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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#572994
Hallo,
ich habe mir vor kurzem einen Unimog 406 gekauft und möchte diesen jetzt über zumindest das nächste Jahr und wahrscheinlich auch darüber hinaus restaurieren.
Dabei bin ich auch über die Restauration vom Rahmen selber gestoßen, wo ich mir nicht zu 100% sicher bin was denn jetzt ein guter Weg ist diesen zu restaurieren. Mir bekannte Möglichkeiten sind das Sandstrahlen, Eisstrahlen und die chemische Entlackung. Da ich zu dem Thema im Forum nur einen Post von 2006 gefunden habe und nicht sicher war was denn jetzt der beste Weg ist, wollte ich das ganze nochmal hinterfragen. Rosttechnisch ist zum Glück, wenn überhaupt, nur oberflächlich was vorhanden und nichts tiefes an Rostlöchern zu erkennen. Könnte man den Rahmen auch Abschnittsweise überholen, wenn man zB erst den hinteren Teil macht und dann den vorderen oder am besten alles auf einmal? Wieviel kostet sowas? Und welcher Lack ist danach am besten? Pinseln, Pulverbeschichten oder mit der Lackpistole?
Falls ich einen neueren Post zu dem Thema übersehen habe tut es mir Leid, ich bin neu hier und muss mich erst zurecht finden.

Beste Grüße,
Niklas
#573000
Hallo Niklas, hallo Manuel,

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation: Ich habe den Rahmen komplett freigelegt und überlege wie ich Ihn am besten nachhaltig behandle. Ich habe Manuels Beitrag von vor 10 Jahren gelesen und wollte mal nachfragen ob du (Manuel) nach 10 Jahren immernoch so begeistert bist wie damals? Hast du irgendwelche Nachteile feststellen können?

Danke und viele Grüsse,
David
#573002
Hallo Niklas,
das kommt stark auf deine Erwartungen an. Chemisch entlocken und von Grund auf einen neuen Lackaufbau um Tauchbad ist sicher das Nonplusultra.
Mit Sandstrahlen kommt man vielleicht doch nicht in jeden Winkel rein und trägt auch etwas Material ab (wenn auch minimal). Aber auch damit lässlich der Rost prima entfernen. Wenn du allerdings eh nur wenig Rost hast, ist das abschnittsweise bearbeiten mit der Drahtbürste sicher auch eine gangbare Lösung.
Pinseln ergibt natürlich die schlechteste Oberfläche, Rollen besser, spritzen (wenn gut gemacht) die Beste. Aber auchmit Rollern kann man gute Oberflächen bekommen. Es kommt eben auch auf die Ansprüche an.
Gegen abschnittsweises Arbeiten spricht, dass man wahrscheinlich nicht überall so gut dran kommt wie wenn man den nackten Rahmen vor sich liegen hat undihn auch drehen kann.
Also der Aufwand steigt bei der Bearbeitung, es gibt einem aber vielleicht eher das Gefühl, kein Puzzle zu haben, welches man nicht mehr zusammenbekommt.
Meiner Ansicht nach gibt es da kein richtiger falsch, man könnte den Rahmen auch so lassen wie er ist und nur bei schönem Wetter fahren, dann hält er nochmal 50 Jahre. Oder einwachsen, dann fährt man bei jedem Wetter und muss vielleicht dann und wann ein paar Roststellen nachbessern. Oder man macht alles schön gründlich, aber auch dann ist die Haltbarkeit endlich (je nach Beanspruchung). Dauert dann aber auch, bis man das erste mal fahren kann.
Viel Erfolge deinem Projekt und eine gute Entscheidungsfindung
Peter
#573006
Rave406 hat geschrieben: 18.12.2023, 15:23 Hallo Niklas, hallo Manuel,

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation: Ich habe den Rahmen komplett freigelegt und überlege wie ich Ihn am besten nachhaltig behandle. Ich habe Manuels Beitrag von vor 10 Jahren gelesen und wollte mal nachfragen ob du (Manuel) nach 10 Jahren immernoch so begeistert bist wie damals? Hast du irgendwelche Nachteile feststellen können?

Danke und viele Grüsse,
David
Hallo David,
Ich bin tatsächlich erst seit 3 Jahren wieder auf Achse, kann aber bis jetzt nichts nachteiliges feststellen. der Rahmen nach dem Stahlkugelstrahlen war praktisch blank, ich habe damals keine Stelle gesehen wo der Strahler nicht hingekommen ist.
Mein Fazit: wenn ich nochmal bis auf das letzte Zerlegen sollte und der Rahmen in einem rostigen Zustand ist würde ich es wieder so machen.

Gruß Manuel
#573008
Hallo zusammen,

danke erstmal für die Antworten.
Ich habe mir das Vorgehen von Manuel mal angesehen und fand das an sich sehr interessant. Allerdings glaube ich, dass Sandstrahlen in meinem Falle vielleicht doch schon ausreichen könnte, da der Rost sehr oberflächlich ist. Die Idee mit dem dickeren Lack auf dem Rahmen hatte ich nur mit dem Hintergedanken, dass man damit vielleicht Schmutz und Wasser etc etwas besser abwehren könnte, wie gesprühter Lack aus der Pistole. Von dem Feuerverzinken habe ich auch schonmal in Zusammenhang mit dem Unimog Rahmen gelesen, allerdings stelle ich mir das auch kostenmäßig etwas teurer vor, auch wenn dass möglicherweise länger halten könnte je nach Abenteuerlustigkeit vom Fahrer. Kabine werde ich natürlich spritzen, hatte die Idee mit dem Pinseln nur auf den Rahmen bezogen.
Was kann man denn heutzutage kostenmäßig erwarten wenn man den Rahmen sandstrahlen lässt? Chemisches Entlacken und komplett neuen Lackaufbau stelle ich mir ebenfalls sehr kostspielig vor.

Beste Grüße,
Niklas
#573009
Hallo,

ich glaube die Kosten fürs Standstrahlen können stark variieren. Für meinen 421er Rahmen hatte ich vor einem Jahr angefragt. Dort wurde mir um die 1000€ genannt, die hatten aber glaube ich keine Lust. Da ein anderer Rahmen kam, ist das eh nicht relevant gewesen und ich habe das ganze nicht weiter verfolgt.
Mein Fahrerhaus war jetzt bei circa der Hälfte, aber ohne Rechnung.
Ähnliches wirst du auch für den Rahmen rechnen können, denke ich.


Vielleicht einfach noch zur Ergänzung zu meinem Rahmen:
Mein originaler Rahmen war Schrott, der zweite war fast super. Den habe ich dann mit der Flex und Topfbürste sauber gemacht, Schlepperlack mit Rolle grundiert und auch schwarz gemacht.
Mehrere Schichten, Handling mit Gabelstapler soweit kein Problem und sieht auch okay aus. Realistisch kannst du dir ja die Frage stellen, wie sehr wird sich irgendwer im Detail den Rahmen angucken, wie interessiert dich das und wie sehr zieht der Faktor Nutzfahrzeug.
Rahmen entrosten mit der Zopfbürste kann ich dir empfehlen. Geht relativ schnell und liefert ein gutes Ergebnis.
Aber Rollen kann eine super Oberfläche geben (wenn's leicht abgetrocknet ist, einfach nochmal verrollen), aber die ganzen Ecken und Kanten gerade innen sind Zeitfresser und fummelei.


Trockeneisstrahlen entfernt dir mehr Dreck und schlechten Lack. Der gute würde bleiben. Was auch nicht schlecht ist, der ist dann potenziell ne gute Basis.
Sandstrahlen bringt natürlich ein gutes Ergebnis.
Aber die Drahtbürste gibt ein echt gutes Ergebnis.
Chemisches Entlacken wurde ja auch kein Pitting vom Rost entfernen. Also ist es selber erstmal nur fauler als die Flex (außer Thematik Rost einreiben)

Beim Vorgehen würde ich dir auch empfehlen mach es Ganz.
Du musst viel abbauen, um überall dran zu kommen. Ob du die Leitungen nur hinten oder Ganz abbaust, macht kaum einen Unterschied. Aber ob du sie einmal ganz oder 5 mal halb abbaust, schon.
Außerdem kannst du dir einmal Freiraum schaffen.



Grüße
Sebastian
#573010
Guten Morgen Niklas,

ich bin ja eher im Bereich Schlepper und Anhänger unterwegs. Aber was das Thema Entlackung bei einer Restauration angeht, denke ich sind es die gleichen Fragen. Ich stand damals auch vor der Entscheidung welches Verfahren wohl das beste für meine Situation mit dem MAN Schlepper und MM-Anhänger wäre. Alle Info´s von den Vorrednern sind absolut nachvollziehbar. Du musst nur für dich entscheiden, was in deinem Fall gut ist und wichtig für welche Bereiche. So wie ich das lese möchtest du bestimmt (wie jeder) so günstig wie möglich arbeiten.

Eine Chemische Entlackung habe ich damals mit den Kotflügel machen lassen, da diese einen Hohlraum hatten und ich da überhaupt nicht mit irgendeinem andere Verfahren hätte vernünftig dran kommen können. Auch der Tank wurde so behandelt, da ich in keinem Fall nachher irgendwo Sand im Kraftstoffsystem haben wollte. Das Ergebnis war absolut super, Farbe inkl. Grundierung komplett weg. Aber einen kleinen Wehmutstropfen gibt es dabei auch. An Blechstellen die der Rost schon ziemlich angefressen hatte, aber zumindest noch zusammenhängend waren, waren Löcher entstanden, die wieder aufwendig mit Füllmaterial zugeschweißt werden mussten. Preislich hielt sich das ganze im Rahmen, da es keine allzu großen Teile bei mir gewesen sind. Zuvor natürlich alles erdenklich abmontieren.

Eis-/Sand-/Stahlkugelstrahlen ist eine gute Lösung. Wie schon geschrieben sollte hierfür auch in jedem Fall alles erdenklich abmontiert werden. Es gibt Möglichkeiten das Sandstrahlen auch zu Hause zu erledigen, natürlich mit entsprechender Infrastruktur was erstmal etwas Geld kostet, wenn nicht bereits vorhanden (hält sich aber im Rahmen). Dafür sollte alles sehr sorgfältig eingehaust werden, damit der Sand nicht überall anders nachher ist, wo er nicht sein sollte. Ich denke dabei geht auch viel Sand verloren und muss nachgekauft werden. Auch wäre hier das Thema der eigenen Atemluft zu berücksichtigen. Ob Stahlkugel-/Eisstrahlen zu Hause möglich wäre weiß ich leider nicht, habe ich zumindest noch nicht gesehen oder gehört. Bei allem käme hier die Frage auf, wie das ganze handhaben. Einen Rahmen müsste man schon irgendwie heben bzw. Umdrehen und/oder mit Anhänger wegbringen können.

Mit einer Flex (Draht-/Zopfbürste) geht es auch sehr gut. Hier muss viel Zeit für Eigenleistung eingeplant werden. Je nach Werkzeuggröße kommt man in kleinere Ecken nicht sehr gut. Werkzeugeinsatz dafür nicht sehr teuer, außer die Verbrauchsmaterialien. Sowas ist auch sehr gut in Teilabschnitten zu erledigen. Trotzdem sollte auch hier alles erdenklich demontiert werden.

Ich bringe jetzt noch eine andere Möglichkeit ein, die bisher nicht benannt worden ist (oder ich habe es überlesen). Ich habe bei mir alles (bis auf dünne Blechteile) mit einem Nadelentroster gemacht, da ich keine Transportmöglichkeiten hatte und auch keine Firma in der Nähe war. Zudem wollte ich es so günstig wie eben möglich realisieren. Auch hier muss viel Zeit für Eigenleistung eingeplant werden und dafür ist auch erstmal wieder die Infrastruktur mit entsprechenden Kosten zu beschaffen, wenn nicht bereits vorhanden (hält sich aber im Rahmen). Je nachdem wie gründlich man es haben will. kann man hier auch das Metall ganz blank bekommen, oder aber man belässt zumeist die alte Grundierung drauf. Das was an Farbe hiermit nicht einfach abgeht, hält noch eigentlich ewig. Nachbehandlung mit eine normalen Handdrahtbürste ist ggf. Sinnvoll. In die Ecken kommt man eigentlich auch ganz gut je nachdem welche Größe an Nadelentroster man hat. Was hier gar nicht gut geht, wenn der Lack mit Fett/Öl überdeckt ist. Das muss in jedem Fall sehr gut vorher gereinigt werden.
Sowas ist auch in Teilabschnitten gut zu erledigen. Trotzdem sollte auch hier alles erdenklich demontiert werden.

Zur Farbe würde ich bzgl. Grundierung zu einer Rolle tentieren. Damit bekommt man gute Ergebnis und man kann es selbst machen, sprich Kostengünstig. Bei der Farbe selbst würde ich auch zur Rolle im Rahmenbereich tendieren. Je nachdem welche Farbe du verarbeiten willst ergibt es auch gute Oberflächen. Bei sichtbaren Blechteilen ist Sprühen wohl die beste Wahl.

Du musst für dich entscheiden wie viel Geld du einbringen willst/kannst und natürlich wie schnell das ganze gehen soll.

Gruß
Stefan
#573019
Hallo zusammen,

danke Stefan und Sebastian für eure Beiträge,
mittlerweile bin ich mir auch relativ sicher, dass es sinnvoll ist, einmal alles runterzubauen und dann den Rahmen in einem komplett zu bearbeiten. Ich habe auch schonmal mit Flex und Zopfbürste einen anderen Traktor entrostet und war eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich denke dass ich auch später damit größtenteils arbeiten werde. Zum Thema Bewegen muss ich mir eigentlich keine großen Sorgen machen.
Von dem Nadelentroster habe ich zuvor tatsächlich noch nie gehört und klingt auch erstmal nach einer spannenden Alternative. Allerdings kann ich auf verschieden große Flex-Geräte zurückgreifen und hoffe damit auch in kleinere Winkel mit entsprechenden Scheiben zu kommen.
Zum Lack denke ich auch dass ich diesen Rollen werde, da man den Rahmen ja in den meisten Fällen nicht sehen wird. Dickerer Lack ist sicherlich auch nicht von Nachteil, falls man doch mal ins Gelände fährt, solange der nicht zu dick ist und abbröselt.
Ich bin am Wochenende wieder beim Mog und könnte dann mal Bilder vom Rahmen hier reinstellen. Ich denke ihr könnt damit mehr anfangen wie mit meiner Beschreibung.

Beste Grüße,
Niklas

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