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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#190351
Hallo unimog Freunde

Fahre auf meinem 406 Trommelbremse jetzt Reifen der Größe 405/70/20 mpt01, sieht zwar bombastisch aus , laüft aber wie auf Eiern. liegt wohl an der zu geringen Aufstandsfläche .
Kann mir jemand sagen ob und wenn wo es Felgen gibt größer als 11x20

Vielleicht wäre mein Problem mit einer 13 oder 14x20 Felge zu lösen.
Wäre toll wenn mir einer helfen kann.

danke Mogmarkus
#190372
Hallo,
laüft aber wie auf Eiern. liegt wohl an der zu geringen Aufstandsfläche .
Was meinst du damit? Ich habe auf meinem 406 auch 405/70R20, Michelin XM47, auf Felge 11x20, fahren sich erstklassig. Bin auch schon einen 403er mit Conti AC70 der gleichen Größe auf den gleichen Felgen gefahren, ebenfalls 1a Fahrverhalten.
Kann mir jemand sagen ob und wenn wo es Felgen gibt größer als 11x20
Was soll das bringen? Die 405/70R20er Reifen gehören auf 11x20er Felgen, zumindest beim 406er. Wenn die Aufstandsfläche zu gering ist, ist entweder der Luftdruck viel zu hoch oder der Reifen nix vernünftiges.
Vielleicht wäre mein Problem mit einer 13 oder 14x20 Felge zu lösen.
Eher mit anständigen Reifen...

Gruß,
Michael
#190388
Hallo Michael,

"voll de fette sorry", aber Markus' Argument ist nicht ganz von der Hand zu weisen!

Es ist mir bis heute unverständlich, weshalb es jemals zulässig war, die 14,5-er und sogar breitere Reifen auf den 11" Felgen zuzulassen.

Früher gab es eine Grundregel, die besagte, eine Felge darf maximal eine Größe schmaler sein, als der Reifen und das hatte (und hat!) seinen Grund.

Das bezog sich allerdings auf die alten Reifenbezeichnungen, also Reifenbreite 16,9 = 14 (alte Bezeichnung z.B. 16,9/14R28 auf Felge 13x28).
Die "Komma-Fünfer" Reifen haben hinsichtlich der Breitenbezeichnung ja eine Sonderstellung.

Die Flanken eines 405-er stehen auf der 11-er Felge schon so schräg, dass bei niedrigem Luftdruck das Abdrücken des Reifens allein durch den Bodenaufstandsdruck provoziert wird - und das ist auch schon mehrfach passiert! Beim 425 kann man kaum verhindern, dass selbst beim Radialreifen die Kräfte am zusammengepressten Wulst die Lauffläche krummdrücken.

Bei breiten Diagonalreifen (14,5) wird die Lauffläche durch die auf der schmalen Felge eng zusammengedrückten Wülste so rundgedrückt, dass selbst Ablassen auf niedrigen Druck es nicht möglich macht, den unbeladenen Mog vollflächig auf ebener Fläche aufstehen zu lassen.

Ich kenne die rechtlichen Hintergründe nicht, die es mal ermöglicht haben, diese Reifen-/Felgenkombination zuzulassen, es könnte mit der MPT Eigenschaft zusammenhängen, aber gerade bei den kleinen Rädchen des Unimog halte ich das (trotz vieltausendfach im Einsatz!!!) für zumindest unglücklich.

Die Flanke kann, wenn sie fast senkrecht zum Boden steht, die in sie eingeleiteten Kräfte am besten aufnehmen, das ist Physik.

Stell Dir mal Seitenkräfte auf ein gelenkiges Parallelogramm (Reifen und Felge nahezu gleich breit) oder ein Trapez vor. 14,5 auf 11 ist ein Trapez mit schon erheblich unterschiedlichen Längen der Parallelen, die untere Gerade "hilft" bei Seitenkräften diesen noch mit, das Fahrzeug zu destabilisieren und den Reifen von der Felge zu drücken.

Ganz egal, was hunderttausendfach gemacht wurde, ein 405-er steht auf einer 13" breiten Felge definitiv besser, als auf 11" und das hat nicht nur am Seitenhang erhebliche Vorteile. Und ich schätze das ist das, was Markus mit den "Eiern" meinte...

Die Tatsache, dass die MPT Reifen inzwischen so hergestellt werden, das die Wülste relativ schmal zusammenstehen, ändert an der Physik und der schrägstehenden Flanke überhaupt nichts.

Als Beispiel möge folgende eigene Erfahrung dienen:
Ich besitze aus meiner Jugendzeit einen Satz 14,9/13-28 auf 9x28-er Felgen, eine Notlösung, die ich mangels breiterer Felgen früher mal auf unserem Deutz D5005 gefahren bin. Am Seitenhang „rollten“ die Felgen im Reifen (Trapez) so weit nach außen, dass der Schlepper praktisch nur noch auf der hangabwärts zeigenden Reifenhälfte aufstand.
Der leere Schlepper schaffte es nicht, bei 0,8bar die extrem gekrümmte Aufstandsfläche auf den Boden zu drücken und bei vollem Ladewagen war bereits zu wenig Luft drin, so dass man damit rechnen musste, den Reifen drückt es ab oder schlimmer.

Das ist zwar etwas extremer, als die Kombination am Unimog, aber zeigt das Symptom auch deutlicher. Der Deutz fuhr sich mit dieser Felgen-/Reifenkombination - wie auf Eiern...

Siehe meine stümperhaften Skizzen...

Bin mal gespannt auf Eure Gedanken zu dem Thema.

Grüße

Holger
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#190400
Hallo Holger,

kann dir zwar zum Teil zustimmen, aber nicht ganz. Es spielt sehr wohl eine extram wichtige Rolle, welcher Bauart die Reifen entsprechen, auch bezogen auf die Felgenbreite. Irgendwelche ..,9er Traktorreifen kann man nicht mit MPT-Reifen vergleichen.

Ich entnehme z.B. einer Michelin-Tabelle folgendes für Agro/Industriereifen der Serien XM27/37/47:

Reifen XM37, Dimension 400/70R20 -> 13er Felge
Reifen XM27 o. XM47, Dimension 405/70R20 -> 11er Felge
Reifen XM27 o. XM47, Dimension 425/75R20 -> 11er oder 13er Felge

Mitas hingegen sieht das etwas anders:
Reifen MPT03, 04, 05, Dimension 14,5-20 -> 11er Felge
Reifen MPT01, 02, 03, 04, 05, Dimension 405/70-20 -> 13er Felge

Bei Conti ist zumindest für den MPT81 der Dimension 14,5R20 bzw. 365/80R20 auch die 11er Felge vorgesehen. Für den AC70 hab ich jetzt gerade nichts.

Scheint so, als wäre auch das Reifenfabrikat manchmal entscheidend.

Also wäre für den vorliegenden Fall nur eine 13er Felge zulässig. Ob's sowas für den 406 Trommelbremser gibt, weiß ich nicht.

Gruß,
Michael
#190406
Hallo Michael,

danke für Deine Recherchen! Das relativiert schon ein wenig.

Damit sollte Markus' Frage zumindest schon mal beantwortet sein, seine Beobachtung war also richtig.

Mein Beispiel mit dem Deutz aus meiner Sturm- und Drangzeit sollte auch nur als Hyperbel dienen, um die Problematik im Grundsatz zu verdeutlichen.

Es ist auch klar, dass die MPT's eine Sonderstellung einnehmen - schon immer.

Natürlich sind die Reifen, wenn für 11" Felge zugelassen - eben zugelassen.

Es ist wahrscheinlich auch davon auszugehen, dass die für 11" Felgen zugelassenen Breitreifen - zumindest die Radialreifen und hoffentlich auch die diagonalen, was ich aber zumindest bei osteuropäischer Fertigung bezweifeln möchte, hinsichtlich einer ebenen Auflage der Lauffläche auf dem Boden entsprechend gefertigt wurden.

Das Problem der schrägstehenden Flanke löst sich dadurch aber nicht.

Das "seitliche" Wegrollen der Felge im Reifen am Seitenhang (Schichtfahrt) habe ich beim 406 des Pächters unseres Hofguts mit der vollen Dammann Spritze in unseren Steillagen oft genug selbst gesehen.

Von hangabwärts betrachtet stand die Felge seitlich fast schon über den Reifen hinaus, hangaufwärts stand die Reifenflanke unter der Felge zum Boden fast schon waagerecht. Die Abdrücke im Boden, also die Spuren waren in weichem Boden schräg, hangabwärts sichtbar tiefer.

Das Kräftediagramm in diesen Reifenflanken hätte mich mal interessiert.

..und Markus ist in unserem Forum nicht der Einzige, der über nicht vollflächig aufliegende Reifen berichtet.

Ich selbst habe (leider) noch keine 14,5-er oder 405-er, deshalb der Ball zurück an Dich:
Wie stehen Deine 405/70R20, Michelin XM47 bei Handbuch-Solldruck am leeren Fahrzeug auf glattem, ebenem Boden? Wenn da ein Unterschied zwischen leer und beladen sein sollte, läge prinzipiell schon ein Fehler vor - auch wenn er hundertmal zulässig ist.

Bin mal gespannt, ob noch Gedanken aus der Beobachtung in der Praxis kommen...

Grüße

Holger
#190425
Hallo,

da sich mein 406er mit den 405ern erst in der Endphase der Restaurierung befindet, liegen mir noch keine detaillierten Ergebnisse vor. Ich kenne aber noch einige XM47- und AC70-Fahrer, die mit den 11er Felgen keine Probleme haben (auch bei Einsatz in Land- und Forstwirtschaft).

Zumindest beim XM47 ist es ja auch die Empfehlung des Reifenherstellers, eine 11er Felge zu nehmen, während beim Mitas MPT01 vom Reifenhersteller explizit eine 13er Felge vorgeschrieben wird. Mal davon ausgehend, dass das ein Diagonalreifen ist, wäre das auch nachvollziehbar.

Selbst bei ziemlich entlastetem 406 (ohne Pritsche) steht der XM47 vollflächig auf, muss aber mal noch den Reifendruck kontrollieren.
Siehe http://www.michael-weyrich.de/Unimog/DSCF4654.JPG

Gruß,
Michael
#190444
Hallo Leute erst mal vielen dank für alle Recherchen.

Glaube gerne das der Mog auf Michelin xm47 besser läuft als auf meinen neuen Mitas . Aber wer sparen will muß halt leiden .
Vielleicht läuft sich das ganze ja noch etwas ein. Ausserdem werde ich es mal mit verschiedenen Luftdrücken probieren glaube der positive Profilanteil ist gerade bei Neureifen etwas zu gering.

Viele liebe Grüße
Markus

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