stoßstange an Stoßstange gestellt.. natürlich ein Video dazu gedreht, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte: 411er vs U529

Die wichtigsten technischen Daten findet Ihr da, aber noch einmal deutlich:
Der 411er und der U529 - ich mag beide. Da ich den großen nicht auslasten kann, bin ich mit dem 411er voll zufrieden, er bleibt ein festes Familienmitglied :P :wink: Aber auch der U529 hat was.. würde mir schon auch gefallen 8)

Was meint Ihr, habt Ihr Fragen? Bin zwar kein Unimog-Händler, habe mich aber schon intensiver damit beschäftigt in letzter Zeit. :mog4

Gruß,
Ludwig
:flex

Re: Unimog 411 vs U529 - So verschieden und doch Unimog.

Verfasst: 24.09.2018, 20:43
von 403Matt
Hawedere Lugge,

der Vergleich, den Du gemacht hast, ist schon brutal (und gut natürlich).
Ursprünglich für normale Bauern gedacht, ist der neue Unimog nur noch was für
Lohnunternehmer und Grooooßbauern. Allein Wartung und Reparatur übersteigt
die Selbsthilfe im Problemfall. Natürlich reißen die neuen was. Aber ich bin froh,
einen uralten Unimog benutzen und reparieren zu dürfen.
Trotzdem: A Unimog is a Unimog.
In diesem Sinne,
an schen Dog midanand,
Matthias

Re: Unimog 411 vs U529 - So verschieden und doch Unimog.

Verfasst: 25.09.2018, 05:58
von Weinfurtner
Dere Matthias,

danke für das Feedback!
Ja, aber die Bauern, die sich damals einen 411er anschafften, waren wahrscheinlich ja auch etwas größer als die "normalen" :wink:
In Unserer region gibt es auch schon ein paar Bauern mit 300 PS Schleppern, da könnte ich ihn mir schon vorstellen, für die kleineren gibt es ja noch den U216 und U218..
Aber wie Du sagst, Selbsthilfe... ja; aber andrerseits ist ein Unimog kein Schlepper, wo man als Lohnunternehmer jeden Tag einen anderen Fahrer drauf setzen sollte, ein Stammfahrer wird sich dann mit der Zeit auch zu helfen wissen. Ich finde jedenfalls, dass bereits die CVX und Varios, die ich gefahren bin, von vor 15 Jahren wesentlich schlechter zum Selbstwarten sind.. zudem gibt es da ja auch ein gutes Servicenetz bei MB..

Aber es stimmt auch, wenn man den Mog komplett selbst richtet, lernt man ihn besser kennen und schätzen.. das ist halt mit den älteren etwas leichter :D

Gruaß,
Ludwig