Na jetzt muß ich wohl meins auch zum Besten geben...ist aber recht flott erzählt, da nicht unähnlich zu bereits gelesenem
Aufgewachsen bin ich auf dem Land, hier im schönen Oberbayern. Wir haben zwar keine eigene Landwirtschaft, aber ich war ab meinem 8. Geburtstag imer auf dem Bauernhof tätig. Zuerst auf dem Hof meines Nachbarn (Schweine, Kühe, Gemüse und Getreidebau und dazu noch Wochenmarkt).
Er hatte zwei Bulldog von der grünen Flotte: Fendt Farmer S 3 einen mit Frontlader und einen alten Ford Transit Pritsche zum Marktfahren.
Ab und an kam ein Pferdehof-Betreiber vorbei und hat uns Stroh abgekauft und der hatte einen U1000 Agrar mit einem riesen Anhänger, das war 1978. Er hatte uns erzählt, dass er in seiner Nachbarschaft Ärger bekommen hatte, weil die montierten MPT Reifen ein sehr lautes Abrollgeräusch hatten. Hat mich damals beeindruckt und ich hab es bis heute nicht vergessen....weiter hatte ich damals kaum Kontakt mit dem Unimog, außer dem Winterdienst.
Später habe ich Kfz-Mechaniker gelernt und als ich dann zum Bund mußte habe ich mich bei der Lkw-Inst beworben, wohin ich dann auch kommandiert wurde, das war 1986.
Und hier siehe da, war ich neben der Wartung von Lkw, Flurförderfahrzeugen und Omnibussen auch wieder am Unimog dran. U1300L und U406 waren bei uns in der Wartung und ich durfte nachdem mir der Bund den Führerschein spendiert hatte auch mit den Dingern rumfahren.
Ich wurde noch nach Fassberg (Soltau) kommandiert, wo ich im Rahmen der 1.Kfz-Mech Ausbildung noch den Druckluftbremsen-Prüflehrgang absolviert habe und als ich zurück in den Fliegerhorst nach Erding kam, wurde ich zusätzlich der Fahrschule als Fahrzeug-Einweiser für Führerschein Neulinge zugeteilt. Das war ein Heidenspass, die Jungs in der Bedienung der einzelnen Fahrzeuge zu unterweisen. Die Einweisungsfahrten mit dem Unimog im Gelände waren echt super und durch die Überdruckeinrichtung konnte ich die Jungs auch durch einen 1,20mtr. tiefen Wassergraben jagen. Mein Standardspruch: "Allrad und Sperre rein und ja nicht den Fuß vom Gas nehmen". Hatte einer der Jungs nicht so wörtlich genommen und prompt hat er den Unimog festgefahren. Ich hab ihn bei der Bordschützenluke aussteigen lassen und zu unserer Inst geschickt, damit da einer mit Seilwinde kommt der uns rauszieht. Erst hat er mich nicht ernst genommen, aber ich hab ihm dann gesagt, dass ich mir sicher keine nassen Klamotten hole. Er mußte dann auch so nass wieder mit raus fahren und das Seil im Zugmaul einhängen, was ihm auch nicht gefallen hat. Wir haben noch oft über diesen Vorfall gelacht.
Schon damals habe ich mir gedacht, so ein Spassfahrzeug privat zu besitzen, wäre echt eine tolle Sache, aber da hat mir einfach das nötige Kleingeld gefehlt.
Nach dem Bund habe ich mir Informatik in den Kopf geklopft und bin jahrelang nicht mehr mit Unimog, Lkw oder Bulldog in Berührung gekommen.
Wenn ich mal was transportieren musste, habe ich immer irgentwo um einen Bulldog betteln müssen, was mir immer widerstrebte. 2004 habe ich mir deshalb einen Fendt Geräteträger 275K gekauft, der wirklich günstig herging und im selben Jahr noch ein Schneeräumschild 1.6mtr. für meinen Parkplatz und Vorhof. Ein Jahr drauf ein 2,50mtr. Räumschild mit hydraulischer Verstellung, weil ich dann Winterdienst gefahren bin, aber ich habe schnell gemerkt, daß der Geräteträger vorn einfach zu leicht ist.
2006 habe ich unser Schützenfest organisiert und bin seither mit einem Landwirt eng befreundet, der uns seine Halle damals für das Fest zu Verfügung gestellt hatte. Seither helfe ich ihm eigentlich das ganze Jahr neben meinem Beruf auf seinem Hof und er hatte auch wieder einen Unimog 1700L.....da war es wieder das Gefühl, es muß einer her!
Somit habe ich mich 2009 nach einem Unimog umgesehen mit dem Schwerpunkt auf Fronthydraulik, damit ich meinen Winterdienst endlich anständig durchführen kann.
Ich habe im Internet recherchiert, diverse Foren durchforstet und doch bei den Besichtigungen oft feststellen müssen, das die Kisten einfach nur abgewrackt waren. In Donauwörth habe ich bei einem Landmaschinenhandel das Kommunalfahrzeug der Stadt Neila gesehen. Es war auch noch ein vollhydraulisches 2,80mtr Schneeschild mit Anbauplatte dabei. Ich hab angerufen, bin hingefahren und wußte plötzlich "Das ist meiner".
Jetzt hab ich einen kraftstrotzenden Alleskönner zuhause und stecke mein Geld und meine Freizeit gern in die Instandhaltung und Verschönerung dieses Hobby's. Achja, der Winterdienst (ohne Streusalzausbringung) in einer beheizten Kabine auf dem ISRI Luftfeder-Sitz ist auch gleich viel schöner.
Hey, ist doch eine längere Geschichte geworden.
