- 28.02.2005, 11:45
#55100
Mal vorneweg. Es ist nicht mein Ziel hier nur Negativschlagzeilen von Daimler zu verbreiten.
Im Moment gibt's aber kaum andere News.
Aber wenn die MTU zu MAN wechseln würde, wäre das doch mal ne positve Sache. MAN ist ja nun nicht gerade als Konzern bekannt, der seine Sahnestücke an den Meistbietenden verhökert.
Thorsten
MTU droht Übernahmeschlacht
Friedrichshafener Motorenhersteller interessiert Finanzinvestoren und auch MAN
von Anette Sydow
Frankfurt - Beim Verkauf der Daimler Chrysler-Tochter MTU Friedrichshafen zeichnet sich eine Übernahmeschlacht ab. Neben dem Mischkonzern MAN haben nach Informationen der WELT auch mehrere Finanzinvestoren Interesse am Motorenbauer.
Die Private Equity-Häuser Carlyle und Apax Partners führen nach Brancheninformationen Gespräche mit der Familie Maybach, die neben Daimler Chrysler der größte Aktionär von MTU Friedrichshafen ist. "Momentan versuchen alle, mit der Familie überein zu kommen. Nur wer das schafft, hat eine Chance, zum Zug zu kommen", sagte ein Branchenkenner.
Der Verkauf des Unternehmens könnte nach Einschätzung von Finanzinvestoren bereits im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Daimler Chrysler hatte Anfang Februar bekannt gegeben, daß ein Verkauf der Tochterfirma mit Sitz in Friedrichshafen geprüft werde. Zuvor hatte es dagegen stets geheißen, die Motorenproduktion gehöre zum Kerngeschäft des Konzerns. Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp hat sich zum Ziel gesetzt, alle Bereiche abzustoßen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.
MTU Friedrichshafen stellt Dieselmotoren und Antriebe her, die unter anderem in Schiffen und Lokomotiven eingesetzt werden. Das Unternehmen ist profitabel, verbuchte zuletzt einen Umsatz von 1,3 Mrd. Umsatz und hat 6700 Mitarbeiter. Der Wert der Firma wird auf 1,5 Mrd. Euro geschätzt.
Von der Größe her wären mehrere der am deutschen Markt aktive Private Equity-Gesellschaften in der Lage, die Übernahme zu stemmen. MTU Friedrichshafen dürfte vor allem für den US-Finanzinvestor Carlyle interessant sein: Carlyle hat bereits Erfahrung in mehrere deutsche Automobilzulieferer investiert, darunter den Cabriodach-Hersteller Edscha und den Dieselmotoren-Experten Beru.
Auch hat sich Carlyle unter den Private Equity-Gesellschaften auf Unternehmens-Abspaltungen von Konzernen spezialisiert. Auch der Finanzinvestor Apax Partners soll Interesse am Motorenbauer haben. Neben Carlyle und Apax dürfte MTU Friedrichshafen auch für den weltweit größten Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) interessant sein: KKR ist Mehrheitseigner von MTU Aero Engines in München - bis Mitte der 80er Jahre gehörte das Unternehmen mit MTU Friedrichshafen zusammen unter ein Dach. Unternehmenskenner halten für möglich, daß beide Unternehmen wieder zusammengeführt werden könnten.
Denkbar wäre daneben auch ein sogenannter Clubdeal, bei dem zwei oder mehr Finanzinvestoren gemeinsam die Mehrheit bei MTU Friedrichshafen übernehmen könnten. So hat Carlyle vor wenigen Wochen gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Advent International die frühere Tochter des RAG-Konzerns, den Kunststoffhersteller HT Troplast übernommen.
Der Mischkonzern MAN hatte bereits auf seiner Bilanz-Pressekonferenz in der vergangenen Woche Interesse an MTU Friedrichshafen bekundet. "Wir werden uns genau anschauen, wie interessant MTU für uns sein könnte", sagte der neue MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson. "Es gab Vorgespräche, aber es gab noch keine Verhandlungen", sagte Samuelsson weiter, "prinzipiell könnte es interessant sein." Samuelsson sieht die Chance, sein Portfolio im Bereich Antriebe auszubauen. Der Motorenhersteller MTU Friedrichshafen würde gut zur Dieselmotorensparte von MAN passen, sagte der Vorstandschef.
Die Welt Mo, 28. Februar 2005
Im Moment gibt's aber kaum andere News.
Aber wenn die MTU zu MAN wechseln würde, wäre das doch mal ne positve Sache. MAN ist ja nun nicht gerade als Konzern bekannt, der seine Sahnestücke an den Meistbietenden verhökert.
Thorsten
MTU droht Übernahmeschlacht
Friedrichshafener Motorenhersteller interessiert Finanzinvestoren und auch MAN
von Anette Sydow
Frankfurt - Beim Verkauf der Daimler Chrysler-Tochter MTU Friedrichshafen zeichnet sich eine Übernahmeschlacht ab. Neben dem Mischkonzern MAN haben nach Informationen der WELT auch mehrere Finanzinvestoren Interesse am Motorenbauer.
Die Private Equity-Häuser Carlyle und Apax Partners führen nach Brancheninformationen Gespräche mit der Familie Maybach, die neben Daimler Chrysler der größte Aktionär von MTU Friedrichshafen ist. "Momentan versuchen alle, mit der Familie überein zu kommen. Nur wer das schafft, hat eine Chance, zum Zug zu kommen", sagte ein Branchenkenner.
Der Verkauf des Unternehmens könnte nach Einschätzung von Finanzinvestoren bereits im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Daimler Chrysler hatte Anfang Februar bekannt gegeben, daß ein Verkauf der Tochterfirma mit Sitz in Friedrichshafen geprüft werde. Zuvor hatte es dagegen stets geheißen, die Motorenproduktion gehöre zum Kerngeschäft des Konzerns. Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp hat sich zum Ziel gesetzt, alle Bereiche abzustoßen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.
MTU Friedrichshafen stellt Dieselmotoren und Antriebe her, die unter anderem in Schiffen und Lokomotiven eingesetzt werden. Das Unternehmen ist profitabel, verbuchte zuletzt einen Umsatz von 1,3 Mrd. Umsatz und hat 6700 Mitarbeiter. Der Wert der Firma wird auf 1,5 Mrd. Euro geschätzt.
Von der Größe her wären mehrere der am deutschen Markt aktive Private Equity-Gesellschaften in der Lage, die Übernahme zu stemmen. MTU Friedrichshafen dürfte vor allem für den US-Finanzinvestor Carlyle interessant sein: Carlyle hat bereits Erfahrung in mehrere deutsche Automobilzulieferer investiert, darunter den Cabriodach-Hersteller Edscha und den Dieselmotoren-Experten Beru.
Auch hat sich Carlyle unter den Private Equity-Gesellschaften auf Unternehmens-Abspaltungen von Konzernen spezialisiert. Auch der Finanzinvestor Apax Partners soll Interesse am Motorenbauer haben. Neben Carlyle und Apax dürfte MTU Friedrichshafen auch für den weltweit größten Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) interessant sein: KKR ist Mehrheitseigner von MTU Aero Engines in München - bis Mitte der 80er Jahre gehörte das Unternehmen mit MTU Friedrichshafen zusammen unter ein Dach. Unternehmenskenner halten für möglich, daß beide Unternehmen wieder zusammengeführt werden könnten.
Denkbar wäre daneben auch ein sogenannter Clubdeal, bei dem zwei oder mehr Finanzinvestoren gemeinsam die Mehrheit bei MTU Friedrichshafen übernehmen könnten. So hat Carlyle vor wenigen Wochen gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Advent International die frühere Tochter des RAG-Konzerns, den Kunststoffhersteller HT Troplast übernommen.
Der Mischkonzern MAN hatte bereits auf seiner Bilanz-Pressekonferenz in der vergangenen Woche Interesse an MTU Friedrichshafen bekundet. "Wir werden uns genau anschauen, wie interessant MTU für uns sein könnte", sagte der neue MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson. "Es gab Vorgespräche, aber es gab noch keine Verhandlungen", sagte Samuelsson weiter, "prinzipiell könnte es interessant sein." Samuelsson sieht die Chance, sein Portfolio im Bereich Antriebe auszubauen. Der Motorenhersteller MTU Friedrichshafen würde gut zur Dieselmotorensparte von MAN passen, sagte der Vorstandschef.
Die Welt Mo, 28. Februar 2005



