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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#187785
Hallo,
hätte mal eine allgemeine Frage an die Getriebespezialisten:
Wie wir ja alle wissen, lassen sich die Getriebe unserer "alten" MOGS und/oder LKW mit Zwischengas erheblich leichter und schonender schalten. Insbesondere in kaltem Zustand und beim herunterschalten.

Da das bei mir irgendwie seit Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist, erwische ich mich immer wieder selbst dabei, dies auch beim Fahren der modernen Fahrzeuge oder gar PKW hin wieder zu machen. Insbesondere wieder im kalten Zustand, weil hier ja auch (wenn auch deutlich geringer als beim MOG) die Widerstände etwas grösser sind.

Ich denke, das geht nicht nur mir so....

Jetzt die FRAGE: Ich habe gehört, bei modernen Fahrzeugen sei dies eher schädlich oder gar sehr schlecht für die Synchronringe und das ganze Getriebe... Kann ich mir eigentlich aber gar nicht vorstellen/erklären...???

Vielleicht hat ein Getriebespezialist hier eine passende Antwort für mich...

Vielen Dank + Gruss,
Frank
#187790
Hallo

Wie Du schon Sinngemäß schreibst macht Zwischengas beim hochschalten keinen Sinn. Beim runterschalten nur wenn man es kann. Ansonsten belastet es das Getriebe zusätzlich.

Brauchen tut ein funktionierendes Unimog Getriebe das nicht. Wichtiger ist dem Getriebe beim schalten Zeit zu lassen und nicht die Gänge durch zu reißen. Von der heutigen Getriebetechnik und haltbarkeit sind die Bauteile etwa so weit entfernt wie eine Galliere von einer Kolhlefaser Jacht.

Gruß

Thomas
#187792
Servus.

Mir wurde mal gesagt, dass wenn du mit Zwischen-kuppeln und -Gas die richtige Wellengeschwindigkeit triffst, dann ist's sogar gut für die Synchronringe.

Wenn allerdings höhere oder niedrigere Wellendrehzahlen erreicht werden, weil die Getriebewellen weniger Masse haben bzw. die PKW Motoren wesentlich schneller hochdrehen, ist's noch belastender für die Synchronringe. Ausserdem sollte man an den unnötigen Spritverbrauch denken.

Es gibt zwischenzeitlich PKW, die ein automatisches Getriebe besitzen, die mittels Gasstoss und Zündunterbrechung kuppelfrei schalten, und lediglich einen Wandler zum anfahren zuschalten.
Hab auch schon einen Umbausatz für Motorräder gesehen.

Am Rande fällt mir noch der "Riemenantrieb" von DAF ein. War eine interessante Konstruktion, nur war die Gliederkette nicht standfest.

bg,

fuxel
#187798
Hallo, danke für die schnellen Antworten.

-> Thomas: Dass ich das kann, behaupte ich einfach mal :lol: Zumindest treffe ich die Wellengeschwindigkeit beim runterschalten so, dass der Gang fast von allein reinrutscht, sprich besser als ohne Zwischengas...

-> fuxel: Deine Antwort trifft meine Frage, und bestätigt was ich auch denke: wenn man die Wellengeschwindigkeit trifft, dürften die Synchronringe geschont werden. Wir reden hier ja nicht von wildem Gas geben und rumhampeln, sondern schon von der gezielten Drehzahlanpassung...

Wenn wir mal in den LKW-Schwerlastbereich gehen gibt es da auch die schönsten "Automatik"-Getriebe aller namhaften Hersteller. Diese schalten automatisch per elektonisch gesteuerten und luftdruckunterstütztem Vorgang und arbeiten dabei sehr genau. Und beim runterschalten eben auch mit elektronisch berechnetem Zwischengas...

Ich denke also schon richtig zu liegen, dass -vorausgesetzt man kann es- nichts beschädigt wird....

Viele Grüsse,
Frank
#187805
Hallo zusammen,

ich schließe mich auch Fuxels Meinung an, wobei das "Schonen" der Synchronringe in aktuellen Getrieben eher gut für's eigenen Gewissen ist, denn von der Haltbarkeit her, wird wohl fast alles andere am Auto eher den Geist aufgeben.
Im Notfall lässt sich so übrigens so ziemliche jedes Getriebe mit Gefühl auch ohne Kupplung schalten - bei Motorrädern geht's sowieso.

Bei dieser Thematik ist mir vor kurzem ein interessantes Zitat im Fernsehen untergekommen, wo es hieß, dass in Nordamerika und vor allem in Kanada bei LKWs nach wie vor nicht synchronisierte Getriebe bevorzugt werden.
Kann das jemand bestätigen? Und kennt jemand die Gründe dafür?

Ich könnte mir nur einen Preis- und vielleicht auch Gewichtsvorteil vorstellen...

MfG Maatsch

PS: Ich fahre übrigens einen Fiat Idea mit automatisiertem Getriebe, das beim Runterschalten auch Zwischengas gibt - und bin sehr zufrieden damit :-)
#187806
Hallo Maatsch,

ja, das kann ich bestätigen. Die unsynchronisierten Getriebe gibt es noch immer. Sie heissen Fuller-Getriebe (so heisst vermutlich der Hersteller). Auch hier bei uns kann man bei einigen Herstellern diese Getriebevariante noch HEUTE bei Neufahrzeugen bestellen (soweit ich weiss konnte man es bei MAN zumindest bis zur alten Baureihe F2000 als Option haben, auf besonderen Wunsch dürfte es auch bei Volvo oder Scania noch zu haben sein).
"Alte Hasen" aus dem Fernverkehr sagen, es es hat nie etwas besseres gegeben. Man konnte eben auch ohne Kupplung verdammt schnell schalten. ABER DAS MUSSTE MAN WIRKLICH BEHERRSCHEN :wink:
Es sollen viele wegen des Fuller-Getriebes Ihren Berufswunsch verworfen haben damals....

Standard sind heute jedoch natürlich normale Schaltgetriebe 6-8 Gänge (+jeweils halben Gang), halbautomatische (elektonische Schaltungen mit Kupplung) oder immer mehr die vollautomatischen Getriebe (natürlich keine Wandler wie beim PKW).

Gruss,
Frank
#187819
Hallo Zusammen,

ich schließe mich auch der Meinung an, dass es Getriebeschonend, bzw. Synchronringschonend ist, mit Zwischengas runterzuschalten. Allerdings ist der Verschleiß des Getriebes im vergleich zum "Restauto" verschwindend gering. Es ist also nicht nötig, schädlich aber mit sicherheit nicht.
Beim Motorrad wird sogar behauptet, es sei schonender, da diese Getriebe nicht so stabil sind, aber einiges aushalten müssen.

Aber ihr habt recht, man muss sein Fahrzeug kennen, wissen wie es reagiert. Dann macht Zwischengasen auch richtig Spaß :lol:

Grüsse aus dem Saarland Thorsten
#187855
Hallo Leute!

Ein synchronisiertes Getriebe mit Doppelkuppeln und Zwischengas zu fahren führt zum erhöhten Verschleiß der Anlaufkegel und der Schaltmuffe. Denn beim Schalten der Gänge haben sie die Aufgabe, die Getriebehauptwelle und die Zahnräder zum Gleiclauf zu bringen. Beim Doppelkuppeln müssen diese dann diese Aufgabe dann zweimal beim Schaltvorgang ausführen. :idea:
In der Regel gilt immer ein synchronisiertes Getriebe ohne Doppelkuppeln fahren. Ein Krachen eines Synchronkörpers kommt davon, dass der Anlaufkegel und Schaltmuffe verschlissen sind. Es kommt zu keinem Gleichlauf der Hauptwelle und der Zahnräder, denn dann ratschen die Schaltmuffe und der Synchronring aneinander vorbei, daher rühren auch die Kratzgeräusche. Bei verschlissenen Anlaufkegeln, Schaltmuffen und Synchronringen hilft dann nur Doppelkuppeln, um den Gleichlauf zu erreichen, weil das Getriebe dann in einem Zustand eines nicht synchronisierten Getriebes ist.

Gruß Franz
#187884
Hallo,

das Prinzip und der Sinn des Zwischenkuppelns ist mir klar und auch, daß durch ungeschicktes Verhalten die Drehzahl motorseitigen Welle danach weiter von der Synchrondrehzahl des einzulegenden Ganges liegen kann ,als dies ohne Zwischenkuppeln der Fall gewesen wäre.
Noch eine Frage aus Kuriosität:

Ist der Schaltvorgang bei einem unsynchronisierten 8- Gang- Getriebe (4x2) beim Schalten zwischen dem 4 und 5 Gang dann weitaus schwieriger ?

Dann wird ja zuerst auf der 4-Gang- Ebene vom 4. Gang in den Leerlauf geschaltet, danach in der Gruppenebene in die hohe Gruppe geschaltet, und schließlich auf der 4-Gang- Ebene wieder in den 1. Gang geschaltet . Einen ähnlichen Vorgang gibt es ja bei der 6- Gang- Schaltung der älteren Mogs (401,404 usw.) und hier ist auch das Schalten vom 2 in den 3. Gang entsprechend schwierig, kann aber durch Zwischenkuppeln vereinfacht werden. Bei schweren LKW liegt aber die Gruppierungsstufe meines Wissens abgangsseitig, weshalb diese dann im Leerlauf der 4er- Ebene nicht durch Zwischenkuppeln synchronisiert werden kann.

viel Spaß beim grübeln..........Ralf

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