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Moderator: stephan

#473387
Hallo Christoph,

kannst du feststellen, ob der Mog von dem die krumme Stange ist noch seinen Lenkanschlag hat? Wenn dieser nicht mehr da ist, kannst du die Lenkung soweit einschlagen das sich die Zylinderwand an deiner Befestigung von der Fahrwerksfeder in Fahrtrichtung rechts anlehnt und so für den Knick in deiner Kolbenstange verantwortlich ist. Dieses Problem hatte ich. Habe mir eine neue Kolbenstange nachfertigen lassen, weil das richten sich nicht mehr gelohnt hat.

Grüße
Stefan
#473426
Liebe Unimog-Freunde,

laut Betriebsanleitung für die Lenkhilfe darf der Zylinder nicht in seine eigenen Endanschläge fahren. Vielmehr muss an jeder Seite 10 mm Hubreserve vorhanden sein.

Die Begründung dafür ist ganz einfach: Der Lenkzylinder ist auf eine maximale Betätigungskraft von ca. 11 kN ausgelegt, die bei 70 bar Betriebsdruck erreicht sind. Wird die Kolbenstange, wenn der Kolben am Zylinderboden anliegt, mit deutlich höherer Kraft hineingedrückt, kann sie aufgrund ihrer Schlankheit ausknicken und damit verbiegen - wie hier geschehen, siehe Skizze Fall 4. In der entgegengesetzten Bewegungsrichtung könnte bei Überlast die Stangeführung aus dem Zylinder herausgerissen werden oder der Kolben abreißen.

Wenn hingegen die Lenkeinschläge an den Achsen wirksam sind, stoppen sie die Kolbenstange bevor ihre jeweilige Enlage erreicht ist und schützen somit den Zylinder vor Überlastung durch äußere Kräfte.

Bei fehlendem bzw. unwirksamem achsseitigen Anschlag bekommt der Zylinder in seinen Endlagen "Prügel" ab, für die er nicht stark genug ist.

Wie Stefan schreibt, gibt es natürlich eine weitere mögliche Ursache für das Verbiegen der Kolbenstange: Bei falscher Einstellung der Anschläge und auch bei falscher Winkellage der Kugelgelenke kann es zu Kollisionen des Zylinders mit angrenzenden Bauteilen kommen. Z. B. können die Hydraulikanschlüsse mit der Lenkstange zusammenstoßen und dadurch Verbiegungen entstehen. Dafür habe ich kürzlich auch ein erschreckendes Beispiel gesehen.
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Knickung.jpg
Knickung.jpg (5.02 KiB) 1791 mal betrachtet
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 21.08.2015, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
#473452
Aber Christoph

Wenn der Kolben der Kolbenstange beim zu weiten einfahren gegen den Zylinderboden drückt( schlägt)
dann ist die Kolbenstange in diesem Moment absolut entlastet und drucklos. Weil die ganze hydraulische kraft auf den Kolben gerichtet ist der in den Zylinderboden will.
So kann er nicht verbogen werden.
Da muss ich dir widersprechen.
Es sei denn der Zylinderboden steht nicht parallel zum Kolben und drückt ihn dadurch krumm , aber so schief kann der Zylinderboden gar nicht sein.
Und Platz genug bietet der Zylinderboden sowieso das das Gewindeende nicht anschlägt.
Aber über kurz oder lang nehmen beide Anschläge Schaden. Das ist klar.
Grüße Jürgen
#473464
Hallo Jürgen,

eine Kolbenstange knickt bei Überlastung durch ÄUSSERE Kräfte aufgrund ihrer Schlankheit auch dann aus, wenn der Zylinderboden, Kolben und Stangeführung genau rechtwinklig zueinander sind bzw. fluchten (siehe Knickung Fall 4).

Deshalb muss die Hubreserve vorhanden sein.
#473562
Liebe Unimog-Freunde,

die am 03. August abgebrochen Reparatur meines Lenkhilfezylinders habe ich nun - mit für die dritte mir bekannte Version inzwischen beschafften Dichtungen - fortgeführt.

Es war kaum Nacharbeit nötig. Nur die Kolbenstange wurde nachgehont und mit einer neuen Passscheibe die Mittelstellung des Ventilschiebers neu eingestellt.

Diese Version arbeitet - statt mit Dichtungen - mit zwei Kolbenringen auf dem Kolben und ist daher sehr leichtgängig. Ein Probebetrieb mit Druckluft bei 3 bar ist möglich - erstaunlich!

(Das Foto zeigt den Zustand bei Demontage.)
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P1130265_klein.jpg
P1130265_klein.jpg (76.62 KiB) 1727 mal betrachtet
#473623
Liebe Unimog-Freunde,

eine mir bisher unbekannte Beschädigung des Lenkhilfezylinders ist aufgetaucht.

Da hat doch tatsächlich jemand versucht, das Auge der Lenkstange mit der ! TRENNGABEL ! vom im Lenkzylinder steckenden Kugelbolzen zu entfernen. Folge: Kugelbolzen und Gleitbüchse unbrauchbar, die beiden Kugelpfannen beschädigt - logisch.

Deshalb nochmal der Hinweis: Bei der Demontage des Lenkhilfezylinders diesen komplett mit Lenkstange ausbauen, ... Gleitbüchse aufschrauben, Lenkstange mit Kugelbolzen herausziehen, erst dann Auge der Lenkstange auf dem Amboss seitlich prellen und mit umgekehrt aufgeschraubter Kronenmutter den Kugelbolzen axial herausschlagen.
#473745
Liebe Unimog-Freunde,

eeeiin'n Fehler habbich noch!

Rücklaufsieb im Hydraulikölbehälter gerissen, Dreck samt Stückchen vom Sieb durch die Pumpe gezogen, in den Lenkhilfezylinder gefördert, dort das Ventil im Zylinder blockiert - in Richtung links lenken. Der Unimog taugte nur noch für's Jahrmarktskarussell. :wink:
#477658
Liebe Unimog-Freunde,

zur Abwechslung mal wieder was kreatives produktives ...

Eine Moosgummiabdeckung statt des nicht mehr lieferbaren Balgs. Ist elastisch genug um die Bewegungen des Kugelbolzens mitzumachen und bei geschlossenporigem Material ist das bei regelmäßigem Abschmieren auch dicht und weist Schmutz und Feuchtigkeit ab.

(Die Fotos zeigen einen ZF Lenkhilfezylinder aus einem Güldner Traktor. Hier waren die Gleitbuchse gebrochen, der Kugelbolzen verschlissen, die Kolbenstange verbogen, die Dichtungen verhärtet, Korrosion im Zylinderrohr ... das volle Programm. Gestern war er noch so krank, heute lenkt er wieder - Gott sei Dank!)
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DSC_0037_klein.jpg
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#486858
Liebe Unimog-Freunde,

nachdem schon etliche Lenkhilfezylinder repariert sind soll nun auf den ordnungsgemäßen Wiedereinbau eingegangen werden.

Wichtig ist hierbei, dass

1. der Zylinder nicht gegen seine eigenen Anschläge fährt sondern die Lenkanschläge des Fahrzeugs wirksam sind (es könnte sonst die Kolbenstange verbogen oder die Stangenführung herausgerissen werden),

2. die Kugelgelenke, Schelle auf der Ventilseite und die Lage des Lenkehilfezylinders insgesamt so eingestellt sind, dass sich in keinem der möglichen Betriebszustände (Lenkeinschläge, Ein- und Ausferdern) Zwängungen ergeben und die Schläuche nicht beschädigt werden.

Zu 1. ein paar Hinweise:
- Fahrzeug vorne aufbocken, so dass beide Räder über den vollen Lenkbereich vom Boden abgehoben sind.
- Ohne eingebauten Lenkhilfezylinder Räder von Hand zwischen den beiden fahrzeugseitigen Lenkanschlägen bewegen. Dabei soll sich zwischen dem rechten (Lenkspurhebel) und linken (Festpunkt an der Achse) Anbaupunkt ein Hub (Längendifferenz) von mindestens 275 bis höchstens 290 mm ergeben. (Der Lenkhilfezylinder hat einen Hub von 300 mm zwischen seinen eigenen Anschlägen.)
- Falls dieser Wert 290 mm überschreitet, sind die fahrzeugseitigen Lenkanschläge weiter zu begrenzen.
- Lenkhilfezylinder einbauen und an Kolbenstange und Ventilseite Kugelköpfe so einstellen, dass beim wechselseitigen Lenken beide fahrzeugseitigen Lenkanschläge erreicht werden.
- Lenkhilfezylinder bezüglich seiner Hubreserven links und rechts zentrieren.

Dabei hilfreich sind die Maße am Zylinder, die zuvor festzustellen sind:
Eingefahrener Zustand z. B. 13 mm (a) vom Abstreifer bis zum Kolbenstangengewinde
Ausgefahrener Zustand z. B. 313 mm (b) vom Abstreifer zum Kolbenstangengewinde (b=a+300 mm)

Praktisches Beispiel einer Iteration beim Einbau:
a=17 mm (Hubreserve links 4 mm), Hub 289 mm, b=306 mm (Hubreserve rechts 7 mm)
a=18 mm (Hubreserve links 5 mm), Hub 289 mm, b=307 mm (Hubreserve rechts 6 mm)
(Wegen der Gewindesteigung 1,5 mm lässt sich die Zentrierung nicht besser gleich einstellen.)

Zwar wird von ZF eine Hubreserve von jeweils 10 mm auf beiden Seiten empfohlen (wohl aus pauschalen Sicherheitserwägungen heraus), aber wenn man sorgfältig und genau arbeitet, genügen auch 5 mm, was einem geringen Wendekreis sehr entgegen kommt.
#486868
Liebe Unimog-Freunde,

damit der vorhergehende Beschreibungstext etwas anschaulicher und leichter verständlich wird - hier eine schematische Darstellung.
Dateianhänge:
ZF-Ross-Hydrolenkhilfe - Einbauschema - Unimog 411 und 421.jpg
ZF-Ross-Hydrolenkhilfe - Einbauschema - Unimog 411 und 421.jpg (80.75 KiB) 1573 mal betrachtet
#486971
Liebe Unimog-Freunde,

zum folgenden Punkt kamen noch Rückfragen.
Lenkhilfezylinder einbauen und an Kolbenstange und Ventilseite Kugelköpfe so einstellen, dass beim wechselseitigen Lenken beide fahrzeugseitigen Lenkanschläge erreicht werden.
Deshalb sei auch dieser Arbeitsablauf näher erläutert.

1. Kugelköpfe am Lenkhilfezylinder vormontieren, am Kolbenstangenende ca. 5 mm Gewindelänge frei lassen
2. Räder von Hand bis zum Anschlag nach rechts lenken
3. Kolbenstange mit Kugelkopf links am Festpunkt einhängen, Mutter festziehen und versplinten
4. Kolbenstange ganz herausziehen
5. Kolbenstange um ca. 5 mm wieder einschieben
6. Kugelkopf auf der Ventilseite so einstellen, dass er sich in das Auge des Lenkspurhebels einstecken lässt, ohne die Kolbenstange längs zu verschieben und ohne die Lenkanschläge zu verlassen
7. Mutter am rechten Kugelkopf festziehen
8. Nach links und rechts lenken und prüfen, ob die Anschläge an der Achse erreicht werden
- falls nicht, sind die fahrzeugseitigen Lenkanschläge weiter zu begrenzen und dieser Arbeitsablauf zu wiederholen.
#486995
Liebe Unimog-Freunde,

... auch zum letzten Beschrieb hier noch ein hoffentlich verständliches Schema
Dateianhänge:
ZF-Ross-Hydrolenkhilfe - Einbauschema - Unimog 411 und 421_Zylinder.jpg
ZF-Ross-Hydrolenkhilfe - Einbauschema - Unimog 411 und 421_Zylinder.jpg (82.62 KiB) 1502 mal betrachtet
#487167
Liebe Unimog-Freunde,

nun gibt es die Anleitung zum Wiedereinbau des Lenkhilfezylinders (#11) auch als PDF-Datei, anzufordern bei optimog@gmx.de, wird kostenlos zugesandt.
Dateianhänge:
(29.11 KiB) 140-mal heruntergeladen
#491281
Hallo

Hat jemand rein zufällig im Moment einen Lenkzylinder zerlegt da liegen ?

Ich bräuchte ein paar Maße vom Deckel der in Gleithülse sitzt, Christoph hat leider auch nix parat :|
#493067
Hi

Am Samstag hatte ich es endlich mal geschafft meinen Stammheber arm an den Spalter zu bauen, Zylinder hatte ich noch keinen :cry: , dachte so schaust halt mal bei den Eltern auf dem Hof was noch so im Regal liegt ..., hab fast nen Herzinfarkt bekommen :idee als ich gesehen hab was da liegt :party
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Da wir eigentlich immer nur gute grüne Traktoren und Unimogs hatten war eigentlich klar dass Teil nur vom Mog sein konnte, wenn halt nur die rote Farbe nicht wäre :?: , also raus zum Mog und dran halten :technik , Mist viel zu kurz :mauer ,
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nach Rücksprache mit meinem Onkel stellte sich heraus derr der mal Hochregale in eine Gabelstapler Werkstatt für den Betrieb gekauft hat und da hätte der - leider nur der :lol: mit drauf gelegen, also die Lenkung scheint schon recht verbreitet gewesen zu sein ...
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