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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#336350
Liebe Kollegen,

das kürzlich Thema hat angefangen mich zu interessieren.

Ich bin auch vor einiger Zeit vor denselben Fragen wie User Stefan gestanden, ohne recht schlau aus den gemessenen Kompressionswerten zu werden. Ich hab dann halt einfach in den Apfel gebissen und die Maschine generalüberholt.

Ich halte von dem Druckverlustverfahren aber wesentlich mehr als vom Kompressionsprüfen ala Motometer. Der Einwand der fehlenden Referenz ist aber natürlich berechtigt. Wer weiss schon was zulässig ist und was nicht?

Es hat sich in den letzten Jahren ergeben, dass ich einen völlig neu überholten OM 636, neu gebohrt, neue Kolben und überholter Zylinderkopf, geschliffene Kurbelwelle und pipapo herumstehen habe.

Wenn wir uns ein wenig einig werden können über den Testaufbau, dann würde ich gerne damit ein paar Referenzdaten gewinnen, die vielleicht für alle hier von Interesse sind.
Ausserdem habe ich noch einen vegammelten OM636 den ich gleich vermessen würde und ausserdem die Verschleissmasse der Zylinderbohrungen und Kolben feststellen kann.

Ich würde also bitten, dass alle jene die an diesem Thema interessiert sind ihre Gedanken und Ratschläge in diesem Thread, oder auch per PN, festhalten, damit man diesem Verfahren ein wenig Leben einhauchen kann.

Ich glaube, dass könnte recht lehrreich werden und nützlich sein um bei der Motorbeurteilung, zumindest der alten Unimogs, Geld und Zeit zu sparen.

liebe Grüsse

Dieter
#336404
Hallo Dieter,

hast du schon einen Versuchsanordnung "entworfen" und auch schon Messungen durchgeführt?
Mit welchem Druck arbeitest du?
Wird das Ganze mit "eingesperrter" Luft oder über einen Durchflussmesser ermittelt?
Das Thema interessiert mich auch, da ich es auch schon versucht habe, allerdings war an meinem OM636 die Leckage so groß, dass ich da nichts messen konnte.

Gruß
Stefan

PS: Denke du hast nicht mich gemeint mit dem User Stefan :trink1:
#336444
Liebe Kollegen,

Ich denke man könnte es so machen:

Da ich einer direkten Durchflussmessung unter Garagenbedingungen misstraue, würde ich das Verfahren auf der Beurteilung einer Zeit aufbauen, die vergeht bis der Durck von einem Prüfdruck p1 auf einen Restdruck pr abgefallen ist. Je länger die Zeit desto besser der Motor.

Ich würde also den zu prüfenden Zylinder mit einem etwas höheren als dem Prüfdruck beaufschlagen, dann die Verbindung zum Druckspeicher (=gewöhnlicher Kompressorkessel) schliessen und den Druckabfall im Zylinder beobachten. Von dem Moment in dem der Prüfdruck durchfahren wird, wird die Zeit bis zum Erreichen des Restdrucks gemessen.
So ähnlich wie beim klassischen Blutdruckmessen. Das Durchfahren der Drücke kann man recht zuverlässig ablesen und die Zeit mitstoppen. Möglicherweise braucht man ein Puffervolumen, das man aber mit einem langen Hydraulikschlauch reproduzierbar und kostengünstig realisieren könnte. Die betreffenden Produkte sind ja überall erhältlich.

Ich werde beim alten Motor bei allen vier Zylindern und beim überholten bei einem Zylinder die wirklichen Maße und Spiele der Kolben ermitteln.
Dann fräse ich eine Dichtplatte mit der man jeweils einen Zylinder verschliessen kann, sozusagen eine Art Ersatzzylinderkopf, mit Anschluss für Druckluft. Diese schraube ich mit einer selbergemachten Papierdichtung drauf und mache den Versuch zur Erfassung der Zeit für den Druckabfall.
Dann weiss man wie gross der Einfluss der Zylinders und des Kolbens ist. Man hätte dann die Ergebnisse von vier neu überholten Zylindern und von vier mehr oder weniger verschlissenen. Das ist schon was.

Dann das ganze noch mit unterschiedlichen Zylinderköpfen, auch da hab ich ein paar alte und einen überholten herumliegen, um den Einfluss der Dichtheit der Ventile zu bestimmen.
Die Dichtheit der Ventile könnte man so klassifizieren, in dem man ein Schnapsglas voll Diesel in den Einlass and Auslass gibt und dann beobachtet ob der Ventilsitz, dicht ist, nur schwitzt, leicht tropft, oder stark tropft.

Alsdann den Kopf mit den klassifizierten Ventilsitzen auf den neuen und alten Motor draufschrauben und die Druckverlustzeit messen.

Am Ende könnte man dann folgende Angaben machen:

Zylinder neu überholt, mit neuen Kolben + überholte Ventilsitze = xy s
Zylinder neu überholt, mit neuen Kolben + mittelmässiger Ventilsitze = xy s
....
Zylinder verschlissen, alte Kolben + schlechte Ventilsitze = xy s

Anhand dieser Zeiten könnte man dann sagen wo, je nach Geldbeutel und Zustand der Teile, eher der Hebel anzusetzten ist, weil man den Einfluss von Zylindern und Ventilen kennt.


Wohlgemerkt gilt das natürlich alles nur für den OM 636 und ist nicht allgemeingültig, aber um diesen Motor in den alten Unimogs soll es ja gehen.


Falls wer bessere Ideen hat oder einen Fehler erkennt bitte mir das zu sagen.

lg

Dieter
#336484
dieter_jussel hat geschrieben:Liebe Kollegen,

Ich denke man könnte es so machen:

Da ich einer direkten Durchflussmessung unter Garagenbedingungen misstraue, würde ich das Verfahren auf der Beurteilung einer Zeit aufbauen, die vergeht bis der Durck von einem Prüfdruck p1 auf einen Restdruck pr abgefallen ist. Je länger die Zeit desto besser der Motor.
Hallo Dieter,

weshalb sollte man einer Durchflussmessung unter "Garagenbedingung" misstrauen?
Dem Durchflussprüfer ist es ziemlich egal ob er in einer Garage oder in einer Werkstatt benutzt wird.
Dem Teil würde ich auf jedem Fall mehr trauen, als auf der Methode mit dem Druckabfall. Alleine schon weil mit konstandem Druck geprüft wird und es keine unbekannten wie Volumen der Leitungen und im Manometer gibt.

Zur Lokalisierung von Undichtigkeiten kann ich auch Seifenwasser empfehlen.

Gruß
Stefan
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