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Vorsicht, langer Text, ohne Bilder, die folgen :-)

Hallo U-Com Mitglieder, nachdem es mich jetzt erwischt hat mit einem zweiten Mog muss ich mich doch auch mal vorstellen.

Mein Name ist Christian, ich bin 41 Jahre alt, von Beruf Schornsteinfeger und komme aus Mölschbach, das liegt mitten im Herzen des Pfälzerwalds, nicht weit weg von Johanniskreuz, das zwar viel kleiner, aber doch vielleicht eher bekannt ist.

Seit ungefähr zwanzig Jahren haben wir einen 421er, den mein Vater zusammen mit meinem Onkel gekauft hat, um das Brennholz aus dem Wald zu bringen, und um ab und zu mal mit Ketten und Seilen ein paar Stämme heraus ziehen zu können.

Nachdem mein Vater vor einigen Jahren einen Schlaganfall erlitten hat, und seitdem etwas eingeschränkt ist, konnte er nicht mehr so gut sein Brennholz machen, weshalb ich dann eingesprungen bin.

Unser Holz haben wir immer in Meterlänge gemacht und mit dem Mog und einem Rückehänger nach Hause gebracht, gespaltet wurde klassisch mit dem Spalthammer.

Zwischenzeitlich kam zum Mog noch ein Schlüter AS25 hinzu, den wir zum Schrottpreis bekamen, da er trotz zweimaliger Reparatur der Kopfdichtung immer noch nicht dicht wurde, aber mit einem immer wieder aufgefüllten Kühler zum Rücken genutzt werden konnte, er war schon etwas wendiger als der Mog...

Als wir dann vor einigen Jahren einige Sturmbruch-Buchen mit einem Durchmesser von teilweise fast einem Meter machen durften, habe ich mich nach einem Spalter umgesehen, der für uns bezahlbar wäre. Die Spalterei mit dem Hammer hat dazu geführt, das meine rechte Hand abends gar nicht mehr ihre natürliche Haltung einnehmen wollte nach den dicken Dingern :-)

Es wurde dann ein 15t-stehend-Spalter als Bausatz, den wir uns selbst noch fertig schweißen mussten, dafür war alles komplett und er war für die Leistungsklasse sehr günstig.

Den Spalter haben wir am Schlüter betrieben, da unser Mog noch nicht über einen HKH verfügte.

Mein Onkel und mein Vater standen dem Spalter am Anfang eher kritisch gegenüber, das mit der Hand ginge doch viel schneller, man müsse jedes mal den Schlüter mitnehmen, usw., doch schon nach kurzer Zeit war er nicht mehr weg zu denken :-)

Da wir immer noch keine Möglichkeit hatten, den Spalter an den Mog zu hängen, musste der Schlüter ihn antreiben, und da wurde das Problem mit seinem Wasserverbrauch immer drängender.

Durch das www kamen wir zu einem Betrieb in Bayern, die Schlüter Ersatzteile führen und auch Schlüter reparieren, in einem Gespräch bei der Bestellung wurde einiges klar!

Bei den voran gegangenen Reparaturen der Kopfdichtung hatten mein Vater und Onkel, beide gelernte, aber seit vielen Jahren nicht mehr in ihrem Beruf arbeitende KFZ-Mechaniker, die Kopfdichtung mit maximal 120 bis 130NM angezogen.
Jetzt erfuhren wir, dass an unserem Motor die Kopfdichtung mit 350 bis 400NM angezogen werden muss, wenn er nicht dicht wird, darf es auch ruhig ein klein wenig mehr sein!
Gesagt, getan, unser Schlüter hatte seine Inkontinenz abgelegt!

Nachdem wir den Spalter einige Zeit hatten, wurde dann gar nicht mehr von Hand gespalten, dadurch ergab sich eine neue Problematik...

Unser Schlüter, zum Schrottpreis gekauft, sah auch genau danach aus, nach Schrott!
Da er als er in unseren Besitz kam schon länger abgemeldet war, und wir ihn immer im Wald stehen ließen, wo wir unser Holz machten, hat sich das natürlich auch nicht geändert...

In dieser Zeit haben wir den Schlüter als Spalterantrieb genutzt, dann haben wir ihn natürlich nicht mehr im Wald stehen lassen wollen, mit dem schönen Spalter hinten dran. Je nachdem wo unser Einsatzort war, haben wir ihn, dank guter Kenntnisse des Wegenetzes im Pfälzerwald, mit ein, zwei Straßenüberquerungen, vor Ort und wieder nach Hause bringen können.

Nachdem mein Onkel dann die Geschichte erzählte, wie er vor vielen Jahren in seinem Dorf bei einer Straßenfahrt mit einem nicht angemeldeten Traktor erwischt wurde (30m auf einer öffentlichen Straße), und ihn das Mitte der achtziger schon ungefähr achthundert Mark gekostet hat, reifte der Entschluss, den Schlüter wieder legal auf die Straße zu bringen :-)

Ich denke, jeder der schon mal ein Fahrzeug restauriert hat, weiss, dass das mit erheblichem Zeitaufwand verbunden ist, und ich habe die Erfahrung auch schon hinter mir mit meinem Triumph Spitfire IV Mk2, sollte es eigentlich auch wissen...
Geplant war keine Restaurierung, sondern eher eine Renovierung, aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!

Aus der kurzen Renovierung wurde ein Projekt, das ein ganzes Jahr verschlungen hat, in dem wir keinen Spalter hatten, zum Glück war unser Holz für den folgenden Winter schon gemacht.

Irgendwann in dieser Zeit haben wir überlegt, den Spalter an den Mog zu bauen, als wir den gekauft hatten, war ein HKH in Teilen dabei, da wir zu der Zeit nichts damit anzufangen wussten, landeten die Teile in einer Halle mit Werkstatt bei dem Forstamt wo mein Onkel arbeitet in einer Ecke. Als wir jetzt danach sahen, stellten wir fest, das nur noch weniges vorhanden war, anscheinend hatte sich über die Jahre einiges verflüchtigt :-( Wenn wir von Anfang an gewusst hätten, was wir da haben, hätten wir mit Sicherheit besser darauf aufgepasst!

Zwischenzeitlich war der Schlüter dann doch fertig geworden, und fährt jetzt auch schon einige Zeit mit Kennzeichen legal auf der Straße.
Das Mog/HKH-Problem wurde dann wieder etwas zurück gestellt.

Irgendwann in dieser Zeit kam zu unserem Maschinenpark noch eine Wippkreissäge von Scheppach dazu, da ich mit unsrer Bandsäge nicht sehr gerne gearbeitet habe, ich hatte ständig Angst um meine Finger!

Um die Wippsäge am Schlüter betreiben zu können, ohne ständig Vollgas laufen zu lassen, haben wir ein Übersetzungs/Drehrichtungsumkehr-Getriebe gefunden, welches sich auch am Unimog noch als nützlich erweisen sollte.

In unserer Nähe gibt es die Firma Wagner, die auch im www unter Holzmachern bekannt sein dürfte, bei deren Herbstmesse entdeckte ich eine BGU 3,5t Dreipunktwinde, die aufgrund eines Modellwechsels sehr günstig zu erwerben war, musste ich direkt zuschlagen.

Da unser HKH immer noch in der Findungsphase war, haben wir die Winde an unseren Schlüter gebaut, das hat ihm leider nicht so gut gefallen :-(
Der Einzug der Winde ist leider nicht nach unten verstellbar, und wenn am Schlüter was dickes gezogen wurde, hat er sehr schnell Männchen gemacht :-)
Bei einer Aktion kam es dann zum Super-GAU: beim ziehen tat es einen Knall, und die Winde lag auf dem Boden, unten immer noch eingehängt in den Kraftheber vom Schlüter...

Mein erster Gedanke war, das der Oberlenker abgerissen sei, dann habe ich gesehen, das ein ganzes Stück des Getriebegehäuses ausgebrochen war!
Mit dem Gedanken, das unser schön renovierter Schlüter jetzt das Zeitliche gesegnet hat, bin ich deprimiert nach Hause, um dann festzustellen, das irgendeiner der Vorbesitzer irgendwann die AHK und Oberlenkerhalterung mit einem nicht originalen Teil etwa zehn Zentimeter nach hinten versetzt hat. Dieses Teil sah, wenn man es nicht wusste, wie original aus...

Durch dieses Teil konnte er die Halterung nicht mehr an allen vorgesehenen Schrauben befestigen, weshalb zwei der dicksten ganz oben einfach weg gelassen wurden! Dadurch ergab jeder Zug am Oberlenker eine gewaltige Hebelwirkung auf die Abschlussplatte vom Getriebe, was dann zu unserem Defekt geführt hat.
Mit Improvisation und viel Arbeit haben wir unseren guten Schlüter doch wieder hin gekriegt, aber es war klar dass er keine Winde mehr betreiben muss, so eine Aktion wollten wir nicht wiederholen!

Da unser 421 mit Zapfwelle vorne und hinten ausgestattet war, haben wir uns dran gemacht, diesen zur Nutzung der Gerätschaften vorzubereiten. Ein FKH der Firma Holster war die erste Anschaffung, da wir dann Dank des Umkehrgetriebes nichts weiter brauchten.

Zwischenzeitlich wurde Bestandsaufnahme bezüglich HKH gemacht, und mit Hilfe des Forums und anderer Quellen alles komplettiert, was aber leider noch nicht hieß, das es losgehen könnte :-(
Bis alles wieder zusammen war, defekte Teile überholt, Zylinder mit neuen Stangen und Dichtungen versehen, Leitungen neu verlegt, Absperrhähne eingebaut, Hubspindeln besorgt und noch einiges anderes gemacht war, ging bestimmt ein Jahr vorüber.

Dann konnte ich auch das neue Verlagerungsgetriebe, das schon lange in der Garage seiner Bestimmung entgegen sah, endlich anbauen, und unser Universal-Motor-Gerät war endlich bereit!

Wie das jetzt aber mal so ist, und ich denke gerade hier bei den anderen Infizierten Verrückten brauche ich mich nicht zu rechtfertigen, gibt es immer noch was zu verbessern, weshalb unser 421 auch öfter mal wieder im Technik Forum auftauchen wird, falls sich über die Suche nichts finden lässt :-)

Als Schornsteinfeger ist man ab und zu auch mal in anderen als den eigenen Bezirken unterwegs, und so habe ich einem Kollegen vor einigen Wochen ausgeholfen, damit er mit seiner Arbeit fertig wird. Bei meiner Arbeit war ich bei einem Kunden, der einen 411 im Hof stehen hatte, und wir sind ins Gespräch gekommen. Der 411 war ausgerüstet mit HKH, Kipperstempel, Zapfwelle, Verlagerungsgetriebe, Anbauplatte vorne mit Hydraulikzylinder, mit vier relativ neuen Reifen mit AS-Profil, hatte aber ein denke ich zu behebendes Problem.

Der Verkäufer, der sich aus gesundheitlichen Gründen vom Mog trennen wollte, hat einem Bekannten bei einer Fällung geholfen, dabei gab es über die an den 411er gehängte Winde zu viel Zug auf die nicht originale Halterung vom Oberlenker. Als Halterung wurde auf dem Waagerechten Teil der Traverse ein passendes Teil aufgeschraubt, durch den starken Zug hat es den Teil nach oben gebogen und die Zapfwelle ist dabei abgerissen...

Ein guter Freund von mir hat sich auch einen 421 gekauft, leider ohne HKH und Kippzylinder, und ist auf der Suche nach Teilen, weshalb ich da an den dachte, als ich nach dem Preis für den Mog fragte. Als ich dann hörte, dass er für den 411 mit einem Jahr Tüv mit dem ganzen Zubehör 3500 Euro haben wollte, kam ich ins Grübeln. Nach einer überschlafenen Nacht und einem Gespräch mit der Finanzministerin zuhause war die Entscheidung gefallen, der sollte mein Zweitmog werden!

Jetzt steht er schon zuhause, hat auch schon erste Fahrten zum Holztransport hinter sich, und harrt der Dinge die da kommen :-)

Erste Arbeit wird sein, die Traverse zu richten oder auszutauschen, wird man sehen was wir machen, dann stehen an unserem 421 Arbeiten an, die schon lange aufgeschoben werden, weil wir ihn ja ständig brauchen, jetzt mit Zweitmog kann das auch mal gemacht werden!

Wenn dann der 421 fertig ist, kommt der 411er dran, hoffentlich brauchen wir den dann bis dahin nicht so, dass wir dann einen Drittmog brauchen :-)

Ich hoffe es war nicht zu viel auf einmal, habe lange überlegt was ich alles schreiben soll, So gibt es halt ein Stück :-)

Hiermit möchte ich mich auch noch bedanken für die Super Community hier, und für die viele Hilfe die ich schon erhalten habe!

Wie schon oben geschrieben, werde ich diesen Thread in nächster Zeit mit Bildern vervollständigen, sowie es die Zeit zulässt!

Allen einen guten Rutsch und alles gute im neuen Jahr,

Gruß

Christian

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