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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#478736
Moin,

ich weiß, das Thema wurde oft behandelt, und ich habe mich da schon durchgearbeitet, aber habe keinen entscheidenden Hinweis finden können. Daher greife ich hier nochmals die Angelegenheit auf:

Mein 416.114 Baujahr 06/76 war ursprünglich ein Exportmodell für Nigeria und ist (abweichend von den einschlägigen Aufstellungen im WHB Band 2, Abschn. 42 f) ausgerüstet mit Trommelbremsen, einer hydraulischen Einkreisbremsanlage mit Druckluftunterstützung sowie einer Zweileitungs-Anhängerdruckluftbremsanlage. Da ich mir kürzlich einen druckluftgebremsten Hänger zugelegt habe, tauchten im Zusammenhang mit dessen Inbetriebnahme diverse Probleme auf, die mich veranlassten, mich mit der Unimog-Bremsanlage insgesamt näher zu beschäftigen.

Es fing an mit der erforderlich gewordenen Abdichtung eines vorderen Radvorgeleges, bei der ich auch gleich den zugehörigen RBZ erneuerte und die Bremsbackenbolzen reinigte, die Beläge mit Schleifpapier anrauhte, usw. Die Bremsbeläge sind rundum praktisch neuwertig, und die Bremsen waren insgesamt in gutem und ausreichend gängigem Zustand, wenn auch die Nachstellmöglichkeiten wegen teilweise festgerosteter Nachstellexzenter schwierig bis unmöglich waren. Bremsleitungen machen soweit einsehbar einen ordentlichen Eindruck, alle verbauten Schläuche scheinen relativ neu zu sein. Wurde alles vom Vorbesitzer angeblich mal überholt (auch die RBZ will er alle erneuert haben, den Eindruck machten sie eigentlich auch). Der Bremsvorgang und die Bremswirkung waren bis vor der Reparatur als gut und aggressiv zupackend zu bezeichnen. So weit so gut.

Nach der Entlüftung aller vier RBZ und gleichzeitig Einspeisung neuer Bremsflüssigkeit per Entlüftungsgerät funktionierte erwartungsgemäß alles, jedoch hatte ich seinerzeit bereits das Gefühl, dass die Bremswirkung des Mogs bei gleicher Druckanzeige im Kombiinstrument schlechter als vorher war. Drucklos ist das Bremspedal hart und federt nicht, eigentlich so, wie es sein soll. Unter Betriebsdruck lässt es sich bis zum Erreichen des Bremsdruckes gleich Vorratsdruck durchtreten und dann bleibt da noch ein ganz kleiner, federnder Restweg bis zum Anschlag. Soweit kann man auch bei voller Fahrt durchtreten, und mein subjektives Empfinden ist, dass die Bremswirkung dabei zu gering und irgendwie "schwammig" ausfällt. Eigentlich müsste der Mog bei so einer Vollbremsung sofort stehen (oder ?).

Nach Inbetriebnahmeversuch des Hängers stellten sich zusätzlich ein paar andere Probleme mit den Druckluftkomponenten für die Zweileitungsbremse heraus, denn die Hängerbremse löste allein bei Anschluss des Vorratsschlauches nicht (Schwergängigkeit des Druckregelventils, Vorratsdruck lag nur bei 3 - 4 bar am Kupplungskopf). Nach Erneuerung des Regelventils war das Problem behoben, einzig die Hängerbremse funktionierte nur mäßig. Die anschließende gründliche Überholung des Relaisventils führte hier schließlich zum Durchbruch. Die Hängerbremse funktioniert jetzt einwandfrei, und es ist eine Freude, mit dem Hänger zu fahren. Dies nur nebenbei der Vollständigkeit halber.

Später erneuerte ich in einer weiteren Aufarbeitungsrunde alle Nachstellexzenter und reinigte die Lagerbolzen, so dass jetzt alle vier Bremsen leichtgängig und gut einstellbar sind. Dabei fiel mir noch ein leicht undichter RBZ hinten auf, den ich ebenfalls erneuerte. Zusätzlich ersetzte ich letzten Endes rein vorsorglich auch gleich den Hauptbremszylinder, damit im Bereich Bremse wirklich Verlass ist auf einwandfreie Funktion, die mir gerade im jetzt häufiger vorkommenden Hängerbetrieb wichtig ist. Nach anschließend erledigter Neueinstellung von Betriebs- und Handbremse musste natürlich alles wieder entlüftet werden. Funktioniert auch alles, aber trotzdem bleibt die für mein Empfinden insgesamt zu geringe Bremswirkung genau wie oben schon beschrieben, und ich bin etwas ratlos, wie ich das Verhalten jetzt in den Griff bekommen kann.

Das WHB erwähnt auch den HBZ und das Hydropneumatische Anhängersteuerventil als zu entlüften, aber 1. ist bei meinem HBZ keine Entlüftungsmöglichkeit vorgesehen (und damit wohl auch nicht erforderlich?) und ein Hydropneumatisches Anhängersteuerventil kann ich zumindest nirgends entdecken. Mein Mog ist meiner Beobachtung zufolge nur ausgerüstet mit einem kombinierten Relaisventil (siehe oben) für die Anhängerbremssteuerung. Das arbeitet rein pneumatisch (und mechanisch für die Handbremse). Die Hydraulikbremsanlage beschränkt sich rein auf HBZ und 4 x RBZ mit allen dazwischen liegenden Leitungen, Verteilern und Schläuchen. Es sei denn, dieses Hydropneumatische Anhängersteuerventil befindet sich irgendwo unter dem Fahrehaus an uneinsehbarer Stelle (wo ist es eigentlich "normalerweise" montiert ?).

An IRGENDEINER Stelle im Hydraulikkreis vermute ich jedenfalls noch Luft. NUR WO ???

NACHTRAG: hier und da ist zu lesen, dass die Bremsbacken so weit es überhaupt vertretbar geht, nach außen zu stellen, so dass sie schon vergleichsweise kräftig an den Trommeln schleifen. Möglicherweise war ich bei der Einstellung einfach nur zu "gutmütig"? Könnte DAS der Grund für mein Problem sein?
Welche Faustregel gibt es dafür beim Unimog?
#478750
Hallo Wolfgang,

Irgendwo in Betriebsanleitung oder WHB steht das Abstandsmaß von Belag zu Trommel. Ich würde versuchen Das einzustellen. Aus einem zu großen Abstandsmaß ergibt sich ein längerer Leerweg, und die Bremse packt entsprechend spät zu.Ob sich durch die Einstellung eine Verbesserung der Bremsleistung/Kraft ergibt, wird sich dann zeigen.

Gruß, Norman
#478802
Hallo Wolfgang,

leider kann ich nur bei der Grundlegenden Theorie mit denken, weil ich die verschiedenen Variationen des 416 mit den unterschiedlichen Bremsanlagen nicht im Detail kenne.

Wie wird denn bei Deinem Mog die Zwei-Leitungsanhängerbremsanlage bzw. hydraulische Einkreisunimog Bremse betätigt.
Das heißt, was wird betätigt, wenn Du das Fussbremspedal betätigst.
Irgendwo muss ja eine Verbindung zwischen den beiden Bremsanlagen sein.
#478808
Hallo Jürgen,

die in meinem Mog verbaute Bremsanlage ist, wenn man der kombinierten Betriebsanleitung glauben darf, ein Gemisch aus 406 und 416.
Sie ist ein hydraulisches EINKreis-System mit Druckluftverstärker und einer Zweileitungs-Anhängerdruckluftbremse.

Der Anhängerbremskreis ist hier per Absperrhahn hinten am Vorratskupplungskopf zu- bzw. abschaltbar. Zusätzlich gibt es an eben der Stelle einen sogenannten Umschalthahn, an dem man die Funktion des Bremskraftverstärkers auf Anhängerbetrieb umschalten kann. Was genau dadurch passiert, kann ich Dir nicht sagen. Ich schätze, möglicherweise eine gewisse Voreilung der Anhängerbremsung gegenüber der des Zugfahrzeugs. Ist hierfür unwesentlich, würde mich aber grundsätzlich interessieren.

Öffnet man den o. g. Absperrhahn, liegt (über ein zwischengeschaltetes Steuerdruckventil) Vorratsdruck am roten Kupplungskopf und zugleich auch am Anhängerbremsventil an. Das Anhängerbremsventil (Relaisventil) seinerseits wird für die Betriebsbremse rein pneumatisch betätigt durch eine Druckluftleitung kommend vom Bremskraftverstärker. Die Feststellbremse wird bei diesem Mog herkömmlich per Seil betätigt. Nahe der Hinterachse gibt es einen Umlenkhebel, der - über das Handbremsseil betätigt - eine mechanische Verbindung zu demselben Anhängerbremsventil herstellt und hier eine Kolbenmembran mehr oder weniger eindrückt und dadurch Luftdruck auf den gelben Kupplungskopf gibt oder nicht.
#478812
Hallo,

da ist nix Gemisch aus 406 und 416, es ist die Anlage, die beim Trommelbremser älterer Baujahre an fast jedem 406/416 verbaut wurde (von speziellen Landesausführungen mal abgesehen). Bei Exportfahrzeugen gab es die auch noch später i.V. mit Trommelbremsen.

Betriebsbremse: Trommelbremsen, Einkreis-Hydraulik mit Druckluftverstärkung, als SA Zweikreis mit Vorne/hinten-Aufteilung, kein ALB, Druckluftanlage einkreisig (ein Kessel), Nebenverbraucher und je nach Baujahr Anhängerbremse über ein Überström- bzw. Drucksteuerventil abgesichert.
Anhängerbremse: Rein über Druckluft vom Bremskraftverstärker angesteuert, Zweileiteranlage über ein Relaisventil, Feststellbremse mechanisch mit Relaisventil verbunden. Aktivierung der Anhängerbremse über Absperrhahn vor rotem Anschlußkopf. Einleiteranlage über ein weiteres Steuerventil, ebenfalls mit mechanischer Ansteuerung der Feststellbremse.

Über den Umschalthahn zur Bremsverstärkung habe ich schon an anderer Stelle geschrieben. Je nach verbauten Radbremszylinder (Umstellung auf größere ca. Mitte 1970) ist der Umschalthahn nicht nur bei Anhängerbetrieb sondern auch bei leerem Mog zu schließen. (Beim Scheibenbremser wird hier automatisch bei Anhängerbetrieb umgeschaltet über ein zusätzliches Ventil, da gibt's die manuelle Umschaltung nicht mehr)

Generell: Beim Einstellen der Bremse soweit zudrehen, bis die Bremsbacken schleifen, danach gerade soweit zurück, dass das Rad wieder frei dreht. Auf gleiche Einstellung an allen Rädern achten, dann ist die Bremswirkung auch gleich.

Gruß,
Michael
#478816
Moin Michael,

es wird wohl so sein, wie DU schreibst. So habe ich es ja auch mehrfach gesehen und hier beschrieben. Nur in meiner (kombinierten und nicht originalen) Betriebsanleitung für 403/413 und 406/416 ist es wie geschrieben anders dargestellt. Möglicherweise existierten ja auch spezifische Anleitungen für dieses und jenes Modell. Im Prinzip spielt das auch für mein Problem gar keine Rolle. Ich wollte nur die aufgetretenen Fragen beantworten.

NUR: eine echte zweikreisige Aufteilung Vorne/Hinten, wie Du schreibst, gibt es bei mir dennoch nicht. Vom HBZ geht eine Leitung ab. Irgendwo hinter dem Fahrerhaus unten am Rahmen gibt es ein T-Stück, von wo eine Leitung nach vorne abgeht, die andere weiter nach hinten. Auf jedem Achsdifferential befindet sich jeweils ein weiteres T-Stück, von wo nach links bzw. rechts verzweigt wird.

"Über den Umschalthahn zur Bremsverstärkung habe ich schon an anderer Stelle geschrieben. Je nach verbauten Radbremszylinder (Umstellung auf größere ca. Mitte 1970) ist der Umschalthahn nicht nur bei Anhängerbetrieb sondern auch bei leerem Mog zu schließen....".

Korrekt. Genau so sagt es auch meine Betriebsanleitung. Insofern ist meine Aussage dazu im vorigen Beitrag nicht korrekt. Der Umschalthahn soll nur geöffnet werden bei beladenem Unimog. Was genau bewirkt er denn damit ?? Beide Druckluftleitungen gehen ja zum Bremskraftverstärker.
-->> Wo finde ich das, was Du dazu schon geschrieben hast?


Wichtig ist einzig und allein der hydraulische Teil und dass es eben hier außer einem HBZ und vier RBZ kein weiteres Aggregat gibt (auch wenn das im WHB so benannt wird), das hydraulisch angeschlossen ist, infolgedessen auch nichts weiter entlüftet zu werden braucht. Da ich jeweils lange genug entlüftet habe und keine Luft mehr austrat, muss ich jetzt auch davon ausgehen, dass ich es hier nicht mit Luft im Hydraukliksystem zu tun habe.

Natürlich habe ich die Bremsbacken exakt so wie Du schreibst, eingestellt, schief ziehen die Bremsen auch nicht.

Vielleicht müssen die Bremsbacken einfach ein wenig mehr anliegen und doch schon etwas mehr als gar nicht schleifen. Gleichmäßig schleift dabei ja sowieso nichts, an einigen Stellen mehr, an anderen halt weniger. Ist eben reine fahrzeugbezogene Gefühls- und Erfahrungssache, die sich nicht objektiv beschreiben oder messen (bspw. per Fühlerlehre) lässt. Wenn man wie ich bislang vornehmlich mit PKW-Trommelbremsen zu tun hatte, muss man hier anscheinend ruhig etwas fester einstellen. Die Bremswirkung erscheint mir jedenfalls als erheblich zu gering.

Wie schreibt die Betriebsanleitung dazu ach so schön als Hinweis: "Die Nachstellung wurde richtig vorgenommen, wenn nach einer längeren Fahrstrecke ohne Bremsvorgang die Bremstrommeln nicht warm werden." :roll:

Bis die Kombination aus den massiven Bremstrommeln und ebenfalls gut kühlenden, großen Felgen spürbar warm wird, dürfte (abgesehen von den jeweiligen Außentemperaturen und Luftfeuchtigkeiten...) schon etwas Zeit ins Land gehen. Und was heißt überhaupt "warm"? Vielleicht bin ich einfach zu feinmotorisch darangegangen :oops: .

Ich werde nochmals nachstellen und berichten.
#478821
Hallo Wolfgang,

ja meine Frage zielte darauf ab, zu verstehen wie die Verbindung zwischen hydraulischer Mog und pneumatischer Anhängerbremse bei Dir aussieht. Dies hast Du für mich in diesem Satz beantwortet:
betätigt durch eine Druckluftleitung kommend vom Bremskraftverstärker.
Einen ALB hast du nach Deiner und auch Michaels Aussage wohl nicht.

Wie ist der Bremskraftverstärker mit dem System verbunden. Ssitzt der direkt auf dem Hauptbremszylinder oder wie mir separat. In letzterm Fall muss auch dieser entlüftet werden.

Zum Entlüften und anschließendem Prüfen stelle ich im übriggen die Bremsen anders als oben beschrieben ein. Ich drehe die Excenter soweit vor dass die Bremsbeläge richtig fest an den Trommeln anliegen bei allen Rädern. Dann entlüfte ich mit der Überdruckmethode. Wenn alles ok ist muss jetzt bei der Überprüfung das Bremspedal praktisch sofort knüppelhart sein. Erst danach stelle ich die Bremsen wieder richtig wie oben beschrieben ein.
#478822
Hallo Jürgen,

nein, ALB gibt es ebenfalls nicht, und ja, der HBZ ist direkt mit dem Bremskraftverstärker verschraubt. Da gibt es nichts zu entlüften.

Deine Einstellmethode ist auch nicht schlecht. So kannst Du jedenfalls weitestgehend ausschließen, dass Luft im Hydrauliksystem ist. Kann ich ja mal probieren. Muss ja eh raus in die Kälte :| .
#478852
Hallo,
Nur in meiner (kombinierten und nicht originalen) Betriebsanleitung für 403/413 und 406/416 ist es wie geschrieben anders dargestellt. Möglicherweise existierten ja auch spezifische Anleitungen für dieses und jenes Modell.
Du hast vermutlich einen Nachdruck von Buch&Bild. Die gibt's nur in drei Varianten:
1. für den 406/U65 (da der doch sehr deutliche Unterschiede zu den späteren Varianten hat)
2. für den 403..416 Trommelbremser
3. für den 403..416 Scheibenbremser
Da sich aber im Bauzeitraum sehr viele Dinge geändert haben, ist da nicht alles für alles Modelle korrekt beschrieben. Es gab original praktisch fast jedes Jahr eine neue Auflage der Anleitung. Auf diversen Teilemärkten oder im großen Internetauktionshaus findet man immer mal wieder verschiedene Angebote dazu.
NUR: eine echte zweikreisige Aufteilung Vorne/Hinten, wie Du schreibst, gibt es bei mir dennoch nicht. Vom HBZ geht eine Leitung ab. Irgendwo hinter dem Fahrerhaus unten am Rahmen gibt es ein T-Stück, von wo eine Leitung nach vorne abgeht, die andere weiter nach hinten. Auf jedem Achsdifferential befindet sich jeweils ein weiteres T-Stück, von wo nach links bzw. rechts verzweigt wird.
Korrekt. Deshalb habe ich ja auch geschrieben, "gab's als SA" = Sonderausstattung, bei dir eben nicht verbaut, dann einkreisig.
Korrekt. Genau so sagt es auch meine Betriebsanleitung. Insofern ist meine Aussage dazu im vorigen Beitrag nicht korrekt. Der Umschalthahn soll nur geöffnet werden bei beladenem Unimog. Was genau bewirkt er denn damit ?? Beide Druckluftleitungen gehen ja zum Bremskraftverstärker.
-->> Wo finde ich das, was Du dazu schon geschrieben hast?
Ich such selbst mal nach dem Beitrag und stell den Link dann hier nochmal ein. Die Bremsverstärkung bei geöffnetem Hahn ist größer. Genaueres findest du evtl. in den Wabco-Unterlagen zum Bremskraftverstärker.
Wichtig ist einzig und allein der hydraulische Teil und dass es eben hier außer einem HBZ und vier RBZ kein weiteres Aggregat gibt (auch wenn das im WHB so benannt wird), das hydraulisch angeschlossen ist, infolgedessen auch nichts weiter entlüftet zu werden braucht. Da ich jeweils lange genug entlüftet habe und keine Luft mehr austrat, muss ich jetzt auch davon ausgehen, dass ich es hier nicht mit Luft im Hydraukliksystem zu tun habe.
Der Einkreis-HBZ hat keine Entlüftungsschrauben, der optionale Zweikreis-HBZ schon. Weitere Aggregate hast du nicht zu entlüften, da gibt's bei deiner Ausführung nicht mehr. Im WHB sind alle möglichen Varianten beschrieben, deine auch.
Gleichmäßig schleift dabei ja sowieso nichts, an einigen Stellen mehr, an anderen halt weniger.
Dann könnte es sein, dass deine Bremstrommeln verzogen sind --> austauschen.

Gruß,
Michael
#478959
Hallo Wolfgang,

Habe vor einiger Zeit mal bei einer PKW-Trommelbremse die Beläge mit Schleifpapier überarbeitet, weil Diese verglast aussahen. Die Bremse war vorher vor Allem im kalten Zustand agressiv und ungleichmäßig. Nach der Maßnahme zog die Bremse so gut wie garnicht mehr. Offenbar hat sich der Reibwert der Beläge durch das Schleifen verändert. Das hätte sich womöglich noch gebessert, aber wir haben neue Beläge eingebaut, was sofort funktioniert hat. Fiel mir nur so ein.

Gruß,Norman.
#487757
Moin zusammen,

ich greife heute nach längerer Unimog-Abstinenz nochmals dieses lästige Thema auf, weil ich nach wie vor keine befriedigende Bremsleistung bekomme.
Nochmal zu Auffrischung: 416 mit Trommelbremsen, Einkreis-Hydraulikbremse mit Druckluft unterstütztem Bremskraftverstärker, kein ALB.

Ich habe gerade alle Bremstrommeln ausdrehen und die Backen dazu passend neu belegen lassen. Die Radbremszylinder waren bereits neu, der Hauptbremszylinder ist ebenfalls erneuert worden. Die Bremsen sind nach Einbau der Trommeln und Backen komplett nach Vorschrift eingestellt und entlüftet, ein Druckpunkt (bei abgelassener Druckluft) ist klar zu spüren, und die Bremse funktioniert auch normal und zieht nicht einseitig,

ABER:

Beim Betätigen der Fußbremse im Fahrbetrieb lässt sich das Bremspedal bis zum Anschlag durchtreten, und der Unimog kommt natürlich auch rasch zum Stehen, aber ohne dass mir die Bremsleistung annährend ausreichend erscheint. An Blockieren der Reifen ist jedenfalls überhaupt nicht zu denken. Vielleicht muss das auch nicht notwendigerweise so sein, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei. Ich kann es leider nur so subjektiv beschreiben, denn ein Prüfstand steht mir nicht zur Verfügung.
Da nun im Prinzip bis auf den Bremskraftverstärker alles erneuert ist, kann ich derzeit nur noch vermuten, dass dieser irgendeine Fehlfunktion hat. Leider kenne ich mich mit dem BKV nun gerade nicht aus.

Spricht etwas deutlich dafür, dass er das Problem ist? Was passiert generell, wenn er defekt ist? Kann ich den Fehler ggf. weiter genauer eingrenzen?
#487776
Hallo Wolfgang,
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber kann es sein das Du "nur" luft im Bremssystem hast? Habe mich bei meinem 406 auch schon bekloppt entlüftet, weil die Menge der Bremsflüssigkeit beim treten des Pedal nicht reicht um den halben Meter nach unten die Luft rauszudrücken.
Habe mir dann eine Entlüftungsschraube aus einer M8 schraube gedreht und diese mit 3 mm hohl gebohrt, anschliesend habe ich das Bremssystem falschherum entlüftet, also vom Bremszylinder zum HBZ hin.
Das hat Echt wunder bewirkt.
LG Jens
U, 411

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