hallo stefan,
wie\'s der zufall so will: ich habe eine spulvorrichtung für die alte mb-heckwinde (die ich natürlich nicht verkaufe !
ich kann dir aber fotos von jedem beliebigen detail für den nachbau liefern, falls du interesse hast.
welche winde hast du denn ?
ansonsten meine erfahrungswerte:
- arbeiten ohne spulvorrichtung geht nur sehr eingeschränkt. man muß exakt gerade ziehen können. da die mb-winde keine vernünftigen seitenwände an der trommel hat und als hochlastwinde (3-4to ?) das seil breit und dafür auf nur wenige lagen wickelt, bekommt man also schnell ein auf der winde verklemmtes oder verheddertes seil (ist mir auch schon passiert, als ich \"mal eben schnell\" einen holzstamm rausziehen wollte. das seil war so verklemmt, daß es nur durch festbinden und anfahren wieder abzubekommen war). auf dauer versaut man sich das seil, also achtung: bruchgefahr.
- arbeiten mit der original spulvorrichtung ist auch nicht immer so toll, da sie keine fest geführte rolle hat, sondern die leitrolle einfach nur in richtung des seillaufs dreht. aber auf jeden fall kein totales chaos mehr auf der trommel.
- meine spulvorrichtung wird an der mb-winde mit 2 zapfen unten in die ackerschiene gesteckt und dann oben mit 2 steckbolzen gesichert.
- die zugleistung der winde reduziert sich durch die spulvorrichtung !
(20% ??) reibung, umlenkrollen, etc.
- die spulvorrichtung muß ziemliche kräfte aushalten, also achtung beim eigenbau ! wenn die winde 2 to zieht, können da locker mal 10to und mehr auf die rollen und streben wirken !
- ein rollenfenster ist das mindeste, was ich anbauen würde. ist einfach zu machen, stabil und reduziert die zugleistung kaum, solange man nicht zu schräg ziehen will. außerdem hängt dann das seil nicht immer am rand der winde fest... ich hab\' mir schon überlegt, sowas alternativ zur spulvorrichtung zu bauen, für leichtere arbeiten.
- meine spulvorrichtung ist ziemlich groß (verdeckt die maulkupplung, muß also für anhängerbetrieb immer ab !), wiegt ca. 70kg. man kann sie aber alleine an- und abbauen, sie wird nur hinten an die winde mit angesteckt und das seil durchgezogen.
- ein weiterer nachteil der spulvorrichtung: bei wenig oder keiner last springt das seil schon mal aus den rollen oder verheddert sich auf der trommel. dann muß vor dem ziehen erst wieder alles eingefädelt werden.
- prinzipiell gib\'s 2 möglichkeiten, das sein aufzuspulen: die freie führungsrolle und die zwangsführung. bei der freien rolle kommt das sein durch ein auge oder rollenfenster auf eine feste aufnahmerolle. hier wirken die hauptzugkräfte richtung fahrzeug. dann geht das seil weiter auf eine an einem arm schwingend gelagerte führungsrolle, die das sein entsprechend seinem lauf auf die trommel führt. so wie die seillagen auf der trommel nach rechts und links laufen, so schwingt die führungsrolle mit. wenn das seil allerdings mal durcheinanderkommt (z.b. zeim aufspulen mit zu wenig last), dann ist\'s auch essig mit sauberem aufwickeln. der schwingungsarm muß natürlich auch stabil genug sein, da hier auch noch ein großteil der zugkraft in querkräfte umgewandelt wird.
bei der zwangsführung ist die führungsrolle (oder ein rollenfenster) per mechanik mit der drehung der trommel gekuppelt, d.h. es wird abhängig von der seilstärke ein \"vorschub\" eingestellt, um den die rolle automatisch bewegt wird. mechanisch noch aufwendiger, deshalb auch kaum im einsatz. vorteil: solange alles synchron läuft, wird das seil sauber gewicketl.
bis dann,
Andreas
- von Jürgen-Fahlbusch
- von Helmut Schmitz