Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#447071
Hallo zusammen,
ich bräuchte mal Eure Hilfe. An meinem Unimog 416.163 Bj. 1977 hat es vorne links am Achsrohr den Wellendichtring herausgedrückt. D. h. natürlich Vorgelege und Achsrohr ausbauen, Wellendichtring und vermutlich Verschleißring (sofern vorhanden!?) tauschen und wieder zusammenbauen. Ich wäre jedoch wesentlich entspannter, wenn ich wüsste warum dieser Wellendichtring aus dem Achsrohr herausgewandert ist. Wird das evtl. auch bei dem neuen Dichtring passieren? :? Die Entlüftung am Achsrohr scheint o. k. zu sein. Wenn ich in den Schlauch von Vorgelege zu Achsrohr reinpuste, kommt Luft hinter meinem Fahrerhäuschen aus dem Schubrohr. Ich schließe daraus, dass die Entlüftung nicht verstopft ist. Ach wenn ich die Differentialsperre betätige höre ich kein Geräusch am Achsrohr. Hat jemand noch eine Idee für die Ursache des "Herauswanderns" des Dichtringes? Was mich auch wundert, ich habe kaum Ölverlust - nach einer Fahr von 20 bis 30km hängt am nächsten Morgen nur ca. 1 bis 2 Tropfen am Achssenkel. Der Ölstand im Achsgetriebe ist i. O..
Am Dienstag möchte ich gleich bei MB die Ersatzteile bestellen. Da es wohl verschiedene Ausführungen der Achslagerung gibt (Sinterbuchse + Wellendichtring bzw. Nadellager + 2 Wellendichtringe) hoffe ich die richtigen Teile zu bekommen. Oder kann mir hier vielleicht jemand sagen, welche Variante in meinem Unimog verbaut ist? Die Fahrzeugidentnummer ist die 416-163-12-021435, die Nummer der Vorderachse ist 737 101 57851 und die Erstzulassung ist Mai 1977.
Ich danke Euch schon mal im Voraus.
Viele Grüße, und noch ein schönes Pfingswochenende :trink
Karl-Heinz
#447111
Hallo Karl Heinz,

nach dem Epc hat dein Mog die alte Ausführung mit Sinterbüchse und Verschleissring drin, bis FG.136115.

Bei der original Ausführung war der Verschleissring ja nicht drin und der Simmerring war bündig mit dem Gehäuse.

Wenn das bei dir schon mal gewechselt wurde, der neue Simmering steht ca. 10 mm vor dem Gehäuse, kann ich mir Vorstellen das der Verschleissring zu weit hinten montiert wurde und bei Lenkeinschlägen an dem Gehäuse des Simmeringen anstand und den Simmering dadurch herausdrückte, ansonsten ???.

Beim Ein und Ausschalten der Sperren solltest Du schon ein Klacken hören, sonst ist der Kolben fest.


Gruss Bert
#447154
Hallo Bert,
danke für die Antwort, klingt für mich einleuchtend. Bei der Demontage werde ich dann sehen wo der Verschleißring sitzt. Gibt es ein Maß für die Lage des Verschleißringes? Im Werkastatthandbuch habe ich nichts gefunden. Für mich heißt das aber auf jeden Fall einen neuen Verschleißring bestellen. Ich hoffe mal, dass ich den alten ohne Probleme herunter bekomme. Das Klacken der Sperren habe ich leider nicht gehört :( . Wenn ich vorne aufgebock habe, kann ich ja die Funktion der Sperren einfach testen. Ich werde dann auf jeden Fall berichten, ob Du mit Deiner Vermutung richtig gelegen hast.

Gruß Karl-Heinz
#447162
Hallo Karl Heinz,

gugst Du hier http://www.unimog-community.de/phpBB3/p ... ml#p422656.

Wenn Du die Büchse auf gute 80° C erwärmst fällt die fast von alleine drauf.

Besorg Dir für die Montage des Wedi ein Rohr oder ähnliches das nur auf den äusseren Bund drückt, wenn der Wedi über die Fläche eingedrückt wird besteht die Gefahr das sich das Teil deformiert und die Antriebswelle nicht mehr durch die Bohrung geht.

Viel Erfolg und Gruss Bert
#447492
Hallo zusammen,
hier der Grund für den herausgedrückten Wellendichtring. Foto im Anhang. Die gebrochene Lagerbuchse ist um ca. 5 bis 6mm nach außen gewandert und hat den Wellendichtring aus dem Achsrohr gedrückt. Die neue Buchse ist bereits eingebaut, ich hoffe mal, dass sie nicht wieder nach außen wandert. Leider fehlt mir jetzt der Kalibrierdorn für die Buchse (Achswelle geht nicht durch die Buchse - habe den Kalibrierdorn in einem sep. Hilfe-Tread bereits angefragt). Hoffe mal, dies ist kein Doppelposting. Ich werde über die gesamte Aktion später noch etwas näher berichten.

Gruß Karl-Heinz
Dateianhänge:
herausgedrückte und gebrochene Lagerbuchse
herausgedrückte und gebrochene Lagerbuchse
LagerbuchseLagerbuchse2013P1150538.jpg (94.79 KiB) 2657 mal betrachtet
#447500
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Infos. Bemerkt habe ich das Problem, als die Vorderachse leicht undicht wurde. Bei näherer Besichtigung habe ich bemerkt, dass der Wellendichtring am vorderen Achsrohr komplett aus seinem Sitz herausgedrückt war (1. Foto im Anhang).
Der Ausbau des Vorgeleges ging besser als ich erwartet habe. Die Hilfsvorrichtung, die ich bei den Oberbayerischen Unimogfreunden abgeschaut habe, war sehr hilfreich (Foto 2).
Danke bei den Unimogfreunden auch für die tolle Fotostrecke zur Vorgelegerepararturanleitung.
Auf dem nächsten Foto sieht man die herausgewanderte und mehrfach gesprungene Lagerbuchse (Foto3).
Alte und neue Lagerbuchse im Vergleich (Foto 4)
Die alte Lagerbuchse war außerdem in der Bohrung ca. 1mm im Durchmesser ausgeschlagen (Foto 5).
Kann dies evtl. auch Ursache für einen Höhenschlag sein? Ich war immer der Meinung, dass ich bei ca. Tempo 60km/h einen Höhenschlag der Reifen spüre.
Das Aufschrumpfen des Verschleißrings auf die Antriebswelle war nicht ganz unproblematisch. Trotz Kühlung der Welle mit Eis und Erwärmung der Buchse auf ca. 100°C haben wir den Ring nur mit schweren Hammerschlägen in Position gebracht (Foto 6).
Ich hoffe die Lager der Vorgelege und der Kreuzgelenke haben nicht Schaden genommen.
Das Einpressen der Lagerbuchse ging dann wieder relativ problemlos. Foto 7 zeigt die neue Buchse im Achsrohr. Ich hoffe mal sie bleibt auch dort. Das erste Drittel der Bohrung im Achsrohr war leider schon etwas aufgeweitet.

Da nur 3 Fotos gehen, folgen die nächsten 4 gleich.

Gruß Karl-Heinz
Dateianhänge:
herausgewanderter Dichtring
herausgewanderter Dichtring
VorderachseP1150513.jpg (76.77 KiB) 2636 mal betrachtet
Hilfsvorrichtung zur Demontage der Radvorgelege
Hilfsvorrichtung zur Demontage der Radvorgelege
VorderachseP1150529.jpg (90.65 KiB) 2636 mal betrachtet
herausgewanderte und gebrochene Lagerbuchse
herausgewanderte und gebrochene Lagerbuchse
VorderachseP1150537.jpg (84.71 KiB) 2636 mal betrachtet
#447501
hier die Fortsetzung der Fotos:

Gruß Karl-Heinz
Dateianhänge:
alte und neue Lagerbuchse
alte und neue Lagerbuchse
VorderachseP1150543.jpg (63.37 KiB) 2635 mal betrachtet
alte ausgeschlagene Lagerbuchse auf Antriebswelle
alte ausgeschlagene Lagerbuchse auf Antriebswelle
VorderachseP1150550.jpg (58.31 KiB) 2635 mal betrachtet
neuer Verschleißring auf Antriebswelle (war leider nur mit sehr hohem Kraftaufwand zu fügen)
neuer Verschleißring auf Antriebswelle (war leider nur mit sehr hohem Kraftaufwand zu fügen)
VorderachseP1150558.jpg (73.97 KiB) 2635 mal betrachtet
#447503
... und noch ein Foto:
Jetzt geht es nicht mehr weiter, weil ich leider dummerweise die Sache mit dem Kalibrierdorn im Vorfeld nicht bemerkt habe, bzw. den Kalibrierdorn einfach als Einpresswerkzeug gesehen habe.
Falls mir jemand die Maße für den Dorn, oder gar den Dorn kurzfristig zur Verfügung stellen könnte, wäre das super.
Und falls jemand aus meiner Nähe (Raum Mühlacker) nach meiner Reparatur meine "gebastelten" Hilfswerkzeuge ausleihen möchte, einfach per PN melden. Ich sehe gerade wie wichtig so etwas ist.
Sobald es weiter geht, werde ich berichten.

Sorry, für die etwas unübersichtliche Darstellung (Text / Fotos), ich war der Meinung, ich könnte mehr Fotos auf einmal anhängen. Gibt es eigentlich die Möglichkeit Fotos direkt in den Text einzubinden, oder muss man die immer hinten dran hängen?

Gruß Karl-Heinz
Dateianhänge:
neue Lagerbuchse eingepresst
neue Lagerbuchse eingepresst
VorderachseP1150560.jpg (70.67 KiB) 2632 mal betrachtet
#447573
Hallo zusammen,
ich hätte noch eine Frage zur Montage des Verschleißringes.
Bei Bert ist das wohl besser gelaufen als bei uns.
Wenn Du die Büchse auf gute 80° C erwärmst fällt die fast von alleine drauf.
Wir hatten große Probleme den Ring an die richtige Position zu bekommen, obwohl wir die Antriebswelle mit Eis gekühlt und die Buchse im Backofen auf 100°C erwärmt hatten. Die ersten 25mm ist die Buchse fast über die Welle gefallen, danach mussten wir mit kräftigen Hammerschlägen die Buchse in ihre endgültige Position bringen. Nach dem Aufschieben haben wir sofort mit Rohr und Hammer nachgesetzt, die kleine Masse der Buchse wurde vermutlich einfach zu schnell abgekühlt, oder lag das evtl. am aufgetragenem Loctite Fügeteile? Hattet Ihr ähnliche Probleme, oder haben wir etwas falsch gemacht?
Ich hoffe jetzt nur, dass wir die Lager in den Kreuzgelenken und im Vorgelege nicht beschädigt haben. Aus lauter Panik den Ring nicht in Position zu bringen haben wir gar nicht an die Lager gedacht. Wie ist da Eure Erfahrung, sind die Lager sehr empfindlich, hattet Ihr ähnliche Probleme? Nachfolgend noch ein paar Bilder zur Aktion.

Gruß Karl-Heinz
Dateianhänge:
Antriebswelle mit Eis gekühlt
Antriebswelle mit Eis gekühlt
VorderachseP1150552.jpg (74.2 KiB) 2566 mal betrachtet
gestauchtes Edelstahlrohr des Hilfswerkzeuges
gestauchtes Edelstahlrohr des Hilfswerkzeuges
VorderachseP1150558.jpg (73.97 KiB) 2566 mal betrachtet
Hilfswerzeug aus Stahlrohr und angeschweißtem aufgeweitetem altem Verschleißring (ging leicht über die Antriebswelle)
Hilfswerzeug aus Stahlrohr und angeschweißtem aufgeweitetem altem Verschleißring (ging leicht über die Antriebswelle)
VorderachseP1150553.jpg (46.96 KiB) 2566 mal betrachtet
#447583
Hallo Karl Heinz,

:cry: , gibt's halb, ging mir beim ersten mal auch so, seitdem lass ich das Loctite weg.

Wegen den Lagern hätte ich keine bedenken, die Position sollte aber schon stimmen.
Ist der Ring nicht weit genug vorne steht der dann beim Lenkeinschlag nach Li unter Umständen an der Sinterbüchse an und beschädigt diese wieder oder die Dichtlippe liegt nicht mehr auf, beim Lenkeinschlag re.

Im Zweifel würde ich einen neuen montieren.

Wenn Du den Kalibrierdorn noch benötigst schreib mir eine PN mit Anschrift, ich habe zufällig einen da.

Gruss Bert
#448482
Hallo Karl-Heinz,
sehr aufschlussreiche Beschriebung. Ich hoffe, Du hast alles wieder beieinander. und der Mog läuft wieder.
Meine Vorderachse am 406 Cabrio Bj.1970 hinterlässt seit vergangene Woche auch einen einseitigen Fleck. Es könnte sein, dass ich das gleiche Schadbild habe wie Du. Allerdings habe ich Buchse, Simmerring und Verschleissring erst vor 3 Jahren getauscht. Hasst Du eine Idee, warum die Buchse bei Dir gebrochen ist?
@Helmut Schmitz: Gibt es bekannte Ursachen für den Bruch der Buchse?
Falls Du nochmals einen Verschleissring auf bringen musst, wäre eine alte Herdplatte gut nutzbar (Campingplatte, kein Ceranfeld). Platte auf Stufe 3 (volles Rohr), Verschleissring drauflegen. Mit dem Erwärmen durchläuft der Ring die bekannten Anlauffarben. Wenn er ganzflächig blau ist, runter nehmen und schnell über das Rohr stülpen. Dann rutscht er gut rein.
Allerdings bitte bei der Herdplatte stehen bleiben :!: Mein vorletzter Versuch hat furchtbar gestunken, weil ich zum falschen Zeitpunkt kurz weg gelaufen bin :mauer . Ergebnis: Herdplatte futscht, drei Tage Gestank in der Bude und der Ring war erst nicht montiert :fluch
Wenn ich an der Reparatur bin, werde ich mir erlauben bei Dir wegen Deines Werkzeugs an zu fragen (Raum Ludwigsburg).
Beste Möglergrüße
Wolfgang
#448742
Hallo Wolfgang,
mein Knuddl läuft zum Glück wieder. :D
Ich kann leider auch nur vermuten warum die Buchse so übel gebrochen ist. Die Antriebswelle hatte im Lager deutlich Spiel (Ringspalt von ca. 0,5mm). Wenn die Antriebswelle durch Unwucht etwas schlägt, kann die Lagerbuchse im freien Bereich (keine Abstützung durch das Achsrohr) die Kräfte nicht aufnehmen und bricht. Das Achsrohr war im außeren Führungsbereich durch die gebrochene und aufgeweitete Lagerbuchse im Durchmesser auch schon leicht vergrößert. Ich hoffe mal, dass durch das Kalibrieren der Buchse der aufgeweitete Durchmesser ausgefüllt wird. Ich habe bei der Montage der Buchse auch noch etwas Loctite Fügeteile für einen großen Fügespalt verwendet. Ob es hilft die Buchse zukünftig am Herauswandern zu hindern, werde ich dann sehen. Bei der Firma, bei der ich mir den Kalibrierdorn geliehen habe, haben sie gemeint, dass die Buchse beim letzten Tausch vermutlich nicht kalibriert wurde. Mal sehen, ob sonst noch jemand eine Erklärung für die herausgewanderte Buchse hat.
Hast Du keine Bedenken den Verschleißring so stark zu erwärmen, dass er blau anläuft? Der Ring ist gehärtet und verliert durch die Erwärmung auf ca. 300°C (blau) schon deutlich an Härte. Das Risiko, dass der Wellendichtring dann schneller einläuft ist dadurch sicher wesentlich größer.
Melde dich einfach per PN, wenn Du etwas brauchst. Meine gebastelten Hilfswerkzeuge leihe ich Dir gerne aus. Ist aber nicht so hochwertiges Zeugs :roll:

Gruß Karl-Heinz
Motor OM616 von Hand durchdrehen

Hallo Alex, danke für die Antwort. Leider ha[…]

:arrow: Wir wünschen allen Unimog &amp[…]

Hallo Unimogfreunde, ich vermiete ein Arbeitsgeste[…]

Hallo, eigentlich nur die beiden Innenkotflüg[…]