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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#520279
Hallo Zusammen,

ich war letzthin beim TÜV mit meinem 66er 406 und es wurde festgestellt, dass die hinteren Bremsen inkl. Feststellbremse zu wenig Leistung haben.

Gibt es beim 406er eine Einstellung, die Bremswirkung hinten zu erhöhen? Lastabhängige Feder die so etwas steuern könnte? Oder sind eher die Bremsbacken runter?

An was könnte es sonst noch liegen?
#520285
Hallo Ingo,
Genau, einmal reinschauen. Beläge kontrolieren, Sauber? Verglast, zu hart/Alt?
Auch eine Leichtgängigkeit der Backen und der Handbremsmechanik ist entscheidend.

Gruß
Jochen
#520295
Hallo,

die Trommelbremse des 66er 406ers hat keine selbsttätige Nachstellung, auch einen ALB gibt es bei diesem Baujahr nicht. Es kann also an mehreren Dingen liegen:
- zu großes Lüftspiel, also Beläge nachstellen
- Beläge verglast
- Beläge verölt
- Falls eine Umschaltung der Druckluft-Bremsverstärkung per Hebel an der Hecktraverse vorhanden ist, diesen Hebel öffnen. Vor der Einführung der größeren Haupt- und Radbremszylinder gilt dort:
--> Unimog leer oder beladen solo: Hebel auf
--> Unimog mit luftgebremstem Anhänger: Hebel zu
(bei späteren Trommelbremsern soll auch bei leerem Unimog ohne Anhänger der Hebel auf "zu" stehen, "auf" = Waagerecht, "zu" = Senkrecht)

Wobei die Bremsverstärkung für die Handbremse keine Rolle spielt.

Gruß,
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Weyrich am 15.05.2018, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
#520301
Hallo,

die Zuschaltung der Druckluft für die 2. Kammer des Bremskraftverstärkers mit dem Hebel an der Hecktraverse bewirkt in der Tat sehr viel - ich habe mich selber aus Unwissenheit über deren genaue Funktion vor geraumer Zeit dumm und dämlich gesucht nach der fehlenden Bremswirkung obwohl alle sonstigen Fehlerquellen kontrolliert und beseitigt waren. Auf jeden Fall probieren, falls vorhanden!

Diese Zuschaltung bewirkt aber ganz generell eine Zunahme der Bremswirkung, nicht nur an der Hinterachse. Wenn - wie Du schreibst - bei der HU nur die hydraulische Bremswirkung einschließlich die der Handbremse (die wirkt über ein Seil und ein paar Umlenkungen rein mechanisch auf dieselben Bremsorgane in den Trommeln) bemängelt wurde, dann wird das Problem zunächst mal eher in den hinteren Bremstrommeln liegen. Das ganze Hebelwerk dort ist gerne durch Rost mehr oder weniger blockiert und sollte fachkundig (!!) zerlegt, gereinigt und gängig gemacht werden. Die wichtigsten Punkte wurden weiter oben ja bereits beschrieben. Zur Überholung müssen jedoch die Bremstrommeln herunter. Nur so kann man wirklich genauer hineinsehen.
#520305
Hallo Ingo,

Kann natürlich auch sein, daß sich der Prüfer von der Bremsleistung des Unimog auf der HA. nur mehr erhofft hat. So war es bei mir. Hab seinerzeit nach geradeso bestandener HU, wegen eben der geringeren Wirkung der hinteren Bremsen, alles aufgemacht und geprüft, Leitungen,Schläuche und Zylinder erneuert,mit dem Ergebnis, daß sich nichts verändert hat. Kurz drauf musste ich bei uns im Ort auf Kopfstein in leichter Kurve mal stramm bremsen, und der Mog rutschte sauber über alle Viere richtung Bordstein. Bei mehr Bremse hinten hätte es mich wohl rumgedreht.

Gruß Norman
#520306
Hallo
Kann natürlich auch sein, daß sich der Prüfer von der Bremsleistung des Unimog auf der HA. nur mehr erhofft hat.
was der Prüfer erhoffen darf ist in der Bremsenrichtlinie für die HU klar geregelt. Der Mog ist vor BJ 91, da ungegeregelt und ohne ALB muss die HA min 45% bringen. Dabei ist auch Punkt 8.2 interessant.
Im vorliegenden Fall ist wie schon öffters angesprochen, die Wirkung von Betriebs- und Feststellbremse mangelhaft. Da beide eine unterschiedliche Betätigungen haben, erstere für die VA aber ausreichend war, stellt sich bei der Betätigung als Ursache die Frage, sind Seile und Zylinder nicht i.O. oder ist die Paarung Belag/Trommel überholungsbedürftig. Ein weiterer Verschleißpunkt ist die Backenaufhängung, wenn z.B. die Bremsbacken seitlich kippen, ohne Demontage ist das nicht zu klären.
#520308
Hallo Helmut,

eine Frage nochmal dazu. Das mit den 45 Prozent auf der HA konnte ich aus der Anlage nicht so konkret rauslesen. Bedeutet es, das die Bremsleistung hinten 45 Prozent der vorderen haben muß,
oder daß das Verhältnis VA/HA 55:45 sein soll. Erstes würde bei mir in etwa passen, letzteres auf keinen Fall. Danke für die Anlage,ist sehr informativ.

Grüße Norman.
#520311
Hallo,

meiner bescheidenen Interpretation zufolge ergibt sich der geforderte minimale Verzögerungswert für das gesamte Fahrzeug (Z >= 43%) aus Anhang 1, Zeile 4: N2/N3 "LKW/Zugm./Wohnmob. > 3,5 t vor 1.1.91" der genannten Richtlinie (Ich gehe jedenfalls davon aus, dass das Fahrzeug eine Leermasse > 3,5 t hat.). Ansonsten die Zeile darüber (N1) Z >= 45% Gesamtverzögerung. Die Aufteilung der Kräfte zwischen VA und HA wird in Anlage 2b beschrieben.

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