- 01.04.2005, 00:32
#58766
Hallo,
an Thomas: Den 2-Wege-Unimog, den Du auf der Selfkantbahn gesehen hast, ist wie schon angedeutet ein Einzelstück. Er besteht eigentlich aus einem Triebkopf, dem man eine lenkbare Hinterachse verpasst hat. Ich durfte mal das Gerät über Waldwege bewegen, mehr als 20 km/h war nicht drin, auch das Wenden war gewöhnungsbedürftig.
Noch einige Anmerkungen zu 2-Wege-Unimogs: Wandlerschaltkupplung sollte beim Ziehen von hohen Lasten schon sein, so kann mein U416 bis 150 t ohne angeschlossene Waggonbremsanlage mit 5 km/h ziehen, zuletzt vor wenigen Tagen noch ausprobiert. Über 150 t bis 300 t wird die Waggonbremsanlage angeschlossen, so dass die Waggons bremsen, der Mog besitzt dafür ein sog. Führerbremsventil, was bei mir oben auf der Motorabdeckung angebracht ist. In diesem Fall darf der Mog nicht mitbremsen.
Die schon angesprochenen Druckluftbehälter (in meinem Fall 2 x 85 l) dienen zum (schnelleren) Auffüllen der Hauptluftleitung (HL) der angeschlossenen Güterwagen. Gefahren wird mit 5 bar, durch Verringerung des Druckes wird gebremst, hier reicht schon eine Druckabsenkung um 0,5 bar auf 4,5 bar aus, um eine leichte Bremswirkung zu erzielen, bei 3,5 bar wird bereits maximal gebremst. Wichtig ist das stufenweise Herunterbremsen, da die Waggonbremse auf die Länge des Zuges bezogen sehr träge ist. Heutige 2-Wege-Unimogs mit 12 t Eigengewicht können bis zu 1.000 t schwere Züge ziehen, allerdings mit Geschwindigkeiten im Bereich von 5 bis 20 km/h, hier kommt es auf die örtlichen Regelungen wie z.B. Gefälle/ Steigung/ Durchrutschwege/ eigener Gleiskörper usw an.
Um auch die Anfangsfrage von Dennis zu beantworten: auf der Straße dürfen 27 t angehangen werden, Zulassung als Zugmaschine mit 110 PS.
Viele Grüße aus Köln von Michael Vogel