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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#59114
Hallo MOGler,

möchte bald den ersten kompletten Ölwechsel vornehmen.
Folgendes habe ich bisher herausgefunden aufgrund einer Empfehlung, der Betriebsanleitung und des Werkstatthandbuches:

Verwendung Menge [l] Empfehlung A MB BA MB WHB
Getriebe 7 SAE 75W-90 GL-4 SAE 80 80W/85W
Achsen 8 SAE 75W-90 GL-5 SAE 80 Hypoidgetriebeöl
Motor... 8 15W-40 SAE30 SAE30 bzw.15W-40

Zuletzt im Oktober 2003 wurde laut Etikett Univ. HD 1040 MC in den Motor eingefüllt. Ist das ein 10W-40?

Wozu würdet Ihr mir raten?
Ist ...GL-5 ein Hypoidgetriebeöl?
Sind die modernen Schmierstoffe unbedenklich anzuwenden, auch wenn vorher keine gründliche Reinigung erfolgt?

Für Eure Tips vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#59170
Hallo Christoph !
Viele Fragen, viele Antworten:
1. Kraftfahrzeuge die ab etwa 1950 konstruiert und gebaut worden sind können mit moderenen synthetischen Ölen sowohl im Motor als auch im Getriebe gefahren werden. Bereits vorhandene Undichtigkeiten können sich allerdings wegen der Dünnflüssigkeit der synthetischen Öle bereits im kalten Zustand verstärkt auswirken.
2. Vor etwa 30 Jahren gab es bei der Einführung synthetischer Schmierstoffe Probleme bei der Mischung mit herkömmlichen Mineralölen (Verklumpung). Diese Probleme gibt es heute nicht mehr. Alle synthetischen Öle (Ausnahme: spezielle umweltfreundliche Hydrauliköle) sind mit normalen mineralischen Ölen mischbar. Eine Reinigung oder Waschung ist vor der Umstellung auf synthetische Öle nicht erforderlich.
3. Synthetische Öle haben bessere Betriebseigenschaften und eine höhere Schmutztragefähigkeit. Wenn der hohe Preis nicht wäre, würde man aus technischer Sicht nur noch synthetische Öle einsetzen.
4. Für synchronisierte Schaltgetriebe alter Bauart (Unimog) muss GL-4 Öl verwendet werden, sonst könnten die Synchronringe durchrutschen. Für Achsen und Radantrieb kann dagegen das noch besser schmierende GL-5 Öl verwendet werden (GL-4 Öl tut es aber auch...)
5. Ergebnis:
Motoröl: 5W-40 (Auch für Einspritzpumpe und Luftpresser mit separatem Vorrat)
Schaltgetriebe: 75W-90 GL-4
Achsen: 75W-90 GL-5 (oder auch GL-4)
Die genauen Einfüllmengen ergeben sich aus der Betriebsanleitung, allerdings sind ja ohnehin überall Füllstandsmarkierungen vorhanden.

Gruß, Gundo
#59223
Hallo Christoph,
ich habe das Öl an den Radvorgelegen und in den Differenzialen bei meinem 411.119 (Bj.1964) erst vor kurzem getauscht.
Verwendet habe ich Liqui-Moly 85W90 (kein Hypoid).
Laut Betriebsanleitung sollte in die Vorgelege jeweils 300ml reinpassen; - bei mir waren es 280ml. Das Ganze mit einer 100ml Spritze aus der Apotheke ist eine saubere Sache.
Beim Ablassen gibt es eine mittlere Sauerei. Ich habe beim zweiten Vorgelege das Loch der Bremsenentlüftung mit einem Lappen zugestopft, dann ein Stück Plastikrohr aus dem Baumarkt am oberen Ende halb aufgeschnitten und damit dann die Brühe von der Ablassschraube Richtung Sammelbehälter geleitet.
In die Differenziale sollte laut Anleitung je 3 Liter passen; - bei mir waren es ca. 2,2 Liter (Unterkante Einfüllschraube). Da ich mir unsicher war habe ich vor den nächsten Fahrten immer wieder nachgesehen. Der Ölstand ist aber immer noch exakt Unterkante Einfüllschraube.
Noch ein paar kleine Tipps: Ein zweiter Mann oder Frau ist Gold wert. Einer öffnet die Schraube und der andere hält das Abflussrohr in die richtige Richtung. Für die Ablassschraube brauchst Du 14er Kupferringe zum neu abdichten. Die Einfüllschrauben waren bei mir Inbuss. Die Einfüllschraube am Differenzial war bei mir ein 17er Inbuss. Rechtzeitig eine entsprechende Nuss besorgen, ich musste erst anfangen zu suchen.
Viel Erfolg &
#69839
Servus,

die Aussagen zum Getriebeöl ( SAE 75 W 90 GL4 ) und Achsöl ( SAE 75 / 80 W90 GL 5 ) sind für mich hier verständlich + klar.

Welches Motoröl fahre ich nun mit welchem Vorteil am besten im U 411 Bauj. 69?

Mineralisch - o.K., Marke Qualitätsöl - klar, aber SAE 5W40 / 10 W 40 oder etwa 15 W 40 ?

Danke für die Tips


sharkhunter
#69854
Hallo!

beim Getriebeöl habe ich auf den Kanistern auch schon die Beschriftung GL 4-5 gesehen.
Da weiß man dann nicht ob es GL 4 oder 5 entspricht oder beides.
Da ich ein unsyncronisiertes Getriebe habe ist es ja wahrscheinlich auch wurscht.
Beim Motoröl hatte Gundo ja schon auf das 5-W40 verwiesen.
Wobei bei nicht gerade arktischer Kälte wohl auch ein 10-W40er i.O. gehen sollte.
Die Flüssigkeiten der Fahrzeuge egal ob Öl, Kühlmittel, Batterien etc. haben sich seit den 50er-60er Jahren dermaßen verbessert, daß wohl alles was man heute einfüllt besser ist als das, was damals im Handbuch empfohlen wurde.
Wie Gundo geschrieben hatte, ist es letztlich auch eine Frage der Dichtigkeit der jeweiligen Gehäuse, d.h. je dünnflüssiger ein Öl um so eher kommt es zu Undichtigkeiten.

Roland 8)
#69857
Hallo Roland !
Getriebeöle der Klassifikation "GL 4-5" oder "GL 4/5" (den Unterschied habe ich noch nicht herausgefunden) sind ein neu entwickeltes Mittelding zwischen GL 4und GL 5. Sie sind sowohl für synchonisierte Schaltgetriebe als auch für Achsgetriebe verwendbar. Laut Angaben einiger Hersteller (DEA z.B.) könnte es mit diesen Kombiölen allerdings Schaltprobleme in synchonisierten Schaltgetrieben älterer Bauart geben, für die GL 4 Öle vorgeschrieben sind. In unsynchronisierte Schaltgetriebe müsste man eigentlich auch reines GL 5 Öl einfüllen können. Aber der 411 hat meines Wissens kein unsynchronisiertes Schaltgetriebe (?).
Gruß, Gundo
#69864
Hallo Gundo,

wahrscheinlich hat die Mineralölindustrie aus Kostengründen ein Interesse daran, nicht verschiedene Öle auf Lager zu halten, sondern statt dessen ein Einheitsgetriebeöl.

Gruß
Roland 8)

P.S.: Wäre schön, wenn statt "Dummer Laie" wieder ein knallroter Feuerwehrmog als Avatar erscheinen würde. Bringt mehr Farbe ins Forum!
#69944
5 W - 40 is für einen Nutzfahrzeugdiesel überzogen, ist nicht mal für neuere DB Motore freigeben.
falsch Michl,

z.Zt. fahren die modernen LKW Diesel ein 5W-30, wobei die allerneuste
Generation von Euro 4 oder 5 Motoren schon wieder ein besonderes 10W/40 eingetrichtert bekommt.

Für unsere Mogs reicht ein 15W-40 vollkommen aus. wenn jemand viel im Winter unterwegs ist nimmt er ein 10W-40.

Gruß

Frank
#69989
Servus ,

O.K. da haben wir die drei versch. Empfehlungen von 5- bis 15 W 40.

Bleiben wir mal bei der letzteren Empfehlung. Da habe ich nun ein handelsübliches 15 W 40 Mobil Multigrade " Diesel " Motoröl gesehen.
5 Liter zu 15 ¤uro. Speziell für Dieselmotoren - hat da einer Erfahrung mit ?

In der Oldtimer Markt werden Classik - Castrol Motoröle für historische Fahrzeuge zu über den doppelten Preis angeboten. Was ist eigendlich damit ? Die haben meißt 20 W 50 oder sogar 20 W 60?


sharkhunter
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