Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#6755
Nun, leider hat es mich gestern auch erwischt.
Ich habe mit dem Messerbalken eine Wiese ausgemäht.
Also eine Arbeit, die nun wirklich kaum Leistung beansprucht und den Motor mit etwa 2000 U/min nicht sehr beansprucht.
Auf einmal bemerkte ich einen Leistungsabfall und wie ich dann im Leerlauf genau hinhörte, stellte ich fest das er offensichtlich nur noch auf 3 Zylindern oder weniger lief.

Vorausgeschickt das der Motor vor etwa 60 Stunden überholt wurde, sprich neue Kurbelwellenlager, neue Pleuelager, neue Übermasskolben, Ventile und Sitze geschliffen/gefräst, Kopf geplant, neue Wasserpumpe, könnt Ihr euch sicher vorstellen wie blass ich geworden bin und welche Magenschmerzen ich in dem Moment hatte.

Er tuckerte also nur noch so vor sich hin und ein Blick in den Kühler lies auch nicht erkennen das er dort Gase abblässt.
Beim erneuten Startversuch hörte ich aber immer so ein zischendes mit der Anlasserdrehzahl syncrones Geräusch.

Ich habe dann ohne langes Zögern sofort den Kopf runter geschraubt und siehe da, Zylinderkopfdichtung zwischen dem Brennraum des dritten und vierten Zylinders (vom Lüfterrad begonnen zu zählen) durchgeschossen.

Nun, ich habe hier heute einiges über das Zylinderkopfproblem am OM 636 gelesen.
Unklar bleibt mir jedoch noch einiges.

Ist es richtig das ein planen des Kopfes keine Veränderung des Spaltmasses mit sich bringt so das auch keine dickere Zyl.Kopfdichtung eingebaut werden muss??

Meine jetzt defekte Zyl.kopfdichtung war von Victor Reintz.
Ist es richtig das diese nicht so gut sind und besser eine von Elring eingebaut wird?
Von welchem Hersteller ist die Original Daimler Dichtung??
Welche Hersteller gibt es sonst noch, bzw. würdet Ihr empfehlen?

Wie kann ich prüfen ob der Kopf nicht doch einen Riss hat ??

Ist es richtig das die Zylinderkopfschrauben, zumindest ihrem aussehen nach, keine Dehnschrauben sind, sondern eher wie gewöhnliche Maschinenschrauben aussehen?
Mir ist aufgefallen das diese Schrauben nicht sonderlich fest angezogen waren.
Ich gestehe das ich im übrigen die Zylinderkopfschrauben innerhalb dieser ersten 60 Stunden noch nicht nachgezogen habe.
Ist dies unbedingt erforderlch?? Hier wurde bereits erwähnt das dies bei warmem Motor geschehen soll.
Also bei 60-70 Grad ?? Wie fest dann nachziehen?

Offensichtlich haben hier ja viele OM636 Problem mit dieser Dichtung.
Ist es richtig das ein Kopfdichtungsdefekt nicht zwangsweise auf unsachgemässe Montage zurückzuführen ist, sondern durchaus auch bei sorgfältigstem Arbeiten den OM636 heimsuchen kann??

Gibt es Dichtungen mit einem verbreitertem Ring der Brennraumeinfassung oder sind die alle gleich??
In welchem Bereich soll der Kompressionsdruck bei einem noch jung überholten Motor liegen? Insbesonder hier die Frage welchen Druck er nicht überschreiten soll, weil ev. das Spaltmass zu eng ist und hierdurch zwangsläufig Temperatur und somit Dichtungsproblem auftreten können?
Ich las hier von dieser Motorvariante mit einem Rootsgebläse. Benutzt man dort eine andere Dichtung?

Ich hoffe das eure Antworten in diesem Beitrag nochmals alles Zusammenfassen
und auch noch einige neue Tipps preisgeben.


Gruß
Hermann









[Editiert am 20/7/2004 von gueldner06]
#33698
Grundsätzlich werden heute moderne Kopfdichtungen nicht mehr wie früher ein bis zweimal nachgezogen, vielmehr werden sie nach der Montage nach dem Warmlaufen nochmals überprüft. Die heutigen Materialien härten durch Wärme aus und schwinden dann nicht mehr. Das gibt der Hersteller aber auf seiner Einbauanleitung an. Wenn du noch eine alte aus der Asbestära hast, musst du natürlich die Intervalle einhalten. Richtig ist auch, dass die alten Motore noch keine Dehnschrauben besaßen. Wichtig ist jedoch die Anzugsreihenfolge, egal ob bei neuer oder alter Dichtungstechnik, da damit das Setzverhalten des Kopfes beeinflusst wird. Auch verändert sich das Spaltmaß nach dem Planen. Ob du eine \"Reparaturstufe\" einbauen musst oder noch mit der Seriendicke hinkommst, hängt davon ab, um wie viel geplant wurde. Es muss aber ebenso die Blockoberseite auf Planheit überprüft werden. Zum Rissprüfen gibt es einfache Prüfsprays, wobei zuerst eine Diffusionsfarbe aufgesprüht wird und nach dem Abwaschen ein Entwicklerfilm aufgesprüht wird. Das Zeug wird in Schweißereien und im Maschinenbau häufig verwendet.
#33744
Hallo Hermann,
es gibt für unterschiedliche Reparaturstufen der Kolben auch entsprechende Dichtungen von Elring. Die sind in 0,5mm Schritten größer Drm 80, 80.5 usw.Wenn dein Motor nachgearbeitet wurde, gehört dazu eine passende Dichtung.
Beim Nachschleifen vom Kopf ändert sich meiner Meinung nach kein Spaltmaß, weil der Kopf bis auf die Ventilsitze keine Vertiefung oder Brennkammer hat.
Gruß Stefan
#33753
Hallo Stefan,
ich war auch über die Antwort von Helmut irritiert.
Ich dachte genau wie du, das es keine Spaltmassveränderung ergibt wenn der Kopf geplant wird..
Helmut hingegen schreibt das unterschiedlch dicke Dichtungen zum korrekten einstellen des Spaltmasses verwendet werden.

Hm... was stimmt denn nun ???
2 Antworten und 2 unterschiedliche Aussagen machen einen da nicht unbedingt sicherer.

Ich hoffe das sich auch noch andere zu meinen Fragen im Eröffnungsbeitrag (bitte alles lesen) äussern.

Gruß
Hermann



[Editiert am 20/7/2004 von gueldner06]
#33767
Das Spaltmaß ist der Abstand des Kolbens vom Ventil und nicht die Veränderung des Brennraumes. Je mehr vom Kopf abgenommen wird, um so näher kommt das Ventil nach unten.Deine Frage ist also, ob sich das Verdichtungsverhältnis ändert oder was möchtest du wissen?
#33771
Hallo Helmut,
nun, wenn ich es in deine Worte fassen soll, dann meine ich das Verdichtungsverhältnis.
Für mich hat das Spaltmass eben die Aussage wie nah der Kolben unter den Zylinderkopf fährt und somit eben eine Aussage ob ich das Versichtungsverhältnis ungewollt erhöhe.
Das es unmittelbar etwas mit den Ventilen zu tun hat ist mir neu.

Wenn ein wesentlicher Teil des Brennraums im Zylinderkopf untergebracht ist, dann reduziere ich durch abplanen des Zyl.kopfes eben das Volumen des komprimierten Brennraums.
Ich meine das ein Planen des Zyl.Kopfes am OM636 keine Spaltmassveränderung und somit keine Erhöhung des Verdichtungsverhältnises verursacht.
Bei diesem Motor kann dies meiner bescheidenen Meinung nach nur durch Abplanen des Motorblocks geschehen.
Ich wollte mir aber auch eure Meinung dazu einholen.

Meine Frage gründet aber auch in der nach kurzer Laufzeit zerstörten Zylinderkopfdichtung.
Ich suche nach der Ursache dieser kurzen Lebensdauer der Dichtung.
Ein zu geringes Spaltmass und die damit einhergehende zu hohe Verdichtung könnte ja eine Ursache sein.

Ich möchte auch wissen in welchem Bereich das Spaltmass sein soll.
Es könnte ja sein das der Motorblock in einer früheren Reparatur einmal abgeplant wurde.
Wenn das der Fall ist, müsste meiner Meinung nach, eine dickere Dichtung eingebaut werden. Um dieses Ausmessen zu können benötigt man eben das Spaltmass.
Mein jetzt defekte Dichtung ist 1,25-1,3mm Dick

Ein Freund meinte man könne in Ermangelung einer neuen Dichtung auch selbst eine neue aus weichem Kupferblech anfertigen lassen. Zb. 1,5mm Dick.
Hat das schonmal jemand gemacht ?? bzw. entsprechende Erfahrungen damit gesammelt??

gruß
Hermann





[Editiert am 20/7/2004 von gueldner06]
#33955
Hallo Hermann,
wie du lesen konntest hatte ich ja ziemlich das gleiche Problem.Bei mir war die Ursache ein Riss im Kopf.Habe heute einen gebrauchten zurecht machen lassen und in der Werkstatt mit dem Chef gesprochen.
Er gab mir eine Original MB Dichtungssatz mit. Preis 103,40¤,den selben benutzte ich auch nach meiner Motorinstandsetzung.
Wichtig,Zylinderkopfdichtung drocken auflegen und Kopf aufsetzen.Nach Schema anziehen.Zusammenbauen und Motor einige Std. ca.5-10 laufen lassen.Dann den Motor erkalten lassen und dann die Schrauben vom Kopf nochmal nachziehen.
Im warmen Zustand bringt es nichts da sich ja bekanntlich warmes Material ausdehnt,und so die Schrauben sowieso unter Spannung sind.
Mit dem Spaltmass ,das würde ich nicht so eng sehen.
Den Kopf würde ich jedoch in einer Motorenwerkstatt auf Risse überprüfen lassen,dort kannst du dich nochmal genau aufklären lassen.
Gruß Bernd
#33965
Ich blick da lamgasam überhaupt nicht mehr durch.
Ich habe mir eine neue Dichtung von Elring gekauft. Da ist sogar auch die Original DC Nummer eingestanzt gewesen. Kostete aber knapp die Häfte von deinem Preis.
In dieser Packkung war das Anschraubchema und der Nachziehplan beigefügt.
Der sieht so aus:

80Nm
80C
80Nm
20Km
80Nm
500Km
80Nm

Erklär mir das doch mal jemand wie das jetzt bei einem Traktor anzuwenden ist???

Du schreibst, das es im warmen Zustand nichts bringt.
Da steht aber etwas anderes, oder was bedeuten die 80C ??
Im übrigen würde ich annehemn das die Schrauben ja auch warm sind und sich somit ebenfalls ausdehnen, so wie der Kopf und der Block auch.!!!

Wat isn nu richtig??
#33989
Hallo ,Hermann
Die Schrauben sind aus Stahl und der Kopf aus Guss.Ich denke damit hängt es zusammen.
Ich habe damals die Schrauben nach dem bekannten Schema angezogen-erst mit 40Nm-dann mit 60 Nm- und als drittes mit 80 Nm. Dann habe ich den Mog warmgefahren,erkalten lassen und dann den Kopf nachgezogen. Wenn der Kopf nicht gerissen wäre ,würde mein Mog noch laufen.Seit der Instandsetzung ca.4000km und was er sonst noch im Standgas gelaufen ist.
In der Unimoganleitung steht folgendes-Probefahrt ca. 1/2 Stunde gut warmfahren.Alsdann den Zylinderkopf im warmen Zustand nochmals mit 80 Nm nachziehen und Ventielspiel kontrollieren.
Der Preis bezog sich auf einen kompletten Dichtungssatz.
Gruß Bernd
#33995
Bei den Artikeln befindet sich im Technikbereich eine Kurzanleitung zum ZK-Dichtungswechsel.
Selbstverständlich verändert das Planen von Kopf und Block das Verdichtungsverhältnis.
Deshalb gibt es Max Maße für den Abtrag. Sind ebenfalls dort angegeben.

Wichtig ist, das die Schrauben in der richtigen Reihenfolge zunächst leicht (40Nm) angezogen werden und dann in den angegebenen Schritten das Anzugsmoment erhöht wird. (Bis 80) Wenn man gleich 80Nm knallt, ist der Kopf krum.

10Nm mehr sind meeiner Erfahrung nach unschädlich. 10Nm zu wenig großer Mist.
Unbedingt auf die Leichtgängigkeit der Stehbolzengewinde achten, Unterlegscheiben verwenden und die Gewinde ölen. Sonst ist die ganze Prozedur mit dem Drehmomentschlüssel eh umsonst.

Thorsten

Edit:
Hier der Link.
http://www.unimog-community.de/modules. ... =1&thold=0


[Editiert am 23/7/2004 von thorsten.schlote]
#33997
80Nm

Bedeuted Zylinderkopf mit 80 Nm Grundanzug gemäß Anzirehvorschift Siehe obigen Link
80C
80Nm

Bedeuted Motor auf 80 °C warmlaufen lassen und mit 80 Nm nachziehen
20Km
80Nm

heißt 20 Km fahren und erneut mit 80Nm nachziehen,
500Km
80Nm

nochmals nach 500Km mit 80 Nm erneut nachziehen.
Selbstverständlich ist nach jedem Nachziehen auch das Ventilspiel ggf zu korrigieren.
Die Schrauben sind sowohl am Gewinde wie auch an der Auflagefläche leicht zu ölen.
Beim Nachziehen muß jede Schraube erst ein klein wenig gelöst werden, um das Losbrechmoment zu überwinden, jedoch nur unmittelbar vor dem Nachziehen, also nicht erst alle Schrauben gleichzeitig lösen und dann nachziehen. Das Nachziehen soll auch erst nach dem Erkalten des Motors erfolgen, wobei kalt untehalb von ca 30°C bedeuted, d.h. den Motor nach dem Warmfahtren oder Warmlaufen lassen Kaffepause. Die Reihenfolge ist jedesmal einzuhalten. Werden die Schrauben im warmen Zustand mit den Werten angezogen, so kann es beim Erkalten infolge des zusätzlichen Längsschrumpfen zu unzulässigen Spannungen kommen, das der Kopf u.U reißen kann.

[Editiert am 23/7/2004 von Helmut-Schmitz]
#34088
Nun,
ich habe den Kopf gemäß der Anleitung montiert und in mehreren Stufen (30/50/70/85)Nm angezogen.
Da aber derzeit Erntezeit ist habe ich dann den schlepepr direkt etwa 3 Stunden benutzt und damit die Stroschwaden zum besseren trocknen gewendet.
Leider bin ich deswegen noch nicht zum nachziehen der Schrauben gekommen.
Ich will das sobald wie möglich und vorallem vor dem nächsten Einsatz, nachholen.

Glaubt ihr das es negativen Einfluss hat sofort etwa 3 Stunden mit dem Schlepper leichte Arbeiten zu verrichten, anstelle von nach 15-20min warmlaufen, die Schrauben nachzu ziehen??

Gruß
Hermann
#35029
Ich wollte mich nur nochmal für eure zahlreichen Tipps bedanken.
Mittlerweile habe ich natürlich auch die Kopfschrauben nachgezogen und kann jetzt nur abwarten um festzustellen ob diese Dichtung nun wieder nach etwa 100h platzen wird.

Ich hoffe/glaube aber nicht. denn als ich die Kopfschrauben nachzog waren einige doch etwas lockerer. Damals, nach der generalüberholung des Motors habe ich versäumt die Kopfdichtungen nachzuziehen. ich nehme also an das es einfach nur daran gelegen hat das die dichtung platzte.
Warten wir also ab was so in den nächsten 100h geschehen wird.


gruß
hermann
#53956
Ihr werdet es schon ahnen,
es hat mich wieder erwischt!!! :oops:

Ich verstehe das einfach nicht mehr.
Die Kopfdichtung ist offensichtlich wieder hinüber.

Bevor ich nun den Kopf demontiere möchte ich nochmals einige Kontroll-Messungen machen.

Also,
wie groß muss nun das Spaltmass sein??
Welcher Kompressionsdruck muss bei Kaltem Motor anliegen?

Welche alternativen gibt es zu der Dichtung von Elring oder DC ?

Wie siehts aus mit Kupferblech??
hat das schon jemand gemacht ??
Ein Bekanter von mir meint das die Fa. Perkins so etwas früher in ihren Dieselmotoren verwendet hat.

Wenn ja, besser eines mit etwa 1.5-2mm stärke oder besser 2 stück je 0.8-1mm stärke übereinander verwenden ??

gruß
Hermann

Hallo, ich glaube auch wenn es da die Reperaturs&[…]

Getriebe rattert / Unimog 421

Hallo zusammen, brauche wieder mal Eure Meinung u[…]

BEVOR DU dieses Projekt angehst schau doch bitte […]

Tankgeber defekt?

Danke Jörn! In ein paar Tagen berichte ich.[…]