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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#447079
Hallo Unimogspezies!

An meinem 406 Bj 76 Scheibenbremser mit Zweileiterbremsanlage(ohne Zusatzluftpresser) geht der Luftdruckseit seit ein paar Tagen nicht mehr über die 3bis4bar. Abgelesen an der Anzeige im Kombiinstrument. Selbst nach 30minütiger fahrt geht der Druck nicht höher.
Wenn dann der Motor abgestellt wird, hört man kein entweichen von Luft.
Nach 1Stunde wartezeit ist der Druch immer noch bei 2,5bar.
Die Frage an was kann das liegen.?
Ich vermute es ist das Ventil im Zylinderkopf des Luftpressers.
An was könnte das noch liegen?

Gruss Holger
#447081
Hallo Holger,

hat er beim Bremsen (roter Zeiger) vollen Druck? Bei mir hängt der weiße Zwieger bei vier bar fest und zeigt deswegen nicht mehr an.

Bläst er ggf. die Luft ab, wenn Handbremse gezogen oder nicht gezogen ist?

Geb doch mal irgendwo vor dem Zwei(oder auch drei)ikreisschutzventil mit einem Kompressor extern Luft auf die Anlage. Wenn Du es vor dem Druckregler (Fahrtrichtung rechts) machst, kannst Du diesen dann auch überprüfen, ob er regelt. Ansonsten ist das Dreikreisschutzventil dann das nächste nach dem druckregler, sitzt links hinten oben über den Tanks. Den Druck in der Anlage kannst Du zur Überprüfung auch am Füllanschluss hinten am großen Tank prüfen. Wenn nach dem Kompressor dann alles gut ist, dann weißt Du, das es wirklich an ihm liegt.

Gruß

Ben
#447099
Hallo Holger

prüfe mal die Druckleitung hinter dem Kompressor. Dort bildet gelegentlich unter oder direkt hinter dem Schneidring ein Riss. Die Luft entweicht dort teilweise und logischerweise hörst du weder bei laufendem noch bei stehenden Motor etwas.
#447150
Hallo liebe Kollegen,

gerade lese ich diesen Beitrag. Ich wollte mich mit dem gleichen Problem heute mal melden. Ebenfalls steigt mein weißer Zeiger nicht über 3 Bar, der Rote steigt beim Bremsen aber voll an. Ebenfalls bläst der Druckregler auch hörbar ab. Da der Zeiger aber nicht ansteigt, geht auch die Rote Kontrollleuchte nicht aus. Kann es sein, das nur irgendwo ein Kontakt nicht richtig sitzt?

Danke und viele Grüße aus der Hitze in Hohenlohe
Stephan
#447158
Hallo
Kann es sein, das nur irgendwo ein Kontakt nicht richtig sitzt?
die Anzeige erfolgt durch Druck und nicht durch Strom.
Wenn allerdings am Instrument kein Druck ankommt, kann auch der Schalter die Kontrolleuchte nicht abschalten.
Leider lässt du uns mal wieder im Kaffee-Satz rätseln, das pneumatische Schaltbild ist Baujahrabhängig unterschiedlich. Bei den späteren Baujahren sitzt der Kontrollschalter im Instrument.
#447164
Hallo Helmut,

danke für die Info. Mein Mog ist ein 406.120, Baujahr 75.

Wenn ich die Leitungen richtig verfolgt habe, dann müsste eine Druckluftleitung für das Manometer und ein Stromkabel für die Kontrollleuchte in das Instrument gehen. Das Kabel müsste bis zu einem Druckschalter am Zweikreisventiel (Fahrtrichtung links an den Druckluftbehältern) führen. Die Druckluftleitung konnte ich noch nicht genau weiterverfolgen.

Viele Grüße
Stephan
#447180
Hallo Helmut

Habe die kompletten Leitungen bei der Restauration erneuert. Alles aus Rostfreiem Rohr.
Werde aber trotzdem nochmal alle Verschraubungen und das flexible Gummiverbindungsstück gleich nach dem ersten Stahlrohrstück auf Dichtigkeit prüfen.
Kann es den nicht das Ventil in dem Zylinderkopf des Luftpressers sein.??
Geht das sehr selten kaputt?

Gruss Holger
#447192
Hallo Holger,

ich weiß zwar nicht, wie die Bremsanlage am 406 aufgebaut ist aber mein 421er hatte dieselben Symptome.

Ursache war ein Stück flexiblen Schlauchs, der in die Stahlleitung eingebaut war, welche an der hinteren Schubkugel vorbeiführt.Der Schlauch hatte einen altersbedingten Haarriß und ist notwendig, weil an dieser Stelle die ankommende Stahlleitung am Getriebe und die abgehende Stahlleitung am hinteren schubrohr befestigt ist.

Er dient praktisch als Gelenk.
#447202
Hallo Holger
hollyz hat geschrieben:Bei vollem Drck auf das Bremspedal steigt der rote Zeiger hoch.
wie hoch, kannst du das mal angeben, auch der Frosch im Glas steigt hoch.
Blässt denn der Druckregler ab oder nicht, das ist die erste und einfachste Art, einen Fehler einzukreisen.
#447205
Hallo,

ich finde solche Fehlerbeschreibungen immer schön, nachfragen bis zum "geht-nicht-mehr" klärt da schon einiges. Kleines Beispiel aus der Ecke:

Vor einiger Zeit kam ein Unimog-Kollege mit seinem 406er, die rote Kontrollleuchte an seinem 406er gehe nicht mehr aus. Vorher ging sie gar nicht, jetzt brenne sie dauernd. Normal denkt man da an ein elektrisches Problem, entweder ist es der interne Kontakt am Manometer oder bei SA mit Bremsflüssigkeitsüberwachung einer der Behälterdeckel bzw. zu niedriger Flüssigkeitsstand oder bei Mogs mit EG-Bremsanlage der Druckschalter des 2. Kreises.
Die letzten beiden Dinge konnte man schonmal ausschließen, da nicht vorhanden. Also wohl der Druckschalter im Instrument. Vor dem zerlegen aber mal genauer hingeschaut, was ist das? Der rote Zeiger zeigt den Vorratsdruck, der weiße steht bei "0" und bewegt sich nur beim loslassen der Bremse mal kurz? Des Rätsels Lösung: Der Mog wurde vom Vorbesitzer "restauriert" (oder besser zusammengedengelt), dabei die Leitungen des Kombiinstruments völlig falsch am Bremskraftverstärker angeschlossen. Kaum richtig angeschlossen, zeigte wieder der weiße Zeiger den Vorratsdruck an, die Kontrolllampe funktionierte, wie sie sollte und der rote zeigte den eingesteuerten Bremsdruck.

Auch ist es ganz nützlich, zu beschreiben, wie weit der rote Zeiger steigt. Steigt er weiter als der weiße, ist irgendwas mit der Anzeige oder deren Zuleitung faul. Diese Frage wurde zum Beispiel noch nicht beantwortet. Auch wurde nicht explizit gesagt, wann bzw. wie der Fehler das erste Mal auftrat. War der Mog zerlegt und wurde neu aufgebaut? Ist der Fehler einfach so im Betrieb von jetzt auf gleich aufgetreten?
In der Leitung von Kompressor zum Druckregler ist ein Stück Gummischlauch original eingebaut, ist das noch intakt? Ebenso die Verschraubungen der Leitung? Adapter bauen und die Anlage mal extern befüllen, hält sie den Druck? Oftmals sind es auch die Nebenverbraucher, dann sollte es eigentlich zwar immer noch bis etwa 5bar gehen, aber oft sind auch die Überströmventile nicht korrekt eingestellt.

Gruß,
Michael
#447231
Hallo Holger!

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder baut dein Luftpresser gar nicht mehr als 3-4bar Druck auf, oder die Luft entweicht ab dieser Grenze, ohne das Du das vielleicht mitbekommst. Um das herrauszufinden, würde ich mal die Verbindung vom Kompressor zum Druckbegrenzungsventil trennen, und dann das Druckluftsystem des Unimog mit einem einen externen Komressor (am besten mit einem Reifenfüller) vorsichtig "aufpumpen". Dann kannst Du schön am Manometer sehen, was bei den besagten 3-4 Bar passiert und da der Motor ja nicht läuft, wirst Du vermutlich auch hören falls es irgendwo abzischt. Auch kannst Du auf diesem Wege mal die Anzeige im Kombiinstrument mit dem tatsächlichen Druck vergleichen. Für den Luftanschluss mußt Du halt etwas "friemeln". Ich habe dazu einfach ein Ventil von einem alten reifenschlauch abgeschnitten und dieses dann in das kurze Gummi-Verbindungsstück der Zuleitung vom Kompressor gesteckt. Noch eine Schlauchschelle drum und fertig. Hat ganz gut geklappt.

Achtung: Verschliesse auf keinen Fall die Leitung die vom Kompressor kommt, um dessen Druckaufbau zu prüfen!
Dann hast Du kein Druckbegrenzungsventil mehr und dein Motorkompressor wird sobald der Motor läuft sehr schnell "dicke Backen" bekommen, oder besser gesagt: vermutlich wird irgendetwas nachgeben!!!

Gruß Olli
#447497
Hallo Unimogspezies

Habe dann heute mal die ganze Anlage auf Leckagen getestet. Bin so vorgegangen wie es Olli beschrieben hat.
Mit dem Kompressor knapp 8bar auf das System bis das Druckbegrenzugsventil abgeblasen hat.
Anzeige im Kombiinstrument ist wie gedacht völlig i.O. Warnleuchte geht um die 5bar aus.!!
Ab ca. 5bar hörte man die rote Anhängerkupplung abblasen. Auseinandergebaut gesäubert zusammengebaut = Dicht :D
Und das Handbremsventil blies Luft ab, aber ohne das man es hörte. Hatte zufällig mit der hand darüber gestrichen und es dann gemerkt.
Habe ich ausgebaut um evtl. die Nummer zu erkennen, und um dann einen Rep Satz zu bestellen.
Aber leider ist dort kein Typenschild mehr vorhanden. :( (siehe Bild mit Pfeilen)

Kann mir anhand der Bilder jemand sagen welchen Rep.Satznummer oder welche Ventilnummer (Wabconummer) das Handbremsventil auf den Bildern hat. :danke
Unimog ist Scheibenbremser mit Kombinerter Einleiter u.Zweileiterbremsanlage Bj.76

Danke nochmal an an alle die mir mit Ihrem Beitrag weitergeholfen haben.

Gruss Holger
Dateianhänge:
DSCF3031.JPG
DSCF3031.JPG (52.42 KiB) 2287 mal betrachtet
DSCF3030.JPG
DSCF3030.JPG (54.37 KiB) 2287 mal betrachtet
DSCF3029.JPG
DSCF3029.JPG (53.07 KiB) 2287 mal betrachtet
#447539
Hallo Michael,

Du sprichst mir aus der Seele :

"Beitragvon Michael_Weyrich » Di 10. Jun 2014, 08:44
Hallo,

ich finde solche Fehlerbeschreibungen immer schön, nachfragen bis zum "geht-nicht-mehr" klärt da schon einiges. "


Im Grunde müßte man für jedes Problem welches hier geschildert wird, zuerst einmal umfangreich eine Krankenvorgeschichte aufnehmen und dann wird man oftmals feststellen können, daß wesentliche Aspekte nicht erkannt oder geschildert wurden oder dass irgendwann in naher Vorzeit irgendwer irgendwas gebastelt hat und daß nicht, wie man eigentlich annimmt, der Defekt plötzlich aus heiterem Himmel aufgetreten ist. Es ist dann aber auch -wie hier- der "normale Verschleiß", der uns zu schaffen macht, weil jeder Mog einem anderen Verschleiß unterliegt.

Wenn ich mir hier im vorliegenden Fall das Handbremsventil anschaue, ist eigentlich klar, daß dieser Mog ein hartes Leben hinter sich hat und daß auch andere Bremsenteile davon betroffen sein müssen. Der fehlende Druckaufbau kann nur ein schleichender Prozess gewesen sein der wahrscheinlich nicht erkannt wurde.

Vielleicht ist auch die rote Kupplung kurz zuvor gebraucht worden und dies wurde bei der Schilderung einfach nur übersehen?


Auf jeden Fall haben wir aber hier den Fehler finden können und Holger hat dankenswerterweise berichtet, wo der Fehler lag.

Das ist leider nicht immer der Fall, wäre aber im Sinne des "brain-trusts", der hier seine fachlichen Erfahrungen zur Problemlösung zur Verfügung stellt, hilfreich, weil auch wir aus den geschilderten Fehlern nur lernen können.


:idee
#447588
Hallo Michael

Als ich das ausgebaute Handbremsventil in der Hand hatte dachte ich das gleiche wie Du.
"Der hat wohl ein hartes Arbeitsleben gehabt".
Der Mog war die ersten 5Lebensjahre bei der Gemeinde Oberjoch im Einsatz.
Danach als Hofreiniger bei einer Gebäudereinigungsfirma im Raum Ravensburg.
Für mich hatte sich das in erster Betrachtung nicht nach hartem Arbeitsleben angehört.
Bei meiner Problemschilderung habe ich nicht gedacht das es für die Problemlösung relvant wäre das ich mal vor ein paar Wochen mal mit einem Anhänger gefahren bin.
Wie würdest Du den vorgehen um einen passenden Rep.Satz oder das gleiche neue Ventil zu bekommen. Es gab wahrscheinlich wieder 20 Ausführungen von den Bremsanlagen und von dem Ventil.
Bringt es was mit dem Ventil direkt zu MB zu fahren.?
Habe einem Ersatzteilhändler schon mal Fotos gesandt.

Gruss Holger

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