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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#554178
Hallo Zusammen,
mein Schmuckstück (401) wird zu wenig bewegt.
Der originale 60L ist mein Problem.
Der Diesel wird einfach zu alt.

Ich Suche einen kleineren Tank (10-max.20l), wenn möglich aus Kunstoff wegen Rost.
Im Internet finde ich nur Tanks für Dieselheizungen, die ich wegen TÜV nicht verwenden kann.

Alternative wäre den originalen Tank durch Innenbleche zu verkleinern.
Dann habe ich aber wieder das Rostproblem bei nicht gefülltem Tank, das ich
auch gerne ausschalten möchte.

Hat jemand eine Idee die mir hilft?

Danke schonmal an alle!
#554184
Hallo
die Dieselpest ist ein "Kulturfolger" des Biodieselanteil im Kraftstoff. Die ölabbauenden Bakterien sind natürlicher Art. Sie leben im Wasser und ernähren sich an der Grenzschicht zum Öl , sie kommen in der Natur im Boden vor.
Um dem Wasseranteil entgegen zu steuern, kannst du bei geringem Jahresverbrauch auf "Superdiesel" oder C.A.R.E.(vollkommen synthetishen Diesel) ausweichen. Zusätzlich das Fahrzeug nur mit vollem Tank abstellen, dann ist die Feuchtigkeitszufuhr durch den Luftaustausch so gering wie möglich.
Das System gründlich reinigen und mit "Schockdosierung" mit z.B. Liqui-Moly Anti-Bakterien Zusatz fahren.

Für dich als Newbie einen kleinen Hinweis, jeder Beitrag beginnt mit einem Gruß und endet mit der Unterschrift des Realnamen.
Das ist ein Bestandteil unserer Nettiquette, die du sicherlich bei der Anmeldung gelesen hast und auf die wir hier Wert legen.
Ein paar Zeilen zur Vorstellung oder des Projektes und zu wissen, mit wem man es zu tun hat erhöht erfahrungsgemäß auch die Hilfsbereitschaft.
#557139
Hallo liebe Unimog-Freunde!

Zu dem gelegentlich auftretendem Problem mit dem alternden Diesel möchte ich gerne, wenn ich darf, einige Erfahrungen anfügen.
Der Tank in meinem 411 ist innen beschichtet, damit keine Korrosion aus welchem Grund immer, auftreten kann.
Allerdings verhindert das nicht, dass im Treibstoff selbst gewisse Veränderungen vorgehen.
Natürlich wird immer ein Zusatz beigemischt, und oft der sogenannte Sonder-Kraftstoff getankt.
Soweit die Vorgeschichte...
Zur Reserve habe ich in einem neuen 50l Ölfass Diesel (auch mit Schutz-Zusatz) gehortet.
Vor Monaten hat sich herausgestellt, dass da innen eine Menge an braunen Flocken schwimmen, und das Blech ordentlich von Rost angegriffen war.
Also hab ich umfangreich nachgelesen: in interessanter Punkt war, die antibakterielle Wirkung von Kupfer.
Darüber hab ich mir Gedanken gemacht und einiges des "verdorbenen" Dieselkraftstoff gefiltert,
in einer Kupfer-Kanne gelagert.
Nach drei Monaten war das Ergebnis einigermaßen überraschend.
Erstens: das vom Kraftstoff bedeckte Kupfer war grün oxydiert. Der Diesel völlig klar, aber grün wie Frostschutz!
Zweitens: Ein neuerliches Fein-Filtern hat keinerlei Verunreinigung/Befall gezeigt. (Vorhandene Schadlebewesen abgestorben?!)
Flammtest in offener Schale ergab, ein für Diesen völlig normales, leicht rauchendes verbrennen, ohne Rückstände zu hinterlassen.
Jetzt habe ich die 8l in ein Kunststoffgefäß gefüllt und möchte weitere Monate beobachten.

Frage:
Warum wurde die Kupfer Oberfläche durch den alten Kraftstoff angegriffen?
waren da eventuell schon gewisse Säureanteile durch den Zerfallsprozess vorhanden??
Würde die Lagerung von neuem, guten Diesel
in Kupfertanks eine Alterung bzw. Zersetzung, effektiv ohne Chemie verhindern???

Danke für eure Antwort
Grüße Norbert
Dateianhänge:
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RainerausRhedeems liked this
#557140
Hallo Norbert,

das Zauberwort heißt "Grünspan" (Cuprum aceticum). Da es sich um einen Farbstoff handelt, der sich u.A. in Ethanol löst, ist er in der Flüssigkeit gelöst und kann nicht herausgefiltert werden. Man könnte ihn nur chemisch ausfällen.

Und dieses Kupferacetat ist fungizit, also pilzabtötend. Jetzt müsste man wissen, was alles an chemischen Bestandteilen mit dem Kupfer reagiert hat, dann wüsste man, woraus das Kupferacetat entstanden ist. So weit mein Schulwissen.

Gruß
Markus
#557146
Danke Markus!

Mit dieser deiner Einschätzung gehe ich vollständig konform.
Allerdings war das Kupfergefäß ja vor der Befüllung ganz rein, blank.
Der gegenst. Grünspan hat sich erst durch den Treibstoff, bis zur Höhe des Pegelstand, gebildet.

Beim zweiten Filtern sollte dann primär nicht die Färbung beseitigt werden;
stört nicht, sondern verhütet unabsichtliche Verwendung!
Es schien mir vorrangig, herauszufinden ob sich über die Monate im zuvor verseuchten Diesel weitere Zerfallsstoffe/Schwebestoffe gebildet haben, (die Üblicherweise unsere Treibstoffversorgung im Fahrzeug lahmlegen,) was absolut nicht der Fall war.

Aus dem Internet:
"... definiert den Grünspan - auch Kupferacetat - als das Kupfersalz der Essigsäure."
Offensichtlich existieren da Essigsäure Beimengungen? Zerfallsprodukt der ursprünglichen Verseuchung?

Schlussfolgerung:
Wenn also das Kupferbehältnis Schad-Befall verhindern kann,
sollte frischer, unveränderter Kraftstoff eigentlich darin unbegrenzt haltbar sein.
(Sowie OHNE Essigsäure, auch der Kupfertank unbeschadet bleiben).
Das wird der nächste praktische Versuch zeigen.

Grüße Norbert
(Es würde prima sein, eine simple Methode zu haben, ohne auf Schutzchemie, dazugehörige Mischungsverhältnisse oder Verfallsdauer und dergleichen achten zu müssen).
#557150
Hallo
mich würde viel mehr interessieren, was mit dem Kupferacetat in der Einspritzpumpe und Düse passiert, welche Salze entstehen bei der Verbrennung. Wenn sich Kristalle auf der Zylinderwand niederschlagen oder gar auf derm Kolbenhemd absetzen??? Ist ja nix anderes wie der "Streich" mit dem Zucker im Sprit die Brühe ist ja schon intensiv gefärbt :roll:
#557151
Ich denke, ab hier kann uns nur ein Chemiker weiter helfen. In Kupferacetat (C4H6CuO4) sind neben Cu ja nur noch Bestandteile (C, O, H) vorhanden, die auch in Kohlenwasserstoffen vorkommen. Keine Ahnung, ob sich Kristalle bilden oder das ganze chemisch zerlegt wird.

Gruß
Markus
#557157
Hallo!
Sicher hat niemand vor, etwas bedenkliches durch den Verbrennungstrakt in die Luft zu entlassen.
Ich jedenfalls nicht!! -wie man oben lesen konnte.
Dieselabgase sind sowieso nur bedingt gesundheitsförderlich.
Genau wegen der geradezu üblichen Beigabe von Giftchemikalien zum Motortreibstoff,
war mein Anliegen einen natürlicheren Weg herauszufinden, um Zersetzungen aufzuhalten.
:danke Norbert
#557158
Hallo Markus
Kupferacetat ist thermisch nicht stabil, die Doppelbindung im Sauerstoff sowie die H3C-Gruppe zerfallen.
Ab 220 °C zersetzt sich das Salz, wobei Kupfer(I)-oxid, Kupfer(II)-oxid, Aceton, Acetaldehyd, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid als Zersetzungsprodukte entstehen.[7]
gehe mal davon aus, dass die brennbaren Bestandteile genauso so (oder nur teilweise) verbrennen wie aus den anderen Verbindungen. Die Reaktionen bei Temperaturen im Verbrennungsprozess sind mir nicht bekannt, grundsätzlich werden aber die Bestandteile aus ihren Verbindungen gelöst, die einzelnen Reaktionsstufen laufen ja nacheinander ab. Kupferdioxid ist die Schlacke , kennt jeder der schon mal Kupfer unter einen Brenner gehalten hat.
Beim Volumen eines Reservekansters hätte ich weniger Bedenken, aber als grundsätzliche Dauerbehandlung scheint mir die Methode eher fraglich.
#557159
Hallo Helmut,

soetwas hatt ich schon erwartet. Ich gehe aber davon aus, dass der Kupferanteil sehr gering ist und damit auch das Molekulargewicht der Cu Oxidationsprodukte.

Hallo Norbert,

wir haben nur versucht, deine Frage nach der grünen Farbe zu beantworten.

Was mögen die wohl beimischen, um den Dieselkraftstoff gelb, blau oder grün einzufärben?

Gruß
Markus
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