Hallo Giudo,
zur Motorbremse kann ich dir nur sagen, es gibt 2 Arten. Mit der alten ist es auch möglich den Motor auszumachen. Und die neueren haben eine Drehzahl Untergrenze. Das heißt, unter zBsp 1000 Drehzahlen schaltet sie ab. Bei Mercedes gibt es auch noch die Konstantdrossel. Die Über einen Beipass druck aufbaut. Je höher die Drehlzahl, je besser die Bremswirkung. Meistens der gelbe Bereich im Drehzahlmesser. Was die neuen Unimogs besitzen, muss man erfragen/lesen... Betriebsanleitung.
Wann man die Motorbremse nutzen kann und wie lange, hängt von vielen Dingen ab. Gewicht auf der Achse, Reifenhaftung, Straßenbelag, Witterung .. usw. Wenn man man die Folgen der Motorbremse kennt, kann man sie auch nutzen.
Eine ganz andere Hausnummer ist es wenn angehängte Last dazu kommt. Auflaufgebremst? Durchgehende Bremsanlage? Angeschlossen an die Motorbremse? Hat die Bremse eine Voreilung? (Querschnittverengung? Luft wird schneller, Hänger bremst früher, Zug wird gestreckt)
Wird der Hänger ein wenig mitgebremst bei der Motorbremse, kann man den Hänger heiß fahren ohne es zu merken.
Generell gilt folgendes, die Bremse dient nur zum stoppen/anhalten des Fahrzeuges. Sie ist bei zu Hilfenahme zum fahren einem enormen Verschleiß ausgesetzt. Und kann ganz schnell nicht mehr zum stoppen genutzt werden.... da heißgelaufen und ausgeglüht.
Zum Retarder und Co gilt folgendes, es gibt eine Wirbelstrombremse, Verschleisfrei da über Magnetspulen gebremst. Dann gibt es einen Intarder. (MAN) der, hängt am Kühlsystem und ist nur begrenzt einsetzbar. Bis die rote Lampe brennt. (Zu heiß) Sollte das Gefälle länger als diese Zeit sein, viel Glück! Dann nicht zögern und alles zum Bremsen nutzen, auch den Motor. Stoppen anhalten.
Welcher In/Retarter im Unimog verbaut ist, nachfragen/lesen.
Im Schwerlastverkehr hat sich folgendes bewährt, auf der Kuppe so langsam werden, das das Fuhrwerk über die richtige kleine Gangwahl langsam hinabrollt. Wird dadurch die Drehzahl kritisch erhöht, Motorbremse betätigen und die Drehzal muss wieder "ohne" bremsen zurück gehen. dann wieder rollen lassen und das Spiel wiederholen. So hat man immer kalte Bremsen für den Notfall. Sollte das nicht gehen, ist der Gang zu hoch.
Das ganze Spiel geht natürlich schneller mit Retarter . Fuhre am Berg halten mit Stufe 2-3 (je nach dem wieviel Stufen) dann 4-5 wieder zum herunter bremsen nehmen. Dann wieder rollen lassen (Achtung Intarder Motortemparatur begrenzte Zeit nutzbar)
Als Anfang der 80iger die ersten Retarder kamen, starben viele Anfänger am Brennerpass, weil sie den Kollegen nachfuhren..... die leider einen Retarder hatten... und verzögern konnten...

An die richtige Handhabung kann man sich nur sehr vorsichtig herantasten.....
Was das Bergabfahren mit dem Solo Fahrzeug betrifft, so rate ich von der Benutzung der Sperren ab. 4 gesperrte Räder machen das Fahrzeug unkontrollierbar. Allrad ja. Man sollte immer beim zu Tal fahren nicht bremsen. In dem Moment in dem der Mog den Berg herunter rollt, versucht der Reifen/der Boden und umgekehrt fest zu halten. Das heißt, Das Gefälle gibt seine Kraft an die Räder weiter, die müssen sich und den Motor drehen. Die Schnittstelle der Verbindung ist! Boden-Rad. (Der Schwachpunkt)
Wählt man so einen kleinen Gang bei Bergabfahrt, das man Gas geben muss um zu rollen (Ich weis, kostet Überwindung) dann entsteht keine so große Kraftübertragung an der Schnittstelle Boden-Reifen und das Fahrzeug bleibt fahr-lenkbar. Drehende Räder sind das beste bei Talfahrt.
Ausnahme, man hat den Überblick und weis, das es langt zum Unfallfreien rutschen zu Tal...
Alles halb so schlimm....

LG Festus
Unterschätze nie die Dummheit, sie greift dich immer und überall an !!
