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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#463580
Hallo Spulgerät-Nutzer!

Ich möchte mein Spulgerät restaurieren und habe dazu zwei Fragen.
1) Wie bekommt man den Stift 94 (roter Kreis) aus dem Schwenkhebel geschraubt? Leider ist mir beim Nutzen des Schlitzes oben im Pin der Schlitz ausgebrochen. Beim Anschließenden Ausbohren im Rohr durch die Öffnung für Teil 95 ist dann der Linksausdreher abgeschert. Ich wollte die Funktion der Verrieglung 95 wieder herstellen. Hat jemand eine Idee?

Annmerkung: Der Stift 94 ist eine schlechte Konstruktion :cry: ! Durch die umlaufende Nut, in der die Feder befestigt ist, ist der Querschnitt schon geschwächt. Dort noch einen Schlitz in die Stirnseite zu machen, der in der Tiefe bis zur Nut geht ist absolut ungeschickt, da ist ein Ausbrechen programmiert.

2) Ist die Ferder 69 für die Schwenkrolle? Bei mir ist diese Seite verschweißt, so dass sich Deckel 71 nicht entfernen läßt. Eine Federwirkung auf der Schwenkrolle kann ich nicht feststellen.

Gruß,
Markus
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Spulgeraet_2.jpg
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Spulgeraet_1.jpg
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Zuletzt geändert von mhame am 16.03.2015, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
#463582
Hallo Markus,

der Stift 94 war bei meiner Spulvorrichtung auch abgebrochen. Das Gewinde war (bei meiner Spulvorrichtung) ein Feingewinde! Den Stift habe ich dann aus einer Feingewindeschraube selbst nachgefertigt - mit eingefeilter Nut und oben eingesägtem Schlitz. Zu meinem Glück saß der abgebrochene Rest nicht sehr fest und lies sich mit einem dünnen Meissel lockern:

http://www.unimog-community.de/phpBB3/p ... orrichtung

Vielleicht erst ganz heiß machen und dann mit einem sehr scharfen, dünnen Meissel - man kann dabei aber wohl nicht sehr schräg schlagen.

Oder kannst du den Linksdreher festschweißen - von der Seite aus - wenn Du dabei aber den Bolzenrest mitfestschweisst...

Ich habe mal versucht einen gebrochenen Linksdreher auszubohren - ohne Erfolg.

Viel Glück!

Die Funktion der Feder auf der anderen Seite ist mir auch nicht vollkommen klar. Sie dämpft wohl die seitliche Bewegung der Schwenkrolle und führt sie in die Mittellage zurück:

http://www.unimog-community.de/phpBB3/w ... orrichtung

Gruß

Rolf
#463601
Hallo Rolf,

danke für die Infos. Leider gehen nicht mehr alle alten Links. Ich fasse soweit mal zusammen:

1) Die Feder auf der linken Seite in Fahrtrichtung ist für die Andruckkraft der kleinen Rolle. Der Deckel liegt original lose auf und wird von der Feder in einen Zentrierabsatz gezogen. Damit man ihn heraus bekommt sind zwei Nuten im Rohr, die tiefer gehen als der Deckel. Hier kann man den Deckel mit zwei Schraubendrehern heraushebeln. Die Feder ist mittels zweier Laschen am Deckel und einem Kerbstift mit dem Deckel verbunden. Auf der anderen Seite ist besagter Stift, der den Hebel zur Welle bildet und so die eingesteckte Welle gegen herausrutschen sichert und eine Moment durch die Feder und den Hebelarm erzeugt. Dumm wenn der Bolzen bricht und der Bruch nicht über der Welle direkt liegt.

2) Die Feder inder anderen Seite ist für die Schwenkrolle Teil 48. Sie soll offensichtlich die Rolle immer wieder in Mittellage bringen. Hier ist der Deckel bei mir verschweißt. Die Feder ist auf der anderen Seite mit einem Haken verbunden. Dieser ist excentrisch auf einem Flansch. Der Flansch ist mit zwei Schrauben Stirnseitig mit der Achse der Schwenkrolle verbunden. Diese Verbin dung muss gelöst werden, um die Feder einzuhängen. Wenn der Exzenter soweit verdreht ist, dass die Feder sich einhängen läßt, daann passt das Lochbild der Achse nicht. Hierzu müssen beide Rollen (Schwenkrolle und Umlenkrolle) demontiert werden. Dann läßt sich die Achse der Schwenkrolle soweit drehen, bis die Schauben mit den Gewindebohrungen deckungsgleich sind. Jetzt verschrauben und dann gegen die Feder zurückdrehen, damit die Schwenkrolle montiert werden kann.

Nur so geht es.

Gruß,
Markus

P.S.: Könnte man ja in der Wissensdatenbank hinterlegen.
Zuletzt geändert von mhame am 11.02.2015, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
#463602
So, jetzt kommt das nächste Problem!!! :twisted:

Nach dem ich die Umlenkrolle demontiert habe, um oben beschriebene Vorgehensweise zu praktizieren, habe ich mich gewundert warum der Deckel so schlecht abgeht. Im Fett (reichlich) darunter haben ich mehrere Schraubenfedern verknäult gefunden. Laut Teileliste waren das 12 Stück! Der Deckel der auf den Vierkanntblock 12 geschraubt war ist abgeschert (zwei Schrauben M8). Von den vier Federn 13 die die Bolzen 14 halten sind nur drei aufgetaucht!

Liege ich mit meiner Vemutung richtig, dass die Umlenkrolle einen Freilauf mit Bremse hat? Also beim Abrollen sich die Rolle sehr leicht dreht und beim Aufrollen der Rollenfreilauf sperrt und die Bremse schleift, damit das Seil vom Spulgerät zwischen Winde und Unlenkrolle auf Zugspannung gehalten wird?

Hat jemand diese Umlenkrollenmechanik schon mal repariert? Was sind das für 12 Schraubenfedern? Reste lassen auf eine entspannte Länge von 20mm schließen, einen Durchmesser außen von 17mm, Drahtdurchmesser 2mm, 5 Windungen und angeschliffenen Enden. Kann das jemand bestätigen?

Die Drahtfeder des Freilaufs sieht deutlich komplizierter aus. Teilnummer war 25.2110.1365-00. Git es die noch? :lol:

Gruß,
Markus
Zuletzt geändert von mhame am 12.02.2015, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
#463618
Hallo,

da Bilder gewünscht wurden, hier meine ersten Ansätze.

Diagnose:

1) Deckel vom Schwenklager völlig kaputt (der zerbröselt förmlich, kein guter Gußwerkstoff gewesen) -> Nachfertigung -> CAD Modell und Zeichnung erstellt

2) eine Feder im Freilauf fehlt, Drahstärke 1mm Wer weiß wo man eine solche Feder herbekommt?

3) 12 zermahlene Schraubenfedern, 5,5 Windungen, abgeflachte Enden Da= 17mm, Lo=22mm, Federrate unbekannt Kann jemand die rekonstruierten Maße bestätigen?

4) Flansch Teil 61 (25.2110.1475-00) verbogen, -> CAD Modell und DXF erstellt -> Nachfertigung

Gruß,
Markus
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Spulgeraet Konstruieren mit Papier.jpg
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Zuletzt geändert von mhame am 12.02.2015, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
#463648
Die obere Feder hat die Nummer 99.2980.1025-00, umgeschlüsselt 411 993 10 01.
Die untere Feder hat die Nummer 25.2110.1365-00, umgeschlüsselt 411 993 02 30

Hat noch jemand im Forum eine Feder 411 993 02 30 abzugeben? :mauer
Meine Quelle bei DB sagt ausgelaufen, kein Ersatz. Ist dem so, oder liegt noch irgendwo etwas herum?

Gruß,
Markus
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Feder_freilauf.jpg
Feder_freilauf.jpg (29.47 KiB) 1733 mal betrachtet
#463920
Hallo Rolf,

kannst du mir sagen wie das Teil 15 aussieht. Es besteht aus zwei Halbschalen. Haben diese auf der dem Bremsbelag gegenüberliegenden Seite einen Flansch/Kragen, an dem die Platte 24 sich abstützt? Bei mir ist keiner vorhanden, ich habe aber Metallreste gefunden, die darauf schließen lassen könnten. Die Scheibe 24 muss sich dort abstützen, ansonsten verstehe ich die Bremse in ihrer Funktion nicht. Denn zwischen Platte 24 und Teil 18 sind die Federn.

Wer kann hier weiterhelfen?

Gruß,
Markus
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#463988
So, habe heute die Reste von Teil 15 gesäubert. Offensichtlich sah es mal anders aus. Hier muss ich wohl improvisieren, um die Funktion wieder herzustellen. Oben der Rand scheint angeschlieffen zu sein, daher wird die Platte 24 nicht mehr in Position gehalten. Das Teil gibt es sicher nicht mehr. Eine Idee ist es oben Laschen anzupunkten, die Teil 24 im Gehäuse halten.

Sah Teil 15 wirklich so aus wie mein rekonstruiertes 3D Modell?

Freue mich über Antworten.

Gruß,
Markus
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Um diesen Rand geht es
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So könnte es ausgesehen haben
So könnte es ausgesehen haben
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So habe ich es vorgefunden
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#464061
Hallo Rolf,

in der E-Teileliste von Buch und Bild, die ich habe, ist nichts zu erkennen. Funktioniert deine Freilaufbremse an der Umlenkrolle oder geht die einfach nur (gleich-)schwer in beide Richtungen?

Eine eigenständige Dolumentation zum Spulgerät kenne ich nicht. Nur die E-Teilliste und das bischen Text aus der BA für die Heckseilwinde. Scheinbar gab es auch mehrere Ausführungen, meines hat zum Abstecken am Rahmen zwei Bohrungen, so kann man die Neigung auf der Ackerschiene verändern, das haben alle die ich bisher gesehen habe z.B. nicht.


Hat denn noch keiner das Spulgerät zerlegt? Hat jemand eines geschlachtet und gibt Einzelteile ab? :mauer

Gruß,
Markus

Jochen hat soweit ich weiß kein Spulgerät, auch wenn er immer sehr hilfsbereit ist.
#464069
Hallo Rolf,

dann hoffe ich mal für dich, dass es nicht so wie bei mir ist. Hier ging die Rolle auch schwer, aber in beide Richtungen.

Die Schadensdiagnose ist wie folgt:
Das Gegenlager von der Federung Teil 24 hat den oberen Rand vom Bremsgehäuse Teil 15 abgeschliffen, warum auch immer. Normalerweise dreht Teil 24 mit Teil 15, so dass es keine Relativbewegung gibt, denn zwischen Teil 18 und Teil 24 sind die Federn der Bremse und Teil 18 ist mit Teil 15 durch die Nasen formschlüssig verbunden. Teil 24 darf sich auch nicht zu Teil 18 verdrehen, da sonst die Federn kippen. Die Führung der Federn ist nur durch die hablrunden Erhöhungen in Teil 18 und 24 gegeben.

Nach dem der Rand an Teil 15 die Platte Teil 24 nicht mehr halten konnte, ist die Platte 24 in Richtung des großen Deckels gewandert. Die Feden haben ebenfalls ihre Position verlassen, sind umgekippt und wickelten sich zwischen Deckel und Teil 15. Das erhöhte die Reibung, wenn Teil 15 durch den Freilauf über Teil 18 festgehalten wurde. Dann sind die Schrauben zwischen Teil 18 und dem Freilauf abgeschert und der Freilauf war funktionslos.

Der Deckel ging auch nur schwer ab. Da sich die Federn verklemmten, drehte sich in beide Richtungen die Umlenkrolle mit erhöhter Reibung. Irgendwann wäre der Deckel auch durchgeschliffen gewesen, deutliche Riefen sin dzu erkennen.

Gut, dass ich mir das mal angeschaut habe, so ist noch etwas zu retten. Überlege gerade ob ich statt des Flansche an Teil 15 oben Laschen anpunkte, die Teil 24 niederhalten. Gegebenenfalls kann man einen halben Ring drehen, den man anschweißt.

Gruß,
Markus
#464853
Hallo,
so, die 12 Schraubenfedern sind nachgefertigt, für den Rand habe ich einen Ring konstruiert, der anstatt der Abkantung, die ja abgeschliffen ist, angeschweißt wird.

Bei den Dichtungen bin ich auch etwas weiter, mit viel Glück konnte ich die Nummern auf den Dichtringen entziffern:

Pos 7 :
404 337 04 60 ist ein Normteil RWD 85x70x8
Pos 59:
404 337 06 60 ist ebenfalls ein Normteil 58x40x9

404 563 02 80 ist simpel eine Stahlscheibe, die den RWD abdeckt.

Pos. 6
Ist ein Normteil (bei mir aus Kupfer, in der E Teilliste steht St vermutlich für Stahl)
DIN 7603 84x75, 2,5mm dick.

Falls noch jemand etawas zu den Schenkelfedern des Freilaufs weiß, bitte melden.

Die Dichtungen Pos 25 und 52 sind aus Papier.


Gruß,
Markus
#465654
So mal wieder etwas zum Fortschritt:

Das Spulgerät ist komplett zerlegt. Einige Teile waren etwas trickreich zu demontieren. Aber eine Lösung wurde gefunden. Alle Komponenten sind gestrahlt, gundiert und lackiert. Die notwendigen Dichtungen wurden besorgt oder selbst angefertigt.

Der gebrochenen Deckel ist nachgefertigt und die Schraubenfedern (12 Stück) ebenfalls neu gewickelt. Jetzt fehlt nur noch eine Schenkelfeder aus dem Freilauf. Neue Schrauben werden morgen noch besorgt. Zukünftig wird das Spulgerät wieder mit Öl geschmiert statt der zwei Kilo Fett, die ich ausgewischt und ausgewaschen habe.

Habe jetzt erst im WHB gesehen, dass es sogar eine zweiseitige Anleitung zum Zerlegen des Spulgerätes gibt, wesentliche Teile aber übersprungen werden.

Gruß,
Markus
Dateianhänge:
Spulgeraet_Lackierarbeiten 005.JPG
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Spulgeraet_Lackierarbeiten 002.JPG
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Spulgeraet_Lackierarbeiten 008.JPG (98.76 KiB) 1457 mal betrachtet
Zuletzt geändert von mhame am 16.03.2015, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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