Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#164420
Hallo,

mein 406er mit 4-Zylinder-AT-Motor (ich glaube er heisst OM314 ...?) qualmt blau und stinkt fürchterlich...

Er scheint Öl zu verbrennen ?

Die Kopfdichtung ist OK, er "bläst" nicht in den Kühler, verbrennt somit auch kein Wasser.
Ist es eher ein Problem der Ölobstreifringe/Kolbenringe oder ist es ein Problem mit den Ventilschaftdichtungen. Ob er jetzt schon welche eingebaut hat, habe ich noch nicht nachgesehen...
Der Motor hat gerade mal 886h gelaufen.
Ich kann über einen Ölverbrauch noch nicht reden, da ich den Mog noch nicht angemeldet habe. Ich habe wohl den alten Diesel aus dem Tank abgelassen und neuen aufgetankt. Gleizeitig habe ich neues SAE30 Öl aufgefüllt und den Olfilter gewechselt. Der Dieselfilter ist auch ok.

Es kann ja eigentlich nur an den Kolbenringen oder an den Ventilschaftdichtungen liegen, wenn er tatsächlich Öl verbraucht ...

Ich habe auch schon mal die Leitungen zu den Einspritzdüsen gelöst, um zu sehen ob es an einer defekten E-Düse liegt. der Motor lief dann auf 3 Töpfen weiter und qualmte weiter dahin...
Es ist auch egal ob niedrige oder höhere Drehzahl... es wird jedoch mit zunehmender Motortemperatur weniger mit der Qualmerei ....

Was tun sprach Zeuss ???


Danke und Gruß
Markus
#164442
Hallo

Ein 406 mit AT Motor 314. Der Arme. :wink:

Logisch denken wäre prima. Wenn er blau qualmt was auf Ölverbrauch hin deutet ist das Problem sicher nicht im Einspritzsystem.

Bläst der Motor aus der Kurbelgehäuse Entlüftung.

Ventilschaftsichtungen hat er keine. Womit klar ist das er wenn kalt schon mal ein wenig qualmt. Weshalb ich mich vor größeren zerlegungs Aktionen mal gedulden würde bis man das Auto wirklich bewegen kann.

Einbereichsöl zu fahren steht zwar so in der BA. Aber die ist vor mehr als 30 Jahren verfasst worden. Heute ist jedes Mehrbereichsöl besser für Maschiene und Benutzer.

Ein relativ einfache Sache wäre der wechsel der Ventildeckeldichtung. Wenn die an der richtigen Stelle durchlässig ist kann Öl vom Zylinderkopf in den Ansaugtrakt.

Gruß

Thomas
Zuletzt geändert von snakewheels am 08.09.2007, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
#164468
Hallo Thomas,

ich hatte die Einspritzleitungen abgeklemmt, um nochmal sicher zu gehen,das es tatsächlich Öl ist was da qualmt und nicht eine schlechte Einspritzdüse...
Der Motor qualmt nicht aus der Kurbelgehäuseentlüftung und auch nicht aus dem Öleinfülldeckel, wenn man ihn losschraubt.
Das ist soweit ja ganz gut. Das der Motor Ventilschaftdichtungen hat, bzw. welche benötigt, hätte ich auch nicht vermutet.
Die sind bei einem Benzinmotor mit Drosselklappe sicher sinnvoller (höherer Unterdruck im Ansaugtrakt - gerade beim Gaswechsel).

Deinen Tip bez. der Ventildeckeldichtung und einer möglichen Leckage zum Ansaugtrakt werde ich einmal weiterverfolgen.
Ich werde erst einmal den Ansaugtrakt verjüngen (Stück Blech vor das Ansaugrohr halten) und sehen ob bei größerem Unterdruck im Ansaugtrakt die Qualmwolke stärker wird. Erst dann werde ich mal den Deckel abmehmen und mir die Dichtung ansehen.



Leider habe ich noch folgendes am Motor festgestellt:

Oben auf dem Block befindet sich der Kühlwasservorratsbehälter (aus Messing). Dieser hat unten zwei Anschlüsse:

einen über einen Schlauch an den Heizungsrücklauf
einen über einen Schlauch an die Oberkante des Kühlers.

Der Vorbesitzer hat die beiden Abgänge an dem Behälter vertauscht. Dummerweise hat der Heizungsrücklauf ein Röhrchen von unten eingelötet, welches bis fast zur Oberkante des Behälters hineinragt. Somit konnte sich der Kühler und auch das Motorgehäuse nie vollständig füllen. Ich habe diesen Missstand dadurch bemerkt, das der dicke Schlauch zwischen Oberkante Kühler und Motorblock leer und der Kühlwasserbehälter fast voll war....

Wird der Motor dadurch Schaden genommen haben ???


Für weitere Tips bin ich offen ...


Danke und Gruß
Markus
#164470
Hallo, Markus,

hoffe, dass es das nicht ist:

Wir hatten an unserem MB-trac 65/70 mal einen verkanteten Ölabstreifring, der dadurch zum "Ölpumpring" wurde und innerhalb von 10 Betriebsstunden 7 Liter Öl durchpumpte. Zum Glück hatten wir es rechtzeitig gemerkt.

Zuerst würde ich aber auch mal nach der Ventildeckeldichtung sehen...

Grüße

Holger

PS: Hoffentlich ist Dein zweitgeschildertes Problem nicht Ursache für das erste...
#164499
Hallo,

also, wenn ich das Ansaugrohr bei laufendem Motor nahezu verschließe, dann ändert sich an der Qualmwolke nichts. Sie wird nicht mehr und auch nicht weniger.
Durch den höheren Unterdruck im Ansaug hätte ich einen höheren Anteil an angesaugtem Motoröl durch eine evtl. beschädigte Ventildeckeldichtung vermutet. - Dieses scheint es nicht zu sein...

Ich vermute ein Problem mit den Ölabstreifringen ...

Ich werde versuchen den Mog zügig auf die Strasse zu bekommen. Kann es sein, dass ein oder mehrere Ölabstreifringe verklebt sind vom lange herumstehen ???
Der Mog wurde in den letzten Jahren immer nur im Winter betrieben.

Wie würde es mit einer Motorspühlung aussehen : 50% Diesel und 50% Motoröl im Stand mal ne Zeit lang laufen lassen ??? hilft das evtl. ?

Viele Grüße
Markus
#164505
Hallo, Markus,

mit dieser Mischung
50% Diesel und 50% Motoröl
habe ich schon mal nicht so gute Erfahrungen gemacht.
Mein Perkins A4-107 im MF130 sabberte danach aus allen Löchern reichlich...

Dann setz lieber mal eine Füllung 5W30 oder 0W30 (halt teuer...) ein und fahre ihn mal ein paar Stunden am Stück unter Last. Wenn es wirklich verklebte (verkokte) Ringe sind - was durchaus möglich ist - können sie sich bei mehrstündiger Last wohl lösen.
Wenn die Ölabstreifringe allerdings defekt sind, wird es wohl bleiben, wie es ist...

Dabei den Ölstand im Auge behalten!

Good Luck!!!

Grüße
Holger

Hast Du den Motor denn schon mal auf Betriebstemperatur gehabt und qualmt er dann weiter? Was zeigt der Öldruck im warmen Zustand an?
#164580
Hallo,

ich habe den Motor bereits mehrere male im Stand bei diedriger bis mittlerer Drehzahl laufen lassen. Die Temperatur war dann auf 75°C und der Öldruck auf 3-5 Bar.
Wenn der Motor warm ist, qualmt und stinkt er weniger ...
Wenn man einen Gasstoß gibt, haut er eine Qualmwolke raus ...

Wenn mir niemand genaueres sagen kann, werde ich ihn erst einmal auf die Straße bringen und mal richtig lange damit herumfahren.
Mal sehen was er dann macht. Danach kann ich ja mal "dünneres Öl" fahren um den Motor, spez. die Ölabstreifringe zu "spühlen". Ich weiss bloß nicht, ob der Motor bei 5W30 oder 0W30 noch einen ausreichenden Öldruck aufbaut....

Danke und Gruß
Markus
#164583
Hallo Markus,

Wenn der Motor warm ist, qualmt und stinkt er weniger ...
Wenn man einen Gasstoß gibt, haut er eine Qualmwolke raus ...

...macht meiner auch, nur daß die Wolke nicht bläulich ist.
Im Stand oder bei leicht erhöhter Drehzahl wird der Diesel
nicht vollständig verbrannt.
Erst recht nicht bei kaltem oder nur mäßig warmen Motor.
Als ich meinen Mog neu hatte und er vor der Scheune vor
sich hinbrabbelte, bin ich auch fast verzweifelt bei der
Qualmerei.
Entweder kriegst Du ihn schnell angemeldet und kannst
ihn mal richtig fahren oder Du schaust mal bei Kollegen,
um einen Vergleich zu Deinem Mog zu bekommen.
Die Warsteiner Ecke ist doch nicht moglos.
#192332
Hallo zusammen, hallo Holger,

ich finde dieses Forum einfach nur super !
Bis jetzt habe ich alles gefunden, was ich suchte um meinen Mog endlich auf die Starße zu bringen.

Heute habe ich ihn (406 mit OM314-Motor- leider ?) zum "Nichtraucher" gemacht. Naja sagen wir fast "Nichtraucher".

Nicht zuletzt durch diesen Beitrag, wo sich Holger sehr intensiv eingebracht hat.

http://www.unimog-community.de/index.ph ... sc&start=0

Hier habe ich passende Düsen zu einem guten Kurs gefunden. Der Einspritzdruck von 200Bar passt noch nicht, aber mit den Din 988 - Einstellscheiben, werde ich das nächste Woche machen.

Auf jeden Fall hat die Stinkerei und Qualmerei erheblich mit den neuen Düsen nachgelassen. Die Nachbarn wollten schon wegziehen !


Interessant fand ich auch den Beitrag mit den Flammglühkerzen.
(Als Alternative zum Startpilot)

Holger, kannst du mir da nähere Tipps zu geben ?
Welcher Kerzentyp ? Wie und von wo nach wo verlege ich eine Dieselleitung zu der Kerze ?


Vielen Dank, viele Grüße

Markus
Dateianhänge:
U406 fast fertig.jpg
U406 fast fertig.jpg (80.2 KiB) 4579 mal betrachtet
#192425
Hallo Markus,

erst mal Gratulation zu dem hübschen Fahrzeug! ...und ein OM314 ist nicht wirklich eine Katastrophe! Ich besitze zwei Fahrzeuge mit dem OM314 und vermisse den OM352 darin bis heute nicht! Motor optimal eingestellt und der hat ganz schön Dampf!

Zu Deinem Erfolg:

...das ist oft das Problem mit der Qualmfarbe...
Da ältere 314, 352, 364 und 366 immer eine "blaue Komponente" haben, ist es schwierig - gerade bei wenig Tageslicht (Winter, Scheune, trübes Wetter) die Qualmfarbe genau zu bestimmen.

Ein gewisser Anteil grau (also unverbrannter Kraftstoff), der sich zu der "blauen Komponente" hinzugesellt, wird nicht immer gleich als solcher erkannt - ging mir anfangs auch so.

So denkt man, die gesamte Wolke sei "blauen Ursprungs", was aber nicht der Fall ist.

So war es dann wohl auch bei Dir!

Mit neuen Düsen hast Du jetzt die graue Komponente weg und sogar die blaue wird etwas geringer, weil jetzt der gesamte Kraftstoff verbrennt und dadurch der Brennraum eher Temperaturen erreicht, wo auch das Öl sauberer mitverbrennt.

Die Flammglühkerze ist mein nächstes technisches Projekt am 406. Der Kraftstoff kann hinter der Förderpumpe oder aus der Rücklaufleitung mit einfachem T-Stück und Kunststoffleitung entnommen werden.

Die Perkins Kerze, die vom A4.107 mit 1,7l Hubraum bis zum A6.354 mit 6 Litern die gleiche war, kostet zwischen 15 und 20 Euronen und ist sehr zuverlässig. Auch bei 3.2.1.meins wird sie immer wieder mal angeboten.

http://cgi.ebay.de/Flamm-Gluehkerzen-MF ... dZViewItem

Sie wird horizontal im Saugrohr am motornächstmöglichen Punkt angebracht.
Wichtig! Vor der ersten Inbetriebnahme (einmalig) die Leitung entlüften (an der Flammglühkerze Leitung lösen und eine Weile den Motor laufen lassen, bis Kraftstoff "blasenfrei" austritt... (Das sollte bevorzugt NICHT im Winter gemacht werden...) :wink: :lol:
Zum Starten lässt man dann vor dem Glühen den Motor 2, 3x durchdrehen, damit in dieser Leitung Überdruck ist, dann lässt man vorglühen und rrrumms, die Karre läuft.

Viel Erfolg!

Holger
Neue Kupplung grosses Problem

Danke Helmut für die schnelle Antwort. Schwun[…]

Motornummer passt auch. Der war recht gut ausgesta[…]

Combiinstrument

Hallo Lutz, vielleicht hilft Dir auch die Steckerb[…]

Dann helfe ich Manfred einmal mit dem Bild. Wenn[…]