Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#404625
Hallo Mogfreunde,
eigentlich bin ich eher im Trac-Forum zu finden und kenne mich auf diesem Sektor auch besser aus.
Da die Wege bei mir im Betrieb zu den Baustellen immer länger werden und meine Tracs so langsam aber sicher zu langsam für die langen Strecken sind, überlege ich mir einen Unimog anzuschaffen. Nach etlichen Besichtigungen von verschiedenen Unimogtypen und Aussagen der Verkäufer bin ich ein wenig verwirrt/ unentschlossen und hoffe auf eine kompetente Beratung von euch.
Es stehen von meiner Seite aus 3 Typen zur Auswahl ab Bj. 95 -....., mit Agraraustattung
U 1600 mit 214 PS
U 2100
U 2400
die Fahrzeuge sollten max. ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,5t haben, eventuell ablasten wenn möglich. Motorseitig brauche ich keine Infos, da diese ja mit dem Trac zum Teil identisch sind.
Folgendes Aufgaben/ Anforderungen werden an den Unimog gestellt
Zugmaschine im Hängerbetieb bis max 20 t Anhängelast ( Tandem/ 3- Achser Tieflader )
Unimog wird nicht beladen
Zuverlässiges und robustes Getriebe
Schnell und wendig
Gruß
Dominik
#404663
Hallo Dominik,

deine Auswahl liegt alle über 7,5 to., d.h. zwischen 10-12,5 to zGg.
Ob du die soweit abgelastet bekommst kann ich dir nicht beantworten, da ist wohl der zuständige Prüfer gefragt.
Aber bei einer so hohen Anhängelast ist es immer sinnvoll das Zugfahrzeug bis zum zGg. zu beladen, das macht mit 7,5 to meiner Meinung nach aus Sicherheitsgründen keinen Sinn.
Das Getriebe ist bei den drei das Gleiche, das dürfte kein Entscheidungskriterium sein.
Wendig ja, schnell ist dann eine Frage der Definition, bei dem Gesamtgewicht, das du transportierst.... :wink:

Grüße

Ralf
#404673
Hallo Ralf,
welches Getriebe haben die Mogs in der Größe verbaut, UG 3/65?
7,5t wäre aufgrund zum Teil mangelnder LKW Führerscheine im Betrieb und Bremsen SP von Vorteil.
Ich tendiere eher zum 1600 mit erhöhter Leistung die ggf an die jeweilige Anforderung noch etwas angepasst werden kann :-). Auch im Bezug auf das Leergewicht ist er etwas im Vorteil.
Gruß
Dominik
#404720
Hallo,

falls du das Fahrzeug nur als Zugfahrzeug nutzen willst solltest du bei aller Liebe zum Unimog mal über LKW`s nachdenken. für den Kaufpreis eines von dir vorgeschlagenen Fahrzeuge erhälst 2-3 Sattelzugmaschinen die 3-4 Jahre alt sind. Diese auf Kurz-Lkw umzurüsten und mit grüner Nummer auszustatten ist in der Landwirtschaft auch kein Problem.
Die Unterhaltung, Dieselverbrauch, Ersatzteile und alles andere ist auch wesentlich günstiger. Vom Fahrkomfort und Fahrerhaus wollen wir mal gar nicht reden.

Momentan kommt man mit den Mogs als ldw, Zugmaschine in einem bestimmten Kilometerbreich noch ohne Fahrerkarte/Tachograph aus.

Allrad-gasafi und unimog-kirchberger haben zu Zeit sogar schöne große Mogs im Angebot. Einen 2400er zu finden wird wohl sehr unwahrscheinlich sein.

Markus
#404723
Hallo Markus,
danke für den Tipp mit den Unimogs.
Wir müssen oft in " Dreck und Schlamm ", ich denke da hilft mir der Unimog am besten, ab und an fallen auch Arbeiten in der Forstunterhaltung an.
Alternativ dazu gibt es noch den Fasttrac. Da ich aber wie schon beschrieben ein MB Trac Freund/ Fahrer bin, will ich an diese Marke keinen Gedanken verschwenden.
Welchen von den mir bevorzugten Mogtypen würdet ihr für die Arbeiten einsetzen. Gibt es jemanden mit Erfahrungswerten?
Gruß
Dominik
#404778
Hallo Dominik

alle die von dir erwähnten Modelle haben das UG3/65.
Bei den Motoren bereits um OM356 oder sogar um OM357, der trac hat immer nur den alten 366 (Euro 0).
Bei nur 20t Anhängelast dürften die Ablastung auf 7,5t vertretbar sein.
Der 1600er wiegt in Agrarausführung ca 5,4t leer, der 2100 wie auch der 2400 so um die 6,8t leer. Es könnte also nicht überall die Stützlast der Anhängerkupplung genutzt werden. Eine K80 kann allerdings nur bei der 427er Baureihe voll ausgenutzt werden. Bei der Agrarausführung ist jedoch bis auf eine Frontkraftheber alles bereits vorhanden, also Nachschaltgruppe mit Arbeits- und Kriechgängen, HKH, je nach dem auch Terramatic etc.
Von der Motorleistung ist in jedem Falle die 20t kein Thema.
Der 1600er mit 214PS ist die mittlere Baureihe 427.107 mit leichteren Rahmen und Achsen, Agrarversion kenne ich nur von 427.105mit 155/163PS.
Der 2400er ist ein 2100er mit erhöhter Motorleistung (M03), beide sind BM 437.105, genau wie beim MB-trac beim 1600 und 1800er.
Beide Baureihen, also 427 und 437 gibt es mit OM356 (EuroI) und OM357 (Euro II), 214PS ist Euro I (OM356.997) und in beiden Baureihen der gleiche Motor.
Ob es wirklich eine Agrar-Version sein soll oder evtl eine kommunale mit anderer Ausstattung (beim 437 immerhin 0,5t weniger) musst du nach deinem Einsatz entscheiden.
Kommunale gibt es relativ häufig zwar stark abgenudelt, aber dafür oft mit schnellen Achsen. Das wäre bei deinen Transportentfernungen mit zu überdenken. Allerdings meist ohne HKH, was wenn eine Nachrüstung erforderlich wird dann richtig Asche kostet.
Aber auch bei der Agrar-Version achte auf die verbaute Achsübersetzung, keine SA ist Serie, (i=6,38 ) A11 ist schnell(i=5,92), A13 ist langsam (i=7,84), A14 ist sehr langsam(i=8,14).
nicht dass du letztendlich bei der gleichen Geschwindigkeit auskommst wie beim trac.
Aufgrund der hohen Gewichtsdifferenz zw 427 und 437 musst du entscheiden, ob z.B. im Forst der stabilere Mog notwendig oder sinnvoll ist.
Er besitzt dafür sinvolle Features wie Getriebölkühler etc.
Einsatz im Forst könnte Rückeschlepper oder Forstfräse bedeuten, das sind aber sehr relevante Unterschiede.
#404784
Hallo Dominik,

ich würde wie bereits von Markus vorgeschlagen auch über einen LKW als Zugfahrzeug nachdenken:

z.B. Actros Bau Kipper 4x4 Radstand 3600

Da hättest du ein realtiv geländegängiges Fahrzeug (incl. sperrbare VA+HA).
Das er nicht da hinkommt wo der Unimog hinkommt ist klar.
Ich konnte sowas schon im Gelände fahren und war positiv beeindruckt.

Ebenso der könnte der oben beschriebe Umbau von ner SZM zur Zugmaschine sinnvoll sein. Auch da könnte der Bau Actros /Axor ne Option sein.

Ich sehe vor allen dingen in Punkto Service, Kosten und Verfügbarkeit Vorteile, da es sich bei dir wohl um gewerblichen Einsatz handelt.
Allerdings wird die Sache mit 7,5t schwieriger. Über eine Ablastung kann man aber auch bei nem LKW nachdenken (wobei dann eben dieser als universelles Solofahrzeug leider nicht mehr taugt).

Schau doch mal bei einem der LKW-Stützpuntke vorbei.

Gruß
Markus
(der seinen Unimog mehr mag als nen Allrad-LKW, aber weiss was diese können)
#404828
Hallo Helmut,
danke für die ausführliche Erklärung. Ich würde aufgrund der Größe und Gewicht den 427 bevorzugen.
Lustigerweise wurde mir ein 1600 mit 214 PS und Agrarvollausttung angeboten. Gibt es den ab Werk oder wurde der zusammengeschustert?
Ist beim Unimog die Achsübersetzung im Typenschild auf der Achse eingestanzt ,wie bei Trac, oder nur über EPC herauszufinden?
Welche Achsübersetzung bedeutet welche Endgeschwindigkeit?
Gruß
Dominik
#404900
Hallo Dominik,
ich hab so einen Mog, wie du dir vorstellst, deshalb schreibe ich dir.
es ist ein U1600/214 2650 WDB427107 mit einer 87/1000 Zugm/Ackerschlepper Zulassung.
Ich habe mir das von DB mit einer Datenbestätigung Ackerschlepper orginal ab Werk bestätigen lassen.
Damit ich keinen, wie du schreibst, zusammengeschusterten, habe.
Auch das verstärkte Fahrerhaus (UVV landwirtschaft) lässt sich nicht nachschustern.
Auch ist meiner auf 7,5 to abgelastet, und hat dabei ein Leergewicht von 5850kg.
Es ist auch SA A14 Achsübersetzung sehr langsam verbaut. das hat MB im Agrarpaket auch empfohlen, was m.M. Sinn macht.
Eingetragen sind 80 Km/h, nach Tacho läuft er max 95 Km/h, das sich geschätzte 82-85 Km/h.
Ich halte das für ausreichend. Auf der Autobahn sind die Trucks etwas schneller u. überholen auch.
Bei Deinem 20 to Händer vermute ich mal eine 40Km/h Zulassung bei mind. 2 to Stützlast.
Leistungmäßig zieht er den Hänger, mußt am Berg halt öfter schalten.
Da sehe ich dann 2 Probleme:
zum einen wegen des Gesamtgewichts bei max Stützlast, zum zweiten Stützlast AHK, die bei mir 1 to eingetragen war.
Jetzt habe ich aktuell eine höhenbverstellbare Scharmüller verbaut, die eine Stützlast von 1,5 to aufweist.
Wenn du 80Km/h Hänger über weite Strecken ziehst, würde ich einen U400 Agrar mit ab Werk leistungsgesteigerten 285 PS vorzeihen.
Allerdings ist der 1600 mit einem Achsabstand von 2650 mm der wendigste und mit 214 Ps der stärkste Agrar mit diesem kurzen Radstand.
Anbei ein Foto von meinem 1600er
Gruß
Siegfried
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U1600_2012_4k.jpg
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#404903
Hallo Dominik,

ich selbst habe ein U 1600 mit 214 PS mit Forstausrüstung Bj. 1997 mit 7,6 t Leergewicht aufgrund der Forstausrüstung, die auch bei der Hängerfahrt gebraucht werden. Ich fahre öfters mit meinem Hackschnitzel und Forstmaschinen. Mit dem U 1600 bin ich eigentlich sehr zufrieden, bis auf die träge Motorleistung im unteren Drehzahlbereich, laut Werkstatt ist es wegen dem Euro II Motor der von Werk aus so eingestellt wurde. Ich hab jetzt schon mehrere U 1600 mit 214 PS Probegefahren und die meisten hatten die gleiche Problematik wie bei meinem. Bei den anderen wurde die Einspritzpumpe bei einem guten Boschservice eingestellt und siehe da, da war die Leistung vom unteren bis zum oberen Drehzahlbereich gleichbleibend und viel spritziger.

Bei mir in der nähe lief bis vor kurzem ein U 1600 Agrar mit Original 240 PS Bj. 2000 bei einer Baufirma zum Ziehen von Anhängern, Dieseltransport mit aufgebautem Dieselfass und Abeiten mit der Rüttelplatte / Kehrbesen. Der Unimog hatte bis zum letzten Einsatz ca. 18.000 Std und über 400.000 Km ohne nenneswerte Reparaturen. Es wurde nur mal bei ca. 15.000 Std das Getriebe Überhölt und die Radvorgelege neu gelagert.

Wenn du einen Unimog mit wenig Betriebsstunden und Km suchst, frag mal bei Josef Maurer in Rheinhausen nach, der hat immer gute und gepflegte Unimogs mit wenig Stunden, er ist sehr nett und kompetent. Vor kurzem hatte er auch einen sehr guten U 1600 mit 214 PS und 3000 Std.

Wenn du noch Fragen hast kannst du dich auch gerne per PN melden.

Gruß

Christopher
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#404909
Hallo Dominik

Siegrfried hat die Frage ja schon beantwortet. Ich kenne natürlich nicht alle jemals lieferbaren Varianten.
Die Achsübersetzung kannst auf dem Achstypenschild ablesen. Einfacher und sinnvoller ist aber über die Fgst-Nr im EPC, da kannst du die komplette Datenkarte mit allen SA rausziehen. Zwischen EuroI und Euro II gibt es nochmals kleine Unterschiede. Der Euro I hat ein breiteres nutzbares Drehzahlband und die Enddrehzahl ist höher.
Der Euro II hat jedoch ein um 100Nm höheres Drehmoment, da aber die Bandbreite geringer ist, erscheint der dann außerhalb des Maximums schwächer. Wenn das Fahrzeug nicht steuerbegünstig (lof) zugelassen werden kann, ist das natürlich EuroI oder II eine Kostenfrage.
Bei der Endgeschwindigkeit sind auch die Reifen ein entscheidender Faktor, die größte Serienbereifung ist ca 20% größer als die kleinste. Bei Einsatz im Forst kommen vermutlich nur wenige infrage.
@ Siggi
da würde ich mal das Tachoangleichgetrieb befragen.
Wenn dein Mog bereits eine elektrischen Geber hat, ist die Übersetzung am Mäuseklavier einfach einstellbar.
Ansonsten hat dein Mog nachher 10bis 15% mehr auf dem Tacho, die er gar nicht gelaufen hat.
#404940
Hallo,
danke für die zahlreichen und technisch fundierten Aussagen.
@ Siegfried
Genau so stelle ich mir meinen evtl zukünftigen Unimog vor, allerdings würde ich ihn in DB 6840 lackieren, sonst fällt er zwischen den Tracs in der Halle so auf. HDH ist bei mir ja gleich " ums Eck ". Wirklich Top Gerät.
@Christopher
Um die bekannte Motorträgheit würde ich mich natürlich kümmern. EP zum geeigneten Boschdienst und schon hat man mehr Fahrfreude.
Momentan liegen mir verschieden Angebote vor. Allerdings sind Laufleistungen zwischen 150- 200 tkm keine Seltenheit, weniger wäre mir persönlich lieber.

Sollte irgend jemand wissen wo etwas brauchbares verkauft wird/ verkaufen will, darf er sich gerne per PN bei mir melden.
Frohes neues Jahr euch allen.
Gruß
Dominik
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