Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#570181
Hallo zusammen,

ich versuche gerade zwei HELLA 1GA 357 106-022 LED-Arbeitsscheinwerfer am Mog anzubauen. Dabei habe ich zwei Stück parallel geschalten und stelle leider fest, dass bei jedem ca. dritten oder vierten Einschalten die Scheinwerfer “durchdrehen”. Was ich damit meine ist, dass sie anfangen extrem viel Strom zu ziehen, es wirkt so als ob die Bootstrap-Elektronik (Treiber) in den Scheinwerfern durcheinander kommt.
Normalerweise sollte einer der Leuchten bei 24V nur knapp über 1A ziehen (Leuchten haben 25W), was meistens auch der Fall ist. Beide parallel geschalten benötigen dann gemessen ca. 2,3A. Aber ab und zu (mehrmaliges an- und abschalten) zeigt das Messgerät plötzlich 5 bis 6A an - die Leuchten leuchten aber normal , von aussen kann man nichts ungewöhnliches erkennen.
Es liegt definitiv nicht an der Verschaltung im Unimog, ich kann das Verhalten 1:1 mit einem Labornetzteil nachstellen. Dies liefert 6A bei 24V, die Leuchten ziehen in einem solchen Moment den maximalen Strom, die Spannung bricht lt. Netzteil auf 8V ein.

Das Verhalten konnte ich mit nur einer Leuchte (egal welche von den Beiden) nicht reproduzieren. Benötigen die Leuchten zusammen vielleicht einen so hohen Einschaltstrom, dass ich Probleme mit dem 1.5mm2 Kabel bekomme?

Kennt jemand zufällig ein solches Verhalten? Mit ist schleierhaft, was da technisch passiert.


Danke für Eure Hilfe!
Harry
#570184
Hallo,


Konkret bekannt ist mir das jetzt nicht.
Mir stellen sich aber direkt einige Fragen mehr.

1) ist der erhöhte Strom dann permanent oder bleibt es bei einem einschaltatrom?
2) 1,5er Kabel sollten (mit angemessener Länge) für 2A okay sein. Aber wenn die überhitzen sollten die Kabel durch die Belastung ja warm werden? Merkt man da was?
3) Hast du mal gemessen, wie viel Strom zu den einzelnen Lampen fließt (Multimeter in Reihe). Oder die Spannung die an den Lampen anliegt bzw über den Kabeln anfällt?
Zieht eine Lampe mehr wie die andere?
4) Das die Netzteilspannung bei Überlast in die Knie geht ist ja auch normal.

5) Sind da nur die Lampen im Kreis? Gibt es da noch einen Schalter oder Klemm-Stellen?
Einen Kabelbruch würd euch fast ausschließen, eigentlich auch Erhitzung. Da würde der Widerstand der Leitung ja steigen. Die ist in Reihe zu den Lampen, damit würde ja der Strom sinken und die Lampen eher ausgehen. Außer die Lampen haben einen Spannungsbereich und ziehen dann mehr Strom weil weniger Spannung ankommt.


Gruß
Sebastian
#570185
Hallo Sebastian,

der Strom bleibt in diesem Szenario permanent so hoch, ich die 1.5mm2 Kabel werden nicht warm - zumindest nicht in der Zeit in der ich sie angeschalten hatte. Die einzelnen Lampen habe ich bisher noch nicht gemessen, zumindest nicht wenn beide Leuchten angehängt sind.
Wenn die Leuchten in diesem Szenario festhängen und ich sie wieder ab und anschalte funktionieren sie wieder normal - zumindest zeitweise.

Grüße!
#570187
Hallo Harry
bekanntermaßen zieht die Elektronik beim Einschalten kurzfristig einen sehr hohen Strom, du könnstest eine der beiden über ein verzögertes Relais schalten, da reichen schon ein paar zehntel Sekunden.
#570190
Hallo Helmut,

dass die Leuchten allerdings so einen hohen Einschaltstrom haben, dass die beiden Batterien vom 427 das nicht liefern können ist doch eher unwahrscheinlich. Ist deine Vermutung also, dass Kabelquerschnitte und Klemmverbindungen hier das Problem sind?

Ich frage mich wie das bei neueren Schleppern mit 6 oder teilweise 8 LED Strahlern umgesetzt ist. Werden die speziell angesteuert oder ist das eher ein spezifisches Problem meiner Leuchten und Umgebung?

Danke,
Harry
#570195
Hallo Harry,

das ist ja mal ein interessantes Problem.
Ich habe meinen ETrialMog auf LED Scheinwerfer umgerüstet und dabei die Scheinwerfer einfach anstelle der bisherigen Funzeln angeschlossen. Derartige Probleme konnte ich bisher nicht feststellen und dürften eigentlich nicht normal sein.

Ist in der Hella Einbauanleitung irgend ein Hinweis, dass zwei derartige Scheinwerfer nicht parallelgeschaltet werden dürften.
Diese Scheinwerfer werden nach Produktdatenbalatt mit einem 800mm anschlßkabel geliefert,
Hast Du dieses verändert?
Welchen Kabelquerschnitt hat dieses 800mm Anschlußkabel.
Wie hast du bei dem Versuch mit dem Labornetzteil die Lampen angeschlossen, nur mit den 800mm Zuleitungen direkt am Netzteil?
Kannst du dasselbe Verhalten auch nachstellen, wenn Du die Lampen unmittelbar gleichzeitig und direkt nur mit den 800mm Zuleitungen n die Batterie einschaltest?
#570196
In der Anleitung kann ich hier nichts finden, nein. Die 800mm Kabel sind dem Anschein nach eher 0.75mm2 Kabel, die sind tatsächlich eher dünn.
Die Scheinwerfer sind mit 1.5mm2 Litzen verbunden und fahre mit einem Adernpaar (auch 1.5mm2) durch die A-Säule nach unten. Verbunden sind die Scheinwerfer also oben im Dachbereich. Das Labornetzteil habe ich dann unten angehängt, also genau an dem Punkt an dem ich auch die Batterie final anschliessen würde.

Meine einzige Erklärung wäre, dass durch die Multivolt-Technologie (10V-40V) sich die Scheinwerfer falsch "einstellen" und dann bei wenig Spannung anfangen schon so hohe Ströme zu ziehen. Wie das gehen kann wenn die Spannung die anliegt letztendlich 24V beträgt verstehe ich allerdings technisch überhaupt nicht - das ist aber eine sehr vage Theorie.

Grüße,
Harry
#570197
Hallo Harry,

die eigentlichen Leuchtmittel (LEDs) benötigen nur eine vergleichsweise kleine Spannung, deutlich unter 12V. Diese wird über einen weitbereich DC-DC Regler im Lampengehäuse erzeugt. Daher können solche Lapen eigentlich problemlos an 12V oder 24V betrieben werden.
Nach Deiner Beschreibung ist ja der gemeinsame Anschlusspunkt an der A-Säule noch gut erreichbar.
1. Es ist absolut ausgeschlossen, dass es in der A-Säule und oder Dachbereich zu einem unkontrollierten Stromabfluss führen kann?
2. Wie ist die Masse geführt, seperate Leitung oder Karrosserieblech?
3. Wie schon geschrieben mal direkt von diesem Anschlusspunkt an die Batterie gehen, gibt es dann uch dies Verhalten?
#570198
Hallo Jürgen,

ein Stromabfluss kann ich eigentlich ausschliessen, die Kabel ließen sich sauber ohne viel Kraft durch die Säule ziehen. Ich habe das Problem ja auch mit dem Labornetzteil reproduzieren können und es passiert ja auch nicht immer. Das Problem tritt sporadisch auf, ich schalte dafür die Leuchten immer nur an und ab.
Die Masse habe ich auch per Kabel durch die A-Säule zurück geführt und wollte sie zentral auflegen (finde allerdings keinen ordentlichen Masse-Abnahmepunkt hinter den Armaturen so dass ich dann wohl doch irgendwo an die Karosserie gehen werde).
Des Weiteren habe ich die Leuchten mal einzeln verklemmt - also mit den beiden Kabeln durch die A-Säule hoch und dann im Dach jeweils nur eine der beiden Leuchten versorgt. Dann tritt das Problem nicht auf.


Zumindest "ordentliche" DC/DC Wandler verfügen ja über einen Anlaufstrombegrenzer - Softstart oder sowas über MOSFETs. Aber ich weiss noch nichteinmal ob dies wirklich final das Problem ist. Ich habe deshalb ja vermeintlich zu Markenstrahlern gegriffen, aber viel mehr fällt mir gerade nicht ein wo das Problem herkommen könnte.

Ich bin für jede Idee und Denkrichtung dankbar :-)

Grüße,
Harry
#570199
Hallo Harry,

Wenn Du einen Stromabfluss ausschließen kannst mach dieselben Versuche wie schon geschrieben mit einer ordentlichen Zuleitung direkt von der Batterie. Wenn Dir das zu unsicher erscheint mach eine 15A Sicherung dazwischen.
Um was für einen Unimog handelt es sich?
Ich gehe davon aus, dass der Unimog ein normales 24V Bordnetz hat.
Passiert der Fehler gelegentlich beim 1. einschalten oder erst wenn Du mehrfach aus und wiedereinschaltest?
#570200
Hallo Jürgen,

es handelt es sich um einen 1400/427. Ich habe soeben mal ein neues 2.5mm2 Adernpaar direkt zur Batterie gezogen - selbes verhalten.
Ich nehme im übrigen die 24V vom Abnahmepunkt X2 im Fußraum des Fahrers ab (grüne Kabel) welcher ohnehin direkt mit einem 16mm2 Kabel an der Batterie hängt. Daher habe ich jetzt an der Schaltung eigentlich nicht viel verändert.
Ob der Fehler auch beim ersten Einschalten passiert ist schwer zusagen - spielst du auf Entladezeiten an? Mit “schwer zu sagen” meine ich, wie viel Zeit zwischen dem Ab- und wieder Anschalten vergeht. Ich habe zumindest kein Muster bei den Versuchen entdecken können.

Es handelt sich meines Wissens nach um ein normales 24V Bordnetz, zumindest ist mir nix “unnormales” bekannt :-)


Grüße,
Harry
#570202
Hallo Harry,

das ist in der Tat sehr interessant.
Wie leicht könntest Du die Scheinwerfer wieder ausbauen und außerhalb an der Batterie testen?
Der bisherigen annahme nach müsste dann der Fehler ja ebenfalls reproduzierbar sein.
Wie misst Du den Strom der Scheinwerfer, gehe ich Recht in der Annahme das es immer der Summenstrom ist?
#570205
Hallo Jürgen,

ich habe mich final dazu entschlossen mit jeweils 2x2,5mm2 über die A-Säule in den Fußraum Fahrerseite zu gehen und dort über 2 Reiais die beiden Leuchten getrennt zu schalten. Damit habe ich das Problem zwar noch nicht verstanden, kann das Verhalten aber so nicht mehr reproduzieren - ich fühle mich da auf der sicheren Seite.

Eine Frage habe ich jedoch noch an den Experten: ich suche nach einer guten Struktur die Masse zu verbinden. Ich hatte die Hoffnung, dass ich irgendwo eine Masse-Schiene finde auf die ich sinnvoll auflegen kann (du merkst daran dass ich mit dem Unimog total am Anfang stehe). Jedoch finde ich eine solche Stelle nicht, daher frage ich mich, ob ich nicht einfach irgendwo am Dachbereich eine Stelle freilegen und mit einer Schraube direkt an die Kabine gehen soll. Ähnlich ist es ja bei den Rundum-Leuchten realisiert.
Wie würdest du da vorgehen?

Danke & Grüße,
Harry
#570206
Hallo Harry,

Die Lampen einzeln über lange Leitungen und Relais zu schalten ist sicher nicht falsch. Aber eigentlich hätten sich die Lampen schon an der dicken Batterie nicht so verhalten dürfen. Mich hätte jetzt interessiert ob beide Lampen oder immer nur eine von beiden und dann immer dieselbe spinnt. Dazu hätte man die einzel Ströme beider Lampen aber überwachenmüssen. In mir keimt der Verdacht auf, dass da bei einer Lampe etwas nicht stimmt. Die Batterie hat eigentlich soviel Power, dass dort durch die kleinen Lampen nur eine geringe Belastung stattfindet, die nicht zu einem nennenswerten Spannungseinbruch führt . auch sind 1,5mm² für 6A Dauerstromfluss schon mehr als ausreichend Dimensioniert.
Wenn die Rundumleuchten bereits einen Massepunkt im Dachbereich hab würde ich den auch für die Scheinwerfer nehmen und nicht noch eine neue Stelle freilegen. Wo genau in Deinem Mog Massepunkte sind weiß ich leider nicht, dafür kenne ich den Typ nicht genau.
#570208
Hallo Jürgen,

die Leuchten sind einzeln unproblematisch. Spannend finde ich auch, dass an den Leuchten selbst werkseitigen 0.5mm2 Kabel verwendet werden. Ich glaube momentan eher, dass die hohen Einschaltströme zu einem Spannungsabfall führen (wieso auch immer) und die DC/DC Wandler damit nicht zurecht kommen. Aber das Problem müssten ja dann viele Anwender haben - mehrere Leuchten zu verwenden ist ja nicht gerade ungewöhnlich. Dafür spricht auch, dass das Problem jetzt nicht mehr auftaucht nachdem ich die Leuchten jeweils einzeln verkabelt wurden.

Ich versuche mal rauszufinden wo die Massepunkte am 427 im Fußraum sind. Mir ist beim Unimog einfach nicht klar, wieso manche Leitungen auf einem Massepunkt zusammenlaufen und zentral auf das Gehäuse gehen aber andere dann wieder direkt mit dem Führerhaus oder Chassis verbunden sind. Ich habe mir für die Schaltpläne extra mal das Werkstatthandbuch gekauft - bringt mich aber an dieser Stelle leider auch nicht weiter.

Grüße,
Harry

Hallo Florian, zu Deinen Fragen: Der große D[…]

suche 401-411 Frosch

guten Morgen, die Suche ist aktuell u wird erweit[…]

Hallo Klaus, die Kühlwassermuffe gibt es z.B[…]

Zapfwellengetrieb U1000

Hallo Raphael, da geht nix kaputt. Du musst die […]