Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#284444
Hallo zusammen,

ganz kurz zu mir, ich bin Stefan aus Vorarlberg/Österreich
und Besitzer eines Unimog 406-U65.

Der Unimog ist Bj.64, und ich habe schon einiges an Arbeit
bzgl. Restauration, Instandsetzung und Aufbauten investiert.

Das nächste Thema, dass ich angehen möchte, ist die starke
Rauchentwicklung des Motors.
Er stinkt und raucht in allen Farbtönen (grau bis schwarz,
speziell beim Kaltstart aber auch während dem Lauf,
bei gewissen Situationen auch blau mit entsprechend
hohem Ölverbrauch)

Der Motor ist wie gesagt, Bj.64 und hat ca. 11.000 h.
Fgst Nr. 406.121-002670
Motor Nr. 352.919-10-003522

Könnt ihr mir Tips und eventuell Richtpreise geben,
was für Möglichkeiten ich habe:
- würde es schon viel bringen, die Einspritzdüsen zu wechseln
um den beißenden Rauch wegzubringen (aber mit dem Ölverbrauch
weiterleben)
- Muss ich die Einspritzpumpe überprüfen und einstellen lassen.
- oder sollte der Motor einer kompletten Instandsetzung unterzogen
werden (ein bei uns ansässiger Motorinstandsetzer hat abglehnt,
da für dieses alte Baujahr angeblich nicht mehr alle Ersatzteile
verfügbar sind)
- Oder ist es das sinnvollste, einen Austauschmotor einzubauen ?
(in welcher Größenordnung werden Austauschmotoren gehandelt?)

vielen Dank im Voraus !

Gruß - Stefan
Dateianhänge:
DSCF0219.jpg
DSCF0219.jpg (43.37 KiB) 7349 mal betrachtet
#284494
Hallo,
Er stinkt und raucht in allen Farbtönen (grau bis schwarz,
speziell beim Kaltstart aber auch während dem Lauf,
bei gewissen Situationen auch blau mit entsprechend
hohem Ölverbrauch)

Der Motor ist wie gesagt, Bj.64 und hat ca. 11.000 h.
Fgst Nr. 406.121-002670
Motor Nr. 352.919-10-003522
Naja, bei 11.000 Betriebsstunden und der beschriebenen Rauchentwicklung wird alleine der Wechsel der Einspritzdüsen keine allzu große Hilfe sein. Hier liegt sicherlich mehr im Argen.
Eine Komplettüberholung wäre sicherlich nicht der schlechteste Weg, du solltest aber auf jeden Fall mal den Motor durchckecken:
- Öldruck bei kaltem/warmem Motor (evtl. mit externem Messgerät messen lassen, das verbaute ist eher ein Schätzeisen, gibt aber auch schon Hinweise)
- evtl. mal Kompression messen
- wie ist das Startverhalten des Motors, vor allem bei Temperaturen unter 0°C (bei intakter Batterie)
- wie hoch ist der Ölverbrauch
(ein bei uns ansässiger Motorinstandsetzer hat abglehnt,
da für dieses alte Baujahr angeblich nicht mehr alle Ersatzteile
verfügbar sind)
Wundert mich, da es so viele Änderungen am OM352 nicht gab. Frag evtl. mal bei einem anderen Instandsetzer nach, der OM352 wird eigentlich noch häufig instandgesetzt, war ja auch massenweise in LKWs verbaut.

Gruß,
Michael
#284582
Hallo,

die Zahlen auf dem Stundenzähler sind weiß (gelblich) auf schwarzem Hintergrund.
Die Motornummer ist im Orginal-Fahrzeug-Typenschein so beschrieben.

Den Ölverbrauch habe ich bisher nicht genau verfolgt.
Ich schätze aber nahezu 1 Liter auf eine Tankfüllung.

Der Öldruck ist lt. verbauter Anzeige in Ordnung:
5 bar bei kaltem Motor.
~3 bar bei warmen Motor im Standgas.

Das Startverhalten ist meines Erachtens OK.
Bei kalten Temperaturen dreht er eine Weile, aber ich denke
dies ist normal, da der Motor nicht vorgeglüht werden kann.

Hat von euch schon jemand schon eine Rundum-Motorinstandsetzung
machen lassen? Mit was für einem Betrag muss ich da rechnen.


Danke und Gruß - Stefan
#284596
Hallo Stefan,

hab den Beitrag mit den Video-Links gefunden:
http://www.unimog-community.de/index.ph ... 2&start=15

Vorher war ich auch der Meinung, das meiner schon fällig wäre - und das bei 2,5kh - nach den Videos nicht mehr.
Selbst wenn der Öldruckmesser in den Instrumenten nicht genau ist, aber die Werte, die Du hier angibst, sind nicht schlechter als bei meinem Motor. Wenn das Bild oben nicht vom Foto verfälscht ist und den Umfang des Nebels richtig rübergibt, dann würde ich mir an deiner Stelle noch keinen Kopf machen. Meine Erfahrung ist die - sobald der 352/353 im Standbetrieb bei viel Leerlauf läuft, fängt er an Öl zu saufen. Geh ich mit ihm dann auf die Autobahn braucht er praktisch nix (zum großen Treffen 2008 300km nach Gaggenau - null Ölverbrauch, vorher bei Frontladerarbeiten im Wald, viel Leerlauf - mal schnell 2l Öl). Es ist halt kein neuer Motor(typ!).
Mess mal (lass mal messen) welche Kompressionswerte der Motor noch bringt, daran lässt sich besser erkennen, wo Du stehst.

Schmeiß mal die Suche an, dann wirst Du zu dem Thema noch viel, viel mehr finden.

mfG
Axel

PS: Anspringen will meiner bei <0°C gar nicht mehr - is aber die Batterie.
#284597
Hallo,
U65 Bj.64 und OM352?
Das passt. Ab FG-Endnummer 1736 war der OM352 verbaut. Das war 1964.
Ich schätze aber nahezu 1 Liter auf eine Tankfüllung.
90-Liter Tank: Bei ca. 20l/100km sind das 450km, also etwas mehr als 2l/1000km. Liegt noch im normalen Bereich.
Der Öldruck ist lt. verbauter Anzeige in Ordnung:
5 bar bei kaltem Motor.
~3 bar bei warmen Motor im Standgas.
Das hört sich noch sehr gut an.
Das Startverhalten ist meines Erachtens OK.
Bei kalten Temperaturen dreht er eine Weile, aber ich denke
dies ist normal, da der Motor nicht vorgeglüht werden kann.
Über 0°C sollte er ohne lange orgeln kommen, darunter kann's mal ein paar Umdrehungen dauern.

Gruß,
Michael
#284703
Hallo Stefan

Willkomen bei den Unimoglern bin auch ein Vorarlberger und habe
auch einen U 65 mit dem Baujahr 1966 und derzeit 9900 Stunden
meiner raucht nur beim Start und bis er warm ist und dies nur weiß !

Ölverbrauch ist bei mir ein kleinwenig niedriger aber dies scheint mir
nicht das Kriterium ! Habe auch einen Direkteinspritzer !

Nobler Kran hast du an deinem 406er

Gruß Ingo :roll:

PS: es sind noch zwei 406er Fahrer aus Vorarlberg in der UCG

Siehe Bild tüpische Rauchentwicklung im Sandbetrieb ist aber normal
wenn du dann die ersten 500 Meter fährst meinst du es ist eine Lokomotive
aber nach dem ersten Vollgas ist alles ok !
Dateianhänge:
Unimog beim Rohrbruch.JPG
Unimog beim Rohrbruch.JPG (95.03 KiB) 6999 mal betrachtet
Unimog beim Rohrbruch.JPG
Unimog beim Rohrbruch.JPG (95.03 KiB) 6999 mal betrachtet
#284713
Hallo zusammen,

vielen Dank für die beruhigenden Ratschläge!

Aber ein verbleibendes Problem ist, dass ich sehr oft
im Standbetrieb arbeite, (Brennholzaufarbeitung mit Kran
bzw. Kran-Winde) und dabei meistens ein oder zwei
Mitarbeiter (Handarbeiter) mit Kettensäge usw.
neben dem Unimog sind und da den Rauch voll abbekommen.
Da müssen sie aber immer wieder flüchten, bevor sie grün
im Gesicht werden.

Den Auspuff hochlegen ist auch keine Lösung, da meine
Kransteuerung nur oben ist, und dann würde ich das grüne
Gesicht bekommen.

Nochmals die Frage zu den Einspritzdüsen und der Einspritzpumpe.
Würde ich den beissenden Rauch reduzieren können, wenn ich diese
erneuere bzw. einstellen lasse.

Übrigens Ingo, bei Dir war ich schon mal (vor 2 od. 3 Jahren).
Ich wollte mal die Anhängerbremse auf 2-Leiter umbauen und
hab das bei deinem Unimog angeschaut.


Gruß - Stefan
#285659
Hallo, liebe Unimogfahrer,

speziell auf Stefans Frage möchte ich zusammengefasst meine Erfahrungen weitergeben.

Seit April 2004 besitze ich einen 406, Baujahr 1979, der bis dahin beim Amt für Lawinen- und Wildbachverbauung in Innsbruck/Tirol gelaufen ist. Nun weiß ich nicht, wie gut oder schlecht der 406 dort in seinen ersten 24-25 Jahren gepflegt und behandelt worden ist, zuletzt war er einige Monate in bayerischem Privatbesitz.

Tatsache ist: Als absoluter Nicht-Schrauber habe ich das Fahrzeug bis heute stets bei einer offiziellen Unimog-Vertretung warten lassen und bin damit auch allerbestens zufrieden; sehr freundlich, sehr hilfsbereit und ehrlich, was die Arbeiten betrifft, ob sie denn immer schon nötig sind oder noch nicht.

Der Unimog wird von mir zum Transport von Brennholz aus dem Wald genutzt, ab und an mal zu Ausfahrten oder Treffen, der Zustand vor allem der Kabine ist gut.

Im Dezember nun hörte ich während der Fahrt ein schepperndes Geräusch aus dem Motorraum. Diagnose: Lagerschaden. Meine Unimog-Werkstatt überlegte mit mir, ob sich eine Instandsetzung lohnt oder ein Austauschmotor infrage käme. Letzterer kostet bei Mercedes UNGEFÄHR 8600,- Euro plus Märchensteuer. Hinzu kommt natürlich (wenn man es wie ich nicht selbst kann) der Ausbau des alten und Einbau des neuen Motors.

Nun kann man natürlich überlegen, ob man für eine etwa fünfstellige (!!) Summe unter’m Strich nicht lieber nach einem anderen Unimog Ausschau hält. Habe ich auch überlegt. Doch die Preise dürften in diesem Forum ja bekannt sein, und wenn es ein guter sein soll, bei dem man –voraussichtlich- erstmal Ruhe hat, wird es erst recht teuer. Aber in keinem Fahrzeug steckt man wirklich drin, schon gar nicht, wenn es 25-30 Jahre alt ist und technisch eher anspruchsvoll – und man selbst kein Schrauber ist. Außerdem ist meine Kabine top, es sind bei mir zudem Neuteile wie Anlasser, Druckregler, 4 Reifen, Federn usw. verbaut worden.

Die Entscheidung fiel also zugunsten einer Motorinstandsetzung. Das Fahrzeug ist allgemein gut, und ich möchte es noch möglichst viele Jahre fahren und pflegen.

Durch den Tip meines W124-Schraubers (ein Freund, der bei Mercedes arbeitet) bin ich nun auf einen spezialisierten Motoreninstandsetzer gekommen. Der holte den von Unimog ausgebauten Motor ab und überholt ihn derzeit. Diagnose hier: Schäden an zwei Pleueln und an der Kurbelwelle, all das wird jetzt getauscht und die Brennräume gefräst/geschliffen (bitte korrigiert mich, wenn ich als Laie Mist schreibe, aber so habe ich es verstanden).

Nun kann man natürlich diskutieren, ob sich solch ein Aufwand bei einem fast 31 Jahre alten Fahrzeug lohnt, da es ja genug andere gibt. Da akzeptiere ich natürlich jede Meinung. Aber wie gesagt, hier weiß ich, was ich habe, der Gesamtzustand ist gut, und ich beabsichtige, den Mog noch lange zu fahren.
Der Preis für die Motorinstandsetzung wird grob zwischen 6000 und 8000 Euro liegen, hinzu kommt der Aus- und Einbau bei Unimog und –sicherheitshalber- eine neue Kupplung.

Dies nur als Vergleich und als Antwort auf die Frage nach Erfahrungen in Sachen Instandsetzung.

Was gebrauchte Austauschmotoren kosten, weiß ich nicht, auch die sind natürlich keine Garantie auf lange Ruhe vor Problemen (aber wann hat man die schon?).

Ach ja, mein 406 hat derzeit 244.000 km und 6000 Betriebsstunden.

Ich wünsche allen gute Fahrt, viel Vergnügen mit den Moggis und möglichst NICHT solche Schäden wie hier beschrieben.

Gruß,
Volli
#285699
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.

Da ich mein eigentliches Problem lösen möchte,
d.h. den Rauch so weit als möglich durch eine
bessere Verbrennung wegzubekommen und nicht
mit einem Abgasschlauch in Nachbars Garten zu
leiten, habe ich mich momentan für einen größeren
Service entschieden:

d.h. Einspritzdüsen und -pumpe prüfen bzw. einstellen lassen
und diverse Verbindungen abdichen (Zylinderkopf, Ölfilter usw.)
Sodass in dem Zug auch die Ölflecken am Parkplatz weniger werden.

Ich hoffe dass ich mit ~1000€ durchkomme und den beißenden
Rauch wegbekomme.
Mit dem Ölverbrauch und gelegentlichem Blaurauch werde ich
weiterleben.

Gruß - Stefan
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