Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#516205
Hallo und guten Morgen,

ich heiße Oliver, lebe mit meiner Familie im Saarland im Saar-Pfalz-Kreis, bin Hundeführer und Jäger.
Nachdem ich mir fast 35 Jahre lang einen Unimog gewünscht habe, bin ich seit 10 Tagen stolzer Besitzer eines U1600.
Es ist ein ehemaliges Winterdienst Fzg. und entsprechend verrostet. Aber damit kann ich vorerst noch gut leben.
Womit ich mich schwertue ist, dass der Hydrostat-Antrieb nicht funktioniert.
Ich habe alle Beiträge durchsucht, ob Hydrostat-Probleme beschrieben oder gelöst worden sind, jedoch nichts gefunden, was eine Lösung aufzeigt.
Folgender Sachstand:
Mittelstellung, Kupplung treten, Gang wählen, Hydro rein, "Klack", Lampe leuchtet, Kupplung kommen lassen, Schalter vor oder zurück, Poti langsam auf ==> nichts (außer einem gefühlt dumpferen Motorgeräusch).
Ein einziges Mal gab es einen ruckartigen Vorwärtsdrang des Wagens, wobei ich aber sofort voll auf die Bremse gestiegen bin, da das in einer Garage war...
Sofern man Schalter und Poti im eingebauten Zustand messen kann, sind beide in Ordnung.
Habt Ihr Ratschläge bzw. Tips für mich?
Danke!
Oliver
#516214
Herzlich Willkommen und herzlichen Glückwunsch zum Mog.

Leider kann ich Dir bei Deiner Frage nicht helfen, da gibt es viel, viel kompentere Mitglieder.

Aber auch ich nutze den Mog u.a. für die Jagd, allerdings einen 406. Die Vorteile des Mogs...man kann viel mehr als ins Revier fahren, z.B. Wildäcker bearbeiten, Hochsitze versetzen, evtl. Schnee räumen. Aber so ein Mog hat auch Nachteile...
feuchte, nasse Wiesen und Mog geht nicht unbedingt zusammen. Geht schon, aber da wo Du z.B. mit einem Suzuki drüberfährst, fährst du mit dem Mog "durch". D.h. es gibt u.U. richtig tiefe Fahrspuren. Weiterer Nachteil...wenn Du vom Revier nach Hause fährst, weiß es das ganze Revier. Leise ist er auch nicht. Zum Wildbergen gibt es nichts besseres als eine Heckwanne, falls Du einen Heckkraftheber hast, ansonsten wird es mit der Wildbergung "auf" den Mog nicht einfach. Aber der Spaß entschädigt für alle Unannehmlichkeiten und schon nach kurzer Zeit willst Du ihn nicht mehr missen wollen.

Viele Grüße
Axel - Nordbayern
#516226
Hallo Oliver,

willkommen hier im Kreise der Gleichgesinnten!

Mit dem Hydrostat kenne ich mich leider nicht aus - ist meines Wissens - auch eine hier eher selten thematisierte Sonderausstattung.
Es gibt aber mehrere verdächtige Systemkomponenten. Pneumatische, elektrische und hydraulische. Ganz wichtig: das System funktioniert überhaupt nur, wenn der Betriebsdruck der Druckluftanlage (mindestens 7,5 bar hinter dem 4-Kreis-Schutzventil !) korrekt aufgebaut ist! Das 4-Kreis-Schutzventil ist generell gerne schon mal defekt. Und zugehörige Sicherung OK (12 im linken Sicherungskasten - bis 12/1990, ab dann Sicherung 8 im rechten Sicherungskasten)?

Ich würde auch mal überprüfen, ob der zugehörige Ölvorrat ausreichend ist. Vermutlich findest Du darüber etwas in der Betriebsanleitung.

Es gibt auch die Möglichkeit (falls das Thema hier nicht erschöpfend behandelt werden sollte), dass Du Dir beim Unimog Museum in Gaggenau Rat einholst. Dort gibt es auch die zum Fahrzeug passende DVD "Werkstatt-Information" für die Typen 408, 418, 427,437 (moderne Variante des früher üblichen Werkstatt Handbuchs). Die Hydrostat-Funktionsweise ist darin ausgiebig beschrieben. Bestellnummer: HLI 000 000 02 13.
#516234
@Axel:
Hallo Axel,
ich kenne das "Größenproblem" - ich hatte 'mal einen "G".
Zum täglichen Nutzen habe ich noch andere Fahrzeuge - einmal einen höhergelegten Pajero Pinin und einen Allrad-Kangoo.
(Mit dem Unimog kann ich ja dann im Frühsommer den Mais bewachen...)
Aber ich gebe es zu: Mein Unimog ist mein Boy-Toy!
#516300
Hallo Oliver
ich gehe mal davon aus, der Ölstand ist korrekt. Beim Einschalten muss die Schiebemuffe der Pumpenantriebswelle für die Pumpe an der Eingangswelle und auch Schiebemuffe vom Antrieb an der Vorgelegewelle geschaltet werden. Das geschieht elektropneumatisch. Mit dem Vor-Rückschalter wird die Schwenkrichtung und mit dem Poti der Schwenkwinkel der Pumpe bestimmt. Das geschieht elektrohydraulisch.
Die Ölmenge resultiert aus dem Schenkwinkel und der Pumpendrehzahl und bestimmt damit die Ölmotordrehzahl. Das ganze System wird von der Speisepumpe gefüllt.
Das war jetzt ein kurzer Systemüberblick, die Fehlereinkreisung geht nur, wenn du die verschiedenen Schritte nacheinander überprüfst. Erst dann kann man überhaupt auf die Details eingehen, welches Bauteil nicht ordnungsgemäß arbeitet.
#516329
Hallo Helmut,
danke für die Übersicht.
Öl ist ausreichend im Schauglas zu sehen.
Ich muss noch bis Freitag in Urlaub bleiben :-(, kann aber ab Samstag wieder nach dem Wagen schauen.
Kennst Du die sinnvolle Prüfreihenfolge (und gibt es sinnvolles Prüfzubehör, das ich schon besorgen könnte)?
Danke!
Oliver
#516368
Hallo Oliver
die Prüffolge sollte so wie ich diese aufgelistet habe erfolgen. Luftdruck am Stellzylinder in beiden Stellungen ausrreichend vorhanden, dann die elektrischen Stellglieder und deren Ansteuerung. Dazu ist ein Multimeter erstmal ausreichend.
Für die hydraulische Prüfung sollte ein Messuhrensatz für Niederdruck 25 und 50bar sowie für den Hochdruckbereich 250 und 400bar ausreichend sein. Eventuell noch eine für Saugunterdruck. Messanschlüsse halt in den gängigen Größen für Messtellen. Gibt es in der Bucht zu akzeptablen Preisen. Die Ergebnisse zu deuten ist eine fachlisch anspruchsvollere Angelegenheit, ansonsten ist das genauso wie die Kuh dem Bauer beim melken auf die Armbanduhr schaut. Knifflig wird die Sache, ob die Schaltmuffen auch einrasten oder ob eine Welle oder Mitnehmer schadhaft ist, da ist gar nichts zu messen.
#517531
Hallo und guten Abend,
ich konnte bis jetzt folgendes prüfen:
1. beide Stellgabeln rücken ein (Antrieb der Pumpe und Abtrieb des Hydromotors - zumindest lt. der dort angeschlossenen Kontrollschalter),
2. Speisedruck am Ölfilter 16 bar,
3. Druck am Hochdruckprüfanschluss - vorwärts auch nur 16 bar,
4. Stecker der Magnetventile 25 Ohm - 24V liegen bei Schaltung an beiden Ventilen an,
5. Poti, Gaspedal, Steuergerät innerhalb der Normwerte,
6. keine Funktion auch bei hohen Motordrehzahlen.

Das 3/2-Wege-Ventil konnte ich nicht prüfen (ich weiß nicht, wo es verbaut ist, und auf der Werkstatt-DVD habe ich den Einbauort nicht gefunden).
Wenn ich bei leicht abschüssiger Straße (Fzg. rollt) den Hydrostaten einschalte, wird der Wagen sofort gehalten (vorwärts und rückwärts).
Da beim 427 die Pumpe "verkehrtherum" eingebaut ist, kann ich die Prüfanschlüsse "4" nicht nutzen (Druck der Verstellkolben der Scheibe), damntile tatsächlich it kann ich nicht prüfen, ob die Magnetventile tatsächlich die Scheibe verstellen.
Ich interpretiere diese Sachstände so, dass die Wellen einrücken, nicht abgeschert oder verschlissen sind, die Ansteuerungen soweit funktionieren, die Pumpe aber nicht "einschwenkt".
Und jetzt? :roll:
Ich freue mich auf Eure Tips!
Oliver
#517661
Hallo Oliver
2. Speisedruck am Ölfilter 16 bar,
3. Druck am Hochdruckprüfanschluss - vorwärts auch nur 16 bar,
über die Speiseventile pflanzt der Speisedruck in den Arbeitskreis fort.
Bei dir heißt dass im Klartext, kein Arbeitsdruck.
4. Stecker der Magnetventile 25 Ohm - 24V liegen bei Schaltung an beiden Ventilen an,
was aber noch lange nicht bedeutet, dass das Ventil auch schaltet.
#519759
Hallo zusammen,
mittlerweile habe ich den Antrieb zum Laufen gebracht - leider nur vorübergehend und mit Aussetzern (Wackelkontakt?), manchmal genauso, wie er laufen soll und manchmal mit Aussetzern bei leichtem Widerstand (Bordstein).
Sachstand:
Am letzten Verbindungsstecker vor den Regelventilen liegen 24V vom Steuergerät bei entsprechender Ansteuerung korrekt an.
Verbinde ich die Regelventile aber mit dem Steuergerät, spielt die Multimeteranzeige verrückt (sie springt hin und her und zeigt dabei keinen Wert an).
Wenn ich den Wagen hochbocke und die Magnetventile bestrome, läuft der H.antrieb.
Den Schalter und das Potentiometer habe ich erneuert, ein anderes Steuergerät bereits ausprobiert.
Die Symptome bleiben gleich.
Habt Ihr Ideen, die mir bei diesem Problem helfen könnten.
Ich würde mich sehr freuen.
Danke und Gruß von
Oliver
#519761
Hallo Oliver,

schön, dass Du mit dem Problem schon einen guten Erfolg hattest!

Ohne den Hydrostatantrieb usw. im Unimog zu kennen: es scheint, zumindest erstmal, an der Ansteuerung der Steuerventile zu liegen. Spannung liegt (ab und zu ?) an den Steckern an. Sind die Stecker wirklich einwandfrei mit den Kabeladern verbunden? Wie sehen die Steckkontakte zu den Ventilen aus (mit feinem Schmirgel reinigen - es gibt auch bspw. von Faber Castell einen Radierstift "Perfection 7058")?
Dass es mal ging und dann (bei Belastung/Bewegung im Fahrgestell) wieder nicht, könnte auf möglicherweise irgendwo fehlende oder schlechte Masseverbindung hinweisen, so dass die Steuersignale an den Ventilen dann bei Verwindung oder ähnlichem eben doch nicht zuverlässig an deren Kontakten vorhanden sind. Womöglich auch Feuchtigkeit im Spiel?
#519781
Hallo Oliver
die grundsätzlichen Funktionen sind ja gegeben.Wo die Aussetzer herrühren, ist durch eine Ferndiagnose leider nicht möglich, hier hilft nur sorgfältiges messen
Das bedeutet Messung von Steuer- und Arbeitsdruck sowie Strom und Spannung an den Ventilen.
Vielleicht kannst du das Typenschild von der Pumpe finden.
#519802
Hallo und guten Abend,
danke an Wolfgang und Helmut für die letzten Antworten!
Was mich am meisten irritiert, ist die Anzeige des Multimeters:
Am letzten Stecker vor den Magnetventilen liegen steuergeräteseitig bei entsprechender Ansteuerung 24V an.
Verbinde ich nun den Stecker mit den Magnetventilen ist keine Messung mehr möglich, weil die (zusätzliche) Balkenanzeige des Multimeters wirr hin und her springt, die Digitalanzeige keinen kontinuierlichen Wert anzeigt (manchmal ca. 4-5V), und die Ventile schalten nicht. Die Widerstandsmessung zeigt 25 Ohm.
Wenn ich den Stecker wieder trenne und die Magnete extern bestrome, läuft der Antrieb.
Das Dumme ist, dass ich die "Köpfe" der Regelventile nicht abschrauben kann, da die Schrauben vergammelt sind.
Gruß von
Oliver
#519803
Hallo Oliver,

wie bestromst Du die Magnete extern?

Derzeit deuten Deine Messergebnisse wie schon oben vermutet eher auf ein elektrisches Problem außerhalb der Magnetventile.
Bei 25 Ohm und 24V müssten ungefär 1A Strom fließen. Sind in der Zuleitung oder Masse Leitung zu hohe Überganswiderstände durch Korrosion oder Kabelbruch kann der Strom nicht fließen und es stellen sich an den Steckern andere Spannungen ein.

Hallo in die Runde, ich habe das leidige Problem[…]

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Hallo in die Runde! :D Ich möchte Euch ge[…]