Herzlich willkommen

[Gerd]

Moin, moin
Nachdem ich nun einiges an Isolierung in den Motorraum (und Motorabdeckung) gebracht habe ist dieser doch tatsächlich leiser geworden. Nun, nicht das ich jetzt eine Super-Stereoanlage bei Tempo 90 laufen lassen kann, aber meine "Micky Mäuse" brauche ich jetzt nicht mehr an den Ohren.
Das Getriebe ist jetzt sogar lauter wie der Motor, besonders im warmen Zustand, bei niedrigen Drehzahlen (Leerlauf), es klappert unerträglich.
Habe bereits ein sogenanntes "Zusatzmittel" eingefüllt, das die Sache leiser machen sollte, zumindest der Beschreibung nach. Hätte ich mir aber sparen können.
Hat jemand eine Idee wie man das Ding leiser bekommt, oder muß ich damit leben?
Gruß Gerd

[unimurr]

Hallo Gerd,

du baust Dir einen Getriebeölkühler ala unimurr unten dran und fährst das 80W90 GL4/5 Öl im Getriebe und in den Achsen. Dann ist Ruhe im Gebälk, die Nebenwelle scheppert nicht mehr im Leerlauf und die Synchronisation klappt auch deutlich besser.
Der Kühler senkt die Öltemperatur im Getriebe um 20°C und das Mehrbereichsöl hat eine geringere Viskosität, wenn das Getriebe kalt ist und wird nicht dünn wie Nudelsuppe, wenn das Getriebeöl etwas an Wärme zulegt.

Vor Allem der 404 hat ein Problem mit der Getriebeöl-Temperatur. Bei Autobahnfahrt mit 90km/h werden das schnell mal 150°C.

Gruß

Franz

[Fred404]

Hallo Gerd,
das Problem kenn`ich. Zu der Maßnahme von Franz (besonders empfehlenswert, wenn Du öfters längere Strecken fährst), mußt Du noch die gesammten Bodenbleche mit Antidröhnmatten bekleben (Bitumen/Kunststoff). Ich habe das auf der Innenseite verlegt (in den Radien mit dem Heißluftfön erwärmt) und mit Teppich überzogen. Das Unterteil der Kabine wurde dick mit Unterbodenschutzwachs eingesprüht.
Ein erhebliche "Lärmdurchlaß" ist die Schalthebelabdeckung. Die wurde ausgebaut und auf der Unterseite mit einem 3cm dicken lärmdämpfenden Schaumstoff beklebt. Und, was erheblich den Lärm eingrenzte: die Kabine wurde ca. 2cm mit Gummielementen höhergelegt. Das singende Getriebe ist nur noch was für die "Außenwelt". Merke aber: machst Du die eine Lärmquelle dicht, folgt eine andere, bisher nicht wirklich hörbare: Bei mir war dann das Ansauggeräusch bei Vollgas etwas nervig. Das Problem wurde durch den Ansaugrüssel beseitigt - aber keine Sorge, der MOG ist noch laut genug!!

Gruß

Fred

[Gerd]

Moin, moin
Danke euch Franz und Fred. Genauso werde ich das Problem angehen.

@Franz, ich schaue mal nach, ob ich ein Typenschild auf dem Getriebe entdecke. Der Wagen ist glaube ich BJ 1962. Ich schreibe Dich nochmal direkt an. Die Getriebeölkühlung wäre dann etwas für den Juni (das "Mai-Geld" ist schon verplant). Vielleicht kannst Du mir so einen Ölkühler beschaffen, möglichst groß, bin dem Wagen immer dort, wo es heiß ist.

@Fred, die Fahrerhausunterseite hatte ich schon mit Terrosonplatten beklebt, sind mir aber, trotz Vorbereitung mit Aceton usw., bei der ersten Fahrt weggeflogen. Der Kleber hatte sich bei der Hitze wieder gelöst.
Werde jetzt den Unterboden mit Antidröhn beschichten (spritzen). Innen habe ich auch einige Terrosonplatten geklebt, zusätzlich werde ich den Innenraum noch mit Gummiplatten (Bautenschutzmatten aus dem Dachdeckerbereich) auslegen, und darüber Teppich, oder Gummimatten.
Die Schalthebelabdeckung ist tatsächlich ein Problem, ich habe keine, ist völlig verschlissen (hat jemand noch eine?)
Diese muß ich ohnehin anpassen, da durch die Höherelegung mit Silentblöcken alles nicht mehr so richtig paßt.
Also, danke erstmal für die Tips.
Gruß Gerd

[geosjoggen]

Hallo Gerd,
ich fahre einen U404 mit Diesel Om617A. Auch ich hatte und habe noch das Problem wegen der Getriebegeräusche. Diese treten beim Diesel allerdings nur zwischen 3000 und 3300 Umdrehungen auf. Es handelt sich hier um ein metallisches Klappern des Hauptschalthebels. Der Einbau eines federbeaufschlagten Hauptschalthebels hat nur für ca. 1000 km Abhilfe gebracht. Die Getreibeabdeckung sollte natürlich schon optimiert werden. Zusätzlich habe ich den Hauptschalthebel mit einem schweren und passenden Kühlwasserschlauch über die gesamte Länge überzogen. Dies reduziert dieses Geräusch deutlich. Wenn es mich dann noch stört und ich weiß, daß ich für einige Kilometer nicht schalten muß (Autobahn, etc.), stopfe ich zwischen Beifahrersitz und Schalthebel noch ein altes Sofakissen. Dies läßt das Zurückschalten noch zu und sorgt für eine weitere Reduzierung der Geräusche.
Ich habe auch von U404 Fahrern gehört, die den Schalthebel auf ein Minimum verkürzt sowie den runden Schaltknopf durch einen übergroßen aus einem PKW ersetzt haben. Dies soll auch helfen.
Gruß Roland

[geosjoggen]

Nachtrag: Das mit dem Getriebeölkühler würde ich mir überlegen (Preis, Probleme in der kalten Jahreszeit, Möglichkeit eines Defektes, etc.) Viel mehr bringt das Fahren mit Reifen der Größe 12.5-20. Die Drehzahl des Getriebes wird deutlich reduziert (Geräusch u. Temp. dto.) und ich komme selbst bei langer Autobahnfahrt im Sommer nur auf maximal 120 °C an der Ölablaßschraube des Getriebes. Durch diese Reifengröße erhöht sich auch die Endgeschwindigkeit etwas. Untenheraus und im Gelände (vorallem Sanddünen) habe ich durch den Diesel keine Probleme.
Gruß Roland

[MagMog]

ei guude,

das klappern des getriebes und die lärmzunahme bei erwärmung lässt m.e. auf ein nicht genügend temperaturstabiles öl schließen.
kalt und zäh kann es gut schmieren und lagerspiele dämpfen, durch die höhere walkarbeit erwärmt es sich dann schnell, wird dünnflüssig bis zum zusammenbruch des schmierfilms mit entsprechender lärmentwicklung.
da das g.öl nur selten gewechselt weden muß, sollte man da ganz nach oben ins regal greifen.

ich habe mit dem 180-er motor keine tremoprobleme, bei motoren mit höherem drehmoment sollte die g.temperatur schon überwacht werden.
zum kühlen kann ein transistorkühlkörper statt des unteren deckels ausreichen.
das mit dem kissen kann zu einem schleifen der schaltgabeln führen, ebenso wie das dauerhafte handablegen auf dem schalthebel.
eine abhilfe bietet sicherlich außerdem die körperschallentkopplung wie unter "fahrerhaus auf gummi" geschrieben, außerdem eine schicht schalabsorbierendes material unter allen zugängliche flächen des fahrerhauses und das ausstopfen der schalthebelbalgen/abdeckung.
ich habe dazu mit gutem erfolg branschutzglaswolle eingesetzt.
viel lärm zieht auch zwischen fahrerhaus und koffer bzw. pritschenwand hoch.
angeregt durch einen der beitrage oben, wede ich es mit mit losem quarzsand in den schalthebelkugeln zusätzlich versuchen.
mit gruß vom main, justus.

[unimurr]

@all,

nur mal zum Nachdenken. Wenn es im Getriebe scheppert und klappert ist was nicht in Ordnung und es verschleißt etwas übermäßig. Das Problem durch Dämmung zu lösen, dass man es nicht mehr hört, kann zu bösen Überraschungen führen.

[Vorurteilsmodus an] Dass in der 404- Fraktion nur Wenige zu finden sind, die bereit sind, Probleme mit einem gewissen Einsatz von Euros technisch einwandfrei zu lösen, ist mir schon klar. [Vorurteilsmodus aus]

Wenn ein Schalthebel oder die Nebenwelle klappert, ist das kein unabwendbarer Umstand der Unimoggetriebe, sondern da ist Einiges ausgeschlagen und vernudelt. Das kann repariert werden.
Aber das kostet natürlich ein par Euro.

@Roland,

Nachtrag: Das mit dem Getriebeölkühler würde ich mir überlegen (Preis, Probleme in der kalten Jahreszeit, Möglichkeit eines Defektes, etc.)

Kannst Du Deine Aussage technisch begründen, oder war das Geplapper eines "404-blosnichtsausgebenundliebermurksen" Zeitgenossen?

Gruß

Franz

Nachtrag: wie Justus ausführt!
Beste Ergebnise bringt ein syntetisches Mehrbereichsöl 75W90 GL4/5
Kostet etwa ¤ 3.- pro Liter.

[404oldie]

Hallo allerseits!
Das mit dem Getriebelärm deutet mE auf "ausgeleiert", wenn der (Qualitäts-)Ölzusatz keine merkliche Änderung gezeigt hat. Die(kurzfristige) Notlösung Mehrbereichsöl scheint gut, nur habe ich keinen Lieferanten gefunden, der eine Kupferbeständigkeit (Kupferlegierung=Bronce der Gangrädergleitlager und Synchronringe beachten!) garantiert.
Tolles Bild vom "Ölkühler", ist wohl nicht vom 404S (Mehrleiter- Bremsanalge, Achsstreben...) ?
Trozdem würde gerne die Ursachen der Hitze im 404-Getriebe analysieren, die im 6.Gang und "hoher" Geschwindigkeit auftritt. Die übertragene Kraft kann wohl kaum Schuld sein, denn im 6.Gang wird die Antriebskraft direkt durchgeschaltet, alle Zahnräder laufen unbelastet mit. Allerdings dreht die Nebenwelle fast 10.000 U/min, wenn die Hauptwelle (Abtrieb) mit 4.000U/min (entspricht 90 km/h) läuft. Die Nebenwellenverzahnung ist lt. Werkszeichnung zu 1/3 in Öl getaucht. Also nur Walkarbeit im Öl oder doch auch Zwängspannungen in der Lagerung, weil vor allem das größere Kegelrollenlager weit über der Drehzahlgrenze läuft und die Reibungshitze nicht ableiten kann?????
Mir ist eine kettengeriebene Ölpumpe aus einem BMW-Motor in die Hände gefallen, die vielleicht für eine Trockensumpfschmierung geeignet sein könnte. Daher vorab meine Frage: hat der Ölstand Einfluß auf die Getriebeöltemperatur bei Langstreckenfahrt im 6. Gang? Oder hat jemand am Prüfstand gemessen, wieviel kW das (ausgebaute) 404S-Getriebe im 6.Gang bei 4.000 U/min schluckt?
Wenn das einen größeren Kreis interessiert, könnte man das Thema gesondert diskutieren.

So long
Doc

[geosjoggen]

Hallo Franz,
ich gehöre mitnichten zu der von Dir genannten "404-blosnichtsausgebenundliebermurksen"Fraktion. Ich bin aber ein ausgesprochener "Gewichtsreduzierungs-Fetischist" und versuche möglichst unter 3,7t Gesamtgewicht zu bleiben, was manchmal auch sehr teuer kommen kann. Die Beweglichkeit meines 404 in den Dünen bestätigt mich aber hierbei: Selbst die Toyota- und Mercedes-G-Fraktion staunt hier "Bauklötze" was mit einem solchen Fahrzeug machbar ist. Denn eins habe ich in meinen 23 404-Jahren gelernt: Hubraum ist durchaus auch durch weniger kg/PS zu ersetzen. Ein absolutes "Muß" bei den technischen Gegebenheiten des 404, wie z.B. der nur eingeschränkt möglichen Drehmomentbelastung des Getriebes. Ich lasse daher weg was ich nicht unbedingt benötige und dazu zählt auch der Getriebekühler, da die größeren 12.5-20er Reifen zur Reduzierung der Getriebeöltemp. bei schnellen Autobahnfahrten völlig ausreichen. Im Sand ist auch bei höchsten Temperaturen keine Kühlung des Getriebes erforderlich, was Du sicherlich bestätigen kannst. Außerdem, was nicht existiert, kann unterwegs auch keine Probleme bereiten. Soweit meine simple technische Begründung hierzu. Franz, damit wir uns nicht mißverstehen, ich schätze Deine technischen Beiträge sehr und gebe zu, daß diese mich auch zu Ideen anreizen. Aber manches, so meine ich, ist doch etwas zu perfektionistisch ausgefallen. Aber jeder eben wie er will.
Gruß Roland

[Gerd]

Moin, moin alle zusammen
Das Thema hat ja richtig Resonanz gefunden, hätte ich garnicht gedacht.
1) Also, ich habe heute nochmal eine längere Fahrt gemacht und muß mein Geräusch nochmal definieren: das Geräusch kommt hauptsächlich "aus dem Schalthebel", dabei besonders im Leerlauf, es ist weg bei etwas höherer Drehzahl, oder wenn ich "den Hebel anfasse", auch tritt das Geräusch nicht auf, wenn das Getriebe noch kalt ist. Den Schalthebel habe ich, dort wie die Gummikappe sitzt, voll gefettet, hatte das Geräusch anfänglich auch etws gemildert.
2) Zur Schallisolierung als solches: im Prinzip besteht ja Körper- und Luftschall. Am besten wäre eine Isolierung als Kombination. Für den Körperschall hatte ich das Fahrerhaus von unten mit Terroson-Platten beklebt, die mir bei der Hitze aber alle wieder weggeflogen sind (Kleber hatte sich gelöst). Jetzt habe ich mir vom Dachdecker sogenannte "Bautenschutzplatten" besorgt, das sind Gummiplatten aus alten "zerschnipselten" Autoreifen und sonstigen Gummieteilen und wieder zu Platten "zusammengebacken". Habe nach Resten gefragt und alles mitgenommen, was da war, hat nichts gekostet.
Diese Platten habe ich mit Sikaflex 221 angeklebt, hält und isoliert besser als die Terroson-Platten, da mehr Masse.
Den Motorraum und die Motorabdeckung hatte ich schon mit "Noppenmatten" verkleidet, gegen Luftschall. Besser wäre gewesen, erst die Bautenschutzmatten, wegen Körperschall und darüber die Noppenmatten, wegen Luftschall zu kleben, geht nun aber nicht mehr.
Auf Silentblöcken sitzt mein Fahrerhaus sowieso.
Bin mit der Isolierungswirkung im Prinzip so aber zufrieden, nur den Schalthebel muß ich noch leiser kriegen.
Gruß Gerd

[geosjoggen]

Hallo Gerd,
probiere es mal mit dem von mir beschriebenen passgenauen Kühlerschlauch über dem Schalthebel. Wenig Aufwand und bringt einiges.
Das klappern im Leerlauf kommt von der Ausgleichswelle und ist besonders stark beim Diesel, da dessen Leerlauf etwas niedriger ist als beim Benziner. Abhilfe: Einfach den Schalthebel in die Leerposition zwischen 2. und 3. Gang schieben, schon ist es weg.
Gruß Roland

[unimurr]

ich gehöre mitnichten zu der von Dir genannten "404-blosnichtsausgebenundliebermurksen"Fraktion. Ich bin aber ein ausgesprochener "Gewichtsreduzierungs-Fetischist" und versuche möglichst unter 3,7t Gesamtgewicht zu bleiben

Die Schalthebelführung zu reparieren ist vom Gewicht her leichter, als ein zusätzlicher Schlauch über den Schalthebel.
Lag wohl mit meiner Einschätzung doch nicht so daneben.

Gruß

Franz

[OliverKroh]

Hallo,

ein vernünftig überholtes und sauber eingestelltes Getriebe und schon hat die Klapperei ein Ende.
Hierfür ist natürlich einiges an Wissen und die Bereitschaft für ein "paar" Arbeitsstunden erforderlich. Gerade kostengünstig ist das Ganze natürlich nicht.
Die Klamotte mit dem Öl (verwende ich auch bei meinen ganzen 404) ist natürlich schon der erste Ansatz, jedoch bringt das Ganze nichts, wenn das Getriebe schon Makel hat und sich durch Klappern bemerkbar macht.

Ein vernünftig sauber schaltendes Getriebe hakelt nicht, kratzt nicht, hat eine saubere Schaltführung und die Gänge schalten selbst unter Last geräuschlos.

Alles andere sind kleine Makel, die von 404-Fahrern auf sich genommen werden, weil sie die Intensivität einer Getriebereparatur nicht auf sich nehmen wollen.

Franz sein Ansatz mit dem Ölkühler ist nicht schlecht, ich verwende einen Externen.





Gruß

Oliver