Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#202140
Hallo,

ich bin nun auch vom schönen Unimog-Fieber infiziert.
Jetzt bin ich drauf und dran mir einen Unimog zuzulegen. Im Internet ist ein Unimog 403 A (U 54) inseriert.
Was sagen die Experten hier allgemein zu dieser Maschine?
Einsetzen möchte ich den Unimog zum Holz machen, Spalter etc. und zum mulchen, Wiese schleppen und für leichtere Arbeiten im Heu.
Ist die Maschine den Aufgaben gewachsen? Gibts vielleicht ein paar Erfahrungswerte?

Über Tips und Rat würde ich mich sehr freuen.

Volker
Dateianhänge:
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#202151
Hallo Volker,

erst mal herzlich willkommen im Club der Infizierten!

Wenn Du Dich nicht scheust, ab und zu den Schraubenschlüssel in die Hand zu nehmen, ist ein alter Unimog genau das Richtige gegen die Infektion. Sie wird zwar nicht ausheilen, aber bleibt gutartig! :lol:

Der U54 sieht - mal von den Bordwänden abgesehen, recht ordentlich aus und ist für mittelschwere Arbeiten bestens geeignet.

Sollte der Motor tatsächlich noch auf 54PS stehen, wird es mit dem Mulcher in wüchsigem Bestand etwas eng - man muss halt langsam fahren - oder auf 66PS einstellen, das ist der Wert, mit dem die letzten 403 ausgeliefert wurden (mit dem gleichen Motor).
Es gehen auch noch 75PS, aber das ist gar nicht nötig. Ich habe den Motor mit 65 PS in zwei MB-trac's und die arbeiten mit dem 2,2m breiten und fast 700kg schweren Schlegelmulcher problemlos.

Alle anderen Arbeiten, die Du nennst, sind für den 403 harmlos.

Im ldw. Einsatz muss man sich halt daran gewöhnen, keine Vorderräder zu sehen und außermittig zu sitzen, aber das sollen schon welche überlebt haben...

Den Blinkern und einiger anderer Merkmale nach ist es keiner von den allerersten und das ist gut so, aber das wissen die echten Unimog-Profis besser, als ich.

Achte bei Probefahrt auf die typischen Schwachstellen, die bei hohen Betriebsstunden möglich sind!
Dazu mal die Suche-Funktion benutzen, dazu wurde bereits viel geschrieben.

Wichtig: Öldruck betriebswarm Standgas muss ok sein (1,6bar oder besser) und Getriebe sollte gut zu schalten sein und die Gänge müssen bei Lastwechseln drin bleiben. Notfalls bei Probefahrt solche Lastwechsel provozieren oder in Schubfahrt bergab in den einzelnen Gängen Gas wegnehmen.

Ansonsten, wie jede andere Maschine auch: Lagerspiel Achsen, etc...

Grüße und Viel Erfolg und bei Fragen: hier herein damit!!!

Holger
#202155
Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten und Tips.
Schraubenschlüssel fasse ich sehr gerne an.
Ich werde mir sehr wahrscheinlich am Wochenende den Unimog mal ansehen. Er ist Baujahr 1971 und hat 143.000 km gelaufen. Ein Betriebsstundenzähler hat er wohl nicht.
Was meint ihr zu dem angesetzten Preis von 7.500 ¤, falls der weitere Zustand so ist, wie auf den Fotos zu sehen?

Vielen Dank,

Volker
#202156
Hallo,

doch, einen Betriebsstundenzähler hat (wenn ihn nicht jemand ausgebaut und durch einen Deckel ersetzt hat). Ich verkaufe gerade meinen 406.200, siehe http://www.michael-weyrich.de/unimog/unimog416.htm. Auf der Seite findest du auch ein Bild mit dem Betriebsstundenzähler. Sitzt beim 403 mit dem 4-Zylinder an der gleichen Stelle, nur weiter hinten, da der Motor kürzer ist.

Den 403er mit 54PS kann man problemlos aufdrehen bis auf 80PS bei 2800 U/min. Hat den Vorteil, dass er dann auch noch gute 80km/h bei entsprechender Bereifung schafft. An die Laufruhe des 6-Zylinders kommt er halt nicht ran, der 4-Zylinder ist im Vergleich zum OM352 im U406 eine Schüttelkiste. Dafür schluckt er aber angeblich ein bißchen weniger Diesel.

Gruß,
Michael
#202171
Hallo Volker,

wenn er technisch einigermaßen ok ist, dann darf er bei dem Preis sogar ein bisschen inkontinent sein.. :lol:
Die "Blechschäden" sehen schlimmer aus, als sie wahrscheinlich sind

...und mit "Schüttelkiste" übertreibt Michael ein bisschen. Die Vierzylinder laufen ein wenig kerniger, als die Sechserpacks aber doch schon rund. Zum Lanz Bulldog oder Porsche Junior sind es zum Glück noch Welten, die dazwischen liegen... :lol: :lol: :lol:

Zum Einkaufen von Unimogs ist es immer gut, einen Fachmann aus der Nähe mitzunehmen. Schau mal auf die Karte in der linken Spalte oder gib mal Deinen Standort an.

Grüße

Holger

...hat der Michael doch keine Hemmungen, meine beiden Tracs zu Schüttelkisten zu erklären... :cry: :cry: :cry:
#202192
Hallo Holger,

ich werde auf jeden Fall einen Experten zum anschauen mitnehmen.
Habe übrigens festgestellt, dass du gar nicht so weit von mir weg wohnst. Ich bin am schönen Edersee zu hause und studiere in Gießen.
Hätte aber noch ein paar weitere Fragen.
Wie schaut das mit den laufenden Kosten aus speziell auch mit der Art der Zulassung und späteren Steuer- und Versicherungskosten?
Der Unimog hat eine Druckluftanlage und müsste dann doch auch jedes halbe Jahr auf den Bremsenprüfstand, oder?

Vielen Dank,

Volker
#202194
Hallo,
...hat der Michael doch keine Hemmungen, meine beiden Tracs zu Schüttelkisten zu erklären...
Das habe ich nicht gesagt, ich bezog mich erstmal nur auf den 403er. Ich hab den OM314 bzw. dessen 4-Zylinder-Nachfolger OM364 auch schon in anderen Fahrzeugen erlebt, wo er wesentlich ruhiger lief. Ich möchte jedenfalls die Laufruhe des OM352 im Vergleich zum OM314 im 403/406er Mog nicht missen. Die darf bei meinen wenigen km im Jahr auch gerne 2l-3l Diesel auf 100km kosten, von der Mehrleistung wollen wir gar nicht erst sprechen. Mit der originalen 54PS-Einstellung ist das Vorschaltgetriebe insbesondere wegen der Zwischengänge eigentlich Pflicht, wenn man schneller wie ein Traktor fahren will. Da muss man schon schalten, wenn der Mog einen Berg in 2km Entfernung erahnt.
Wie schaut das mit den laufenden Kosten aus speziell auch mit der Art der Zulassung und späteren Steuer- und Versicherungskosten?
Der Unimog hat eine Druckluftanlage und müsste dann doch auch jedes halbe Jahr auf den Bremsenprüfstand, oder?
Bei Zulassung und Versicherung gibt es Riesen-Unterschiede. Am billigsten wird es werden, wenn du irgendwie eine landwirtschaftliche Zulassung mit grüner Nummer erlangen kannst und den Unimog als Zugmaschine/Ackerschlepper eingetragen hast. Dann entfällt auch die Feinstaubplaketten- und AU-Pflicht (wobei AU erst ab Erstzulassung 1977 und später Pflicht ist).
Die nächste billige Variante ist die H-Zulassung mit knapp unter 200,-¤ Steuern im Jahr, als "normal" zugelassene Zugmaschine bzw. Zugmaschine/Ackerschlepper mit schwarzer Nummer sind's dann gute 300,-¤/Jahr.
Die Versicherung ist reine Verhandlungssache, da reichen die Angebote je nach Zulassungsart und Verhandlungsgeschick von weniger als 50,-¤/Jahr bis weit über 1.000,-¤/Jahr.
Die normale HU (TÜV) ist jedes Jahr fällig, da der Mog ein zul. GG von mehr als 3,5t hat und mehr als 40km/h schnell ist. Eine zusätzliche Untersuchung dazwischen (SP) ist erst bei Fahrzeugen mit mehr als 7,5t nötig, beim 403er also nicht.

Gruß,
Michael
#202763
Hallo,

ich habe mir den Mog am Wochenende angeschaut. Er scheint wirklich nie einen Stundenzählter besessen zu haben. Kann das sein? Als Vorbesitzer ist u.a. eine Kommune eingetragen, wo er anscheinend nicht im Wintereinsatz war. Jedoch gibt es eine Frontanbauplatte, die aber nicht mehr montiert war. Welche Anbaugeräte könnten den sonst damit betrieben worden sein? Ich werde mir den Unimog allerdings nochmal mit einem Bekannten anschauen, der selbst mehrere Mogs besitzt.

Vielen Dank

Volker
#203184
Hallo Volker

Habe mir vor ca. 8 Wochen einen 403er mit 54 PS in Thüringen gekauft,
hatte auf dem BSZ 4678 Stunden und 64600 km Laufleistung.

Bin z.Z. am Restaurieren, es wurde vom Vorbesitzer teilweise die Farbe erneuert,
als ich mal mit dem Hochdruckreiniger daran ging blätterte sie aber Handteller groß ab.
Egal die Farbe gefiel mir eh nicht werde Ihn wieder in Meergrün erstrahlen lassen.

Zum Preis, wenn er wirklich so gut dasteht wie auf den Bildern, die Pritsche mal ausgenommen,
finde ich den Preis ok, habe für meinen 6500.- Euronen bezahlt.

Ansonsten viel Spaß beim Probefahren bis demnächst hier noch mit der
einen oder anderen Frage.

Mit freundlichem Unimoggruss
Jürgen
#203185
Hallo Volker,
Edersee ist ja gar nicht soooo weit von mir.
Wir waren früher manchmal bei den Wilhelmis in Asel Süd, heute seltener, da unsere Gesundheit das Campen nicht mehr so prickelnd sein lässt...

Vorbesitzer Kommune ist nur dann schlecht, wenn sie im Winterdienst waren und danach nicht richtig gereinigt wurden.
Das führte dazu, dass der gesamte Rahmen korrodierte und stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schrauben waren nicht mehr beweglich und eine Restauration setzt bei solchen Fzg. fast zwingend die Freilegung des Rahmens - sprich völlige Demontage des Fahrzeuges voraus.

Wenn der Rahmen bei Deinem Objekt der Begierde intakt ist (Schraubenköpfe noch wie Schraubenköpfe aussehen und Gewindegänge noch als solches erkennbar sind - und nicht aussehen, wie Rostklumpen), dann ist das unkritisch.

In der Regel wurden Kommunalfahrzeuge - von fachmännischer Reinigung mal abgesehen - meist ordentlich gewartet, zumindest was Motor, Achsen und Getriebe angeht.

Die bei unserer Kommune im Einsatz gewesenen Fahrzeuge waren zum Service immer regelmäßig in der Werkstatt...

Die fehlenden Betriebsstunden sollten also, wenn die "Prüfparameter" ok sind, nicht sooo tragisch sein.
Man kann sie ins Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern setzen (sofern der originale drin ist, was aber überprüfbar ist, da der Fahrtschreiber die FGST-Nummer trägt).

Weiterhin ist ein alter DB-Motor recht gut auf seinen Zustand überprüfbar...

...immer wieder die gleichen Punkte:

Blaurauchanteil beim Kaltstart.
Achtung! Nicht mit evtl. vorhandenem "dazugemischten" Graurauch verwechseln, was leicht passieren kann, weil der "Summenrauch" bläulich ist!!! Graurauchanteil deutet lediglich auf fälligen ESD-Wechsel hin, es sei denn er qualmt richtig weiß, dann kann es auch mangelnde Kompression sein! Letzteres ist aber durch das Kaltstartverhalten prüfbar.

Evtl. Kompression messen, ist aber bei OM314 etwas umständlich...

Öldruck bei Leerlauf und Nenndrehzahl bei betriebswarmem Motor.
(Betriebswarmer Motor ist mehr, als Kühlwasserbetriebstemperatur erreicht, also danach noch 1/2 Stunde mit guter Belastung fahren)

Grüße

Holger
#203186
Hallo,
Er scheint wirklich nie einen Stundenzählter besessen zu haben. Kann das sein?
Sicher? Beim 403er läuft evtl. ein Kühlerschlauch (wenn ich's richtig in Erinnerung habe) direkt vor dem Zähler vorbei. Der Zähler ist auch oft so zugedreckt, dass man ihn erst mal freilegen muss. Schau noch mal genau hin, der Zähler war serienmäßig drin. Wenn keiner drin ist, prüf insbesondere die beiden Typenschilder des Motors nach, ob die Motornummer die originale ist (einmal auf dem Zylinderkopfdeckel und einmal auf der rechten Fahrzeugseite bei abgenommener innerer Haube am Motorblock erkennbar).
In der Regel wurden Kommunalfahrzeuge - von fachmännischer Reinigung mal abgesehen - meist ordentlich gewartet, zumindest was Motor, Achsen und Getriebe angeht.
Naja, da hab ich auch schon andere gesehen. Aus Kostengründen runtergeritten bis zum bitteren Ende, Reparaturen ebenso aus Kostengründen nur Flickschusterei...
Die fehlenden Betriebsstunden sollten also, wenn die "Prüfparameter" ok sind, nicht sooo tragisch sein.
Man kann sie ins Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern setzen (sofern der originale drin ist, was aber überprüfbar ist, da der Fahrtschreiber die FGST-Nummer trägt).
Meist wurden die Fahrtenschreiber mal auf EG-Kontrollgeräte umgerüstet, bei den meisten älteren Mogs ist nicht mehr der originale Schreiber drin. Es kann aber sein, dass die Einstellung der km auf den neuen übernommen wurde, ist aber alles schwer nachzuvollziehen. Beim 403er kannst du aber insofern Glück haben, dass er evtl. keinen Fahrtenschreiber sondern einen normalen Tacho eingebaut hat, da er auch bei gewerbl. Einsatz keinen brauchte (nur 54PS, Fahrtenschreiber sind bei Zugmaschinen erst über 54PS Pflicht). Die normalen Tachos sind dann meist die originalen. Ansonsten nach Holgers schon beschriebenen Punkten schauen.

Gruß,
Michael
#203189
Vielen Dank für die vielen Tips.
Am kommenden Wochenende werde ich mir den Mog nochmals mit einem Bekannten ansehen, der bei Mercedes Benz Nutzfahrzeuge arbeitet und selbst den ein oder anderen Mog besitzt.
Geraucht hat beim Anlassen so gut wie nichts. Außer ein bisschen Öl am Steuerblock der Hydraulik konnte ich als Laie auch nach der 20 minütigen Probefahrt nichts feststellen.
Das einzige was der Besitzer mir sagte, was ich aber bei der Fahrt trotz provozieren nicht erreicht habe war das rausspringen des dritten Gangs, was aber auch nur bei voller Beladung und steiler Bergabfahrt (Lastwechsel) laut Besitzer einmal vorgekommen ist.
Habe ich das richtig verstanden, dass der Stundenzähler im Motorraum sitzt? Dort habe ich nicht nachgeschaut.
Im Führerhaus war nämlich nur ein normales Tachometer.
Der Mog hat im April erst frischen TÜV bekommen.

Viele Grüße

Volker
#203192
Ja Volker,

der Betriebsstundenzähler am MOG zählt die Motorumdrehungen und sitzt dementsprechend am Motor. Man sieht ein kleines rechteckiges Fensterchen mit Ziffern wie beim km-Zähler. Wenn Du die Haube aufmachst guck mal auf die (in Fahrtrichtung) rechte Seite des Motors. Leider ist der Zähler je nach Ausrüstung des MOGs manchmal kaum einsehbar und verdreckt.
#203193
Hallo,
Habe ich das richtig verstanden, dass der Stundenzähler im Motorraum sitzt? Dort habe ich nicht nachgeschaut.
Ich bin ja gerne bereit, hier anderen zu helfen. Aber wenn ich auf solch eine Ignoranz stoße, geb ich auf. Ich hatte bereits weiter oben deutlich beschrieben, wo der Betriebsstundenzähler sitzt:
(...) einen Betriebsstundenzähler hat (wenn ihn nicht jemand ausgebaut und durch einen Deckel ersetzt hat). Ich verkaufe gerade meinen 406.200, siehe http://www.michael-weyrich.de/unimog/unimog416.htm. Auf der Seite findest du auch ein Bild mit dem Betriebsstundenzähler. Sitzt beim 403 mit dem 4-Zylinder an der gleichen Stelle, nur weiter hinten, da der Motor kürzer ist.
Aber nochmal in aller Deutlichkeit:
http://www.michael-weyrich.de/Unimog/DSCF5824.JPG

Jetzt klar? Der Betriebsstundenzähler ist das Ding mit den Zahlen in der Anzeige...

Gruß,
Michael
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