Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#426106
Hallo,

ich besitze eine Unimog U1200 / 424 und habe Fragen zur richtigen Fahrtechnik,besonders bei steilen, rutschigen Bergabfahrten. Wenn ich mit der Fußbremse bremse, blockieren die Räder auf rutschigem Untergrund und ich komme ins rutschen.
Die neuen Fahrzeuge besitzen eine starke Motorstaubremse und Retarder, welche das Fahrzeug sicher zurückhalten/abbremsen, ohne die Fußbremse zu betätigen.
Wie mache ich das mit meinem Unimog?
Wenn ich im 1. Straßengang mit Motorbremse den Berg hinunter fahre, steigt immer die Drehzahl und auch die Geschwindigkeit.
Wie fährt ihr in solchen Situationen sicher den Berg hinunter?

mfg gregor0
#426125
Hallo Gregor

zunächst herzlich willkommen hier in der UCOM

Du hast doch noch ein paar Gänge unter dem 1. Straßengang. Du musst vor dem Berg soweit zurückschalten, dass der Motor nicht mehr hochdreht.
Außerdem Allrad einschalten.
#426160
Hallo Gregor,
da kann ich Jürgen nur recht geben. Wenn man nur mit Hinterradantrieb fährt, bremsen die Vorderräder nicht mit. Fußbremse geht auf alle 4 Räder, aber sehr wahrscheinlich ist die Bremswirkung doch leicht unterschiedlich so dass ein Rad früher blockiert. Blockierte Räder sind zum lenken denkbar ungeeignet. Das blockieren eines einzelnen Rads kann mit Allrad, Differentialsperre und Motorbremse sicher vermieden werden. Man kann dann auch mit der Fußbremse unterstützen, da werden ja die Räder durch den starren Durchtrieb zwangssynchronisiert, sprich alle Räder drehen gleich langsam.
Wenn man mit Allrad fährt und rutscht kommt automatisch durch die Drehung immer "frisches" Profil zum Einsatz, beim blockieren rutscht man auf zugesetztem Profil weiter. Auf Schnee und wahrscheinlich auch im Matsch kann es jedoch durch blockieren zum aufschieben eines Keiles vor dem Rad kommen der vielleicht besser bremst? Würde ich mich aber auch nicht drauf verlassen wollen.
Also das beste im langsamen Gang mit Allrad und schauen, dass das Hinterrad nicht überholt. Daher möglichst in der Falllinie fahren. Und wenns zu steil wird vielleicht besser kein Risiko eingehen.
Gruß und viel Spass
Peter
#426176
Hallo Gregor0,

wenns rutschig wird auf keinen Fall die Motorstaubremse betätigen. Es kann passieren, dass die Räder blockieren, dann geht der Motor aus und die Hinterachse wird dich zwangsweise versuchen zu überholen.

Das gilt auch bei regennasser Fahrbahn speziell wenn auf der Hinterachse kaum Gewicht liegt.

Wenn du vorhast im Gelände den Berg hinab zu fahren dann mach auf jeden Fall den Allrad rein, den ersten oder 2. Gang und lass die Fuhre laufen. Wenn es sehr steil ist solltest du gar nicht bremsen da dich sonst die Hinterachse überholt aber diesmal übers Fahrerhaus. Wenn die Hinterräder keine Bodenhaftung mehr haben kann dir nur noch auskuppeln helfen und die Hoffnung, dass es irgendwann wieder eben wird.

Gruß
Matthias
#426182
kinzigsegler hat geschrieben:Hallo Gregor

zunächst herzlich willkommen hier in der UCOM

Du hast doch noch ein paar Gänge unter dem 1. Straßengang. Du musst vor dem Berg soweit zurückschalten, dass der Motor nicht mehr hochdreht.
Außerdem Allrad einschalten.
So ist es

war die erste Lektion als ich mit frischer Klasse 3 auf 100-90 er Fiat stieg .....

:mrgreen:
#426192
Hallo Gregor0,


es gibt die Faustregel:


Bergab im selben Gang fahren, wie bergauf!
#426202
Hallo Gregor0,

den fahrtechnisch richtigen Umgang mit dem Unimog kann man lernen:
1. nur aus eigenen Fehlern - bitte nicht!
2. bei einem Fahrertraining im Unimog Museum Gaggenau oder auch anderswo
3. mittels der Unimog Geländefahrschule von Gisbert Hindennach ISBN 3-00-010250-7
4. anschließend: Üben - üben - üben :lol:
#426204
Ich hoffe es ist erlaubt, dass ich mich kurz mit dranhänge:

@ Matthias: Du sagst, auf keinen Fall die Motorbremse nutzen. Auch nicht bei regennasser Fahrbahn.

Ich habe mir da bisher keine Gedanken darüber gemacht und mit meinem U 1700 die Motorbremse auch auf nasser Strasse und auch bergab genutzt. Im Gelände war ich bisher noch nicht.

Gibt es hierzu weitere Meinungen und Hinweise?

Beste Grüße

Guido
#426207
Hallo Guido,

Motorbremse mit Allrad oder mit Allrad und Sperren geht natürlich. Die generelle Empfehlung für steile und/oder "schlüpfrige" Abfahrten ist lediglich, nicht alleine an der Hinterachse (mittels des Hinterachsantriebs) zu bremsen.

In der Anfangzeit meines Lebens mit dem Unimog bin ich mal ganz langsam eine asphaltierte steile regennasse Hofeinfahrt hinuntergefahren. Plötzlich wurde der Unimog schneller und er brach hinten aus. Ich war so verdutzt, dass ich zunächst gar nicht reagierte. Kurz darauf war mir klar, dass der Heckantrieb zusammen mit der Kopflastigkeit bei diesem Untergrund zwangsläufig zu dem Verhalten führen musste.

Lange Abfahrten fahre ich heute sehr häufig mit Allrad. Dann hat man (auch mit der Handbremse) die Möglichkeit, die Bremskraft auf alle vier Räder zu bekommen.
#426210
Runterfahrn, passender Gang ( Was steil ist kann ich jetzt gerade nicht beurteilen durchs Inet) , Allrad mit Sperre , zubremsen mit Fußbremse ( nicht auskuppeln, einfach gegen Motor bremsen, wen der hochdrehen würde) , also konstant mitbremsen wenn nötig. Da blockiert dann nix!
#426211
Hallo Christoph,

super und Danke für die prompte Antwort.

Wie gesagt, meine "Geländererfahrungen" beruhen im Wesentlichen auf einem Fahrertraining im Museum in Gaggenau und einem Geländetraining in der Nähe von Sinsheim.

Ich finde es gut, dass dieses Thema "Fahrverhalten" hier so gut erklärt wird; "Unerfahrenen" wie mir ist das ein wichtige Hilfe.

Insbesondere die Cracks wie Lukas und Jürgen sind hier besonders gute Ratgeber aber eben auch die, die eben schon viel mit dem Mog gemacht haben.

Deshalb: Danke! :danke und jederzeit gerne weitere Tipps.

Beste Grüße

Guido
#426213
Hallo Giudo,
zur Motorbremse kann ich dir nur sagen, es gibt 2 Arten. Mit der alten ist es auch möglich den Motor auszumachen. Und die neueren haben eine Drehzahl Untergrenze. Das heißt, unter zBsp 1000 Drehzahlen schaltet sie ab. Bei Mercedes gibt es auch noch die Konstantdrossel. Die Über einen Beipass druck aufbaut. Je höher die Drehlzahl, je besser die Bremswirkung. Meistens der gelbe Bereich im Drehzahlmesser. Was die neuen Unimogs besitzen, muss man erfragen/lesen... Betriebsanleitung.
Wann man die Motorbremse nutzen kann und wie lange, hängt von vielen Dingen ab. Gewicht auf der Achse, Reifenhaftung, Straßenbelag, Witterung .. usw. Wenn man man die Folgen der Motorbremse kennt, kann man sie auch nutzen.
Eine ganz andere Hausnummer ist es wenn angehängte Last dazu kommt. Auflaufgebremst? Durchgehende Bremsanlage? Angeschlossen an die Motorbremse? Hat die Bremse eine Voreilung? (Querschnittverengung? Luft wird schneller, Hänger bremst früher, Zug wird gestreckt)

Wird der Hänger ein wenig mitgebremst bei der Motorbremse, kann man den Hänger heiß fahren ohne es zu merken.

Generell gilt folgendes, die Bremse dient nur zum stoppen/anhalten des Fahrzeuges. Sie ist bei zu Hilfenahme zum fahren einem enormen Verschleiß ausgesetzt. Und kann ganz schnell nicht mehr zum stoppen genutzt werden.... da heißgelaufen und ausgeglüht.

Zum Retarder und Co gilt folgendes, es gibt eine Wirbelstrombremse, Verschleisfrei da über Magnetspulen gebremst. Dann gibt es einen Intarder. (MAN) der, hängt am Kühlsystem und ist nur begrenzt einsetzbar. Bis die rote Lampe brennt. (Zu heiß) Sollte das Gefälle länger als diese Zeit sein, viel Glück! Dann nicht zögern und alles zum Bremsen nutzen, auch den Motor. Stoppen anhalten.
Welcher In/Retarter im Unimog verbaut ist, nachfragen/lesen.

Im Schwerlastverkehr hat sich folgendes bewährt, auf der Kuppe so langsam werden, das das Fuhrwerk über die richtige kleine Gangwahl langsam hinabrollt. Wird dadurch die Drehzahl kritisch erhöht, Motorbremse betätigen und die Drehzal muss wieder "ohne" bremsen zurück gehen. dann wieder rollen lassen und das Spiel wiederholen. So hat man immer kalte Bremsen für den Notfall. Sollte das nicht gehen, ist der Gang zu hoch.

Das ganze Spiel geht natürlich schneller mit Retarter . Fuhre am Berg halten mit Stufe 2-3 (je nach dem wieviel Stufen) dann 4-5 wieder zum herunter bremsen nehmen. Dann wieder rollen lassen (Achtung Intarder Motortemparatur begrenzte Zeit nutzbar)
Als Anfang der 80iger die ersten Retarder kamen, starben viele Anfänger am Brennerpass, weil sie den Kollegen nachfuhren..... die leider einen Retarder hatten... und verzögern konnten... :-(
An die richtige Handhabung kann man sich nur sehr vorsichtig herantasten.....

Was das Bergabfahren mit dem Solo Fahrzeug betrifft, so rate ich von der Benutzung der Sperren ab. 4 gesperrte Räder machen das Fahrzeug unkontrollierbar. Allrad ja. Man sollte immer beim zu Tal fahren nicht bremsen. In dem Moment in dem der Mog den Berg herunter rollt, versucht der Reifen/der Boden und umgekehrt fest zu halten. Das heißt, Das Gefälle gibt seine Kraft an die Räder weiter, die müssen sich und den Motor drehen. Die Schnittstelle der Verbindung ist! Boden-Rad. (Der Schwachpunkt)

Wählt man so einen kleinen Gang bei Bergabfahrt, das man Gas geben muss um zu rollen (Ich weis, kostet Überwindung) dann entsteht keine so große Kraftübertragung an der Schnittstelle Boden-Reifen und das Fahrzeug bleibt fahr-lenkbar. Drehende Räder sind das beste bei Talfahrt.
Ausnahme, man hat den Überblick und weis, das es langt zum Unfallfreien rutschen zu Tal...

Alles halb so schlimm.... :trink
#426223
Bei dem Tempo, von dem wir Reden, und dem Gelände wird keine Bremse heiß oder nicht mehr Funktionieren.
Sperren eben wegen Bremsenziehen und: Bist schon mal wo runtergfahrn, wo ein rad Abhebt einer Achse oder sowas? Dann hast du nämlich genau das Motorbremsverhalten NICHT mehr, sondern er rollt los, bis wieder Grip da ist- Kennt man es, ist es ok, aber nicht gut.
Sperre macht das Auto NICHT unkontrollierbar - aber jedem seine Meinung.
Gang nicht zu klein Wählen- schon mal in der Situation gewesen, Gas geben zu müssen um wieder Traktion zu haben wo sie sein soll? Wir reden hier von Gelände , nicht km langen Bergabfahrten.
Deswegen schön gemütlich gang drin lassen, dass die Räder nicht blockieren, mitbremsen wenn nötig und alles ist gut. Nicht Pumpen anfangen, dass die Luft wegist, nur kontinuierliches Beibremsen wenn nötig.
#426241
Hallo

die Motorbremse am 424 stellt den Motor nicht grundsätzlich ab.
Die Hinterachse ist über den ALB normalerweise auf den Beladungszustand eingestellt. An der Vorderachse sind jeweils 2 Sättel angeordnet, damit die VA wegen höherer Belastung stärker bremst. Retarder oder Telma-Bremse gibt es beim Unimog nicht.
Im Museum kann man höchsten über die Brücke oder ein Kanalrohr rutschen, von Geländefahren kann man nicht wirklich sprechen.
Kipper 427 1400 Bj 98

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