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Moderator: stephan

#274877
Leistungsfrage OM636.914 und .917

In der folgenden Tabelle ist zu erkennen, dass der .917 bei 2500 min^-1 eine höhere Leistung hat als der .914 bei 2550 min^-1.

Motor U/min PS Verwendung
OM636.914 2350 25 U401
OM636.914 2550 32 U411, 411a, 411b
OM636.914 2750 34 U411c
OM636.917 2500 35 Industriemotor

Der .914 hat einen Unterdruckregler, der .917 einen mechanischen. Aber daraus kann ich mir den Unterschied in der spezifischen Leistung nicht erklären. Hat der .917 einen größeren Hubraum? Oder hängt es mit dem Einspritzzeitpunkt 26° statt 32° v.OT zusammen?

Wer hat eine Erklärung?
#275170
Hallo Motor-Experten,

wo seid Ihr?
Oder weiß das niemand? Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen!
#275224
Hallo Christoph,

die mechanische Drehzahlregelung führt zu einer Entdrosselung des Motors, so daß damit die Leistung des OM636 etwas ansteigt. Ich glaube, die ersten OM 616 hatten auch mit der pneumatischen Drehzahlregelung etwas weniger Leistung.

Der Spritzversteller dürfte sich bei der Leistung wohl erst bei Drehzahlen über 2500 bemerkbar machen, deshalb wurde er auch bei Industrieanwendungen-abgesehen von Staplern- kaum verbaut.

Ich hab irgendwo Angaben zur Leistung und zum Verbrauch des OM 636 in den versch. Ausführungen. Falls du Interesse hast, kann ich mal nachschauen.

Gru von Hubert
#275227
Hallo Hubert,

danke, das ist ja schon mal eine Antwort in der richtigen Richtung. Dabei interessieren mich nicht so sehr die Daten der einzelnen Motorausführungen, sondern die technischen Zusammenhänge.

Warum also stellt der mechanische Regler (Spritzversteller) gegenüber dem pneumatischen eine "Entdrosselung" dar?
#275285
Hallo Christoph,

ich hab aus dem Buch "Der schnelle Diesel" von Gert Hack von 1985 ein Photo zum Aufbau der pneumatischen Regelung geschossen. Hier siehst du den Aufbau der Drehzahregelung. Die Mengen-Regelstange der Einspritzpumpe wird durch Unterdruck gesteuert. Ziel der Regelung ist eine konstante Drehzahl: sinkt die Drehzahl, nimmt der Unterdruck ab und es wird mehr eingespritzt; steigt die Drehzahl, nimmt der Unterdruck zu und es wird weniger eingespritzt. Einfaches Prinzip, wie es auch in den meisten OM 636 verbaut ist. Die zur Regelung nötige Drosselklappe führt leider auch zu Drosselverlusten; Der Motor bekommt weniger Luft und kann damit auch weniger Leistung erzielen. Die pneumatische Regelung wurde deshalb in den 70-igern von einer Fliehkraftregelung abgelöst, und die mittlerweile von der Elektronik.

Gruß von Hubert
Dateianhänge:
ep-regelung.JPG
ep-regelung.JPG (34.72 KiB) 6593 mal betrachtet
#275307
Hallo, also ich würde die Unterschiede nicht vom Baumuster 636 900, 912 914 917 930 etc abhängig machen, sondern wohl eher von den Einspritzpumpen und deren Einstellungen, da deren verschiedene Bezeichnungen wohl grössere Unterschiede an den Innereien und damit dann evtl. auch an den Leistungsparametern als die grobe Motorengrundpalette, die sich meiner Meinung nach nicht unterscheiden, einzig die späteren haben andere Zylinderköpfe. Unabhängig von Ölwannen, Schwungscheiben, Auspuffen etc. Ich wäre mir auch nicht sicher ob zum 636917 zwangsläufig der beschriebene Regler gehört, meine vier derartigen 636er haben alle Unterdruckmembranen an den Einspritzpumpen. Die weitere Frage ist, wenn das dann in einen 411 verbaut werden soll, der eigentlich einen 636914 haben sollte, dann wohl mit mehr Leistung, das gehört dann sicher eingetragen, da sonst ggf auch der Versicherungsschutz erlöschen kann.
Stefan Fuchs München, der zwar diverse 636 Motore sein eigen nennt, aber kein Mechaniker ist
#275348
Moin ,

den 917 gab es sowohl mit pneumatischem als auch mechanischem Regler (Fliehkraft-Regler).

636.917 – 00 war die Bezeichnung für den Motor mit dem pneum. Regler, ganz einfach zu erkennen an der Drosselklappe und dem Rohr zwischen der Drosselklappe und der EP.

Das Gasgestänge betätigt hier die Drosselklappe.


636.917 – 022 bzw. 636.917/28 ist die Bezeichnung für die Motore mit dem mech. Regler, zu erkennen an der fehlenden Drosselklappe sowie dem Rohr.

Das Gasgestänge betätigt hier die EP direkt.


Ein Spritzversteller hat mit der Regelung der EP nichts zu tun, er verschiebt lediglich den Förderbeginn der EP bei höheren Drehzahlen in Richtung früh.

Der Spritzversteller kann direkt auf der Nockenwelle der EP oder auf einer Zwischenwelle für deren Antrieb montiert sein und arbeitet ebenso durch Fliehkräfte.


Die EP´s gibt es in verschiedenen Größen. Sie können in Ihrer Leistung überlappend eingestellt werden um für jeden Motor die richtige Einspritzmenge zu liefern.

So erklärt es sich auch, dass baugleiche Motore mit dem gleichen Pumpentyp unterschiedliche PS-Leistungen haben.
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