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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#43100
Hallo Mogler,
Eure Meinung ist gefragt.
Also meiner Erfahrung nach gibt es keinen weniger nachteiligeren Einsatz von Startpilot. Nicht im Benziner, in Vorkammmer/Wirbelkammer, Direkteinspritzer, in 2Takt/4Takt.......VÖLLIG EGAL!
Bei Verwendung von Startpilot wird nicht, wie vielfach angenommen, die Zündfähigkeit des Kraftstoff-Luftgemisches verbessert, sondern es verbrennt ausschließlich der Ähter mit der vorhandenen Luft. Die restlichen Kraftstoffbestandteile (und davon verbrennt fast nichts) tanzen lustig im Verbrennungsraum herum, wissen nicht so recht was Sie da eigentlich sollen, :rums: und treiben mit dem eh schon wenigen Schmierfilm Schabernack. :crazy1:
Ob jetzt Diesel oder Ottomotor, bei beiden Arten findet der gleiche Effekt statt:
Der Motor läuft kurzzeitig trocken.
Genau das macht jeder Motor im Kaltstart. Mit Startpilot macht er das nur ein bischen länger.
Auch ergibt sich keine milde Frühzündung :flex:
Das Zeug bumst nämlich halt schon los, wenn sich nur ein bischen Kompression auftut. Also auch wenn der Kolben noch nicht da ist wo normales Gemisch hochgeht. Was da die Lager (denen eh noch der Öldruck fehlt) mitmachen müssen liegt auf der Hand, Schläge aushalten wo sie im Normalbetrieb nicht auftreten. :rofl:
( das hört man dann als Klopfgeräusch)
Neben dem Effekt das der unverbrannte Kraftstoff im Kat Verwirrung stiftet und den Auspuff putzt :crazy1: sollte man wissen was das Aufputschmittel im Verbrennungsraum so alles anrichtet.
Es gilt also das Nachteil/Nutzenverhältnis abzuwägen.
Meine Altmotoren machen das nur wenn Sie sich auf den Weg zum Schrotty machen, und das ist sehr selten.
:sorry:
Gruß...Andi :party:
#43112
Hallo Andi,

Du führst das Thema goldrichtig aus. Dem ist nichts hinzu zufügen, außer mein Unverständnis, das DC sowas serienmässig in den 406ern eingebaut hat. Die Startpilotanlage ist das erste, was beim Kauf meiner Mogs rausflog.

Ein kleiner Tipp, wenn der 352 im Winter nicht anspringen will. Gummi vom Luftansaugrohr runtermachen, mit einem Föhn oder mit einer Heisluftpistole heiße Luft in die Luftansaugung und der Mog springt an wie im Sommer. Ohne Schaden für die Mechanik.

Gruß

Franz
#43126
Mit Startpilot ist es wie mit allem, mit Köpfchen eingesetzt, tut es auch seine gewollte Wirkung. Falsch ist die Anwendung durch Einsprühen in den Luftfilter. Man muß die Menge so hoch dossieren bzw es ist nach der ersten Zündung noch soviel Äther im Ansaugtrackt, das der Motor nach dem Starten dann heftige Schläge abbekommt bis das Zeugs alle verraucht ist. Wenn man mit der Dosieranlage aber richtig arbeitet, treten die besagten Wirkungen aber erst gar nicht auf. Die Menge wird ja auch nicht so hoch dosiert, dass das Zeugs an der Zylinderwyandung kondensiert und dort herabläuft, wer erzählt so ein Mumpitz? Ich lach mich tot dabei. Nein, aber bei orgeln ohne Verbrennung läuft der unverbrannte Kraftstoff an der Wandung herab weil mehr als bei Volllast eingespritzt wird und der wäscht den letzten Rest vom Schmierfilm weg und gelangt so ins Motoröl.
Viel schlimmer ist der lange Trockenlauf nach jedem Ölwechsel. Wer von den Kameraden weiß denn, dass der Motor dann nur mit Anlasser bei abgestelltem Gas solange betrieben werden soll, bis Öl an den Kipphebeln austritt. Oder will mir hier jemand erzählen, er würde das Schmiersystem im Motor nach jedem Ölwechsel entlüften. Wer füllt denn mit der Spritze den Ölfilter nach einem Wechsel auf? Oder hat jemand ne Speicherschmierung, die im Motor schon vor dem Start Öldruck aufbaut? Nun seid mal nicht pästlicher als der Papst.
Viele alte Motore können nur mit Zündfix angewürfelt werden, ist das selbe Zeugs, na und? Oder die alten Sternmotore der Flugzeuge, die nur mit Zündpatronen angeschossen werden können.
Ich will das Zeug nicht über den grünen Klee loben, aber so schnell verreckt der Motor nicht, wohlgemerkt bei richtiger Anwendung. Normalerweise springt der Direkteinspritzer bis -10 Grad ohne Starthilfe an, wenn das richtige Öl drinn ist, die Ventile, Einspritzdüsen und Batterie in Ordnung sind. Wenn der Motor aber dann trotzdem Starthilfe benötigt, dann ist er sowieso am Ende. Er ist dann nicht süchtig geworden sondern einfach platt.
Man sagt ja von einem Gebehinderten auch nicht, dass er von dem Gebrauch der Krücken gelähmt wird und deshalb nur noch damit gehen kann, weil er davon abhängig geworden ist, anders kann auch der halt auch nicht mehr.
#43130
Hallo Helmut,

warum so heftig? andi s blumenreiche Ausdrucksweise ist auch nicht so mein Ding, ich würde es etwas sachlicher formulieren, aber inhaltlich sagt er nichts Falsches.
Die Menge wird ja auch nicht so hoch dosiert, dass das Zeugs an der Zylinderwyandung kondensiert und dort herabläuft, wer erzählt so ein Mumpitz?
Das hat er nicht behauptet. Andi sprach von unverbranntem Diesel und das ist auch so.

Klar, Du hast recht damit, dass mit Hirn eingesetzt, sich der Schaden minimieren lässt. Ich würde es meinem Motor nicht zumuten.

Viel schlimmer ist der lange Trockenlauf nach jedem Ölwechsel. Wer von den Kameraden weiß denn, dass der Motor dann nur mit Anlasser bei abgestelltem Gas solange betrieben werden soll, bis Öl an den Kipphebeln austritt. Oder will mir hier jemand erzählen, er würde das Schmiersystem im Motor nach jedem Ölwechsel entlüften. Wer füllt denn mit der Spritze den Ölfilter nach einem Wechsel auf? Oder hat jemand ne Speicherschmierung, die im Motor schon vor dem Start Öldruck aufbaut? Nun seid mal nicht pästlicher als der Papst.
Also den Ölfilter fülle ich beim Ölwechsel und Filterwechsel auf. das geht mit einem Kleinen Trichter bei meinem MB-Track- Filter wunderbar. Mit Anlasser drehen, bis sich Öldruck aufbaut ist logisch. Steht in der Betriebsanleitung.
Den Ölkreislauf entlüften (außer Ölfilter) macht keinen Sinn, da die Kanäle sowieso in kurzer Zeit leer laufen.
In Leerlauf ohne Last bei geringer Drehzahl nimmt der Motor an den Lagern keinen Schaden. Der vorhandene Ölfilm reicht völlig aus, bis sich der Öldruck aufbaut. an den Zylinderwänden sieht es etwas schlechter aus. Hier ist entscheidend, kein Gas zu geben, bevor der Öldruck da ist. Gas geben heißt hohe Einspritzmenge, die beim kalten Motor nur zum Teil verbrannt wird. Unverbrannter Diesel wäscht den Ölfilm von der Zylinderwand und ohne Öldruck wird er durch das fehlende Schleuderöl nicht ersetzt.

Wenn es wirklich kalt ist, orgle ich schon 10 Sekunden mit dem Anlasser in Stopstellung, damit sich durch die Kompression der Brennraum erwärmen kann. Er springt dann auch sofort an, wenn ich dann normal starte. Der Öldruck ist dann natürlich auch schon da. Das dauert bei meinem Motor ca. 5 Sekunden (OM352-Gedenksekunden). Das setzt natürlich eine intakte Batterie vorraus.

Gruß

Franz
Zuletzt geändert von unimurr am 03.11.2004, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
#43135
Hallo,

musste das Zeug noch nie vewenden, mein Mog springt bis -12 Grad (bisher maximal gemessen Temperatur) super an, sogar besser als mein neuer 5er Diesel!

Aber nach dem Krieg wollte man ja auch dass die Auto bei 20 Grad minus in der Taiga auch ohne Fön in der Näghe anspringt.

Erinnere mich beim Bund als mein MAN n5to Bj 64 mit 13 Kaltsarthilfen der einzige war der ansprang (war leider kacke, hab den ganzen Tag andere anschleppen müssen!)

Allerdings find ich den Hinweis im Handbuch interessant, dass auch Schmiermittel beigefügt sind, die das Trockenlaufen reduzieren-

Wäre es nicht eine gute Idee, irgendwie nur schnellflüchtiges/ verbrennbares (2T ÖL vielleicht) Schmiermittel einzpumpen um die Trockenreibung= Verschleis und Reibnungswiderstand zu minimieren?

Was haltet ihr voin der Idee?

Gruss

Martin
#43165
Hallo,

Wenn ich das so lese kann ich nur sagen:
Hab ich ein Glück: Mein 403 spring nach max 1. Sekunde an.
Hatte noch nie orgeln müßen !! und das Ding hat auch schon 4000 h runter und die Baterie ist älter als uralt.
Vom Startpilot ist zwar der Halter und das Röhrchen vorhanden,
aber das Zeug liegt rum wie die Eier von einem Eunuchen :-)

Wünsch euch allzeit anspringende Motoren.

Stephan
#43191
Mein 406 mit fast 7000 Betriebsstunden springt auch bei -20°C (bisher kälteste Temperatur auch schon nach max. 3 Sekunden an. Öldruck ist dann schon nach etwa 10 Sekunden da.

Wenn ich so meine Erfahrungen mit alten Schleppern resümiere dann sollte man den Startpilot weglassen. Bei besonderen Härtefällen lieber ne neue Batterie rein oder mit ner zweiten Batterie und Starthilfekabel helfen.
Das hilft auch bei dem 40 jahre alten Kramer eines Bekannten. Der wird im Winter zum Laufstall-Misten genutzt und hat fast keine Kompression mehr. Letzten Winter stand der draußen bei unter -15°C und ist nach etwa zwei Minuten vorglühen angesprungen wie im Sommer.

Naja jeder hat da seinen eigenen Stil...

Gruß Matthias
#43202
Will auch mal meinen Senf dazu geben-bin seit 27 Jahren Kfz-Meister.
Berufsmäßig mußte ich schon mal ein paar Motoren zum Exodus fahren.
Werde aber nicht verraten warum !!
Was macht man,man läßt das Öl ab und fährt.Die ersten 2-3 Kilometer
passiert gar nichts-dann fängt der Motor irgendwann beim Beschleunigen
an Geräusche zu machen.Nach ca. 5-6 km kommt es dann zum Fresser-
eventuell mit Pleuelabriss.
Fazit:Kaltstartverschleiß hängt eher von der Ölqualität und dem Gasfuß
des Fahrers ab und nicht von der Benutzung des Startpilots.
Wer für die Umwelt und für seinen Motor etwas gutes tun will,baut sich
eine Motorvorwärmung (Schwedenheizer) ein-danach gibt es mit Sicher-
heit keine Startprobleme mehr-es sei denn, der Motor hat keine Kom-
pression-insbesondere im kalten Zustand-bedingt durch Verschleiß.
Erkenntnis:Motore können weitaus mehr ab,als so mancher denkt !!
#43203
HAllo Rembert ?

Du schreibst
danach gibt es mit Sicher-
heit keine Startprobleme mehr-es sei denn, der Motor hat keine Kom-
pression-insbesondere im kalten Zustand-
Ich hatte bei meinem verschlissenen OM 636 eher den Eindruck -und so sagen auch andere Mitglieder- dass die Kompression schlechter ist, wenn er warm ist. Mir würde das einleuchten, da das Öl dann dünner ist. Dieser Sachverhalt wäre dann für das anspringen bedeutender als das leichtere Zünden durch warmen Motor. Meiner z.B. sprang kalt noch einigermassen an, aber warm nicht, erst wieder unter 50 Grad.

Kannst Du obige Aussage erläutern?

Gruß Albi
#43677
Hallo Albi,

bei einem Motor mit hoher Laufleistung würde ich immer die "Grundsubstanz" prüfen,d.h. einen sogenannten Druckverlusttest
durchführen.Dabei wird der im Zünd-OT stehende Zyl. mit Druckluft beaufschlagt.Mit Hilfe eines dazwischen geschaltetem Spezialmanometer
kann man dieZyl. untereinander vergleichen.Der Vorteil gegenüber
einem Kompressiontest ist dabei der,das man nun genau
feststellen kann,wo der Verlust stattfindet (Ventile=Einlaß bzw.Auslaß Motorentlüftung=Kolbenringe).
Somit ist diese Prüfung aussagefähiger als der herkömmliche
Kompressionstest!
Darüber hinaus müßen natürlich alle Grundeinstellungen stimmen.
(Ventilspiel-Förderbeginn)
Ich bin zwar kein Unimog-Spezialist (arbeite mich gerade in die Materie ein),aber mit diesen Prüfungen würde ich immer die Fehlersuche beginnen.
Darüber hinaus könnte bei problematischem Warmstart ein Fehler im Einspritzsystem vorliegen.Ich denke da sollte man einmal genauer hinsehen.
#43759
Ich verwende für die Druckverlustprüfung eine modifizierte Zündkerze, an welcher dann ein Reifenfüller angeschlossen werden kann. Am Druckminderer am Kesselausgang stelle ich dann einen Druck ein und konntrolliere wieviel Druck sich im Zylinder aufbauen läßt. Man kann dann auch schön an der Kurbelgehäusebelüftung (oder am Ansaugrohr, bzw Auspuff ) den Luftaustritt beobachten. Beim OM 352 geht das aber nur bei ausgebauter Einspritzdüse, da müßtest du etwas bauen, um am Düsengewinde Druck beaufschlagen zu können.
Der Motor muß aber blockiert werden, sonst dreht der sich bei Druckaufbau langsam bis zum beginnenden Ventilhub durch.
#43786
Hallo,
also, mein 421er mit fast 8.000 Stunden ist bisher nach ausreichenden Vorglühen (max 1 bis 1 1/2 min) sofort da. Extremtemperaturen von unter 10 Grad muß er auch nicht durchmachen, hat er bei mir auch noch nicht erlebt. Er steht IMMER in einer geschlossenen isolierten Garage die bisher nie unter -2 Grad gewesen ist. Genau so ist er auch wohl noch nie im Regen abgestellt worden. (Arbeiten natürlich ja .... .) Das Fahrerhaus weist außer die vorderen typischen Roststellen (beseitigt) und die Ablage in der Fahrertür (auch beseitigt) keine Roststellen auf.
Zum Startpilot:
Ich werde es nie benutzen, zumindest nicht für den Unimog. Ein Trecker FIAT 880 (Bj78) 88 PS Direkteinspritzer hat es aber unbedingt nötig da er sonst nicht anspringen würde. Und das war schon immer so. Hört sich auch nicht schlimm an wobei beim Kramer KL 150 ?? (auf jedem Fall 1 Zylinder Deutz Motor) nach Einsatz von Startpilot fast der ganze Kopf abhebt. Da kommt überall am Kopf der Qualm heraus.
EIn Super Motor der im Winter ohne vorzuglühen sofort anspringt sitzt im alten Massey Ferguson MF 65. Wenn fast nichts mehr läuft, der spingt an.
Aber
lieber eine warme Unterkunft oder eine Motorvorwärmung als Startpilot.
Gruß
Bernd THomes
#43844
Moin zusammen,

noch einmal zum Thema Druckverlusttester.
Das Manometer hat eine Prozenteinteilung,es wird mit Hilfe einer Art
Kalibrierdüse auf null geeicht,um dann den Test durchzuführen.
Die meisten Werkstätten haben so ein Tester nicht im Besitz,vielen ist er
sogar unbekannt.
Wie aber schon im Beitrag von H.Schmitz beschrieben,habe ich mir für
Ottomotoren aus einer alten Zündkerze einen Adapter gebaut-das
gleiche geht natürlich auch mit einem Düsenhalter,dem die E-düse ent-
nommen wurde.
Nachteil dieser Einfachversion:man hat zwischen den Zyl. keine Vergleichswerte.
Zum Thema Startpilot bin ich der Meinung,das man diese Hilfe nur bei eh schon halbtoten Motoren braucht.
Ist ein Motor samt Vorglühanlage und Batterie i.O. und man hat nicht gerade 20 W 50 in der Ölwanne,so sollte er auch bei minus 15 Grad
ohne große Probleme anspringen.
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