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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#48051
Hallo Alle,
Die Idee mit dem Retarder spukt immernoch in meinem Kopf ´rum, und gerade wieder ziemlich heftig, weil ich zu den Bremsklötzern auch die Bremsscheiben mal wieder erneuern muß. Die Preise sind heftig.
Also wegen der Schubrohre ist meine Idee den Retarder vor dem Getriebe einzubauen und es scheint sowas auch zu geben: Voith Aquatarder habe ich im Netz gesehen. Außerdem soll es von ZF einen Retarder geben, der sozusagen vor der Kupplungsglocke eingebaut ist. Ich habe ihn aber noch nicht gefunden.
Aber zurück zur Frage: So wie ein Getriebe Schaden nimmt bei zu viel Eingangsdrehmoment, kann man es sicher auch nicht unendlich abbremsen. Vertragen Getriebe in beiden Richtungen die gleiche Kraft?
#48058
Hallo

Als Retarder im Unimog würde meiner Meinung nach nur ein elektrischer Retarder in Frage kommen (z.B. Telma). Der Aquatarder von Voith, ist im Grunde eine vergrößerte Wasserpumpe an der Kurbelwelle des Motors, wird meines Wissens aber nur für MAN Motoren angeboten. ZF Retarder und Intarder (Retarder mit hochtreiberstufe im Getriebe integriert) sowie Voith Retarder und Aquatarder sind hydraulische Retarder , ähnlich einem Wandler. Will man so einen Retarder sinnvoll betreiben muß man für die Kühlung des Öls sorgen, außerdem haben diese je nach Ausführung (mit oder ohne Sperrblende) auch bei Nichtbetrieb einen gewissen Kraftbedarf. Einen hydraulischen Retarder in einen Mog zu integrieren dürfte also ganz Schön kostspielig wedern (Wärmetauscher Kühlwasser/ Retarderöl; vergrößerte Kühlleistung)!
Elektrische Retarder sind Wirbelstrombremsen, auch hier muß bei größeren Fahrzeugen für Kühlung gesorgt werden, allerdings Kühlung durch Luft (Bei LKWs in der Kardanwelle relativ frei unter dem Rahmen kein Problem). Bei den Unimogs der größeren Baureihen (424, 435, usw.) wäre durch den getrennten Motor /Getriebe aufbau eine Anbringung eines solchen Retarders zwischen Motor und Getriebe sinnvoll, es bliebe aber ein Kühlproblem !
Ich habe Telma Retarder schon angebaut an einem John Deere Traktor gesehen, und zwar direkt an der Kurbelwelle, vorne wo normalerweise dei Ballastgewichte sitzen, daß Traktorgetriebe kann also daß Drehmoment "in anderer Richtung vertragen"! Beim Unimog müßte das von der Getriebeauslegung her auch gehen, bin aber leider kein Unimoggetriebeexperte! Da keiner Unserer Mogs je Getriebeprobleme hatte!
Die Bremskraft elektrischer Retarder läßt sich in (meistens vier) Stufen regulieren, bei beiden Retardersystemen ist zu beachten, daß nur die Hinterräder abgebremst werden, deswegen ist eine Lastabhängige Bremskrsftregelung zu empfehlen.

Gruß

Tilmann
#48072
Hallo Tilman,
danke für Deine Betrachtung. Sicher sind ein Haufen Probleme zu lösen, noch sehe ich aber keine unüberwindlichen...
Bei einem Besuch in der Werkstatt brachte mich ein erfahrener Unimog-Schlosser bei der Suche nach "Angriffspunkten" auf die Idee den schnellen Nebenabtrieb oben am Geriebe zu nutzen. Über die mögliche "Bremskraft" weiß er leider auch nichts. Mir schwebt eine Ölpumpe mit großer Leistung vor, deren Ölstrom ich dann drossele.
Sicher muß dies Öl auch gekühlt werden. Na mal sehen.
Also bleibt die Frage: Welche s"Bremsmoment" verträgt das UG 8-65 ???
Grüße, Ingolf
#48083
Hallo Ingolf,

Ich bin der Meinung, dass im Schiebebetrieb immer mehr impulsartiges Drehmoment auf das Getriebe wirkt, als im Fahrbetrieb. Das Drehmoment des Motors baut sich langsam auf, während ein Lastwechsel in den Schiebebetrieb ruckartig sein kann. Ich bin der Meinung, dass es vermutlich egal ist, ob das Drehmoment eingangsseitig, oder über den Getriebeausgang kommt. Schwachstelle sind in erster Linie die Zähne und nur bei Dauerbelastung die Lager. Von der Belastung für das Getriebe hätte ich keine Bedenken, einen Retarder zu betreiben.

Gruß

Franz
#48100
Es gibt einen kritischen Punkt beim Schiebebetrieb, nämlich bei Schrägverzahnung ändert sich die Axialbelastung der Zahnradlagerung. Das Getriebe ist aber meines erachtens auf hohe Schubbelastung ausgelegt, da ja bei großen Lasten und Bergabfahrt der Allrad einelegt werden soll. Daraus schließe ich, dass die Bremskraft von Getriebe/Motor die übertragbare Reibleistung der hinterachse übersteigen darf. Wird also der Retarder bei Nurhinterachsantrieb zugeschaltet, dürfte es keine Probleme geben, solange das Bremsmoment des Retarders das max Motordrehmoment nicht überschreitet.
Es wird aber auch das Halslager des Achstrieblings umgekehrt belastet, und da wechselt die Lastseite auf das Innenlager. Da ber beide Lager gleichgroß ausgebildet sind, gehe ich davon aus, das der gesamte Antriebsstrang in beider Belastungsrichtungen ungefähr gleich ausgelegt ist.
Die Ölpumpe am schnellen Nebenantrieb läuft jedoch immer mit und wird bei Leerlast den Kraftstoffbedarf erhöhen. Statt eines Retarders oder Ölpumpe könnte man aber auch eine im Ölbad laufende Lamellenbremse verwenden. Diese hat einen geringen Reibverlust bei Leerlauf.
#495153
Hallo,

das Thema ist zwar schon 12 Jahre alt, aber vielleicht gibt es ja mittlerweile Ergebnisse, oder Erfahrungswerte?

Der Magnet Retarder von Voith scheint fuer viele Probleme die Lösung zu, er ist kleiner und entwickelt deutlich weniger Hitze.

Grüße
Alex
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