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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

:clap: 100 %
#580645
Servus Leute, habe derzeit ein Problem mit meinem 1600 und meine Werkstatt und sämtliche Bekannte sind ratlos. Deshalb wollte euch mal kurz fragen ob ihr vielleicht schon mal dieses Problem beim Unimog hattet:

Mein U1600 mit LS6 Lenkgetriebe hat schlagartig das nach Links ziehen angefangen. Man muss das Lenkrad schon sehr nach rechts halten, damit er gerade aus fährt. Lässt man das Lenkrad los, zieht er direkt wieder nach Links.

Das alles hat nach der Kurvenfahrt einer Serpentinenstraße während ich mit einem Drehschemel Anhänger beladen heruntergefahren bin. Nach der letzten Kurve, hat der plötzlich nach links gezogen.

Was bisher gemacht wurde:
- Achsschenkel und Radlager kontrolliert, gut
- Luftdruck eingestellt
- Spur auf 0 eingestellt
- Rollwiderstand gemessen, unauffällig, bremsen gehen nach dem Tausch eines Hauptbremszylinders alle sauber auf
- Andere Räder (Straßenbereifung) aufgezogen

Der Unimog zieht unverändert nach Links. Jetzt bleibt eigentlich nur noch das Lenkgetriebe. Lenken lässt es sich aber leicht.

Hatte das schon mal jemand? Oder habt ihr eine Idee? Herzlichen Dank.

Viele Grüße Steffen
#580660
Hallo
ich vermute dass das Ventil in der Lenkung hängt. Das Ventil darf ein maximales Schleppwiderstand nicht überschreiten, sonst stellt es nich zurück und die Servolenkung wird permanant angesteuert.
#580663
Helmut Schmitz hat geschrieben:Hallo
ich vermute dass das Ventil in der Lenkung hängt. Das Ventil darf ein maximales Schleppwiderstand nicht überschreiten, sonst stellt es nich zurück und die Servolenkung wird permanant angesteuert.
Hallo Helmut, herzlichen Dank für deine Antwort!

Das haben wir auch vermutet, deshalb hat man ihn vorher vorne aufgebockt. Beim starten des Motors, sollte sich dann ja die Lenkung nach links bewegen. Das tut sie aber nicht.

Oder liege ich da falsch?

Ein vergleichbarer 1600 wurde daneben auch aufgebockt. Beim Verdrehen der Räder beider Fahrzeuge, haben die Lenkungen sich identisch verhalten.

Das Druckbegrenzungsventil wurde auch auf verdacht mal gewechselt, leider auch keine Besserung.

Was mich nach wie vor wundert, ist das es wirklich von jetzt auf gleich gekommen ist. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber es könnte sein, das ich am Endanschlag lenken musste um um die letzte Kurve herum zu kommen.

Das es mit der Mittenstellung der Lenkung zu tun hat, kann das sein? Bzw. die Endanschlagventile hier nicht mehr richtig funktionieren?


Viele Grüße Steffen
#580674
Hallo Steffen
ab welcher Geschwindigkeit? Eventuell mal mit abgestelltem Motor schleppen oder mal ohne Keilriemen der Lenkhilfpumpe fahren. Dann kann man Servowirkung und mechanische Einwirkung unterscheiden.
Was sagt das Werkstatthandbuch, kann ,man den Druck nicht für beide Seiten abnnehmen?
#580713
Hallo,

neue Erkenntnisse:

Ob er rollt oder mit dem Pedal beschleunigt wird, macht keinen Unterschied.

Was uns aufgefallen ist, lenke ich nach links fängt er bei c.a halb/dreiviertel der Lenkbewegung das "zucken" am Lenkrad an.

Bei der Fahrt ist mir aufgefallen, dass es nicht immer ist.

Ich werde heute mal die Hydraulische Endbegrenzung demontieren und auf Gangbarkeit testen.

19.05.25 21:00

Lenköl, Lenkölfilter wurde erneuert. Endbegrenzungsventile getestet. Beide Gangbar. Fahrzeug entlüftet. Zieht immer noch nach links.

Was mir aufgefallen ist, vorwärts zieht er nach links, rückwärts zieht er nach rechts. Habe hier ein Video für euch.


´
Dem Video nach, muss also vorne Links das Rad schwergängig sein.

Viele Grüße Steffen
#580744
Hallo Steffen,
Laufen in den Bremszangen wirklich alle Kolben zurück?
Das würde ich immer noch vermuten, trotz deiner ersten Arbeitsbeschreibung.
Ich liege wahrscheinlich falsch, ihr habt ja alles getestet. :sorry

Gruß
Jochen
#580745
Hallo Jochen, danke für deine Nachricht.

Laut meiner Werkstatt ja, ich werde das aber morgen noch mal prüfen. Ich glaube das hier vielleicht doch der Fehler liegt.

Habe gestern im aufgebockten Zustand an beiden Rädern gedreht. Merklich ist der Unterschied echt minimal. Aber ob dies diesen Verzug auslösen kann? Das weis ich nicht.

Um dies zu visualisieren habe ich ein Klebeband auf eine Stolle geklebt und drei Personen das rad "anwerfen" lassen. Das linke kam immer vorher zum Halt. Aber nicht sehr viel, vielleicht so c.a 10-15°.

Habe auch ein Laserthermometer bestellt und möchte nach einer etwas längeren Fahrt mal die bremsscheiben messen... Wenn dann die Fahrerseite deutlich heißer ist => Bremsen links überholen.

Echt eine Harte Nuss.

Grüße Steffen
#580750
Hallo
Zieht das Fahrzeug trotz Geradeausstellung nach links oder dreht das Lenkrad nach links?
Aus deinen bisherigen Aussagen hatte ich geschlossen, du müstest das Lenkrad mit einem gewissen Kraftaufwand nach rechts halten, um dias Fahrzeug an der selbstätigen Linksbewegung zu hindert.
Aus dem Video entnehme ich, dass du einen bestrimmten Lenkewinkel am Lenkrad nach rechts lenken musst, um weiterhin geradeaus zu fahren.
UX1600 hat geschrieben:Der Unimog zieht unverändert nach Links.
Dann würde ich einen mechanischen oder geometrischen Fehler in der Lenkanlage annehmen.
Am Lenkgetriebe ist eine Markierung für die Position des Lenkstockhebels in Geradeausstellung. In der Position muss das Lenkrad in Mittelstellung sein , an der Lenkschubstange wird dann die Geradeausstellung für die Lenkung be das rechte Rad justiert. Das linke Rad wird dann über die Spurstange nachgestellt.
Wohin zieht das Fahrzeug bei Rückwärtsfahrt, wenn das Lenkrad geradegehalten wird?
Das Lenkgetriebe wurde im Laufe der Bauzeit umgestellt, ob eine LS3 oder LS6 verbaut ist, kann man anhand der Datenkarte (Fgst-Nr) ersehen.
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#580759
@Helmut Schmitz,
Hallo Helmut, danke für deine Antwort.

Das Lenkrad dreht wenn ich es loslasse direkt nach link und das Fahrzeug fährt denn auch nach Links.

Genau, um gerade aus zu fahren, lenke ich etwas nach rechts, mal mehr mal weniger.

Bei Rückwärtsfahrt, das werde ich noch testen.

Laut Datenkarte ist ein LS6 bei mir verbaut.

Viele Grüße Steffen
#580786
Helmut Schmitz hat geschrieben: Wohin zieht das Fahrzeug bei Rückwärtsfahrt, wenn das Lenkrad geradegehalten wird?
Das Lenkgetriebe wurde im Laufe der Bauzeit umgestellt, ob eine LS3 oder LS6 verbaut ist, kann man anhand der Datenkarte (Fgst-Nr) ersehen.
Hallo zusammen, neue "Erkenntnisse", beim Vorwärts fahren zieht er nach links auch wenn das Lenkrad gerade gehalten wird. Beim Rückwärtsfahren bleibt er gerade wenn das Lenkrad gehalten wird. Helmut es scheint als hättest du hier eine Idee? :open_mouth:


Hatte die Bremsen vorne Links draußen, dies sind gangbar, funktioniert alles und löst den Effekt nicht aus. Habe vorne Links 3 bar in die Reifen getan, rechts 2,2, dann ist es besser. Das kann ja aber nicht die Lösung sein.

Habe minimales Spiel in der Lenkstange gefunden, siehe Video hier. Aber ob das diesen Effekt auslöst?
Video:


Meine Werkstatt hat ihn ja auf Nullspur eingestellt, das konnte ich soweit auch verifizieren, so gut es ging scheint es 0 zu sein.
Darauf hin habe ich an beiden Hinterrädern eine Schnur geklebt. und habe die Radstellung von HA zu VA geprüft. Stelle ich die Fahrerseite gerade zur Hinterachse ein, dann zeigt das Rad der Beifahrerseite zur Fahrzeugmitte (Vorspur, obwohl 0 Spur eingestellt). Es scheint mir so, als wäre etwas mit der Achsstellung vielleicht nicht in Ordnung.

Im Anhang ist das Bild vom Rad vorne rechts. An der Hinterachse liegt dann aber der Faden vorne am Reifen auch nicht an.
Dateianhänge:
2025-05-25 14_47_26-Foto – Mediathek – iCloud Fotos - Brave.png
2025-05-25 14_47_26-Foto – Mediathek – iCloud Fotos - Brave.png (732.61 KiB) 1110 mal betrachtet
#580793
Hallo Steffen
die Spur auf Null geht nicht, man kann den Spurstangenkopf immer nur um 2mm drehen bzw nach einer ganzen Umdrehung wieder einhängen. Die Achse hat einen positiven Sturz und etwas Vorspur.
Wenn die hydraulische Funktion die Ursache ist, müsste das auch bei Rückwärtsfahr passieren.
Hast du die Bereifung auch mal rechts nach links gewechselt oder vorne hinten, ist das Profil Laufrichtungsgebunden. Manchmal ist auch Bereifung mit unterschiedlichem Traglastindex bei gleichem Profil miteinander gemischt, was sich in der Abrollkraft bemerkbar macht.
#580797
Hallo Helmut,
hallo Steffen,

Rädertausch ist natürlich ein einfacher schnellgemachter Versuch, aber
UX1600 hat geschrieben:Das alles hat nach der Kurvenfahrt einer Serpentinenstraße während ich mit einem Drehschemel Anhänger beladen heruntergefahren bin. Nach der letzten Kurve, hat der plötzlich nach links gezogen.


es ist eher unwahrscheinlich, dass sich die Bereifung so plötzlich bei einer Kurvenfahrt grundsätzlich verändert hat.

Steffen, bei Deinem Versuch die Parallelität der Räder zu messen musst Du auch den seitlichen Versatz der Achsen berücksichtigen. Die Räder der Vorder und der Hinterachse laufen nicht unbedingt in einer Spur bei Geradeausfahrt. Dies ist Ahängig vom Beladezustand und damit wie weit vor allem die Hinterachse eingefedert ist. Konstruktiionsbedingt durch die Panhard Stäbe an den Achsen gibt es einen unterschiedlichen seitlichen Versatz der Achsen zur Fahrzeug längsachse und zwar gegenläufig an Vorder und Hinterachse.
#580799
Hallo
ok, Reifenabnutzung erfolgt nicht schlagartig. Wir nehmen die von Steffen geäußerte Aussage an, das das Problem plötzlich aufgetreten ist.
Die Vermessung mit einer Schnur ist nicht wirklich zielführend, die Achsen stehen je nach Belastungszustand seiltlich in unterschiedlichen Positionen. Auch die Winkelstellung längs zur Fahrzeugachse ändert sich, die Achse beschreibt eine Kurve um zwei Zentren sowohl um die Schubkugel wie auch um dem Panhardstab verschwenkt.
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Fahrwerksgeometrie Unimog.png (35.23 KiB) 721 mal betrachtet

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