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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#565850
Hallo Jürgen,

mit Schieberventilen kann keine absolute interne Dichtheit erreicht werden, weil sie keine elastischen Dichtungen haben. Das geht nur mit Sitzventilen oder mit einer Kombinationen aus Schieber- und Sitzventilen (entsperrbare Rückschlagventile). Im Schaltbild kommt das öffnende Steuersignal PIL vom Schieberventil.

Die alten Westinghouse/WABCO Steuerblöcke haben zudem einen relativ großen Schieberdurchmesser, z. B. 24 mm. Ein vergleichbarer moderner Steuerschieber hat vielleicht nur 12 mm Durchmesser, dafür aber einen längeren Hub und längere Überdeckung, und damit wesentlich bessere Dichtheit.
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entsperrbares rückschlagventil.jpg
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#565851
Hallo Jürgen,

Ich kenn es von den alten IHC Schleppern nur so, dass es zwei Hebel zur Steuerung des Heckkrafthebers gibt. Der eine für die Zug/Druckreglung und der andere für die Lagereglung. Alles was oberhalb des Bodens ist, wird eigentlich dann mit der Lagereglung gefahren, weil die ja eigentlich wirklich nur starr die Höhe des Heckkrafthebers einstellt. Nicht benutzen geht dabei nicht (außer in Schwimmstellung oder Zug/Druckreglung).
Bei anderen Treckern habe ich das noch nie so detailliert auseinanderklamüsert. Da magst du bei anderen Fabrikaten also durchaus Recht haben.
Da kann uns hoffentlich ein richtiger Schlepperexperte eine allgemeingültigere Antwort geben.

Das hat mich aber trotzdem zum Überlegen gebracht und ich habe in einer Anleitung nachgesehen. Da Stand auch was anderes interessantes.

Gruß
Sebastian
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#565854
Jochen.Schäfer hat geschrieben: 16.11.2022, 15:17 Hallo Freunde,
Gegen das Absinken der Last im Heckkraftheber gab/gibt es im 411 er eine mechanische Sperre an der Hubwelle.

Gruß
Jochen
Hallo Jochen,
das mit der Sperre habe ich in der Betriebsanleitung auch gelesen. Und am rechten Ende des Rahmens ist bei meinem 411er auch ein Hebel.
Der geht sehr schwer und scheint aber keine Funktion zu haben - wie funktioniert das?
Gibt es dazu weiters Infos? So

Grüße aus der Südeheide, Ulli
#565856
Hallo zusammen,

wenn also hier die Schlepperhydraulik (ohne welche Regelung auch immer) der Unimoghydraulik überlegen is, wäre es nicht dann richtig nötigenfalls die Unimoghydraulik zu verbessern.
Zum einen habe ich entnohmen gibt es also wohl Steuerblöcke die mit anderen Ventilen als im Mog funktionieren, und es gibt wohl scheinbar zusätzliche Ventile die ein Absinken verhindern können.
Wäre es dann nicht für Holger und andere Leidensgenossen sinnvoll einfach zusätzliche Sperrventile in die Leitungen zum Heckkraft zu bauen und so den Kraftheber unabhängig vom Steuerblock zu sperren. Im einfachsten Fall durch manuelle Kugelhähne. Das würde doch demnach das Absinken verhindern, es sei denn die Hubzylinder selbst wären innerlich Undicht. Dies aber schein ja nicht der Fall zu sein weil hier nicht Thematisiert.
#565857
Liebe Unimog-Freunde,

erst in den 1960er Jahren begann die Hydraulik damit die Druckluft aus dem LKW und dem Unimog zu verdrängen. Da gab es noch keine etablierte hydraulische Systemtechnik. Die Komponenten waren einzelne Spezialkonstruktionen. Das gilt besonders für die Steuerblöcke mit ihren - aus heutiger Sicht - sonderbaren und suboptimalen kombinierten Dreh- und Schieberventilen. Schieben für auf/ab und Drehen für die Schwimmstellung. Nachdem das Konstruktionsprinzip einmal festgelegt war - vermutlich von Westinghouse - musste es wohl von weiteren Herstellern wie Buchholz und Kracht wegen der einzigartigen Bedienung mittels der Hebel an der Lenksäule übernommen werden.

Im Laufe der Entwickung vom 411 über den 421 zum 406 wurde das Hydrauliksystem in kleinen Schritten weiterentwickelt. Vom ursprünglichen Konzept im 411 wurde aber lange noch nicht abgewichen.

Es ist auch zu bedenken, dass die Hydraulik im historischen Unimog universell einsetzbar sein musste. Im Gegensatz dazu hatte die Hubhydraulik im Traktor nur einen einzigen Zweck und war im Getriebegehäuse integriert.

Hydraulikschaltpläne Unimog 411, 421 und 406 (Bei Letzterem sind die Zylinder falsch herum eingezeichnet? EDIT: NEIN, danke Helmut!) (Quelle Westinghouse)
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Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 17.11.2022, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
#565863
Hallo Christoph
die Hubbewegung erfolgt beim 406 über die Stangenseite, falls das deine Frage war.
#565868
Hallo,
Es ist auch zu bedenken, dass die Hydraulik im historischen Unimog universell einsetzbar sein musste. Im Gegensatz dazu hatte die Hubhydraulik im Traktor nur einen einzigen Zweck und war im Getriebegehäuse integriert.
Zumal das im Vergleich zu den meisten Schleppern beim Unimog noch gar nicht so schlecht war. Der hatte ja immerhin zwei Doppel-wirkende Steuerventile mit Schwimmstellungen.
Viele Trecker hatten damals nichts, oder vielleicht ihren Heckkraftheber und/oder nicht einen Einfachwirkenden Anschluss für Kipper.

Ob das mit der von Jürgen erwähnten Sperre in der Hydraulik für die Mog's so einfach ist, würde doch weiter oben schonmal erwähnt glaube ich. Das man da dich dann einen Druckspeicher oder so bräuchte, um die Schläge aufzufangen.
In der Ih Anleitung steht da ja auch der Kommentar im Stand.
Interessant zu wäre dann wirklich die mechanische Verriegelung. Oder auch irgendwas, dass man dann in die Anbauböcke mit Bolzen einsetzen kann, was als Anschlag dienen könnte.
Auch wenn das dann immer Aufwand wäre.



Gruß
Sebastian
#565877
@OPTI-MOG
na, dann wird's mal Zeit.... ich freu mich auf die Lektüre :D

Also, zusammenfassend höre ich jetzt raus, dass ein gewisses Absinken als normal betrachtet werden muss und aktuell ich meinen Steuerblock ruhen lassen kann.

Somit beschränkt sich meine anstehende Arbeit erstmal auf die Westinghouse Hydr.P. Die sabbert am Lager vorne ziemlich raus. Da ist der Plan, dass die Riemenscheibe ein neues Lager und Dichtung bekommt. Die Leistung der Pumpe haben wir aktuell noch nicht gemessen, aber die ist eigentlich auch zweitranging, solange es reicht um Spalter und Winde anzuheben.

Grüße aus Middl-Frangn
Holger
#565886
Liebe Unimog-Freunde,

kaum zu glauben: Da hat doch wirklich jemand einen Steuerblock mit kaputten Dichtungen und mit 2K-Kleber oder Schraubensicherung zusammengebaut.

Ihn zu öffnen ging nur mit vielen Prellschlägen, Hitze und sehr langem Hebelarm. Und der Zapfenschlüssel ist hinüber.
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#565891
Nabend zusammen,
wenn es nicht unbedingt das Original sein muss, könnte ich mir auch eine solche Modifikation/Lösung vorstellen. Vorteile: Hebel und Gestänge im Fuß/Knieraum entfallen. Ist gut erreichbar für Austausch/Reparatur. Leicht erweiterbar. Kostengünstig. (3 x einfachwirkend für € 160,-) Nachteile: Ins Unimogmuseum schafft es dieses Fahrzeug vermutlich nicht mehr.
Muss aber jeder selbst bewerten, was ihm wichtig ist.
VG
Roland
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#566095
Hallo Roland,

toll Deine Lösung, gefällt mir ausgesprochen gut. Hast Du das Fahrerhaus nach hinten verlängert?

Eine neumodische Ersatzlösung hatte ich auch schon gemacht, jedoch nicht so ideal.

Die Instandsetzung der alten Technik ist aber auch sehr befriedigend.
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#566131
Liebe Unimog-Freunde,

um nochmal auf die erforderliche Präzision bei Schieberventilen zurückzukommen, hier ein paar anschauliche Plausibilitätsüberlegungen.

Eine Düse mit Bohrungsdurchmesser 0,2 mm lässt bei 150 bar etwa 0,27 l/min Öl durch. Das ist 45 mal so viel wie die zulässige interne Leckage von 6 cm³/min bei den Westinghouse/WABCO Steuerblöcken.

Ganz grob gerechnet wäre für eine Leckage von 6 cm³/min eine Düse mit Bohrungsdurchmesser 0,01 mm vergleichbar. Dies entspräche einem Ringspalt zwischen Schieber und Gehäuse mit einer Durchmesserdifferenz von etwa 0,005 mm bei einem Schieber mit 24 mm Durchmesser.

Mit jeder versuchten Nacharbeit an Schieber oder Bohrung kann man die interne Dichtheit und somit das Lasthaltevermögen also nur verschlechtern. Und Aufhonen der Bohrung, Aufchromen des Schiebers und auf Maß Schleifen wäre bei einem profilierten Schieber und entsprechend zerklüfteter Bohrung ein unkalkulierbares Unterfangen.
#566136
Zur Genauigkeit Kolben in einer Bohrung:
ich kenne aus der Fertigung von Automobilteilen für die Bremshydraulik eine Passung von 6..10um Spiel. Herstellung wurde damals durch zupaaren hergestellt, also kein anpassen eines Kolbens an eine Buchse oder andersrum. Es wurde gefertigt, gemessen und dann gepaart.
Gruß Peter
#566141
Liebe Unimog-Freunde,

nach fast 18 Jahren der Beschäftigung mit dem historischen Unimog begegnet mir erstmals ein Westinghouse Steuerblock mit einer Alu-Eingangsplatte. Es handelt sich um ein Gußteil, ist also wohl keine Einzelanfertigung. Der Nachteil dieser Materialwahl zeigt sich auch sogleich, indem die Gewinde für Pumpenanschluss und Rücklauf durch zu starkes Anziehen etwas aus der Form geraten sind. Glücklicherweise sind sie nicht ganz ausgerissen. Sonst wären Gewindeeinsätze fällig.
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#566343
Hallo Christoph, endlich kann ich die Bilder wieder sehen. (Habe auf Edge umgestellt) Nein, Hütte wurde nicht verlängert. Ist aber zugegeben Millimetersache. Ich habe einen Halter gebaut. Besser gesagt,habe ich ihn 3 x gebaut. Etwas Schwund ist immer. :oops: Der Halter ruht primär auf der Entlüftungsschraube. Etwas schwierig war es den richtigen Winkel zu finden. Die senkrechte Variante ist grundsätzlich einfacher, wegen der Leitungen. Etwas nach vorne gekippt wirkt gefälliger, wird dann aber mit den Leitungen eng. Mit Winkelverschraubungen ging es dann.
Gruß
Roland
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