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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#431724
Moin,

immer wieder taucht die Frage auf: Wie entferne ich die Reste eines abgebrochenen/abgerissenen Entlüftungsnippels???

Letzt musste ich mich mit diesem Problem (allerdings nicht an einem Mog-Teil) beschäftigen.

Dazu habe ich es auf 3 verschiedene Weisen versucht.

Versuch 1:

Bremssattel abbauen und Bohrung des Nippels erweitern. (Nicht zu tief!!!)
Passenden Vielzahn-Bit in die Bohrung treiben.
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Der Versuch, den „Rest“Nippel heraus zu drehen, scheiterte kläglich.
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Der Nippel saß zu fest und der Bit scherte ab.

Versuch 2:

Mit Hilfe eines Meißels und leichter Hammerschläge auf Denselben, den „Rest“Nippel in eine drehende Bewegung versetzen.
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Der Versuch scheiterte, er saß zu fest.

Versuch 3:

Die Bohrung zu schweißen und darauf eine Mutter M8, mittels „Schutzgas“, befestigen,
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Nun die Mutter10 Min abkühlen lassen, und mit einem Hammerschlag „setzen“
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Dann den „Rest“Nippel mit einem Ringschlüssel millimeterweise nach links und rechts bewegen, bis sich der Nippel löst und heraus schrauben lässt.
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Geht man das zu forsch an, reißt die Mutter natürlich ab!
Aber nicht verzagen, der Preis für einen neuen RBZ, bzw. Bremssattel rechtfertigt mehrere neue Versuche. (-:

Der Versuch 3 war erfolgreich, ich konnte den „Rest“Nippel raus schrauben,
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um ihn dann, zusammen mit dem Bremssattel in die „Schrott-Tonne zu werfen.

Warum???

Ich hatte anfangs die Bohrung des Entlüftungsnippels erweitert,
dabei aber leider zu tief gebohrt, so dass der Sitz desselben zerstört wurde.
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So dichtet der Entlüftungsnippel die Entlüftungsbohrung nicht mehr ab, und der Bremssattel ist unbrauchbar :roll:
#431726
Hallo Reiner,

ist sicher ärgerlich, aber ob Du den Nippel raus gebracht hättest wenn der Preßdruck unten am Konus zum Sitz noch vorhanden gewesen Wäre?

Durch das Aufbohren hast Du ja die Wandstärke des Nippel verringert. Es hätte ja auch sein können, daß der Restnippel in der Mitte abreißt und der Konus weiter am Sitz bleibt.

Jetzt hast Du Erfahrung und Zeit zum tüfteln, beim nächsten mal klappts.

Gruß Lothar
#431727
Hi Reiner,
wirklich schön beschrieben. Ich denke es gibt keinen Unimog Fahrer der nicht schon mit einer richtig festsitzenden Schraube gekämpft hat.
Deine Erfahrungen und Ansätze sind echt toll beschrieben :-)
Ach ja ich persönlich "pflege" inzwischen jede Schraube mit Kupferfett.
Aus meiner Sicht eine echte Wunderwaffe

Lass den Kopf nicht hängen !!!! :flex

Gruß Patrick
#431732
Moin Lothar,


gebohrt habe ich nur für den 1.Versuch.

Beim nächsten mal schweiße ich gleich eine Mutter drauf.

Ich bin mir sicher, dass es funktioniert. :)

Auf die Art habe ich schon div. Reste heraus-operiert.

Einen Versuch ist es immer Wert!!!


@Patrick

es ist (fast) immer gut, eine Schraube nicht "trocken" ein zu schrauben.

Doch nachträglich, an einem gebrauchten Fz? :roll:

Wer macht sich die Arbeit?
#431741
Hallo Reiner,

wegwerfen mußt Du das Teil doch nicht, die Bohrung kannste doch unten nachsetzen, so daß ein neuer 90°Sitz für den Konus ensteht. Sauber auf die Tisch - oder Ständerbohrmaschine aufspannen und los geht`s. Macht ja nix wenn der Nippel sich später etwas tiefer eindreht, oder ???

Gruß Denis
#431743
Moin Reiner,

Das Patent mit dem Mutter aufschweißen habe ich schon öfter praktiziert. Das letzte mal beim Hydrauliköltank am 406. Die verschlussmutter saß so fest das sie beim versuch mit korektem Werkzeug (Nuss -Knarre -Zölliges rohr als verlängerung) sowohl auch mit mit grobnotorischer Wasserpumpenzange sich nicht lösen wollte und sie anschließend rund war. Durch aufschweißen einer M16 mutter dann auch noch etwas hitze mit ins spiel gebracht, dann gings wie von selbst.

Ich war nur erstmal erschrocken das du den nippel auf dem sattel verschweißt hast. Erklärt sich aber beim weiteren gedankengang insofern das sich das material beim schutzgas mit dem Gußstahl des Sattels nicht besonders haltbar verbindet.

Wiedermal was dazugelernt. Besten Dank! :party

Bis denne Olaf
#431750
Ja Reiner,

man müßte das mal ausmessen, wenn man den Sitz 3mm tiefer macht und der Nippel dann abdichtet funzt das wieder. Ich denke das das relativ unkritisch ist, ist ja nur die Entlüftungsbohrung. Mit Bohrungen hab ich von berufswegen zu tun, Schrauben ausbohren u.s.w. ist Tagesgeschäft.

Du kannst es ja mal testen, mach die Reparatur und bring das Teil zum Abdücken zu einem Bremsendienst und dann zum TÜV oder so.

Wäre doch einen Versuch wert zu hören was die dazu sagen, grundsätzlich geb ich Dir ja Recht, es ist ja eine leichte Veränderung. Die Funktionsweise bleibt jedoch die selbe!

Bist Du KFZ Mechanikermeister, darfst Du an Bremsanlagen schrauben?

Gruß Denis
#431787
Moin Rolf,

der Nippel dichtet rein mechanisch allein durch seine Form und die Form der Bohrung im RBZ. (rote Fläche)

Da im Bremssystem durchaus Drücke von 150bar und mehr auftreten, hat man ihm eine möglichst große Dichtfläche verpasst.

Wenn diese (rote) Fläche (sowohl vom Nippel, als auch vom RBZ/oder sonstwo) beschädigt/zerstört ist, ist die Sicherheit nicht mehr gegeben.

Ob man diese Fläche bearbeiten kann und überhaupt darf ist hier aber nicht das Thema.
Deshalb bitte ich darum solche Diskussionen in diesem Thread zu unterlassen.

:danke
Dateianhänge:
Nippel.jpg
Nippel.jpg (27.71 KiB) 2130 mal betrachtet
#431792
Es gibt auch solche Schraubenausdreher, die den Nippel nicht aufspreizen. Die funktionieren deutlich besser



https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/d ... firstdoc=1
#431793
sorry, vielleicht klappt es diesmal

https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/d ... firstdoc=1
#431794
sorry, wenn dann diese Veröffentlichungsnummer in das dafür vorgesehene Feld eingegeben wird klappt es:

DE19809252
#431818
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