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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#475850
Hallo Moggler!
Ich habe folgendes Problem; Bei meinem 406 Bj 72 kleines Getriebe ist bei unbeladener Bergauffahrt der 4 Gang rausgesprungen und ich wollte gleich den dritten Gang einlegen, ging aber nicht. Bin ausgerollt und habe jetzt das Problem, dass ich keinen der sechs Gänge schalten kann (egal ob der Motor läuft, oder nicht). Das Getriebe befindet sich im Leerlauf. Ich kann den Schalthebel nur nach links und rechts bewegen, komme aber nicht vor oder zurück um einen Gang einzulegen. Ich hatte bis jetzt keinerlei Schaltprobleme und auch das Getriebeöl ist sauber. Bitte um Eure Hilfe! Was kann da sein?

Gruß
Martin
#489076
Hallo Alex,

um den Fehler einzugrenzen müsste man wissen ob der V/R-Schalthebel wirklich in Position Vorwärts steht. Wenn das nicht sicher zu bestimmen ist dann den Hebel ausbauen und schauen ob am Schaltfinger noch alles o. k. ist und dann auf den Schwenkhebel schauen ob der ganz hinten steht (Überdeckung Öffnung 50 % mit der hinteren Gehäusekante der Schalthebelöffnung).

Sollte das alles stimmen dann muss der Schaltdeckel abgebaut werden und nachgeschaut werden ob es auf der Schaltplatte so aussieht wie auf dem Bild.

Der Schaltdeckel sollte auch darauf überprüft werden ob der Schaltfinger auf der Schaltwelle noch fest ist.

Durch die Öffnungen 1 und 2 im Bild kann man die Bewegung der Schaltgabeln überprüfen.

Dazu einfach mit einem Montierhebel die 4 Federrastungen einmal nach vorn und einmal nach hinten bewegen.
Dateianhänge:
Schaltplatte 3.JPG
Schaltplatte 3.JPG (86.26 KiB) 4832 mal betrachtet
#489087
Moin,
V/R schalten geht einwandfrei, alles andere auch - bis auf das Gang einlegen. Schaltdeckel ist schon lose. Beim drunterschauen sieht alles auf den ersten Blick normal aus. Der Deckel lässt sich aber noch nicht abnehmen, bei ungekipptem Haus geht es recht eng zu. Der Deckel vom Vorschaltgetriebe kommt auch raus, dann kommt man mit dem vom Haupschaltgetriebe nach innen durch.
Dann ist auch der Blick von oben frei. Mehr dazu später.

Gruß
Alex
#489105
Moin,
Beide Deckel sind jetzt draussen - Die Gassen und V/R lassen sich mit einem Schraubendreher in der Kulisse schalten, die Gangwahl geht auch so nicht.
IMG_20160605_134217.jpg
IMG_20160605_134217.jpg (88.37 KiB) 4737 mal betrachtet
Wie müssen die Klauen vom Vorschaltgetriebe stehen um es zur Probe ganz auszuschalten? Normal sind bei uns immer die Zwischengänge eingeschaltet und werden auch mitbenutzt.

Gruß
Alex
#489143
Moin,
Die Symtome sind ohne Schaltdeckel gleich - man dürfte ja eigentlich für die Gänge nicht mehr kraft beim klopfen brauchen als beim Wechsel von 1/2 zu 3/4.
So wie die Rastfedern 1,2,3 jetzt stehen ist kein Gang eingelegt, im Standgas dreht das Getriebe frei. Als der Deckel noch drauf war hat da auch nichts geknarzt beim Versuch einen Gang "reinzuwürgen"

VSG schließe ich (eigentlich) als Ursache aus, die beiden Getriebe sind ja an sich mechanisch fast nicht verbunden.. die Gangsperre beim Einschalten der Kriechgänge schwenkt normal um. Sonst ist ja keine Verbindung abgesehen vom Antriebsstrang vorhanden.

Gruß
Alex
#489204
Moin,
Gestern Abend habe ich zum x-ten mal die Forensuche gequält, diesmal zum Thema Schaltplatte ausbauen.
Brauche ich aber wohl nicht.

Der Fehler ist wahrscheinlich eine gelockerte Madenschraube die in der Vorgelegewelle sitzt und an die kommt man nur von unten. Heute kommt das Öl runter und der untere Deckel ab.

Gruß
Alex
#489210
Hallo,

wie jetzt keine der 3 Rastungen lässt sich mittels großem Schraubendreher in eine andere Lage bewegen?

Warum musst du das Öl ablassen und den Deckel unten am Getriebe öffnen um die Sicherungsschraube der Vorgelegewelle zu befestigen? Meinst du nicht dass es einfacher ist die Schaltplatte abzubauen und die Vorgelegewelle so hin zu drehen dass man das von oben erledigen kann?

Oder wo liegt das Problem beim entfernen der Schaltplatte? Ich weiß das wird manchmal etwas schwierig dargestellt, ist es aber nicht.

Davon ab glaube ich nicht dass die gelöste Schraube das Übel ist, dass sich kein Gang nach vorn oder hinten schalten lässt.
Denn ich habe ein Getriebe zerlegt dass ließ sich zwar noch schalten (schlecht wegen defekter Synchronkörper) und die Madenschraube war gar nicht mehr vorhanden.
#489213
Moin,
Das Getriebe schaltet wieder einwandfrei. Es war die Madenschraube. Die blockierte Schaltmuffe sitzt ganz hinten und unten im Getriebe, in Fahrtrichtung die rechte Welle. Das müsste die vom 1/2 bzw 3/4 Gang sein.
IMG_20160607_121149.jpg
IMG_20160607_121149.jpg (87.64 KiB) 4566 mal betrachtet
Schaltplatte rausnehmen ist eigentlich kein Hexenwerk, war aber in dem Fall unnötig - an die Schraube kommt man von unten wie von oben schwer ran. Die Schiebemuffe auf der oberen Welle ist die für den 5/6 Gang.

Warum man dann nicht mehr Schalten kann hab ich mir so zusammengereimt:
Wenn die Madenschraube die Schiebemuffe sperrt kann man keinen Gang einlegen, dadurch auch nicht die Schaltsperre umstellen die den Weg vom 4. in den 5. Gang freigibt. 5/6 würden gehen, können aber nicht eingelegt werden durch die Sperre. 1/2 + 3/4 sind ja im Grunde der selbe Gang.

Unser Daimlerschlosser ist davon ausgegangen das bei uns der Defekt wie bei vielen anderen vorliegt: Schaltplatte ausgeschlagen oder gebrochen. Ist aber nicht der Fall. Die Schaltdeckel hätte man nicht abbauen müssen.

Trotzdem danke für die Hilfe und Tipps!

Gruß
Alex
#490317
Hallo zusammen,
bin auch ein (ruhiger) Unimogfahreraus dem Schwabenland. Habe einen 421 Bauj.1972 .
Bis dato ist das "Moggle" tadellos gelaufen- keine Probleme. Nun habe ich ihn zum TÜV gbracht,
anstandslos bestanden. in diesem Zusammenhang wollte ich die vorderen Bremsen überprüfen lassen.
Alles erledigt. Beim beim rausfahren aus der Werkstatt auf den Parkplatz war noch alles ok. Als ich den Mogg abholen wollte, konnte ich keinen Gang mehr einlegen.
Kurze Rede, genau das selbe Problem wie Martin oben beschrieben hat. Da ich nun nicht der geborene Monteur bin, hatte ich gleich mal eine schlaflose Nacht- und es war nicht die letzte!!
Stand der Sache ist jetzt wie folgt: In der Werkstatt wissen sie nicht mehr weiter, Ein LKW- Meister von Mercedes hat auch abgewunken, ein weiterer Unimog- Spezialist sagte mir , dass das Getriebe raus muss, -oder seitlich am Getriebegehäuse eine Bohrung setzen, so dass man an die Schraube kommt.
Stand, das Getriebe ist oben und unten offen, die besagte Schaltmuffe war tatsächlich fest, jetzt lässt sie sich wieder leicht bewegen, aber keiner weiss warum. Ein Gewindestift wurde augenscheinlich bis jetzt nicht gefunden und meine nächtlicher Schlaf ist auch nicht besser geworden!
Morgen muss ich wieder in die besagte Werkstatt, und hätt ,wenn möglich gern folgende Fragen beantwortet:
- Ist der Gewindestift von unten sichtbar
- Hat dieser einen Innensechskant (SW)
- Rastet dieser z.B in eine Kerbe ein
- Was für eine Funktion hat der Stift
- Was, wenn er nicht mehr vorhanden ist.

Für Hilfe bin ich seeehr dankbar, und mein Seelenzustand würde es ohnehin helfen.

Gruss Robert
#490322
Hallo Robert,

im Getriebe befinden sich 2 Madenschrauben, eine am Zahnrad der Vorstufenwelle und eine im Mitnehmer zwischen Zahnrad 1/3 und Zahnrad 2/4.
Der Mitnehmer ist im EPC im Bild als Nr.59 zu sehen mit der Teilenummer A 406 263 01 36 oder A 406 263 05 36. Die Madenschrauben raste nicht in irgendwelche Kerben ein sie pressen gegen den jeweiligen Bund auf der Welle. Nur die Schraube der Vorstufenwelle ist von unten sichtbar die von der Vorgelegewelle muss man erfühlen.

Zur besseren Darstellung habe ich mal Bilder aus meinem Fundus angehangen.

Mit der 1 Madenschraube wird die Position des Antriebsrads der Vorstufenwelle fixiert. Diese Schraube ist von unten nur sichtbar wenn die Schaltschiebehülse nach hinten geschoben ist und die Welle so lange gedreht wird bis die Schraube sichtbar ist. Die Vorstufenwelle muss sich leicht drehen lassen wenn die Position des Zahnrades o. k. ist. Dreht sich die Vorstufenwelle schwer dann reibt das Zahrad vorn am Gehäuse.

Die Schaltschiebehülse der Vorgelegewelle muss in der Mitte zwischen beiden Zahnrädern stehen, dann die Welle so lange drehen bis die Bohrung sichtbar/fühlbar wird.

Mit der 2. Madenschraube wird die Position des Mitnehmers auf der Vorgelegewelle zwischen den beiden Zahnrädern fixiert.
Wenn mit dem mittleren Lager oder dessen Anlaufscheiben alles o. k. ist, dann können sich die Positionen des Mitnehmers und des Rades 2/4 nicht ändern und zum klemmen der Schaltung oder zum Ausfall der Synchroneinrichtung führen.

Nur die Schraube fest ziehen ist nur Abhilfe des Symptoms nicht der Ursache. Evtl. ist der Anlaufring des mittleren Lagers verschlissen oder das Lager wandert in der Gehäusebohrung.

Die Madenschrauben sind keine einfachen Inbusschrauben sie besitzen einen 7 mm langen Bund. Als Werkzeug benötigt man SW 5.

Es können 2 verschiedene Schrauben verbaut sein, die aber gleiche Maße haben.
N 000915 01 01 06, Preis 1,05 oder A 406 997 00 19, Preis 19,50 €.
Dateianhänge:
Mitnehmer Vorgelegewelle.jpg
Mitnehmer Vorgelegewelle.jpg (92.91 KiB) 4386 mal betrachtet
Schaltschiebehülse Vorgelegewelle 1.JPG
Schaltschiebehülse Vorgelegewelle 1.JPG (76.9 KiB) 4386 mal betrachtet
Sicherungsschrauben Vorgelege und Vorstufenwelle 1.JPG
Sicherungsschrauben Vorgelege und Vorstufenwelle 1.JPG (92.32 KiB) 4386 mal betrachtet
#490428
Hallo Reiner,
Danke für deine schnelle (Nacht)- Antwort!
Kein Loch ins Getriebegehäuse bohren, kein Getriebe ausbauen.......!
Meine Seele ist wieder im Gleichgewicht, die Nacht hat wieder 8 Schlafstunden,
und das "Moggle" steht in seiner Garage.
Die Gänge lassen sich wieder einlegen. Der Grund war der
lose Gewindestift, welcher die Schalthülse blockiert.
Geholfen hat uns vor allen das Wissen über die Grösse
des Inbusschlüssels. So konnten wir den Gewindestift schnell
lokalisieren. Kleine Ursache grosse Wirkung. Ich bin nur froh darüber, dass mir das nicht
irgend wo im Gelände passiert ist, sondern in der Werkstatt.
Reiner nochmals danke für Deine kompetente Hilfe.
Gruss Robert
#490511
rokli hat geschrieben:Ein weiterer Unimog- Spezialist sagte mir , dass das Getriebe raus muss, -oder seitlich am Getriebegehäuse eine Bohrung setzen, so dass man an die Schraube kommt.
Moin,
Eine Bohrung ins Gehäuse anstatt Ausbauen.. Interessant. Und ein Interessanter Spezi. Die Idee kannte ich bis dato auch nicht :mrgreen:

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