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Welche Öle?

Verfasst: 16.08.2004, 13:00
von Gundo
Hallo Immo, hallo Manfred !

Es gibt weder in der Fachliteratur noch in Veröffentlichungen der Ölhersteller Hinweise darauf, dass synthetisches Getriebeöl in \"modernen\" Fahrzeugen (ab etwa 1950) den Dichtungen schaden könnte. Es bestehen vielmehr Anzeichen dafür, dass verhärtete Wellendichtringe (\"Simmerringe\") durch synthetisches Öl wieder elastischer werden. Von daher dürfte also absolut nichts zu befürchten sein.
Wenn allerdings Getriebe oder Achsen bereits undicht sind, könnte die Verwendung von synthetischem Öl eventuell zu einer Verschlechterung der Situation im Stillstand führen. Denn synthetisches Öl ist ja bereits in kaltem Zustand etwa so dünnflüssig wie normales Öl bei Betriebstemperatur. Möglicherweise tropft es dann im Stand dort heraus, wo es zuvor nur während der Fahrt tropfte...
Aber wie gesagt, mann kann das ausprobieren, ohne zusätzliche Beschädigungen durch das synthetische Öl zu riskieren.
Gruß
Gundo

Welche Öle?

Verfasst: 16.08.2004, 21:29
von Andreas
Hallo Leute,

ganz wichtig: Kein GL5 bzw. Öl mit EP(wie Extreme Pressure)-Zusätzen in alte (d.h. dafür nicht vorgesehene) Schaltgetriebe. Diese enthalten nämlich Synchronringe und sonstige Bauteile aus Bronze, die von den EP-Zusätzen angegriffen wird. Der Grund liegt darin, dass die EP-Zusätze Schwefel enthalten und dieser sich mit dem Kupfer aus der Bronze verbindet.

Schöne Grüße, Andreas

Welche Öle?

Verfasst: 16.08.2004, 21:29
von Andreas
Hallo Leute,

ganz wichtig: Kein GL5 bzw. Öl mit EP(wie Extreme Pressure)-Zusätzen in alte (d.h. dafür nicht vorgesehene) Schaltgetriebe. Diese enthalten nämlich Synchronringe und sonstige Bauteile aus Bronze, die von den EP-Zusätzen angegriffen wird. Der Grund liegt darin, dass die EP-Zusätze Schwefel enthalten und dieser sich mit dem Kupfer aus der Bronze verbindet.

Schöne Grüße, Andreas

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 09:49
von Gundo
Hallo Andreas !

Dass nach dem Krieg konstruierte Fahrzeuge (also auch der Unimog) Bauteile enthalten, die von modernen Ölen angegriffen werden, wäre mir neu. Hast du meinen Beitrag vom 21.6. (weiter oben auf dieser Seite) gelesen ?
Die Zusätze im GL-5 Öl dürften eigentlich keine Bauteile in modernen Schaltgetrieben angreifen. (Der Unimog hat in diesem Sinne ein modernes Schaltgetriebe). Die gegenüber dem GL-4 ÖL erhöhte Menge an Hochdruckzusätzen (gleichzeitg Reibungsverminderer) führt vielmehr dazu, dass auch die Reibung an den Synchronringen vermindert wird, so dass die Synchronringe durchrutschen könnten und das Schalten dadurch erschwert wird. Es gibt keine Hinweise darauf, dass durch die (irrtümliche) Verwendung von GL-5 Öl im Schaltgetriebe dauerhaft Schäden entstehen.
Gruß
Gundo

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 09:49
von Gundo
Hallo Andreas !

Dass nach dem Krieg konstruierte Fahrzeuge (also auch der Unimog) Bauteile enthalten, die von modernen Ölen angegriffen werden, wäre mir neu. Hast du meinen Beitrag vom 21.6. (weiter oben auf dieser Seite) gelesen ?
Die Zusätze im GL-5 Öl dürften eigentlich keine Bauteile in modernen Schaltgetrieben angreifen. (Der Unimog hat in diesem Sinne ein modernes Schaltgetriebe). Die gegenüber dem GL-4 ÖL erhöhte Menge an Hochdruckzusätzen (gleichzeitg Reibungsverminderer) führt vielmehr dazu, dass auch die Reibung an den Synchronringen vermindert wird, so dass die Synchronringe durchrutschen könnten und das Schalten dadurch erschwert wird. Es gibt keine Hinweise darauf, dass durch die (irrtümliche) Verwendung von GL-5 Öl im Schaltgetriebe dauerhaft Schäden entstehen.
Gruß
Gundo

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 13:26
von Redlisch
Hallo Andreas !

Dass nach dem Krieg konstruierte Fahrzeuge (also auch der Unimog) Bauteile enthalten, die von modernen Ölen angegriffen werden, wäre mir neu.
Mir wurde das allerdings auch von 2 Ölzulieferern gesagt, das zu moderne Öle die Bundmetalle angreifen können.

Bei mir ging es um einen Traktor von 1962, die Firma Fendt schrieb mir allerdings
auf meine Anfrage folgendes:

Sehr geehrter Herr xxx,
als Ihr Farmer 2 gebaut wurde, war die Anzahl der angebotenen und
unterschiedlichen Öle nicht besonders groß. Daher ist auch keine
Spezifikation in Ihrer Anleitung aufgeführt. Im Grunde können Sie die
überall erhältlichen, handelsüblichen Öle verwenden.
Für das Getriebe lautet die Spezifikation GL 4, beim Motorenöl z.B.
API-CD, 2104 C oder STOU.

***************

MfG

Axel

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 13:26
von Redlisch
Hallo Andreas !

Dass nach dem Krieg konstruierte Fahrzeuge (also auch der Unimog) Bauteile enthalten, die von modernen Ölen angegriffen werden, wäre mir neu.
Mir wurde das allerdings auch von 2 Ölzulieferern gesagt, das zu moderne Öle die Bundmetalle angreifen können.

Bei mir ging es um einen Traktor von 1962, die Firma Fendt schrieb mir allerdings
auf meine Anfrage folgendes:

Sehr geehrter Herr xxx,
als Ihr Farmer 2 gebaut wurde, war die Anzahl der angebotenen und
unterschiedlichen Öle nicht besonders groß. Daher ist auch keine
Spezifikation in Ihrer Anleitung aufgeführt. Im Grunde können Sie die
überall erhältlichen, handelsüblichen Öle verwenden.
Für das Getriebe lautet die Spezifikation GL 4, beim Motorenöl z.B.
API-CD, 2104 C oder STOU.

***************

MfG

Axel

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 22:09
von Tribotec
Hallo Schmierer,
nur etwas zur Klaerung. Die Bezeichnung GL-4 oder GL-5 beschreibt die Viskositaet des Getriebeoeles. GL ist die englische Abkuerzung fuer \"Gear Lubricant\". Die Nummernbezeichnung wurde von den Amerikanern eingefuert, da es fuer sie einfacher war, anstatt mit Centistokes, usw. herumzuhantieren. So ist zum Beispiel ein GL-4 equivalent zum Getriebeoel, das eine Viskositaet von etwa 150 Centistokes bei 40 Grad Celsius hat, waherend ein GL-5 ein Oel ist, das etwa 220 Centistokes bei 40 Grad Celsius hat. Getriebeoele haben von vornherein andere Zusaetze als zum Beispiel Motoroele. Der Anteil der \"Extrem Pressure\" Zusaetze ist sehr gering und fuer Zahnrad und Rollenlager unbedingt zu empfehlen. Wenn ihr also den Zahnraedern und Lagern etwas gutes tun wollt, dann sollte es ein Oel mit den Extrem Pressure Zusaetzen sein, die, wie gesagt, normalerweise in Getriebeoelen enthalten sind. Wenn Zweifel bezueglich der Veretraeglichkeit eines \"synthetischen\" Oeles und Dichtungen besteht, ist es empfehlenswert, herauszufunden aus welchem Material die Dichtungen gefertigt wurden und mit der Information zum Oellieferanten zu gehen. Da gibt es haufenweise Information!

Gruss aus dem sonnigen Nordwesten Kanadas,

Albert Koehler

Welche Öle?

Verfasst: 17.08.2004, 22:09
von Tribotec
Hallo Schmierer,
nur etwas zur Klaerung. Die Bezeichnung GL-4 oder GL-5 beschreibt die Viskositaet des Getriebeoeles. GL ist die englische Abkuerzung fuer \"Gear Lubricant\". Die Nummernbezeichnung wurde von den Amerikanern eingefuert, da es fuer sie einfacher war, anstatt mit Centistokes, usw. herumzuhantieren. So ist zum Beispiel ein GL-4 equivalent zum Getriebeoel, das eine Viskositaet von etwa 150 Centistokes bei 40 Grad Celsius hat, waherend ein GL-5 ein Oel ist, das etwa 220 Centistokes bei 40 Grad Celsius hat. Getriebeoele haben von vornherein andere Zusaetze als zum Beispiel Motoroele. Der Anteil der \"Extrem Pressure\" Zusaetze ist sehr gering und fuer Zahnrad und Rollenlager unbedingt zu empfehlen. Wenn ihr also den Zahnraedern und Lagern etwas gutes tun wollt, dann sollte es ein Oel mit den Extrem Pressure Zusaetzen sein, die, wie gesagt, normalerweise in Getriebeoelen enthalten sind. Wenn Zweifel bezueglich der Veretraeglichkeit eines \"synthetischen\" Oeles und Dichtungen besteht, ist es empfehlenswert, herauszufunden aus welchem Material die Dichtungen gefertigt wurden und mit der Information zum Oellieferanten zu gehen. Da gibt es haufenweise Information!

Gruss aus dem sonnigen Nordwesten Kanadas,

Albert Koehler

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 09:30
von Gundo
Hallo Albert !

Bitte erzähle hier nicht einen solchen Unsinn.
Die Typenbezeichnung GL-4 oder GL-5 hat mit der Viskosität des Öles überhaupt nichts zu tun. Es gibt Gl-4 Öle in allen Viksositätsstufen und GL-5 Öle in allen Viskositätsstufen.
Die GL-Klasse kennzeichnet nur den Einssatzzweck der Getriebeöle. GL-4 ist in der Regel für synchronisierte Schaltgetriebe und GL-5 für Achsgetriebe oder auch für neu konstruierte Schaltgetriebe, die ausdrücklich für GL-5 Öle zugelassen sind.
Das ganze kannst du weiter oben auf dieser Seite nachlesen, du kannst aber auch auf die Internetseiten von Castrol oder anderen Ölherstellern gehen, und dir das dort ebenfalls erklären lassen.
Gruß
Gundo

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 09:30
von Gundo
Hallo Albert !

Bitte erzähle hier nicht einen solchen Unsinn.
Die Typenbezeichnung GL-4 oder GL-5 hat mit der Viskosität des Öles überhaupt nichts zu tun. Es gibt Gl-4 Öle in allen Viksositätsstufen und GL-5 Öle in allen Viskositätsstufen.
Die GL-Klasse kennzeichnet nur den Einssatzzweck der Getriebeöle. GL-4 ist in der Regel für synchronisierte Schaltgetriebe und GL-5 für Achsgetriebe oder auch für neu konstruierte Schaltgetriebe, die ausdrücklich für GL-5 Öle zugelassen sind.
Das ganze kannst du weiter oben auf dieser Seite nachlesen, du kannst aber auch auf die Internetseiten von Castrol oder anderen Ölherstellern gehen, und dir das dort ebenfalls erklären lassen.
Gruß
Gundo

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 20:51
von Tribotec
Hallo Gundo,

ich habe keine Absicht, Bloedsinn zu erzaehlen und verweise auf meine Ausfuehrungen zuvor. Die Bezeichnung GL plus einer Nummer sagt alles ueber die Viskositaet aus. Es ist zudem moeglich, und das ist von Oelhersteller zu Oelhersteller verschieden, dass auch die Additive geringfuegig anders sind (meistens allerdings nicht). Ich kann mir keinen Oellieferanten vorstellen, der zum Beispiel ein GL 5 Oel in allen Viskositaeten liefert. Das waere eine Widerspruch in sich selbst. Wenn auf den Internetseiten - ich habe mir auch das angeschaut- von Reibung usw. gesprochen wird, dann ist die Reibung in erster Linie von der Viskositaet abhaengig. Die Internetseiten gehen also nicht in die \"Tiefe\" der physikalischen Vorgaenge eines Schmierkontaktes, oder, wie man in Ingenieurkreisen auch sagt: Tribologischer Kontakt. Basierend auf dem, was die Oelfirmen schreiben, ist Deine Annahme (oder Behauptung) richtig. Die Tatsache ist jedoch etwas komplexer. Je groesser die Belastung und je kleiner die Drehzahl, desto hoeher sollte die Viskositaet sein. So wird also nie eine geringe Viskositaet fuer Radgetriebe empfohlen, usw. Du kannst mir glauben, denn ich habe 5 Jahre lang Forschung auf gerade diesem Sektor an der Technischen Universitaet in Aachen betrieben und die Oelfirmen bezueglich Reibung, Viskositaet und korrektem Einsatz von Oelen beraten. Da bleibt also die Frage, wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? Du muestest schon mit einem Ingenieur (nicht Vertreter) einer nahmhaften Oelfirma sprechen und ich bin davon ueberzeugt, dass er meine Ausfuehrungen bestaetigt. Hier in Kanada bin ich Sachverstaendiger bezueglich der richtigen Verwendung von Oelen und habe dauernd mit diesen Dingen zu tun, einschliesslich der Bezeichnung von Oelen. Die ganze Angelegenheit mit Oelen kann leider sehr verwirrend sein und Oelfirmen tragen nicht immer zur vollen Aufklaerung der Verhaeltnisse bei, wenn sie Einsatzbereiche von Oelen beschreiben, aber nicht die technischen Daten der Oele fuer diese Einsatzbereiche bereitstellen.
Ich hoffe, nicht weiter zur Verwirrung beigetragen zun haben. Fuer den Fall, dass Du die Angelegenheit weiter diskutieren moechtest, hier ist meine e-mail: akoehler@telus.net

Gruss aus dem sonnigen Nordwesten Kanadas

Albert Koehler

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 20:51
von Tribotec
Hallo Gundo,

ich habe keine Absicht, Bloedsinn zu erzaehlen und verweise auf meine Ausfuehrungen zuvor. Die Bezeichnung GL plus einer Nummer sagt alles ueber die Viskositaet aus. Es ist zudem moeglich, und das ist von Oelhersteller zu Oelhersteller verschieden, dass auch die Additive geringfuegig anders sind (meistens allerdings nicht). Ich kann mir keinen Oellieferanten vorstellen, der zum Beispiel ein GL 5 Oel in allen Viskositaeten liefert. Das waere eine Widerspruch in sich selbst. Wenn auf den Internetseiten - ich habe mir auch das angeschaut- von Reibung usw. gesprochen wird, dann ist die Reibung in erster Linie von der Viskositaet abhaengig. Die Internetseiten gehen also nicht in die \"Tiefe\" der physikalischen Vorgaenge eines Schmierkontaktes, oder, wie man in Ingenieurkreisen auch sagt: Tribologischer Kontakt. Basierend auf dem, was die Oelfirmen schreiben, ist Deine Annahme (oder Behauptung) richtig. Die Tatsache ist jedoch etwas komplexer. Je groesser die Belastung und je kleiner die Drehzahl, desto hoeher sollte die Viskositaet sein. So wird also nie eine geringe Viskositaet fuer Radgetriebe empfohlen, usw. Du kannst mir glauben, denn ich habe 5 Jahre lang Forschung auf gerade diesem Sektor an der Technischen Universitaet in Aachen betrieben und die Oelfirmen bezueglich Reibung, Viskositaet und korrektem Einsatz von Oelen beraten. Da bleibt also die Frage, wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? Du muestest schon mit einem Ingenieur (nicht Vertreter) einer nahmhaften Oelfirma sprechen und ich bin davon ueberzeugt, dass er meine Ausfuehrungen bestaetigt. Hier in Kanada bin ich Sachverstaendiger bezueglich der richtigen Verwendung von Oelen und habe dauernd mit diesen Dingen zu tun, einschliesslich der Bezeichnung von Oelen. Die ganze Angelegenheit mit Oelen kann leider sehr verwirrend sein und Oelfirmen tragen nicht immer zur vollen Aufklaerung der Verhaeltnisse bei, wenn sie Einsatzbereiche von Oelen beschreiben, aber nicht die technischen Daten der Oele fuer diese Einsatzbereiche bereitstellen.
Ich hoffe, nicht weiter zur Verwirrung beigetragen zun haben. Fuer den Fall, dass Du die Angelegenheit weiter diskutieren moechtest, hier ist meine e-mail: akoehler@telus.net

Gruss aus dem sonnigen Nordwesten Kanadas

Albert Koehler

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 21:11
von Steffen-W
Hallo.
Da ich auch grade for einem Öl wechsel stehe, würde ich jetzt mal gerne wissen ob ich
SAE 80/90 (was dann ja wol GL4/5 entspricht???) in das Getriebe und die Achsen einfüllen darf oder nicht.
Ich bin mitlerweile schon ganz konfus durch die Diskusion und will halt meinen 404 net durch das falsche Öl töten.

Welche Öle?

Verfasst: 18.08.2004, 21:11
von Steffen-W
Hallo.
Da ich auch grade for einem Öl wechsel stehe, würde ich jetzt mal gerne wissen ob ich
SAE 80/90 (was dann ja wol GL4/5 entspricht???) in das Getriebe und die Achsen einfüllen darf oder nicht.
Ich bin mitlerweile schon ganz konfus durch die Diskusion und will halt meinen 404 net durch das falsche Öl töten.