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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#406184
Hallo Zusammen,

Meine Name ist Matze (Matthias).
Bin schon seit einer Weile passiver Leser und habe mich dazu überwunden etwas aktiver zu werden.

Das Thema Olditmer hat mich schon etwas länger im Würgegriff und daher bin ich auch hier gelandet. Alles begonnen hat vor einigen Jahren mit einer Totalrestauration eines Deutz 40 05, ging dann über einen NSU 1200TT zu einem Allgaier A22 einer NSU OSL 251 und zu guter letzt zu einem 411.110 BJ60.
Ich restauriere die Fahrzeuge weitestgehend selbst und bin nun dem Unimogfieber erlegen.

Habe einen 411.110 BJ mit Austauschmotor, vemutlich 4600 Betriebsstunden. Den Motor habe ich komplett zerlegt und bin auf ein paar schlechte Dinge gestoßen, was wohl auch die Anlassprobleme erklären (man konnte ihn am Schluss nur noch anziehen):
Auslassventil Zyl. 4 hat den Kolben geküsst und ein Kolbenring an 3. Zyl. ist gebrochen.

Jetzt mal meine Fragen:
- Ist es typisch dass Kolbenringe brechen oder wie komme ich zu dem Glück?
- Wie kann das Ventil den Kolben berühren, schafft man das nur übers verstellen des Ventilspiels oder was könnte noch im Argen sein?

Danke für die Antworten und viele Grüße,
Matze

- Hoffe ihr nehmt es mir nicht böse wenn ich hier mit Matze unterschreibe, denn ich werde eigentlich nur von Leute die über 70 sind, Matthias genannt-
#406188
MatzeR hat geschrieben:
- Ist es typisch dass Kolbenringe brechen oder wie komme ich zu dem Glück?
- Wie kann das Ventil den Kolben berühren, schafft man das nur übers verstellen des Ventilspiels oder was könnte noch im Argen sein?
Das Ventil kann bei so einem Motor eigentlich nur den Kolben küssen wenn es hängen geblieben ist, oder Ventilspiel völlig zu stramm. Aber dann wäre das wohl gleich bei der Überholung passiert, so dusselig kann man kein Ventil einstellen.

Kolbenringe können durch verschiedenste Ursachen brechen.

Wie sieht die Laufbüchse aus?

Leg mal ein Blatt weißes Papier unten rein und photographiere von oben mit Blitz in die Büchsen!

Hat der Motor lange gestanden?

Mal ein Beispiel von nem 9l Volvo Industriemotor

Bild

Und ein beispiel mi dem Papier

Bild


Mein Vorschlag

4 neue Kolben und je nach dem ob er Motor nasse oder feste Buchsen hat tauschen Oder Übergröße.
neue Haupt und Pleulager, Ventile überarbeiten (Sitze, Führung) Düsen checken, ESP aufn Prüfstand
alles wieder sauber zusammen, Steuerzeiten prüfen und dann sollte das nicht nochmal passieren! :spitze
#406203
Hallo,

Vielen Dank für die Antwort

Bilder kann ich erst am Wochenende machen, das Hobby steht etwas entfernt von mir, sollte aber kein Problem sein, Motor ist noch zerlegt.

Kolben und Laufbuchsen sehen noch sehr gut aus. Keine Riefen oder ähnliches.
Habe an den Laufbuchsen einen Grat von ca. 0,05-0,1mm, aber nur quer zur KW. Kolben wahren leicht mit Ölruß bedeckt, aber ansonsten kein/minimaler Verschleiß.
Kolbenringe haben etwas abgenommen, hatten nur noch eine Breite von 3-3,25mm, im Vergleich zu den 3,5mm der neuen.

Kein Wasser, Rost oder ähnliches in den Zylindern, daher sollte auch kein Schaden gekommen sein.

Motor lief bis zum Ausbau, das schlechte Anspringen schiebe ich jetzt mal auf das eine Auslassventil und die geringere Kompression durch die Kolbenringe. Der Mog war wohl beim Vorbesitzer noch gelegentlich im Wald an der Winde im Einsatz, bis ich ihn im Feb. übernommen habe.

Komisch waren auch die Ölabstreifringe:
In den Abstreifringen war noch nicht der Federringe sondern die alten "Wellenblechringe". Sorry, weiß nicht wie die genannt werden. Diese waren auch bei 2 Zylindern gebrochen. Sollte aber nichts machen, da der Ölabstreifring diese vom Zylinder fern hält.

Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich zu dem Schaden gekommen bin?

Hängendes Ventil kann ich mir gut vorstellen, der Mog hatte wohl in den letzten Jahren einen Wartungstau und hat auch schon einige Stunden runter. Wobei er vermutlich viel an der Winde mit mittlerer Drehzahl und geringer Last gelaufen ist.

Viele Grüße,
Matthias
#406208
MatzeR hat geschrieben: Habe an den Laufbuchsen einen Grat von ca. 0,05-0,1mm, aber nur quer zur KW.

Der Mog war wohl beim Vorbesitzer noch gelegentlich im Wald an der Winde im Einsatz, bis ich ihn im Feb. übernommen habe.
Wenn du das meinst was ich verstehe hast du nen Kolbenkipper.

Innentaster besorgen Laufbüchsen vermessen. Unrundheit, größtes Maß

Sollte die Kante tatsächlich 1/10 sein wars das vermutlich!
Der Motor dürfte bei der 1. Überholung ja schon gebohrt worden sein.

Der Windenbetrieb hat sicherlich seinen Teil zum Schaden beigetragen.
#406229
Hallo,

danke für das interessante Dokument,wobei du mir doch etwas Bauchweh gemacht hast. Habe meinen Motorenschmied angerufen und nach Details gefragt.
Er meinte die Kolben auf halbe Höhe stellen und mit der Ventillehre das Spaltmaß Messen. über 0.5 mm ist kritisch und spricht für deine Theorie.

Bin heimwärts gleich den Umweg zum Motor gefahren und habe gemessen. Ich habe nur 0.15 ein bisschen in den Spalt gebracht. daher kann ich heute Nacht gut schlafen...

Hast du eine Idee mit dem Kolbenring?

Gruß,
Matze
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