Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#423271
Hallo an alle Technikfreaks (oder ist dies schon zu viel Anglizismus?)

laut Bedienungsanleitung ist die zulässige Zapfwellenleistung bei den 403-406-416ern in Verbindung mit dem 1 3/8 Zoll Anschluß bei 540 (615) U/PM auf 33 KW bzw. 45 PS begrenzt.

Da bei dem 1 3/4 Stummel die Leistungsgrenze mit 37 KW(403) und 51 KW (406 + 416) angegeben ist, also mehr als die Hälfte mehr, kann es ja nicht am Getriebe oder Antrieb liegen.

Also stellt sich mir die Frage: Ist die Kraftübertragung bei der 1 3/8 Welle grundsätzlich, also auch bei anderen Schleppern technisch bedingt auf diesen Leistungsbereich begrenzt??? Oder ist der Zapfwellenstummel bei den Unimogs leichter / filigraner / schwächer ausgelegt?


Vielen Dank für eure Antworten

Gruß Peter
#423277
Hallo botanicus,

ich komme eigentlich aus der MBtrac Ecke, aber in dieser Fragestellung kann ich etwas beitragen. Der Antriebsstrang vom Getriebe UG 2/27 bis zum Lagerungbock ist eigentlich baugleich mit Tracs der kleinen und anfangs auch der mittleren Baureihe mit bis zu 95 PS. Hier gibt es keine Leistungsbegrenzung an der Zapfwelle. Ich kenne einen 1000er Trac der ist vor einer Quaderballenpresse gelaufen. Die braucht richtig Zapfwellenleistung und das durch den Kolbenhub auch noch schwankend. Die Presse hatte nach mehreren Jahren über 100.000 Ballen auf der Uhr, war wegen Verschleiß innerlich komplett erneuert, aber das Zapfwellengetriebe des Tracs hatte nichts.

Zum 1 3/8 Stummel: das ist das gebräuchliche Maß in der Landwirtschaft. Damit werden auch heute noch Traktoren mit 300 PS ausgestattet. Zugegebener Maßen laufen die bei hohem Leistungsbedarf mit 1000 U/min und es kommt auch mal vor, dass ein Stummel abgedreht wird, aber am Unimog 403/406 verträgt der Stummel auch bei 540 U/min die volle Motorleistung. Ich hätte keine Bedenken, den Zapfwellenstrang mit der vollen Motorleistung zu beaufschlagen.
Wie will man in der Praxis auch wissen, wann das Drehmoment von 33 kW erreicht ist? Wenn man die Motordrehzahl so einstellt, dass die 540 U/min an der Zapfwelle erreicht werden, wird der RSV-Regler der Mog-Einspritzpumpe versuchen die Drehzahl zu halten und gibt bei Drehzahlabfall die volle Einspritzmenge. Wenn die Drehzahl dann abfällt weiß man, dass die volle Leistung anliegt und nicht reicht, vorher stellt der RSV-Regler unabhängig von der Last eine bestimmte Drehzahl ein.

Worüber ich kein Urteil abgeben möchte ist, wie sich das mit dem Verlagerungsgetriebe, der "Banane" verhält. Ich habe aber schon 406er mit Banane vor ner Kreiselegge laufen gesehen und die braucht definitiv auch deutlich mehr als 45 PS.

MfG
Wolfgang
#423292
Hallo,

die Frage hatte ich mir auch schon gestellt, v.a. nachdem manche gern mal über die hydraulische ZW des UGN maulen und als Beispiel die "gute, stabile mechanische ZW" des 406 bringen.
Der Antriebsstrang vom Getriebe UG 2/27 bis zum Lagerungbock ist eigentlich baugleich mit Tracs der kleinen und anfangs auch der mittleren Baureihe mit bis zu 95 PS.
Wolfgang, welchen Lagerbock meinst Du dabei - den mittleren oder den hintern? :wink:
Ja, der 406 hat eine Lagerbock und damit eine Trenn-/Lagerstelle inkl. zwei (nicht wirklich überdimensionierte) Kreuzgelenke mehr als die von dir genannten Trac!

mfG
Axel
#423312
Hallo Axel,

dass der Mog zwei Lagerstellen hat ist mir bekannt, ändert aber nichts Grundsätzliches an meiner Aussage. Natürlich könnne Kreuzgelenke verschleißen und an den Simmerringen und Lagern der Lagerböcke nagt auch der Zahn der Zeit. Beides kann aber mit überschaubaren Kosten überholt werden. Reparaturen dort sind m.E. auch mehr eine Frage der Pflege (Schmierung) und des Alters (Simmerringe) als durch Belastung induziert.
Ich habe hier extra nochmal die Suchfunktion bemüht, über Schäden am Zapfwellenstrang oder -getriebe durch Überlastung habe ich nichts gefunden. 406er haben sicherlich hunderttausende Stunden mit Mulchern zur Pflege der Straßenränder, mit Schneefräsen und -schleudern oder mit land- und forstwirtschaftlichen zapfwellenbetriebenen Anbaugeräten verbracht. Wenn der Zapfwellenstrang da empfindlich auf hohe Leistungsanforderung reagieren würde, wäre das sicherlich als Schwachpunkt bekannt.

MfG
Wolfgang
#423342
Hallo Wolfgang,

Du wolltes den Unterschied haben - das ist er.
Beides kann aber mit überschaubaren Kosten überholt werden.
DB wird kaum eine Freigabe für den Einsatz voll auf Verschleiß geben wollen und können. Und "mit überschaubaren Kosten" - alles relativ. Für den Rückeprofi z.B. is ein guter 406 ein billiges Zwischenfahrzeug für dessen Gesamtwert er für seinen Forwarder vielleicht mal nen Satz Reifen kriegt. Allein für die Teile um den mittleren Lagerbock sind min 650€ beim Kindermann fällig, also bei Daimler ca600. Dann kannste in der Werkstatt oft für die Reparatur nochmal die selbe Summe für die Reparatur rechnen - also schon mal 1200€ (das Fahrzeug is für gewerblichen Einsatz gebaut worden, also musst Du das veranschlagen). Dann kommt noch die Stillstandszeit dazu . . .
Ich habe hier extra nochmal die Suchfunktion bemüht,
das ersetzt keine technische Entwicklung und Freigabe, die bei DB mit Sicherheit gelaufen ist.
Über die verbreiteten Praktiken (bzw. der Umgang mit Material und Werkzeug) in der Landwirtschaft brauch mer da wohl nicht mehr weiter eingehen, das gab schon genug Streit.

Zur Technik - wie gesagt, Unterschied zwischen Trac und 406 ist das Mittellager mit Schiebestück. Das sind die Fakten.
Wenn Du DB nicht traust, kannste dir ja erst mal die max. Belastungen von Kardanwellen bei verschiedenen Beugewinkeln besorgen, dann nen eigenen Dauerlauf mit min. zwei/drei Wellen und den im Fahrzeug vorhanden Belastungen reproduzierbar am Prüfstand laufen lassen und dann natürlich noch nen Dauerlauf im Fahrzeugbetrieb. :mrgreen:

mfG
Axel
#423352
Hallo,

vielen Dank für eure Beiträge, doch meine Frage bezieht sich doch auf die unterschiedlichen Freigaben aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser der Zapfwellenstummel??

Mein bisheriges, allgemeines physikalischen Wissen oder Unwissen besagt, daß über die selben Bauteile bei höherer Drehzahl (1000er Zapfwelle) größere Leistungsübertragungen möglich ist als bei geringeren Drehzahlen (540er Zapfwelle). Bei der oben angeführten Tabelle ist dies ja nicht der Fall.

Gruß Peter
#423363
Hallo Peter

die Frage ist müßig. Die Freigabe von Daimler steht nun mal so, da wird sich auch nichts mehr ändern. Die Begründung musst du, sofern es für deinen Einsatz wichtig ist, bei Daimler einholen.
Was die technisch mögliche Belastung angeht, ist der Vergleich zwischen den Bauteilen der Folgebaureihen 417/418 oder MB-trac 440 evtl hilfreich. Welche Bauteile dort konkret anders sind, kannst du im EPC recherchieren.
Damit kannst du eine Nachberechnung anstellen.
Was die Verwendung in der Landwirtschaft betrifft, liegt die zulässige und tatsächliche Belastung weit auseinander, aber kein Bewertungsmasstab.
Schmidt Streugerät

Du hast eine Pn. Mfg. Dirk

Druckluftverlust

ich suche neue Beläge mit 6,5 mm Stärk[…]

Keilriemen 411 OM 636

Hallo Nils, Keilriemen ET.-Nr.:007753 012507,L&au[…]

:arrow: Unimog - MB trac Ersatzteile NEU von A […]