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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#84720
Hallo Community,

ich habe die letzte Woche überraschend Zeit bekommen für meinen vor kurzen gekauften 2010 eine Grundwartung vornehmen zu können. Schließlich weiß man nie ob die Vorbesitzer den Mog gut gepflegt haben.

Unter anderem habe ich das Kühlwasser getauscht. Es haben aber nur rund 11 Liter in das System gepaßt. Im Handbuch steht 13 Liter. Ich habe hier im Forum gelesen, daß mann nach dem einfüllen eine kleine Probefahrt machen soll, damit sich das Thermostat öffnen kann und weiteres Wasser eingefüllt werden kann.Bei dieser Probefahrt ist mir allerdings nach circa 4 Kilometern der Kühler übergekocht.

Hier eine kurze Aufstellung der Ereignisse:

- Motor gestartet. Alles normal

- 1km: An einer Ampel kurz eine weiße Dampfwolke unter der Haube hervorkommen sehen. Kühlwassertemperatur-Anzeige circa 80°C (dachte, daß beim Konservieren mit Wachs etwas auf den Krümmer gekommen ist, der gerade verdampft)

-Der Öldruck ist 10 Bar. Normal sind 8 Bar. Habe die Druckdifferenz auf frisches Motorenöl SAE 30 zurück geführt

- 4km: Der Motor dampft und zischt. Fahre rechts ran. Die Motortemperatur-Anzeige schnellt binnen Sekunden von 80°C auf 100°C. Schalte den Motor aus. Große Wasserpfütze unter dem Mog.

- Es gluckert im Kühlkreislauf. Alle Leitungen optisch begutachtet. Scheinen intakt zu sein. Die Einspritzpumpe ist mit Wasser benetzt. Ausgleichsbehälter noch zu 1/3 gefüllt.

- Nach 10 Minuten schalte ich den Motor wieder ein. Die Kühlertemperatur sinkt schnell von 90°C auf 80°C

- Entschließe mich die 4km nach Hause zu fahren. Bei moderater Drehzahlwahl steigt die Temperaturanzeige nicht über 85°C

- Etwas Kühlwasser (ab und zu ein paar Tropfen) spritzt während der Fahrt auf den Krümmer. Vermute, daß das dünne Rohr vom Ausgleichsbehälter an der Verbindungsschraube etwas undicht ist.

Die Wasserpumpe habe ich vorher geölt, der Keilriemen sitzt stramm und treibt die Pumpe an.

Was ist passiert & was soll ich jetzt machen? Sind schwerwiegende Defekte zu erwarten? :?


Mit nachdenklichen Grüßen
Euer Christian
#84722
...hört sich für mich relativ normal an, war bei meinem 411 damals genauso, auch Panik bekommen... :oops:

Ich gehe mal davon aus, du hast normales Leitungswasser mit Frostschutz genommen, Temperatur so wie es aus der Leitung kommt. Eingefüllt und gefahren, das Wasser wird warm und dehnt sich aus, drückt über den Überlauf wieder raus, gibt dann eine Pfütze oder wenn es auf den Motor oder Krümmer gerät halt weisse Wolken.

Ich würde mal vorsichtig weiterfahren, Wasserstand und -temperatur beobachten. Wenn es wieder regelmäßig über 100Grad geht, ist weitere Analyse angesagt. Alles in allem würde ich sagen: höchstens eine Kleinigkeit wie Thermostat defekt, temporär Luftblase im System,.... nichts Ernstes.

by the way: Wenn ich von Laasphe nach Feudingen und dann den Berg hoch fahre, hat mein 411 auch fast 100Grad....
#84732
Hallo Stefan!

Mein Kühlwasser, oder besser das was davon noch da ist, besteht aus 5l destillierten Wasser, 5 Liter Frostschutz sowie einem Liter Leitungswasser. Die fehlende Menge zu 13 Liter sollte ebenfalls durch Leitungswasser aufgefüllt werden.

Mein Mog hat nicht nur ein paar Spritzer Wasser verloren sondern eine ganze Menge (die Liter kann ich leider nicht schätzen). Jedenfalls habe ich eine breite Spur über 10 Meter auf Straße gezogen bevor ich anhalten konnte. Am Standplatz hat sich dann ein See von circa 1m² gebildet. Vielleicht sieht es auch mehr aus als es wirklich wahr. Aber ein paar Liter habe ich definitiv verloren.

Gruß nach Wenden
Christian
#84761
Hallo Christian,

ich schließe mich hier Stephans Einschätzung an.

Auch ich hatte vor einigen Wochen ähnliche Symptome nachdem der Kühlkreislauf wiederbefüllt wurde. Ich führe das auch auf eine temporäre Luftblase vor dem Thermostat zurück. Auf den Seiten der Oberbayerischen Unimogfreund findet sich ein "Technik-Tip" wie durch einen Bypass eine ständige Zirkulation gewährleisten werden kann, wenn man dauerhaft solche Probleme hat.

Gruß
Markus
#84899
Hallo Forum,

Mein Kühlwasser, oder besser das was davon noch da ist, besteht aus 5l destillierten Wasser, 5 Liter Frostschutz sowie einem Liter Leitungswasser. Die fehlende Menge zu 13 Liter sollte ebenfalls durch Leitungswasser aufgefüllt werden.
Zum Thema ist noch zu sagen: Destilliertes Wasser wirkt auch in Verbindung mit Frostschutzmitteln korrosiv.
In der Regel ist das sog. dest. Wasser heute nur ein deionisiertes Wasser, welches durch Kontakt mit Spezialharz seiner Ionen beraubt wurde.
Die dem Wasser nun fehlenden Ionen versucht es, sehr reaktionsfreudig von allen im warmen Motor vorhandenen Ionenspendern, bevorzugt also von Metallen zu holen. Also hätte der Korrosionsschutzzusatz schon eine Menge Arbeit um diesen Ionenaustasch (und damit Korrosion) auszugleichen.
Desweiteren enthält der Korrosionsschutz/Frostschutzzusatz Glycol, welches erst durch Vorhandensein von Ionen, welche er sich am einfachsten aus normalem Wasser holt, eine Korrosionsschutzwirkung aufbauen kann.

Also niemals destilliertes/entionisiertes Wasser in den Kühler

Gruß

Franz
#84913
Hallo Franz,
Zum Thema ist noch zu sagen: Destilliertes Wasser wirkt auch in Verbindung mit Frostschutzmitteln korrosiv.
In der Regel ist das sog. dest. Wasser heute nur ein deionisiertes Wasser, welches durch Kontakt mit Spezialharz seiner Ionen beraubt wurde.
Die dem Wasser nun fehlenden Ionen versucht es, sehr reaktionsfreudig von allen im warmen Motor vorhandenen Ionenspendern, bevorzugt also von Metallen zu holen. Also hätte der Korrosionsschutzzusatz schon eine Menge Arbeit um diesen Ionenaustasch (und damit Korrosion) auszugleichen.
Desweiteren enthält der Korrosionsschutz/Frostschutzzusatz Glycol, welches erst durch Vorhandensein von Ionen, welche er sich am einfachsten aus normalem Wasser holt, eine Korrosionsschutzwirkung aufbauen kann.
schönes Zitat, kommt mir irgendwie bekannt vor... :wink:

Gruß

Stephan
#84924
Meint ihr nicht, dass ihr mit Kanonen auf Spatzen schießt. Es werden im Wasser Salze und nicht Metalle gelöst. Die Lösungsfähigkeit von Aqua dest/demin ist doch marginal. Wir sprechen hier nicht von Säuren mit ph1 sondern von Wasser mit ph7. Die Lösungsfähigkeit liegt im Bereich von mg/l. Die 15l Wasser können also nicht 1kg Eisen lösen.
Nur so zum Vergleich, es gibt Gegenden mit weichem Wasser, dort liegt die Wasserhärte im bereich 2 bis 3, dann müßten dort ja die Wasserleitungen wie Zucker aufgelöst werden.
#84927
Moin,

sehe ich nicht so locker wie Du!

Zum einen hat nur frisches destillierites Wasser einen PH-Wert von 7 und ist schnell bei 5,8. Bei Aufnahme von CO2 (sollte es ja im Mororbereich geben) auch bis 4,5.

Der Block selbst ist gegossen, also ziemlich unreines Metall, da kann es auch eine Menge geben, was dann reagiert.

Ansonsten wirft Helmut nun Wasserhärte mit PH-Wert durcheinander. Leitungswasser hat einen PH-Wert zwischen 6,5 und 8,5.

4 käme dem von Bier gleich, vielleicht hängt die Verwechslung damit zusammen? :lol:

Wasserhärte wird übrigens von 1-20 gemessen.

Gruss

Michael
#91801
Hallo Haudron,
mich macht stutzig, dass du angeblich zwei liter weniger eingefüllt haben willst. Natürlich kann das auf einer blasenbildung beruht haben, dass ist ja beim OM636 nicht unbekannt.
Ich hatte allerdings einmal hier das problem geschildert, dass ein motorblock zu war, d.h.,der innere kreislauf vom block kam nicht zustande. Ursache: die ca. 6mm bohrung , die sichtbar wird , wenn man den unteren stutzen der vom kühler kommt abmacht, war infolge verkalkung nicht mehr erkennbar. Ich habe ihn aufgebohrt und seitdem einen absolut stabilen kreislauf der mir bei 30grad und volllast in den Thüringer bergen keine probleme bereitet.
Da der äußere kreislauf vom kühler über den thermostaten zum ausgleichsbehälter und zurück zum kühler trotzdem funktioniert neigt man zu der annahme es sei alles okay. Ich habe den fehler noch rechtzeitig bemerkt als ich wasser abließ und in der vorderen kammer hinter der wasserpumpe das wasser stehenblieb.
Angeblich war dieser motor aber problemfrei gelaufen- in einem Stapler.
Vielleicht kannst du das mal testen. Die bohrung liegt so auf "11.00 uhr.
Dateianhänge:
verstopfung kleiner Kreislauf .jpg
verstopfung kleiner Kreislauf .jpg (78.8 KiB) 1490 mal betrachtet
#91934
hallo forum!

ich schreib jetz mal einfach hier weiter, passt glaub ich zum thema:
ich habe bei meinem u411 (57er baujahr, altes thermostat) ähnliche
probleme
weniger beim fahrbetrieb, sondern bei bereits mässiger stand-arbeit
(holzhäckseln etc) wird der kühlkreislauf hi und da bedenklich heiss.
der kühler hat auch schon 4 stillgelegte reihen, welche von einem
kühlerdienst vermutlich blindgelötet wurden.
hat jemand schon mal umgerüstet auf einen neuzeitlichen kühler?
ich hätte mal einen kühler von einem vw polo G40 reinprobiert, platzmässig kein problem, eher noch entspanntere situation, weil ja
dünner.
der G40 entwickelte in jungen jahren 165 PS auf dem Rollenprüfstand
und der kühler wurde ohne probleme mit der abwärme fertig.
würde denn selbiger abhilfe bringen? oder ist mein heisswerden
eher in der mangelnden umwälzung zu suchen?

grüsse aus dem bayerwald!

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