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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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Moderatoren: stephan, Bernd-Schömann

#571767
Hallo zusammen,

mein Junior und ich haben neben dem Thema Unimog auch noch bisschen zu tief ins Glas der Agrias geschaut.

Daher haben wir aktuell den Hirnfurz beides zu kombinieren.
Unsere Idee ist einen Triebachsanhänger mit einer Unimog-Achse zu bauen.

Jetzt ist das Problem dass ich einen Kumpel hab der schweissen kann (Metallbauer) aber ichals Maurer und Notfallsanitäter keine Ahnung von der Berechnung der Achsübersetzung hab.

Folgendes schwebt uns vor:
Die Agria hat an der Wegezapfewelle im 3. Gang eine Drehzahl von 252 U/min und dabei eine Fahrgeschwindigkeit von 4,5km/h. Alternativ im 4. Gang eine Drehzahl von 775 U/min und eine Fahrgescheindigkeit von 14km/h. (V/max)

Nach der Wegezapfwelle kommt ein Adapter mit einer Übersetzung von 5:3 auf den DIN-Stummel.
Überlegung war mit einer kleinen Achse 411/421 ggfs auch 406 und den Bereofungen je nach Achse zwischen 7,50*18 bis 10,5*20 zu bauen. Vorraussetzung dass es dann auch von der Geschwindigkeit des Anhängers zum Einachser passt.

Vielleicht gibt es hier in der Community einen Spezi der weiss wie das gerechnet wird und kann mir einen Tip geben welche Kombi dies möglich machen könnte oder ob es beim Hirnfurz bleiben muss....

Vielen lieben Dank
Michael
#571768
Hallo,


Also deine erste gute Nachricht das Übersetzungsverhältnis bleibt bei beiden Gängen am Agri ungefähr gleich: 252 [1/min] / 4,5 [km/h] = 56 und 775 [1/min] / 14 [km/h] = 55,4.
Da der Hänger ja wahrscheinlich auf losem Boden laufen soll, kann das erstmal vernachlässigt werden.

So nun gilt generell:
Übersetzung I ist Antriebsdrehzahl/Abgangsdrehzahl
Mehrere Übersetzungen hintereinander multiplizieren sich.

Das 10,5er Rad hat einen Umfang von ca 2,88m.
Bei 14 km/h ist dann die Drehzahl: 14000 [m/h] / 1/60 [h/min] / 2,88 [m] = 81 [1/min].

Dann damit die Übersetzung ab Wegezapfwelle:
I_10.5 = I an/ I ab = 775 / 81 = 9,6.
Allerdings hast du ja noch ein 5:3 Getriebe da, also I =5/3 = 1,7.
Übersetzungen multiplizieren sich, hier wollen wir eine rausrechnen, also: i_achse_10.5 = i_10.5 / i_getriebe = 9,6/1,7 = 5,6.


Das Ganze kann man nochmal mit U= 2,6 m für die 7,5er berechnen.

i_7.5 = 8,81
Dann das 5:3 Getriebe rausrechnen:
I_achse_7.5 = 5,1.


Mal so grob überschlagen.
Die 406 Achsen gibt es glaube ich mit I= 5,3.
Ein bisschen ausgleichen könntest du ja mit zwei Zahnrädern und einer Kette. Oder du findest irgendwo her aus'm Schrott oder so einen Wandler, der Schlupf erlaubt.
Oder akzeptierst den Schlupf auf dem losen Boden.



Gruß
Sebastian
#571774
Hallo Michael
zuerst mal gehe ich davon aus, die wegeabhängige Zapfwelle hat immer ein festes Übersetzungsverhältnis, egal welcher Gang (ist beim Unimog und den Standardschleppern immer so, die wegeabhängige Zapfwelle wird üblicherweise vom Achsantrieb und nicht vom Getriebe angetrieben)
Deshalb bezieh ich mich mal für die Rechnung sich auf eine Angabe, z.B. 775 U/min bei14Km/h ,
14Km/h wären 233,3 m/min.
(Fahrgeschwindigkeit Km/h > m/min) 14(Km/h) x1000 (Km>m) / 60(Std>min)=233,3 m/min

Nehmen wir die Breifung 7,5x18 mit Abrollumfang 2,575m, der dreht sich bei 233,3m/min =90,6 U/min
233,3 (m/min) / 2,275 (m/U) = 749 (U/min)

90,6 (U/min) x 8,27 (Achsübersetzung) = 749 U/min am Achseingang
(Radumdrehung mal Übersetzungsverhältnis der Achse 8,27 z.B. 421 neue Version Standard Die 421er Achse ist die langsamste Übersetzung beim Unimog, alte Achse und 406 sind schneller.)
bei Traktoren ist eine Voreilung der Vorderachse üblich, bei dir dann hast du 775 vo/749 hi = i:1,034, der Anhänger läuft mit 14,5Km/h.dann etwas vor, geht also nur im Gelände.

mal so ganz auf die schnelle, die werte müsste so ungefähr hinhauen, wenn ich mich nicht irre 🤔
Wenn du ne kleinere Bereifung findest z.B. 6,5-18 müsste das besser passen
#571778
Vielen Dnak für die Infos vor allem auch dass der Anhänger gezogen werden muss.

@Helmut Schmitz
hattest du in deiner Berechnung auch den ZW-Adapter mit Übersetzung 5:3 mit gerechnet?

Problem ist halt einfach beim holz fahren dass wir 50:50 unterwegs sind und das auch am Berg vor allem geladen bergab.

Aber schön zu wissen dass es nicht unmöglich ist!

Danke euch schonmal!

Grüße Micahel
#571779
mogli406 hat geschrieben: 25.09.2023, 17:53 hattest du in deiner Berechnung auch den ZW-Adapter mit Übersetzung 5:3 mit gerechnet?

Problem ist halt einfach beim holz fahren dass wir 50:50 unterwegs sind und das auch am Berg vor allem geladen bergab.
Hallo,

So wie ich das nachverfolge ist das ohne das Zwischengetriebe, Achse zum Eingang.
Aber das passt ja ziemlich gut von der Übersetzung.
Kannst du das Zwischengetriebe weglassen?
Helmut Schmitz hat geschrieben:90,6 (U/min) x 8,27 (Achsübersetzung) = 749 U/min am Achseingang
Helmut ist direkt auf die Unimog-Achse ein, bzw ausgegangen gegangen, die passt.

Ich habe die "ideale" Übersetzung gesucht. Die Werte ohne Übersetzung denken sich ja mit ca 7% Abweichungen für grobe Überschläge gut
Sepjö hat geschrieben:i_7.5 = 8,81
Dann das 5:3 Getriebe rausrechnen:
I_achse_7.5 = 5,1.

Ist die Wegezapfwelle denn Zuschaltbar, wenn ja nur im Stand der auf während der Fahrt, heißt könntest du auf festem Boden auch ohne fahren?

Wie du bereits gemerkt hast ist alles möglich. Sinnvoll ist dann irgendwann die andere Frage. Kettenübersetzungen, Mofa-CVT, Visko Kupplungen oder Wandler. Da könnte man noch viele Spielereien verbauen um das ganze weiter zu treiben.


Gruß
Sebastian
#571784
Hallo Michael
mogli406 hat geschrieben:dass der Anhänger gezogen werden muss.
gezogen bedeutet, der "Triebkopf" läuft schneller, was in Kurven auch notwendig ist, da der Anhänger einen kürzeren Weg und der "Triebkopfp" einen weiteren Weg läuft. Umgekehrt würde der Anhänger bei fester Fahrbahn gnadenlos die Lenkung einknicken.
mogli406 hat geschrieben:hattest du in deiner Berechnung auch den ZW-Adapter mit Übersetzung 5:3 mit gerechnet?
ich weiß nicht ob die 775U/min vor oder hinter dem Adapter anliegen, vermutlich aber davor. Die Achse vom Unimog dreht an der Kardanwelle 749 U/min, mit etwas kleinerer Bereifung kommst du an die 775 oder (wegen dem Nachlauf) besser nocht etwas höher.
Das Zwischengetriebe wirst du weglassen müssen, das Vorgelege ersetzt die zusätzliche Untersetzungsstufe deinen Zapfwellenadappters als Zwischengetriebes. Die alten Unimogachsen sind durch das Vorgelege sehr hoch untersetzt. Üblich ist bei "Differential-Übersetzungen" so um 4 - 5:1, auch bei den modernen schnelllaufenden Unimogs ist die Gesamtübersetzung in der Größenordnung .
#571793
Ui da haben wir uns ja was angelacht.

dann werde ich jetzt erst mal versuchen eine passende Achs-Reifen-Kombi zu finden und mich dann auch die Suche machen.

Vielen Dank schonmal.

Zur Info der Zw-Adapter muss seon weil ich sonst nicht auf eine Welle komme.
Aber die Wegezapfwelle ist schaltbar, d.h. sie kann auf festem Boden ausgeschaltet werden.
Eventuell kam Julian gerade noch und sagte dass die Bereifung an der Zugmaschine auch original eine Nummer größer erhältlich war. Vielleicht schauen wir auch mal damit.

Vielen Dank!
Michael
#571796
Hallo Michael,
Mal ne andere Frage: Was hat der Agria Einachsschlepper für eine Leistung, recht das überhaupt für die schwere Unimogachse?
Meist wurde bei den Triebachshängern doch leichte Nutzfahrzeug- oder PKW Hinterachse verwendet.

https://www.onlineclassicworld.com/de/a ... achs-3seit

https://agriafan.de.tl/AGRIA-1700-D-E79.htm


Gruß
Jochen
#571802
Hallo,
Jochen.Schäfer hat geschrieben:Meist wurde bei den Triebachshängern doch leichte Nutzfahrzeug- oder PKW Hinterachse verwendet.
Das hat wahrscheinlich auch den weiteren Vorteil, dass die Achsen nicht dafür gebaut sind ihre Kräfter über das Schubrohr aufzunehmen, bzw daran befestigt zu sein. Auch wenn die Kräfte an sich wahrscheinlich nicht so groß werden beim Agria werden, dass es nicht auch mit Umbauten ginge, da wäre doch eine Achse mit z.B. Blattfedern einfacher zu verbauen.
Zudem sitzt das Schubrohr doch außermittig? Das ist auch ein Versatz, der wieder rauskonstruiert werden muss.
Dem allen steht natürlich die Bodenfreiheit gegenüber, aber die wird der Agria auch nicht haben.


Gruß
Sebastian
#571805
Hallo
die Achse wird ohne Schubrohr sondern mit Kardanwelle wie beim MB-Track angetrieben. Die Aufhängung mit einem beweglichen "Schubdreieck" statt den Diagonalstreben zum Schubrohr, hinten bleibt der Panhardstab zur seitlichen Führung. Schraubenfedern z.B. vom 411 oder Mercedes G wären für die Traglast ausreichend (oder auch nicht :D ).
Bei vielen Triebachsanhängern ist der Antrieb zerissen, weil der meist popeliger Achsantrieb bei festsitzender Karre die Kraft nicht übertragen konnte. Triebachsanhänger waren vor dem Aufkommen der Allradschlepper häufiger anzutreffen, es wurden auch Achsen vom 312/323-LKW verbaut und dann hoffnungslos überladen, ich selber habe damals schon zerissene Achsen wieder repariert.
Der Achsantrieb muss so stabil sein, dass er notfalls die Fuhre ohne die "Vorderachse" durch den Morast schieben kann.
Jochen.Schäfer hat geschrieben:Mal ne andere Frage: Was hat der Agria Einachsschlepper für eine Leistung, recht das überhaupt für die schwere Unimogachse?
wen ein 24PS-Unimog genügend Leistung hatte, um einen 16t-Tieflader mit Baggern durch die Botanik zu schleppen, dann werden die 8PS eines Agria auch 3 t bewegen können. Durch die hohe Achsübersetzung der Unimogachse bleiben die Kräfte in der Kardanwelle in händelbarem Rahmen. Das "Schubdreieck und die Aufhängung am Rahmen müssen halt entsprechend dimensioniert sein,um die Schubkraft der Achse auf den Anhängerrahmen oder die Tragdeichsel zu übertragen, sonst fährt die Achse unter dem Anhänger alleine weiter.
#571810
Hallo,
bei mir am Gutbrot war eine Opel Achse verbaut, es hat mal die Steckachse abgedreht, so wie Helmut sagt, lieber stabiler :) hab sie damals nachgefertigt, war etwas Aufwand aber machbar :)
Zum Thema Überlast, bei gutere Bereifung und Gripp (am Anhänger) kann es schon mal vorkommen das der Motorteil sich mangels "Standfestigkeit" um den Anhänger drehen will, dann war definitiv zu viel auf dem Hänger oder der Hang zu steil. :mrgreen:
Jürgen
#571885
Hallo nochmal,

Unsere Agria hat 12 PS bei 660ccm und ist ein 2-Takt-Diesel.
Die Gewalt darf man nicht unterschätzen.

Ja es stimmt meist wurden Opel-Achsen zB von Völker vrwendet.
Die Idee mit der Unimog-Achse war einfach so ne Idee und wir überlegen wie wir das Thema voran bringen können. Vorteil, geade in gassen wenn die Agria am Rand fährt und der breitere Anhänger irgendwo rein rutscht ist einfach die Bodenfreiheit und die Traglast. Federn wollen wir bewusst nicht. Bei 14km/h auch nicht unbedingt das entscheidende Komfortmerkmal.

Wir bleiben dran!

Grüße zusammen
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