Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#49290
Liebe UNIMOGler,

zunächst möchte ich mich hier kurz vorstellen. Mein Name ist Christoph Lindemann, ich bin Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur und wohne in Offenburg/Baden.
Von Jugend an habe ich hobbymäßig an Kfz's gearbeitet (BMW R24, VW Käfer, VW-Bus, 2CV, R4 etc.), konnte aber irgendwann keinen Rost mehr sehen. Vor 3 Jahren hat mich der Virus in einer etwas anderen Form wieder erwischt.
Der Name UuUNIMOG (URSUS und UNIMOG) kommt daher, daß ich die letzten 3 Jahre damit verbracht habe, einen URSUS Glühkopfbulldog Bj. 1955 mit 10,5 Litern Hubraum zu restaurieren. Der läuft nun wieder wie neu (oder besser?). Habe noch verschiedene alte Maschinen und Geräte (Seilwinde, Lanz-Kartoffelroder, Egge, Toledo-Zählwage, Karstens-Drehmaschine, Drechselbank Bj. ca. 1860 usw.), einen McCormick D214-S und einen Deutz MAH914 mit Thermosyphon-Kühlung Bj. 1955.
Rechtzeitig zu meinem 50. Geburtstag Anfang Januar habe ich mir selbst im Dezember noch schnell ein nettes Geburtstagsgeschenk gemacht (siehe Titel).

Es fing mit dem U411 ganz abenteuerlich an. Obwohl ich vorher noch nie UNIMOG gefahren bin, habe ich ihn nach dem Kauf bei Regensburg die 400 km gleich im Anschluß (Abfahrt Sa 15:00) auf eigener Achse (des Risikos war ich mir bewußt) durch die Nacht nach Hause gefahren, was wegen der nachfolgend beschriebenen Widrigkeiten allerdings 16,5 Stunden gedauert hat. Südlich von Stuttgart bin ich zu allem Überfluß auch noch in ein Schneetreiben mit geschlossener Schneedecke geraten. Jedenfalls kam ich am Sonntag trotz des - vor allem akustischen (immer > 85 dB(A)) - Martyriums um 7:30 wohlbehalten in Offenburg an.

Anfangs gingen beide Hinterrad-Bremsen mehrfach nach kurzer Zeit fest und die Räder waren heiß. Ich habe die Deckel abgemacht, die Beläge zurückgedrückt und jeweils Pause zum Abkühlen eingelegt. Schließlich (nach ca. 150 km) habe ich festgestellt, dass sich an der Hinterachse der Druck in den Radbremszylindern nicht mehr genügend abbaute. Nach jedem Bremsvorgang hielt ich in der Folge bei der nächst besten Gelegenheit an und habe ein paar Tropfen Bremsflüssigkeit am Entlüftungsnippel abgelassen. Danach ging es wieder bis zum nächsten Bremsvorgang. Somit habe ich gleich das Ein- und Aussteigen gelernt.
Auf meinem Weg kam ich wegen einer Umleitung bei Loffenau auch noch über Gaggenau, wo ich am Werkstor von DC eine Gedenkminute eingelegt habe. Übrigens habe ich in den 1960er Jahren in Gaggenau gewohnt und dort viel Zeit am Zaun am Sauberg verbracht.

Zwischen den Feiertagen habe ich die am meisten blockierende rechte Hinterradbremse (Mechanik) komplett zerlegt und gängig gemacht. Es war wirklich notwendig! Die anschließende Probefahrt ergab jedoch keine Änderung, nach jeder Bremsung wieder Blockade.
Dann habe ich den Hauptbremszylinder Ate 28/22 (mit Füll-/Druckstufe) zerlegt und dabei festgestellt, daß das Bodenventil sich aufgelöst hatte, d.h. die Nietung am Ventilstößel zur Lochscheibe war losgegangen und Feder, Scheibe und Ventilstößel lagen lose im Zylinder. (Das Werkstatthandbuch zeigt für die Einkreisbremsanlage nur einen einstufigen Bremszylinder!?) Der Zylinder selbst sieht noch sehr gut aus. Trotzdem habe ich ihn etwas nachgehohnt. Die Manschetten sind an der Verschleißgrenze und ich werde sie vor Wiedermontage erneuern. Dazu folgende Fragen:
1. Benötigt man zum Einführen der Innereien ein Spezialwerkzeug oder bekommt man die Dichtlippen (besonders für die unzugängliche 22er Bohrung) ohne Beschädigung über die Kanten?
2. Oder wäre eine Instandsetzung und Prüfung durch einen Fachbetrieb zu empfehen?
3. Gibt es die notwendigen Ersatzteile, besonders die Dichtungen, noch im Fachhandel oder nur noch bei Spezialisten?
4. Läßt sich das Blockieren der Hinterräder mit dem Defekt am Bodenventil erklären? (Ich habe dies selbst noch nicht genauer ergründet und wäre deshalb für fachkundige Hinweise sehr dankbar, damit ich weitere Maßnahmen sinnvoll ergreifen kann.)

Für meinen etwas umfangreichen Beitrag bitte ich um Verzeihung. Für Eure kompetenten Antworten im voraus herzlichen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Lindemann
Weierbächle 1
77654 Offenburg
Tel. 0781 9664378
clinde01@gmx.de
#49294
Hallo Christoph,

ich gratuliere zum neu erworbenen 411er!
da haben wir ja einiges gemeinsam:
Ich habe ebenfalls einen U411 Cabrio Bj. 1965.
Ich werde auch dieses Jahr 50.
Ich wohne/arbeite ebenfalls in Schwarzwaldnähe (andere Seite).

Den gerade gekauften 411er so weit nach Hause zu fahren war echt mutig, meinen habe ich mit Anhängeer aus dem Saarland geholt, das war sicher stressfreier. Ich hatte überhaupt noch keine Ausfahrt ohne irgendwas montieren zu müssen.

Leider kann ich Dir mit den Bremsenfragen nicht helfen, aber da gibts hier sicher Spezialisten, die das können.

Gruß Albi
#49296
Hallo Christoph,
vermutlich ist bei Deinem Unimog der zu der Bremse gehörende Bremsschlauch zu. Das ist eine häufige Ursache der beschriebenen Probleme. Du kannst die Bremsflüssigkeit durch das Treten der Bremse noch durch den Schlach pressen, die Bremsflüssigkeit läuft aber anschließend nicht zurück.
Am Besten alle Schläuche erneuern.

Viele Grüsse aus dem Sauerland

Klaus
#49303
Klaus406 hat geschrieben:Hallo Christoph,
vermutlich ist bei Deinem Unimog der zu der Bremse gehörende Bremsschlauch zu. Das ist eine häufige Ursache der beschriebenen Probleme. Du kannst die Bremsflüssigkeit durch das Treten der Bremse noch durch den Schlach pressen, die Bremsflüssigkeit läuft aber anschließend nicht zurück.
Am Besten alle Schläuche erneuern.

Viele Grüsse aus dem Sauerland

Klaus
Hallo Klaus,

vielen Dank für Deinen Hinweis.
Nun erinnere ich mich auch, daß ich sowas schon mal bei einem alten Käfer erlebt habe. Im U411 ist für die Hinterachse nur 1 zentraler Schlauch zuständig, für die Vorderachse ein zentraler (sieht ziemlich neu aus) und je rechts und links einer. Das würde erklären, warum das Phänomen nur hinten auftritt, nämlich indem der eine Schlauch zu ist.
Für die weiteren Maßnahmen hast Du mir hiermit gut geholfen, nochmals danke.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#49307
Hallo Christoph.
Die Kollegen haben mit ihren Vermutungen recht. Es sind die Gummischläuche und zwar in der Regel alle. Habe gerade selbst den zentralen Gummischlauch, der nach hinten läuft, erneuert. Da entstanden gleich die ersten Probleme, nämlich das die Überwurfmutten der Bremsleitungen sich nicht lösen. Habe also den Schlauch zerschnitten und siehe da, kein Durckkommen mehr. Der Schlauch war vollständig zugequollen!!! Wenn Du bei dieser Gelegenheit einen Trick weißt, wie man die Überwurfmuttern lösen kann, ohne daß sich die Rohre in sich verdrehen und dann abdrehen, gib mir Bescheid.
Habe im Laufe der Zeit alle Schläuche, auch die an den Rädern ausgetauscht. Ein zusätzliches Problem werden wohl die Radbremszylinder sein. Bei mir waren die Kolben leicht angerostet. Was das im Betrieb heißt, brauch ich Dir nicht erzählen..
Probleme am Hauptbremszylinder hatte ich noch nicht.

Aber vielleicht kannst Dumir noch Infos geben, ob an deinem Hebel Allradschaltung ein Geberzylinder für die Diff.sperre dran gebaut ist. Siehe auch Eintrag vom 8.1. Der Deichler.

An sonsten ist dieses Forum eine gute Sache

Bis dann
Meinhard
#49309
Willkommen im Club.
Mit dem Ursus und dem Mog hast du ja gleich zwei Fahrzeuge, mit denen es nur zwei glückliche Tage gibt. (Der Tag an dem sie auf den Hof kommen und der Tag an dem sie wieder gehen)
Hört sich aber so an, als ob der Mog es nicht schaffen wird dich in den völligen Wahnsinn zu treiben. :mrgreen:

Bei den Bremsen tippe ich auch auf den hinteren Schlauch. Besser gleich alle vier tauschen. Ob es sich lohnt den HBZ zu überholen, kann ich nicht sagen. Ein neuer kostet aber auch kein Vermögen. (Mogparts oder Sternapotheke) Die Bremsschläuche habe ich damals beim LKW-Fritzen um die Ecke nachmachen lassen. War nur halb so teuer wie bei DB.
Beim Entlüften das Anhängersteuerventil nicht vergessen.

Treibst du mit dem Deutz irgend was an ? Bei mr treibt ein 711er den F18.
Ist wegen der offenen Ventile und dem suveränen Klang immer noch mein Lieblingsmotor.

Thorsten
#49310
Hallo Christoph,

willkommen in der Community!
Da hast du ja gleich eine schöne Anfänger-Erfahrungs-Fahrt gemacht. Ich bewundere deine Nerven, ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich die Kiste irgendwo abgestellt.
Das gute daran ist, das im Vergleich dazu alle weiteren Ausfahrten mit deinem Unimog das reine Vergnügen sein werden (hoffe ich zumindest).

Die Idee den Druck am Entlüftungsnippel abzulassen, wenn man unterwegs mit festgegangener Bremse steht, ist gut. Diese Geschichte mit den zugequollenen Bremsschläuchen an den alten Fahrzeugen hört man immer wieder (Bei meinem 401 auch).

Gruß, Daniel
#49319
thorsten.schlote hat geschrieben:Willkommen im Club.
Mit dem Ursus und dem Mog hast du ja gleich zwei Fahrzeuge, mit denen es nur zwei glückliche Tage gibt. (Der Tag an dem sie auf den Hof kommen und der Tag an dem sie wieder gehen)
Hört sich aber so an, als ob der Mog es nicht schaffen wird dich in den völligen Wahnsinn zu treiben. :mrgreen:

Bei den Bremsen tippe ich auch auf den hinteren Schlauch. Besser gleich alle vier tauschen. Ob es sich lohnt den HBZ zu überholen, kann ich nicht sagen. Ein neuer kostet aber auch kein Vermögen. (Mogparts oder Sternapotheke) Die Bremsschläuche habe ich damals beim LKW-Fritzen um die Ecke nachmachen lassen. War nur halb so teuer wie bei DB.
Beim Entlüften das Anhängersteuerventil nicht vergessen.

Treibst du mit dem Deutz irgend was an ? Bei mr treibt ein 711er den F18.
Ist wegen der offenen Ventile und dem suveränen Klang immer noch mein Lieblingsmotor.

Thorsten
Hallo Thorsten,

danke für die freundliche Aufnahme im Club und auch Dir vielen Dank für die Bestätigung bezüglich der zugequollenen Bremsschläuche.

Ich hoffe, sowohl mit dem URSUS wie auch mit dem UNIMOG noch viel Spaß zu haben, und im günstigsten Fall auch noch etwas für meine Alterversorgung getan zu haben. Letzteres in dem Sinne, daß mir die Arbeit bis zu meinem Siechtum nicht ausgehen werde und möglicherweise meine Erben oder noch ich selbst einen guten Erlös erzielen können. Beide werden mich nämlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überleben.

Der MAH914 soll einmal ein mobiles (auf Anhänger) Stromaggregat bzw. Blockheizkraftwerk werden. Die Teile dafür habe ich schon weitestgehend zusammen, bezüglich der elektrischen Schaltung mit einem 5,5 kW Kurzschlußläufer-Asynchronmotor bin ich mir noch nicht ganz im Klaren (Fremderregung wie?). Vielleicht kann mir dazu jemand einen Tip geben?
Der MAH914 Bj. 1955 ist noch fabrikneu, denn er stand bis vor kurzem immer noch bei einem Landmaschinenhändler, nachdem dessen Kunde ihn 1955 nicht abgenommen hat. Sowas gibt's tatsächlich noch, man muß nur viel Schwein haben, um so etwas "geschenkt" zu bekommen.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#49321
DerDeichler hat geschrieben:Hallo Christoph.
Die Kollegen haben mit ihren Vermutungen recht. Es sind die Gummischläuche und zwar in der Regel alle. Habe gerade selbst den zentralen Gummischlauch, der nach hinten läuft, erneuert. Da entstanden gleich die ersten Probleme, nämlich das die Überwurfmutten der Bremsleitungen sich nicht lösen. Habe also den Schlauch zerschnitten und siehe da, kein Durckkommen mehr. Der Schlauch war vollständig zugequollen!!! Wenn Du bei dieser Gelegenheit einen Trick weißt, wie man die Überwurfmuttern lösen kann, ohne daß sich die Rohre in sich verdrehen und dann abdrehen, gib mir Bescheid.
Habe im Laufe der Zeit alle Schläuche, auch die an den Rädern ausgetauscht. Ein zusätzliches Problem werden wohl die Radbremszylinder sein. Bei mir waren die Kolben leicht angerostet. Was das im Betrieb heißt, brauch ich Dir nicht erzählen..
Probleme am Hauptbremszylinder hatte ich noch nicht.

Aber vielleicht kannst Dumir noch Infos geben, ob an deinem Hebel Allradschaltung ein Geberzylinder für die Diff.sperre dran gebaut ist. Siehe auch Eintrag vom 8.1. Der Deichler.

An sonsten ist dieses Forum eine gute Sache

Bis dann
Meinhard
Hallo Meinhard,

auch Dir vielen Dank für die Tips. Bezüglich Betätigung der Differenzialsperren kann ich Dir spontan noch nicht weiterhelfen. Die habe ich mir noch nicht angeschaut. Da es aber bei Betätigung manchmal "Pffff..." macht, kann ich mir vorstellen, daß ich schon die pneumatische Betätigung haben. Melde mich wieder, wenn ich näheres weiß und die Bremsschläuche gewechselt habe (wegen abdrehen der Leitungen).

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#49323
Daniel_Buck hat geschrieben:Hallo Christoph,

willkommen in der Community!
Da hast du ja gleich eine schöne Anfänger-Erfahrungs-Fahrt gemacht. Ich bewundere deine Nerven, ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich die Kiste irgendwo abgestellt.
Das gute daran ist, das im Vergleich dazu alle weiteren Ausfahrten mit deinem Unimog das reine Vergnügen sein werden (hoffe ich zumindest).

Die Idee den Druck am Entlüftungsnippel abzulassen, wenn man unterwegs mit festgegangener Bremse steht, ist gut. Diese Geschichte mit den zugequollenen Bremsschläuchen an den alten Fahrzeugen hört man immer wieder (Bei meinem 401 auch).

Gruß, Daniel
Hallo Daniel und alle anderen MOGler,

vielen Dank für die freundliche Aufnahme im Club und die große Hilfsbereitschaft, die ich sofort nach meiner ersten Teilnahme im Forum schon heute spüre.
Mein noch nicht infiziertes Umfeld hat es mich schon während der 3jährigen URSUS-Restauration öfter spüren lassen, aber nun bin ich ganz sicher: Mit der Anschaffung eines UNIMOG bin ich vollends bei den Irrsinnigen gelandet. Wie kann man sich nur so ein hochkomplexes und im Unterhalt teures Fahrzeug zulegen? Kein halbwegs vernünftiger (Landwirt) hätte das getan.
Andererseits: Von den langjährigen Traktorkollegen (Lanz & Co.) ernte ich z.Zt. nur neidische Blicke.

Ich freue mich auf meine Zukunft im Kreise Gleichgesinnter (MOGler). Bitte verzeiht, daß ich daneben auch mit höchstem Vergnügen mit meinem Glühkopf durch die Lande donnern werde.

Meine Hochachtung auch vor der Performance der UNIMOG-Community Platform, welche sich deutlich vom Niveau so mancher Traktor-Site abhebt. Weiter so!

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#49328
Hallo Christoph, Hallo Rest der Diskussionsbeteiligten,

auch ich bin seit drei Wochen stolzer Besitzer eines 411 Cabrio (Bj.66, langer Radstand, 2x Zapfwelle, Hydraulik, Druckluft, Kipppritsche ohne Stempel). Auch ich hatte ihn nach einer zehnminütigen Einweisungsfahrt (erste 411er Fahrt überhaupt) nach Hause gefahren, allerdings nur 70km. Aber bei Dunkelheit und Regen Freitagabends zur Rushhour als Ortsunkundiger durch Böblingen und Sindelfingen zu fahren und durch eine Umleitung auch noch einige km auf eine Kraftfahrstrasse ausweichen zu müssen, war ein automobiles Erlebnis der besonderen Art. Wenigstens hatte ich moralische Unterstützung durch meinen Ältesten auf dem Beifahrersitz. Nichtsdestotrotz, ich kam glücklich und pannenfrei im heimatlichen Dettingen an und musste dann doch öfters in die Garage raus um mich zu vergewissern, dass mein langjähriger Traum tatsächlich in Erfüllung gegangen ist (hoffentlich wird kein Alptraum daraus!). Doch genug der Vorrede, auch ich habe zu Problem Bremsen eine Frage: Der Vorbesitzer kam beim ersten Versuch nicht durch den TÜV, weil die Bremsen vorne nicht blockierten. Der Bremsdruck habe nicht "ohne Pumpen gehalten". Daraufhin tauschte er die Dichtungen des Hauptbremszylinders aus und fuhr erneut vor. Diesmal blockierten die Vorderräder, aber hinten hatte ein Rad keine Bremswirkung mehr. Nach Entlüften und erneutem TÜV war dann alles OK. Als ich jedoch meine Probefahrt machte, musste ich auch 2x drauftreten bis die volle Bremswirkung da war. Vor "Reiseantritt" wurde nochmals entlüftet. Die Bremse war einwandfrei. Doch nach etwa 30km ging das Problem wieder los. Immer wenn wenn ich einige Zeit die Bremse nicht mehr betätige, muss ich pumpen. Als ob das System "Luft ziehen" würde. Dies kann aber eigentlich nicht sein. Ich habe schon oft Bremssysteme gewechselt und entlüftet (an Kfz), aber hier hört meine Weisheit auf. Weiss jemand von euch Rat?
Noch was: Das Getriebe läßt sich in kaltem Zustand nur relativ schlecht schalten, vor allem beim Anfahren der dritte Gang. Hier muss ich oft erst den zweiten einlegen und dann in den dritten gehen. Aber wenn der Mog warm ist, ist es -abesehen von leichtem Kratzen- kein Problem. Die Gänge gehen gut rein und halten auch. Könnte hier (ausser einem Synchronringtausch) ein hochwertiges Getriebeöl Abhilfe schaffen?
Ich hoffe, ebenfalls gute Tipps zu bekommen und bedanke mich schon im Voraus recht herzlich.

Markus Beck
72581 Dettingen/Erms
#49335
Hallo Markus,

herzlichen Glückwunsch zur Erfüllung (auch) Deines Traums. Bei mir lag er etwas im Verborgenen und ist dann im Dezember spontan ausgebrochen. Dummerweise (so meine Frau) hat sich dann ebenso plötzlich eine Kaufgelegenheit ergeben.
Mein U411 ist komplett landwirtschaftlich ausgerüstet mit Zapfwelle hinten, Hydraulik, Pneumatik, 3seitenkipper, 3punkt-Hydraulik und sogar Servolenkung. Es ist einfach ein Traum, ihn auf kurvigen und unebenen Waldwegen zu fahren. An die Notwendigkeit zum sehr frühzeitigen Gegenlenken (wegen der großen Untersetzung) muß ich mich aber erst gewöhnen.
Auch ich mußte in und um Stuttgart mehrmals eine Kraftfahrtstraße benutzen, da ich mich sonst in irgendeinem Wohnviertel verheddert hätte. Eine moralische Unterstützung durch einen Beifahrer hätte ich mir auch gewünscht, aber vielleicht war es allein besser. So konnte ich mich voll auf die Lösung der Probleme konzentrieren, was mir ja ganz gut gelungen ist.
Zu meinen Erfahrungen mit den Bremsen werde ich weiter im Forum berichten. Deine Fragen kann ich leider noch nicht beantworten.
Daß das Getriebe bei kalter Umgebung anfänglich schwer zu schalten ist, kann ich bsetätigen. Meinen U411 habe ich bei -5°C erstmals probegefahren. Erst nach einer viertel Stunde ging das Schalten so wie es sein soll.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph
#49342
Hallo Christoph,

Glückwunsch zum Mog!

Was die Bremsen angeht folgende Tips:
So wie sich deine Beschreibung liest, meinst Du nicht den Hauptbremszylinder sondern den Radbremszylinder.
Die Dichtungen gibts es von ATE als Reparatursatz jeweils mit oder ohne neue Kolben zb. bei Mogparts.de.
Falls du über ATE direkt beziehen willst kann ich dir bei Bedarf für die 22er Bremszylinder auch die Bestell-/Teilenummer raussuchen.
Die Kolben können mit den Dichtungen ohne Werkzeug mit etwas Bremsflüssigkeit oder Bremsenpaste eingeführt werden. Kein Öl nehmen!
Da gerade an den Bremsen das Leben hängt und deine potentielle Erben den Mog sicher nicht zu früh bekommen sollen empfiehlt es sich,gerade hier nicht zu sparen und alle Schläuche, Dichtungen, Beläge und die Bremsflüssigkeit komplett zu tauschen. Die schätzungsweise 150-200 Euro für diese Teile sind sicher gut angelegt.
Beim Entlüften beim Hauptbremszylinder anfangen und erst danach nacheinander die 4 Radbremszylinder. Jeweils beim Entlüften an das nachfüllen der Bremsflüssigkeit denken, sonst ist alles für die Katz.
Beim Hauptbremszylinder darauf achten, daß am Hebel etwas Spiel vorhanden ist und die Lüftungsbohrung im Ruhezustand des Hauptbremszylinders nicht verdeckt wird.
Falls die Bremsleitungen Korossion haben kann man durch einen "Biegetest" prüfen, ob sie noch gut sind.

Gruß aus Merklingen!
Roland :)
#49343
Hallo und willkommen im Club
Da hast du ein Haufen Baustellen bis zur oder nach der Rente.
Die Fremderregung könntest du eine Lima an den MAH anbaueen, mit einer schönen Transmission dann eine 24Volt Lima antreiben. Eine alte Gleichstromlima passt auch optisch gut dazu und wäre kein Stilbruch.

So ist es momentan umgesetzt:

Guten Abend! Habe in meinem Fundus eine gute 404S […]

Hallo zusammen, zufällig habe ich vor ein p[…]

Hallo Winni und Hallo Helmut, Vielen Dank fuer Eu[…]