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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#207164
Moin moin,

mein Aquamog (mit M130) laboriert noch an den Folgen des Getriebewechsels :(

der Motor hat (alle ein bis zwei Sekunden) Zündaussetzer auf allen Zylindern. Wenn ich die Stroboskoplampe an die verschiedenen Zündkabel anschliesse, habe ich auf allen Kabeln den gleichen Fehler.

Verbaut:
mil. Zündspule (4 Jahre alt)
ziv. Zündverteiler Bosch 0231 187 001 (wie der Motor aus dem PKW W108) 3 Jahre alt
kontaktgesteuerte Transistorzündung (Frank Flick) 3 Jahre alt
Kontaktabstand 0,3mm
Kerzen alt NGK BP7ES, neu Bosch W7DC (Kontaktabstand auf 0,6mm eingestellt)

Kerzenstecker und -Kabel ca. 1 Jahr alt

alle Komponenten auf Funktion geprüft und kein Schaden feststellbar.

Aus meiner Sicht kommt nur noch die Transistorzündung als Fehlerquelle infrage.
Kann ich (zumindest zu Testzwecken) die herkömmliche Zündung ohne Kondensator am ZV betreiben?
Das Kondensatorkabel habe ich bei Umrüstung auf Transistorzündung abgekniffen.

Fragenderweise weil kein Elektriker/Elektroniker
Ulli
#207205
Massebänder alle drann? Alle Kabelverbindungen wirklich in Ordnung incl. dem Zündkabel von Spule zu Verteiler? Zündsple hat nicht zufällig einen Schluck Wasser abgekriegt als sie noch nicht angeschlossen war??

Ein Transistor geht oder geht nicht,da gibt es keine Zwischenmöglichkeit ,aher der Wink.
Dein Auto brauch ich dir ja nu wirklich nicht erklären :wink: :wink: :wink:

Tschau Torsten
#207207
Moin,
für Testzwecke kann der Kondensator auch wegbleiben, er ist nur dazu da um den Kontaktabbrandt zu verkleinern.
Die TSZ von Frank Flick ist ja keine richtige mit Hallgeber, der Unterbrecher ist ja immer noch vorhanden. Es kann doch durchaus sein, das diese TSZ alle paar Sekunden einen Rappel bekommt und nicht richtig will, ich würde sie einfach mal abklemmen.
Gruß Stefan
#207217
Moins,

ja, zwischenzeitlich habe ich die TZ deaktiviert, hat aber an den gelegentlichen Zündaussetzern nichts geändert.

Nach 2 Minuten Motorlauf im Standgas hat die Zündung dann die Arbeit komplett eingestellt - nun geht gar nichts mehr.

Da werde ich mir jetzt wohl doch das Geraffel vor der Zündspule und die Zündspule selbst vornehmen müssen.

Wie prüfe ich diese Teile eigentlich?

Gruß Ulli
#207226
Servus Ulli,

hast mal die Verteilerwelle auf Spiel geprüft? Das Problem kenne ich daher auch, Welle ausgeschlagen und schon lief er nimmer gut, war aber ein M129, das aber ist wurscht.
Andre Möglichkeit ist, daß die Spule einen Wicklungsschluß hat, einfach mit nem Ohmmeter messen, muß je nach Anschluß entweder leiten oder unendlich Widerstand haben. Achtung, kann auch erst auftreten, wenn Spule warm, daher am besten auf ca. 50° anwärmen. Evtl. hat auch der Transistor bez. das "Steuergerät" einen thermischen Fehler, dann kann das schon mal sein. Prüfen kann man das bestenfalls mit Eisspray, tauschen ist aber schneller. Wenn du aber sagst, daß sich nach dem Deaktivieren nix getan hat, dann ists das sicher nicht.
Kraftstoffsystem inkl. Vergaser, Zündzeitpunkt, usw. ist ok, das setze ich voraus. Die M130 sind ja recht unkompliziert, die sind sehr lange zufrieden. Jedenfalls in meinen W108/W109.

Grüße aus dem Allgäu

Jochen
#207227
Moins,

letzter Zwischenstand für heute abend:

an der Zündspule (Klemme 15) kommen knapp 24V an - trotzdem kein Zündfunke - andere Spule (alt aus der Grabbelkiste, also keine Ahnung, ob sie noch funktioniert) angehängt - hin und wieder ein Zündfunke, auch mal 10 hintereinander, das wars dann auch - wenn ich die LPG-Zufuhr aktiviert hätte, wäre er sicher auch angesprungen, aber nach wenigen Umdrehungen mangels Zündfunke wieder ausgegangen.

Werde morgen mal den Boschdienst wg. der Zündspule kontaktieren, vielleicht können die sie ja prüfen.

Gruß Ulli
#207297
Hallo Ulli,

Die Frage nach "wie prüfe ich das eigentlich" ist noch offen: Mit einer
Prüflampe 24V gegen Masse an der Klemme 15 oder am oberen Ende des
Entstörkondensators (Zigarre) prüfen. Wenn die Lampe nicht leuchtet,
ist kein Saft zum Zünden da. (Zündschalter in Stufe 2)

Alternative Test- Möglichkeit:
Über eine provisorische Leitung vom B+ am Regler direkt
24V abgreifen und an der Klemme 15 der Zündspule "intravenös"
einspeisen. Wenn es dann Zündfunken gibt, ist der Rest VOR der Zündspule verdächtig (Entstör- Kondensator, Widerstand,
Zündschloss)

Vorsicht: Bitte keinen Kurzschluss machen.
Tipp: Der an der Klemme 15 eingeschraubte Kontakt ist kabelseitig nur
ein Messingplättchen (wie eine M4 Unterlagscheibe) , welches mit
Federkraft durch die Überwurfverschraubung auf den Gegenpol in der
Zündsule gedrückt wird. Das korrodiert auch schon mal.

Noch was: Ein Schluss zwischen dem Kabel 1 (grün, vom Unterbrecher
zur Zündspule) und der Abschirmung (Metallgeflecht) kann auch zu
Zündaussetzern führen, sowohl bei Unterbrecher wie auch bei
Flick-TSZ-U,
denn dann gibt es keine Impulse mehr, sondern sporadisch oder
dauernd Dauerstrom durch die Spule.

Beste Grüße aus Viersen

Klaus Gartz
Dateianhänge:
2008_05_23_Stromlaufplan Zündung.png
2008_05_23_Stromlaufplan Zündung.png (7.88 KiB) 3126 mal betrachtet
#207298
Hallo Ulli!
Dein MOG scheint ja langsam richtig Ärger zu bereiten! Hast Du ihn irgendwie beleidigt ?? :D
Aber zum Thema (es wurde ja bereits einiges gesagt):
Folgendes gilt zu beachten:
1. Die Zündspule läuft im Betrieb nur mit ca. 14V (daher der Vorwiderstand). Daher zu Testzwecken ein Kabel zur Batterie (Batteriebrücke 12V) legen und Vorwiderstand weglassen.
2. Der Vorwiderstand altert und kann üble Aussetzer produzieren, deswegen ohne das Teil betreiben.
3. Eine Kontaktzündung arbeitet ohne Kondensator eher nicht ! (warum das so ist, kann ich bei Bedarf erleutern) - deshalb Zündspule folgendermaßen Testen:
Batterie 12V an Klemme 15; an Klemme 1 einen Verteilerkondi an Masse.
Ein kurzes Zündkabel (oder dergl) am Hochspannungsstecker (4) aufstecken und mittels abisoliertem Ende eine Funkenstrecke von ca. 30mm Richtung Masse oder Klemme 1 basteln (mit Wäschklammern etc.)
Draht an Klemme 1 gegen Masse "tasten" - Es müssen kräftige Funken/Lichtbögen entstehen (mindesten 30mm lang !).
Eine defekte Zündspule mit Wicklungsschluß läßt sich nicht durchmessen. Diese kann nur (wie oben) getestet werden.

Gruß und frohes Schaffen !!

Fred
#207306
Moin moin,

da kommen ja schon einige hilfreiche Tipps für den Elektroniklaien zusammen :D

Gerade war ich mit der Zündspule beim örtlichen Boschdienst: Testgeräte haben wir nicht mehr, die wurden in den vergangenen Jahren nach Defekten ohne Ersatzbeschaffung ausgesondert - Testen ist ja auch mittlerweile teurer als eine neue Zündspule :lol:

Wie teuer muss das Testen bei einem Neupreis von 350¤ für die mil-ZSp wohl sein????

Der freundliche Mitarbeiter meinte, ich könne testweise die ZSp direkt an B+ des Reglers anschliessen (das wären dann ca. 28V :? ) und damit Zündschloss, Vorwiderstand und Kondensator überbrücken.

Verdampft dann die ZSp oder führt das nur zu einem schnelleren Kontaktabbrand?

Gestern abend hatte ich die Eingangsspannung (Klemme 15 an der ZSp) bei eingeschalteter Zündung gemessen (ohne Anlasserbetätigung), da kamen gut 23 V an.

Ma ne Frage: den Kondensator zwischen Vorwiderstand und ZSp kann ich doch ohne negative Folgen "ausser Dienst stellen" oder?

Gruß Ulli
#207317
Moin,
Ma ne Frage: den Kondensator zwischen Vorwiderstand und ZSp kann ich doch ohne negative Folgen "ausser Dienst stellen" oder?
nein der ist eigentlich zusammen mit dem Widerstand wichtig für die Zündanlage zur Energieübertragung in den Sekundärkreis, damit werden beiden "Schwingkreise" in Resonanz gebracht.
Der kleine Kondensator im Verteiler ist nur für den Kontaktabbrand da.
Die Zündspule arbeitet normalerweise bei laufendem Motor mit 16-18V kurzzeitig 24V von den Batterien verträgt sie aber durchaus.
Mit einem Ohmmeter kann man zumindest die Widerstände der Spule messen.
Und man kann auch eine Spule extern mit Batterie und Funkenstrecke aufbauen und so ohne Kontakt und Verteiler prüfen.
Gruß Stefan
#207410
Hallo Uli,

Fragen und Antworten...
Der freundliche Mitarbeiter meinte, ich könne testweise die ZSp direkt an B+ des Reglers anschliessen (das wären dann ca. 28V Confused ) und damit Zündschloss, Vorwiderstand und Kondensator überbrücken.

Verdampft dann die ZSp oder führt das nur zu einem schnelleren Kontaktabbrand?
1.) Die Zündspule verdampft definitiv nicht, ich habe das ausprobiert.
Kurzfristig geht das, zum Testen allemal. Beim Starten macht der zusätzliche Kontakt des Startknopfes genau das selbe, um die Spannung für die Zündspule zu erhöhen.
2.) An der Klemme B+ des Reglers liegen bei laufendem Motor und
Stromerzeugung durch die Lima genau 28Volt an, das ist richtig. Man würde meinen, es sollten 24 Volt sein, weil der Mog ja eine 24 Volt
Bordspannung hat. Der Regler ist aber auf die Ladeschluss- Spannung
einer 24Volt Bleibatterie eingestellt, damit die Batterie auch vollständig
aufgeladen werden kann. Die 24Volt sind die Nennspannung, ohne Ladung
gemessen.
Gestern abend hatte ich die Eingangsspannung (Klemme 15 an der ZSp) bei eingeschalteter Zündung gemessen (ohne Anlasserbetätigung), da kamen gut 23 V an.
Das kann gut sein. Die Frage ist, ob bei dieser Messung der Unterbrecherkontakt geschlossen war.
Bei geschlossenem U-Ko würde Strom durch
die Zündspule fliessen und auch durch den Vorwiderstand.
In diesem Fall müsste die Spannung so um die 12- 14Volt sein, wenn die
Spule (Primärseite/Niederspannung) in Ordnung ist.
Mit der Messung der Eingangsspannung an der KL15 der Zündspule
kann man keine Zündaussetzer messen. Wenn die Spannung statisch
an KL15 ansteht, ist das erstmal ein gutes Zeichen. Allerdings kann
ein Wackelkontakt im Vorwiderstand oder im Entstörkondensator(27)
durchaus bei laufendem Motor noch "wackeln" und dann die Aussetzer verursachen.
Ma ne Frage: den Kondensator zwischen Vorwiderstand und ZSp kann ich doch ohne negative Folgen "ausser Dienst stellen" oder?
Definitv JA!. Der Entstörkondensator (Nummer 27 im Schaltbild, Zigarre)
ist ausschließlich für die Nahentstörung zuständig. Man kann ihn weglassen
und die Leitung vom Vorwiderstand direkt mit der Leitung der Zündspule
Klemme 15 verbinden. Dann knattert es aber im Radio! (Hab ich getestet)
Der Entstörkondensator hat nichts mit der Zündfunkenbildung zu tun.

Anders ist es mit dem kleinen Kondensator im Verteilergehäuse.
Den kann man nicht weglassen, wenn der Motor laufen soll. Dieser
Kondensator sorgt dafür, dass der Öffnungs- Lichtbogen am Unterbrecherkontakt schnell gelöscht wird. Damit wird die Flanke
in der Primärseite der Zündspule steiler und das gibt einerseits einen
festgelegten Zündzeitpunkt und andererseits (Induktionsgesetz) eine
größere Spannung. Wenn man nur mal messen will, ob es am
Unterbrecherkontakt blitzt, wenn er öffnet, kann man auf den
Kondensator verzichten.

Wie ist der Zustand der Leitung(grün/ KL1 ) von Unterbrecherkontakt zur
Zündspule und wie ist es mit der Abschirmung? Ich habe mir mal das
Einjährige gesucht, weil die grüne Leitung genau an der Auslass-Schraube
am Verteiler keine Isolierung mehr hatte und dann an die Abschirmung kam. Durch die Verbindung Abschirmung- KL1 bekam die Zündspule
Dauerstrom und keine Unterbrecherimpulse mehr.

Beste Grüße aus Viersen

Klaus Gartz
#207428
Moin moin,

ich komme voraussichtlich erst am Donnerstag dazu, mich weiter mit meinem kränkelnden Kind zu beschäftigen, lese aber aufmerksam eure vielen hilfreichen Tipps und die Einführung in die (noch) dunkle Welt der Zündelektrik/-elektronik - so langsam wird es Licht, zumindest beim Verstehen der Materie.

Am Donnerstag abend melde ich mich wieder

Gruß Ulli
#207474
Hallo Sascha,

Das Kabel 1 vom Unterbrecher zur Zündspule kann man selber reparieren.

Als meins kaputt war habe ich die innere grüne Leitung einfach herausgezogen und durch eine neue ersetzt. Dazu muss man das Abschirmgeflecht auf die Länge gesehen etwas zusammendrücken, dann
wird der Durchmesser des Geflechts größer und man kann problemlos eine
neue Leitung (Litze 1,5 mm²) da durch schieben. An der Zündspulenseite
muss man einfach wieder den Anschluss anlöten, so, wie er am alten
Kabel war.

Beste Grüße aus Viersen

Klaus Gartz

Hier noch ein passendes Bild von Einbau der Laubtech - Anlage, daher sind es nun zwei Leitungen innerhalb der Abschirmung.
Dateianhänge:
Abschirmung2.jpg
Abschirmung2.jpg (20.14 KiB) 2883 mal betrachtet
Zuletzt geändert von 404KPG am 02.09.2008, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.

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