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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#485864
Hallo Zusammen,

ich habe an meinen Unimog am Zapfwellenausgang eine Zapfwellenhydraulikpumpe (50l/min, 200bar) montiert um meinen Frontkraftheber, Kipperpritsche und Anhängerkipper zubetreiben. Prinzipiell funktioniert das auch. Jedoch wenn ich die Fronthydraulik benutzen will und den Hebel am Steuergerät betätige hebt mir die Fronthydraulik zu schnell. Wenn ich nicht aufpasse geht auch der Motor aus, da anscheinend die Kraft dann nicht reicht.

Welche Möglichkeit habe ich um die Hydraulik zu verlangsamen?
Muss ich den Druck, oder den Durchfluss begrenzen? Würde die Hydraulipumpe dann weniger Kraft brauchen?
Ich bin ja eigentlich der Meinung die Durchflussmenge muss begrenzt werden, aber braucht die Pumpe dann nicht noch mehr Kraft?

Viele Grüße,
Stefan
#485869
Hallo,

ich bin zwar auch kein Experte auf dem Gebiet, versuche es aber trotzdem.

Ich würde hinter der Pumpe ein Druckbegrenzungs- oder Überströmventil einbauen, das eben ab einem bestimmten Druck die Pumpe im Kreislauf fördern lässt. Ähnlich ist es auch bei fest verbauten Pumpen gelöst. Bei externen Pumpen ist das Druckbegrenzungsventil eigentlich im Ventilblock mit verbaut. Meiner Meinung nach müsste sich das aber auch hiermit nachrüsten lassen:

http://www.hytec-hydraulik.de/hydraulik ... op.html#03

Damit verhinderst du den hohen Druck der den Motor abwürgt oder evtl. sogar Bauteile beschädigen könnte. Die dir zu hohe Geschwindigkeit könntest du mit einem Drosselventil drosseln.

http://www.hytec-hydraulik.de/hydraulik ... op.html#01

Das würde ich aber nur zusätzlich zu dem Druckbegrenzungsventil einbauen, da wie du schon selbst bemerkt hast der Druck dadurch eher noch mehr ansteigen würde.

Gruß Carsten
#485870
Hallo,

bei Hydraulik ist das Medium inkompressibel, also lassen sich Druck und Menge unabhängig voneinander einstellen. Der Druck über Druckbegrenzungsventile und die Menge über Durchflussbegrenzer.

Dabei entspricht der Druck der Kraft (z.b. bei einem Zylinder Kolbenfläche x Druck = Kraft) und die Menge der Geschwindigkeit. Je größer die Menge, desto schneller strömt eine Zylinderkammer voll oder dreht ein Hydraulikmotor.

Die Menge deiner Pumpe ist vom der Drehzahl deiner Zapfwelle abhängig. Mit der Drehzahl am Motor steigt auch die Fördermenge der Pumpe. Da Moment bei einer Drehzahl (Von der Kennlinie des Motors vorgegeben) ist die Leistung (abzüglich der Verluste im Antriebsstang) wenn du zuviel Moment benötigts an der Pumpe, würgst du den Motor ab.

Daher sollte die Hydraulikanlage über entsorechende (Sicherheits-)einrichtungen (Überdruckventile etc.) verfügen.

Gruß
Markus
#485875
Hallo Stefan,

was erwartest du?

Neben einer allgemeinen Beschreibung lese ich da nichts. Bei welcher Drehzahl liefert die Pumpe 50l/min? Bei welcher Drehzahl betreibst du die Pumpe? Würgt der Motor ab? Welcher Druck ist im System? Welchen Leistungsbedarf hat denn die Pumpe um 200bar bei 50l/min zu liefern? Geht der FKH auf Anschlag und dann der Motor aus? Wie sieht das Steuerventil aus? Gibt es ein Überdruckventil? Bei wieviel Druck öffnet es?


Gruß,
Markus
#485877
Hallo Markus,

es ist folgende Pumpe:

http://www.ebay.de/itm/Zapfwellengetrie ... 0879447709


"Neben einer allgemeinen Beschreibung lese ich da nichts. Bei welcher Drehzahl liefert die Pumpe 50l/min? Bei welcher Drehzahl betreibst du die Pumpe? Würgt der Motor ab? "

Drezahl ist fast egal, Motor würgt ab, sobald ich das Steuerventil voll betätige. Wenn ich es gefühlvoll betätige geht es einigermaßen, aber halt zu schnell.


"Geht der FKH auf Anschlag und dann der Motor aus? " Bei Anschlag geht er auf jeden Fall aus, aber auch wenn das Steuergerät voll geöffnet wird.

"Wie sieht das Steuerventil aus?"
Ist das hier: http://www.ebay.de/itm/Hydraulikventil- ... Swx-9WuNdd

"Gibt es ein Überdruckventil? Bei wieviel Druck öffnet es?"
Bis jetzt nicht, war ja Bestandteil meiner Frage.

VG,
Stefan
#485886
Hallo Stefan,

meiner Meinung nach ist die Pumpe zu groß dimensioniert, was auch das etwas sehr schnelle Heben erklären würde. Die einfachste Lösung wäre also ein Durchflussbegrenzer. Nach einer Faustformel aus gängiger Literatur beträgt der Leistungsbedarf Deiner Pumpe bei einer Zapfwellendrehzahl von 540 U/min ca. 17kw, sofern der Druck bei 200 bar bleibt. Ein einstellbares Druckbegrenzungsventil ist meines Wissens Bestandteil Deines Steuergerätes. Ist dieses auf mehr als 200bar eingestellt, liegt der Leistungsbedarf auch höher. Gehe ich also davon aus, daß diese Drehzahl bei Nenndrehzahl des Motors zu Verfügung steht und nehme ich weiter an, daß Du nicht unbedingt Vollgas geben möchtest beim Heben, steht Dir zu wenig Leistung im Standgas zur Verfügung. Selbst dann, wenn bei niedrigerer Drehzahl auch weniger Leistung gefordert wird.
Alle erforderlichen Werte der Pumpe lassen sich aus den Angaben im Angebot ableiten. Bei einem Volumen von 26ccm brauchst Du ziemlich genau 2000 U/min, um die angegebenen 53l/min zu erreichen. Was zu einer Übersetzung dieses Getriebes von ungefähr 1:3,7 führt. Ich meine, eine Zahl dieser Größenordnung auch irgendwo gelesen zu haben. Nicht zwingend in diesem Angebot, aber wenn man ähnlich geartete Angebote miteinander vergleicht bzw. im Netz stöbert, gelangt man zu allen erforderlichen Werten.
Das Nachrüsten des Durchflußbegrenzers wird zwar nicht ganz ohne schmierige Finger vonstatten gehen, ist aber durchaus machbar.
Grüße allen Lesern vom Niederrhein,

Hartmut
#485889
Also bei 540U/min an der Zapfwelle liegt die Motordrehzahl bei 2500U/min. Gehe ich mal von den 17KW Leistungsbedarf der Pumpe aus, dürfte ein OM636 mit Nebemaggregaten schon nah der Leistungsgrenze sein. Ein OM 636 leistet ca 23kW, wenn er nicht zu verschlissen ist.

Gruß,
Markus
#485892
Hallo Stefan,

nach Deiner Schilderung zu urteilen ist der Volumenstrom zu groß, also die Pumpe hat ein zu großes spezifisches Fördervolumen und/oder die Getriebeübersetzung ist zu hoch.

Was wir zur weiteren Beratung benötigen ist demnach das spezifische Fördervolumen der Pumpe (cm³/U) und die Getriebe-Übersetzung (i = ?).

Wenn dies die Daten wären:
Zapfwellengetriebe mit Stummel und 25ccm Pumpe
Übersetzung: 1:3,8
Literleistung bei 540U/min an der Zapfwelle: 53 Liter
Empfohlene Anschlüsse:
Saugseite: LK40 3/4"
Druckseite: LK30 1/2"
Max. Betriebsdruck: 200 Bar
sollte die Pumpe gegen eine solche mit etwa 10 cm³/U ausgetauscht werden.

Mit Ventiltechnik kann man das Problem jedenfalls nicht lösen!
#485903
Hallo
sollte die Pumpe gegen eine solche mit etwa 10 cm³/U ausgetauscht werden
die Pumpendrehzahl beträgt in dieser Anbaukonfiguration ca das 0,82-fache der Motordrehzahl, ergibt somit im Leerlauf dann ca 5l/min. Wenn das verbaute Steuergerät nicht anders eingestellt wurde, beträgt der Öffnungsdruck im Lieferzustand 250bar.
Als Fausformel kann man sagen 1l/min bei 500bar benötigt 1 KW Antriebsleistung. An der Zapfwelle müssten hinten dann ca 2,5KW anliegen, für einen OM636 eine wahrlich stramme Herausforderung, da bereits im Räderkasten so manches Pferdchen steckenbliebt.
#485905
Hallo Stefan,

einfache Rechnung:

original 411: max. 2600 U/min * 8 cm³/U = 20 l/min

wenn meine Annahme unten stimmt: max. 540 U/min * 3,8 * 10 cm³/U = 20 l/min

passt also genau und belastet Deinen OM636 nur unwesentlich

Im 411 und unter Verwendung der entsprechenden Hydraulikkomponenten muss dann das Druckbegrenzungsventil an Deinem Steuerblock noch auf 150 bar eingestellt werden.
#486004
Hallo Stefan,

bei dem gezeigten Steuerventil ist der Druckbegrenter unter der kleinen roten Kappe. Ein Druckbegrenzer besteht im wesentlichen aus einem Kolben und einer Feder. Wenn der maximale eingestellte Druck erreicht ist, öffnet es und verbindet die Druckleitung mit dem Tank. So wird verhindert, dass eine laufende Pumpe bei geschlossenen Steuerkreisen gegen diese arbeiten muss ohne einen Durchsatz fördern zu können. Das Überdruckventil schützt auch bei Blockaden im System, wenn es an der richtigen Stelle sitzt. Viele Pumpen haben auch interne XDruckbegrenzer zum Schutz der Pumpe.

Es macht m. E. wenig Sinn ein Stromventil (Bauart Drosselventile oder Blendenventil) einzubauen, wenn die Pumpe viel zu groß dimensioniert ist. Das ist so, wie wenn man 1000l Wasser in den Garten fährt, wohlwissend nur 5l zu benötigen. Wobei hier das Problem hinzukommt, dass Möglicherweise der Motor der alles antreibt schon an der Leistungsgrenze ist.

Aber vielleicht hat jemand anders eine bessere Idee?

Gruß,
Mark
#486023
ich würde der Pumpe eine andere Übersetzung spendieren und mal den Druck auf ein vernünftiges Maß begrenzen.
Die Pumpe Pumpt ja weit mehr durch die dünnen Röhrchen wie vorgesehen, also ist auch der Druckverlust höher. Das zu schnelle betätigen bekommt man dadurch auch in den Griff. Wenn 20l/min "normal" sind, dann könnte man ja schon fast einen 1:1 Übersetzung einbauen.
Und wichtig: den Druckbegrenzer richtig einstellen!
Grüße
Peter
#486106
Hallo Stefan,

eine Zahnradpumpe sollte schon mit einer Drehzahl von mindestens 1500 bis 2000 U/min laufen. Sonst wird der ohnehin schon sehr schlechte Wirkungsgrad einer solchen Konstellation mit Zapfwelle und Getriebe vollkommen inakzeptabel. Die Billigpumpen sind schließlich nicht druckkompensiert und die Spaltverluste wirken sich umso drastischer aus je geringer die Drehzahl ist. Deshalb meine Empfehlung für 10 cm³/U.

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