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#170354
Moin, moin

Ich sag`s gleich vorweg, dieses ist eine Reifendruckregelanlage für den Standbetrieb.

Das Problem:

Jeder Saharafahrer (...und auch alle anderen "Sandfahrer") kennt das Problem: beim Dünenfahren muß der Reifenluftdruck runter.
Das heißt eventuell mehrmals pro Tag: Luft raus - Luft wieder rein.
Normalerweise wird dabei jedes Rad einzeln, nacheinander bearbeitet. Natürlich sollen die Drücke links und rechts gleich sein. Das dauert und ist mitunter nervig.

Die Lösung:

Dafür habe ich mir jetzt eine Reifendruckregelanlage, für den Standbetrieb, gebastelt.
Dabei handelt es sich im Prinzip um eine einfache "Druckluftverteilungsanlage".
Versorgt wird der Druckluftverteiler entweder durch den bordeigenen Kompressor, oder durch "Fremdeinspeisung" (z.B. zu Hause, durch den "Werkstatt-Kompressor").

Die Arbeitsweise:

Die Luftwege habe ich als Leitungsschema in der Skizze dagestellt.
Beim Betrieb mit dem Bordkompressor (1) wird zuerst das Hauptabsperrventil (2) geöffnet, bei "Fremdeinspeisung" bleibt das Ventil (2) zum Druckluftkessel geschlossen, die Einspeisung erfolgt dann durch den Druckluftanschluß (3, Normkupplung).
Der Druckminderer (5) ist auf dem maximalen Reifendruck voreingestellt, somit findet eine automatische Befüllung bis zum eingestellten Reifendruck statt. Die Reifen können nicht "überfüllt" werden.

- füllen der Reifen durch öffnen des Füllventils (4)
- Reifendruck am Manometer (6) ablesen (zum richtigen ablesen des Reifendruckes das Füllventil kurz schließen)
- je nachdem welche Ventile am Füllanschluß (9,10,11,12, Normkupplungen) geöffnet sind können die Reifen entweder einzeln, paarweise links / rechts (macht Sinn), oder auch alle auf einmal gefüllt werden. Durch die paarweise Befüllung der Reifen sind die Reifendrücke links und rechts automatisch immer gleich
- entleeren der Reifen durch öffnen des Entleerungsventils (8), ansonsten wie bereits oben beschrieben.

Leitungsschema

Bild

Druckluftverteiler

Bild

Bild

Füllanschluß links

BildBild

Füllanschluß rechts

BildBild

Habe meine Anlage nochmal etwas modifiziert und zwar auf der Ablaßseite.
Das Entleeren habe ich jetzt sozusagen "automatisiert".

Nach dem "Entleerungsventil" habe ich jetzt zusätzlich, direkt am Auslaß, ein einstellbares Sicherheitsventil in 1/2" mit einer Norm-Steckkupplung montiert, sozusagen ein "Ablaßventil", welches auf einen Entleerungsdruck eingestellt werden kann.

Bedienung wie folgt:
Das Sicherheitsventil habe ich auf 2,0bar eingestellt (ist veränderbar). Nach öffnen des Entleerungsventils entleeren sich die Reifen automatisch bis auf 2,0bar. In der Zeit kann ich mich um andere Sachen kümmern, oder ein bißchen schnacken. Will ich weiter runter kann das Ventil einfach abgenommen werden (Norm-Steckkupplung) und das "Feintuning" mit der Hand vorgenommen werden

Hier mal die Bilder dazu:

Bild Bild

So das war mein "Monsterbericht", ist doch superlang geworden

Gruß Gerd
#170640
Hallo Gerd

Wirklich eine tolle Konstruktion.
Ich wollte sowas auch bauen, habe es aber aus Zeitmangel, kaum noch Afrika- und Geländefahrten, verworfen.
Wichtig ist die Trennung zwischen Hi.- und Vo.- Achse wegen der unterschiedlichen Achslasten.
Sie füllen und entleeren sich unterschiedlich.
Das ist ein Problem bei allen russischen Fz mit Reifenfüllanlage!

Ende September - Anfang Oktober kam mir von Capo Testa auf Sardinien ein beiger 404 entgegen.
Warst Du das?
Wir waren in Eile um unseren Nachtplatz, zum Fisch kochen, zu erreichen.
Sonst hätte ich versucht dem Mog hinterher zu fahren.

Gruß Wolf
#170642
Hallo, Gerd,

auch von mir großes Lob für diese Idee!

Der "Standbetrieb" ist in der Regel auch völlig ausreichend, es sei denn, man muss mit Anbaugeräten am Fahrzeug ständig auf den Acker und wieder runter, da mag die permanente Lösung besser sein. Die permanente Lösung hat aber auch gravierende Nachteile: Wenn der Boden bindig ist und am Reifen festbackt und sich sogar aufzuwickeln beginnt, wird die permanente Anlage oft zerstört.

Deine Idee ist auf Zeitersparnis optimiert und das ist eine Super Idee!
Man muss ja eh auf den Kompressor warten, bis er die 4 Reifen aufgepumpt hat... Dein System garantiert gleichen Druck an allen 4 Rädern und das ist ok!

Danke auch für die super Dokumentation!

Grüße

Holger
#170756
Moin, moin

Erstmal Danke für das Lob vorweg.

@Holger:
Du hast recht es geht mir um die Zeitersparnis, aber auch um die Bequemlichkeit, das gebe ich zu, abgesehen natürlich von meinem "technischen Spieltrieb". Mit dem abreissen der "permanenten" Reifenfülleinrichtung meinst du sicherlich die nachgerüsteten, die von aussen über eine Drehvorrichtung angeschlossen sind? Die würde ich mir so wieso auf keinen Fall nachrüsten, hätte viel zu viel Angst, daß die Gelände abreissen.

@Nachtrag:
Nun habe ich mal die tatsächlichen Füll- und Leerzeiten gestoppt und zwar mit dem ganz normalen Autoventil, weil auch schon mal zur Disskusion stand, die Reifenventile gegen größere, oder Steckkupplungen wie bei PTG, auszutauschen:

a) entleeren: knapp 4 Minuten von 3,5bar auf 1,3bar und das für alle 4 Reifen auf einmal!!!
b) füllen: 36 Minuten wieder von 1,3bar auf 3,5bar zurück, das ergibt sich natürlich durch die Kompressorleistung, hat nichts mit dem Reifenventil zu tun. Wieder für alle 4 Reifen auf einmal.

Also, die Zeiten sind doch schneller als ich dachte, auch mit dem herkömmlichen Autoventil. Da ändere ich jetzt nichts mehr dran. Mit der Einrichtung bin ich sowieso schneller als meine "Kumpels" mit "Handbetrieb" und muß warten.

@Wolf:
Auf die Idee, daß sich die Vorder- und Hinterachse eventuell, wegen unterschiedlicher Achslasten, auch unterschiedlich schnell entleeren / füllen bin ich noch garnicht gekommen. Dem könnte ich durch kurzzeitiges schließen des Ablaßventils entgegenwirken, es findet dann ein Druckausgleich zwischen allen angeschlossenen Reifen statt. Beim füllen ist es, glaube ich, bei der geringen Kompressorleistung unerheblich.
Theoretisch könnte ich sogar nur ein Rad einzeln "bearbeiten, je nachdem welche Ventile ich an den Füllanschlüßen öffne. Mindestens Paarweise "Bearbeitung" ist aber sinnvoll.
Nö, leider war ich nicht der MOG in Sardinien. Bin dieses Jahr ohnhin leider wenig unterwegs gewesen. Das Jahr ist irgendwie an mir vorbei gelaufen. Nächstes Jahr wird`s wieder besser.

@Torsten:
Sag mal, baust du deine Getriebeölkühler noch? Hab jetzt schon einige Mails bekommen, wo man die Dinger kaufen kann. Habe dann deine Adresse weitergegeben. Weiß aber nicht ob sich jemand bei dir dann auch gemeldet hat.

Gruß Gerd
Zuletzt geändert von Gerd am 03.11.2007, 18:25, insgesamt 2-mal geändert.
#170774
Hallo Wolf,

hier verstehe ich etwas nicht:
Wichtig ist die Trennung zwischen Hi.- und Vo.- Achse wegen der unterschiedlichen Achslasten.
Sie füllen und entleeren sich unterschiedlich.
Wenn alle Reifen den gleichen Luftdruck haben sollen, spielt doch die unterschiedliche Achslast keine Rolle, zu mindest beim befüllen, wenn wie Gerd schreibt:
Der Druckminderer (5) ist auf dem maximalen Reifendruck voreingestellt, somit findet eine automatische Befüllung bis zum eingestellten Reifendruck statt. Die Reifen können nicht "überfüllt" werden.
Jeder Reifen füllt sich doch individuell bis genau zu diesem eingestellten Wert, nicht mehr und nicht weniger. Es kann nur bei den einzelnen Reifen unterschiedlich schnell gehen, oder?
#170977
Hallo Jürgen

Ich habe mir die technischen Feinheiten von Gerd´s Anlage nicht so genau durchgelesen.
Er hat wohl die Option jeden Reifen oder jede Achse einzeln zu füllen vorgesehen.
Mein mog ist bei voller Reisebeladung hecklastig.
Im Sand fahre ich dann z. B. vorne 1.2 bar und hinten 1.7 bar um einen gleichmäßigen Reifenlatsch zu erreichen.
Ich schalte meinen Kompressor nur zum Reifenfüllen mit manuellem Keilriemenauflegen ein.
Mit fliegenden Schläuchen hatte ich mal versucht 4 Reifen zu bearbeiten, das funktionierte aus o. g. Gründen nicht.
Der Einfachheit halber fülle ich nur noch achsweise und weil mir das teilweise zu umständlich ist , nur einzeln.
Ich habe einen Kompressor mit großem Hubraum und kleiner Riemenscheibe.
Da ist bei etwas erhöhter Leerlaufdrehzahl ein Reifen in wenigen Minuten von 0 auf 3 bar aufgepumpt.

Gruß Wolf
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