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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#171439
Hallo Leute,

das ist mir jetzt fast etwas peinlich, aber ich habe schon wieder eine kaputte Kupplung. Damit ihr das versteht, muß ich kurz die Vorgeschichte erzählen (das dauert etwas länger):

Letztes Jahr im August habe ich eine neue Kupplung eingebaut. Das war damals notwendig, weil das Ausrücklager komplett zerstört war und beim Automaten die Federn bei allen drei Hebeln zerbrochen waren. Das war damals noch die Kupplung vom Vorbesitzer. Dazu gibt es einen eigenen Beitrag hier im Forum.

Direkt nach der Reparatur waren wir drei Wochen mit dem Mog in Sizilien und die Schaltung ging wie warme Butter. Ich habe bis dahin noch nie so leicht vom zweiten in den dritten Gang geschaltet. Ich war deshalb der Meinung, dass der Einbau und die Einstellung auf jeden Fall paßt.

Leider habe ich dann mein Getrieb verloren, weil die Schrauben an der Aufhängung am Querrohr abgeschert sind (auch dafür gibt es einen eigenen Beitrag). Aber nach dem das repariert war, funktionierte die Kupplung immer noch einwandfrei.

In diesem Jahr waren wir im Juni/Juli in Tunesien. Bis zur Fähre in Genua und ca. vier Tagen in Tunesien war auch alles perfekt. Dann hat allerdings wieder dieses seltsame Geräusch angefangen. Das ist so eine Mischung aus Schleifen und Quietschen, ich kann das mittlerweile sogar im Schlaf hören (auch wenn der Mog nicht fährt). Das kommt daher, wenn das Ausrücklager beim Kupplungstreten die Getriebeausgangswelle berührt. Beim ersten Kupplungswechsel hatte das Ausrücklager eine ziemlich tiefe Delle in der unteren Hälfte. Das war der genau gleiche Effekt. An der Stelle muß ich dazu sagen, dass die Temparatur in Tunesien zur der Zeit ca. 40 Grad und teilweise mehr war. Ich habe einige "Fachleute" in Deutschland angerufen und die waren der Meinung, dass das Kupplungsgestänge sich durch die hohen Temparaturen verstellt hat. Ich bin jetzt zwar kein Physiker, aber ich habe mir sagen lassen, dass die Wärmeausdehnung einer Eisen-Gewindestange M10 keine so großen Auswirkungen haben sollte

Ich habe dann die Kupplung am Gestänge so eingestellt, dass das Ausrücklager gerade nicht mehr anliegt. Ich habe das geprüft, in dem ich einen Pappestreifen in der unteren Hälfte des Ausrücklagers eingeklemmt habe und wenn ich den Streifen bei getretener Kupplung wieder rauszeihen kann, dann berührt das Lager auf jeden Fall nicht die Welle.

Wir sind dann den Weg von Genua zurück nach Bayreuth gefahren und die Kupplung hat immer schlechter getrennt. An einer Tankstelle in der Nähe von Kiefersfelden mußte ich den Motor an der Zapfsäule schon abwürgen, damit die Karre überhaupt stehen bleibt. Bei der Einfahrt rückwärts in die Garage in Bayreuth war dann die Kupplung völlig hinüber. Ich habe die Kupplung bis aufs Bodenblech durchgetreten, aber der Mog ist einfach bis zur Rückwand weiter gefahren. Dummerweise steht da ein Regal mit Ersatzteilen und Flüssigkeiten (Öle, Bremmsflüssigkeit, Fett etc.).Dieses Regal paßt jetzt durch einen Briefkastenschlitz.

Ich habe jetzt mal wieder den Motor ausgebaut. Die Kupplungsscheibe sieht aus wie neu. Was bei ca. 10.000 km Laufleistung auch kein Wunder ist. Aber was mit dem Automaten passiert ist, macht mir schon Kopfzerbrechen. Der Anlaufring sitzt total schief, und schaut euch mal den Hebel an. Da ist eine richtig tiefe Scharte eingeschliffen. Deshalb hat auch die Kupplung nicht mehr getrennt, weil der Automat einfach hängen geblieben ist.

Bild

Bild

Noch als Hinweis: Ich habe einen Diesler OM617.910 mit der originalen Unimogkupplung und der Glocke vom Angola-Mog (laut eingeschlagener Nummer). Der Motor ist geneigt eingebaut.

Wenn irgend jemand irgend einen Hinweis hat, was da schief läuft, werde ich ihn sofort in meine Liste der guten Menschen aufnehmen.

Ich habe jetzt mal wieder einen neuen Automaten bestellt. Ich bin nämlich stur (sagt zumindest meine Frau). Das einzig positive an der Sache ist, dass ich den Motor-Ein- und Ausbau mittlerweile an einem Tag schaffe.

Grüße aus Bayreuth

Michael
#171456
Hy Michael

erst mal ne Tüte "Trost", jetzt gehen wir mal ins eingemachte das kenn ich nämlich von eienem ähnlichem Umbau!!!
Bevor du alles so wie es ist, wieder zusammenbaust mach mal Bilder und lass uns gemeinsam auf Spuren/Fehlersuche gehen!!

Das die Automaten meistens so kaputt gehen ist leider normal, aber dennoch kann da was nicht stimmen wenn du die Kupplung derart weit treten mußt und mit der Getriebeeingangswelle kollidiert damit sie trennt.

Ich vermute mal spontan, das dein Umbau ursprünglich nicht für 3l geplant war. Meistens wurde damals der 2,4L 616 mit der Angolaglocke verbaut, und genau so einen hatte ich im Frühjahr auseinander mit einem ähnlichem Problem.
Die Angolaglocke ist ja im prinzig nichts anderes wie eine Verbindungsglocke zum 421er bzw. OM616 Motor, und dementsprechend ist auch eine kürzere Getriebeeingangswelle verbaut.
Ist jetzt der 3,0 Motor nachträglich adaptiert worden mit der Schwungscheibe des 2,4l Motors und der Stahlplatte des 2,4L Motors sitzt deine Schwungscheibe im Prinzip ungefähr 1cm in Fahrtrichtung zu weit vorne in der Glocke.
Fazit dein Ausdrücklager kann gerade noch so die Funktion erfüllen ist aber eigentlich an der Position als ob deine Kupplung restlos verbraucht wäre.
Diese Position ist dann dafür verantwortlich das dein Automat extrem achsversetzt auf den Anlaufring drückt und den Automaten bei jeder belasteten Umdrehung versucht in sich zu verbiegen.
Der zurückzulegende Weg bei dir durch das falsche Längenmaß fürt dann auch noch dazu das das Lager an die Getriebeeingangswelle kommt.

Vermutlich sehen die beiden anderen Arme auch nicht viel besser aus oder sind zumindest angegriffen.

Das ist auch ein problem bei den standard Umbauten "gerade" aber lange nicht so heftig.

Die Ideale Lösung wäre die Führung des Ausdrücklagers nicht mehr der Ausgangswelle zu überlassen sondern einem Führungsrohr so das es immer genau fluchtend zum Anlaufring läuft.
Ich habe aber noch keine nachträglich realisierte Umbaulösung gesehen die wirklich funktioniert.

Ein gangbarer Weg der das Problem zumindest stark reduziert, wäre in das Führungslager ein Distancestück einzusetzen sodas es wieder in der richtgen Position steht, so habe ich es zB. bei dem genanntem Umbau gemacht seitdem hällt die Kupplung. Dazu bräuchtest du folgendes Maß
Wenn ales zusammengebaut ist messen wieviel Abstand zwichen Ausdrücklageranlaufring und Automatemschleifring ist (bei genau senkrecht stehender Ausrückgabel. 2mm abziehen für die Luft und Distancestück drehen lassen (Passung H7 einschrumpfen mit Kältespray).
Nimm dafür einen Härtbaren Stahl damit dieser entsprechend gehärtet weden kann zB. C60 oder besser. (kannst du zB. als Kleinmenge bei Recknagel beziehen)
Die Beiden Ringe haben damals etwa 54Grad +/-1Grad Hrc gebracht beim Messen, das mußt du einhallten damit da nichts fressen kann.

Tschau Torsten

PS. ich versuch ncoh mal was zu zeichnen damits deutlicher wird was ich meine.
#174114
Hallo Torsten,

hat leider etwas gedauert mit meiner Antwort, aber zurzeit ist das Leben nicht gut zu mir. Zuerst ist meiner Frau eingefallen, dass wir mal wieder unser Bad renovieren müßten, dann hat sich herausgestellt, dass unser Kater, mit dem wir seit 14 Jahren eine Wohnung teilen, seit kurzem Diabetiker ist und jeden Tag eine Insulinspritze braucht und zu allem Überfluß ist mir letzte Woche auch noch mein Unimog-Stellplatz (und Werkstatt) zum 31.12. gekündigt worden.

Aber trotzdem erstmal Danke für die Tüte Trost. Ich muß allerdings zugeben, die hat nicht lange gehalten.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann schlägst du vor, in das Ausrücklager eine Hülse einzupressen, die das Lager auf der Welle führt. So ganz nachvollziehen kann ich das bisher noch nicht, deshalb habe ich da mal zwei Fragen dazu:

1. Das Problem scheinen ja nichtpassende Maße zu sein. Bei deiner Lösung wird der Automat nicht mehr vom Ausrücklager betätigt, sondern von der Hülse. Aber das Ausrücklager hat ja einen Anlaufring. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass eine starre Hülse bei z.B. 2000 Umdrehungen auf den Automaten trifft, dann wird das der Automat auch nicht lange aushalten.

2. Wenn, wie du sagst, die Entfernungen generell nicht stimmen, verlagere ich dann das Problem nicht einfach auf diese Hülse, d.h. ob jetzt die Hülse an der Welle schleift oder gleich das Ausrücklager bleibt sich ja gleich.

Vielleicht verstehe ich das ja grundsätzlich nicht. Deshalb würde mich die Zeichnung, die du erwähnt hast, schwer interessieren.

Noch besser wäre allerdings, wenn ich dich mal anrufen könnte. Deine Nummer habe ich noch. Wenn du mir sagst, wann es dir am besten paßt, werde ich mich bei dir melden.

Grüße aus Bayreuth

Michael
#179104
Hallo Leute,

ich glaube, ich habe jetzt eine Lösung für mein Kupplungsproblem. Wenn ich bisher alles richtig verstanden habe, ist das ja ein Problem der Abmessungen. Zwischen Motor und Glocke sitzt bei mir eine Flanschplatte, die den Weg für das Ausrücklager zu weit macht, d.h. der Weg, den das Ausrücklager zurücklegen muß, wird irgend wann so weit, dass die Kreisbahn des Lagers die Getriebewelle berührt.

Da ich die Achse der Gabel, die das Ausrücklager bewegt, nicht verändern kann, muß ich das Lager selber verändern (oder ich müßte den Motor näher an das Getriebe bringen).

Hallo Torsten, ich denke, das ist das, was du gemeint hast.

Gott sei Dank habe ich meinen kleinen Bruder mit härtesten Erziehungsmethoden dazu gebracht, Industriemeister Metall zu werden, und er hat mir heute folgendes Bild geschickt:

Was ich mir bisher nicht vorstellen konnte ist, dass man das Kugellager so einfach und vor allem in einem Stück aus dem Gehäuse auspressen kann. Die Idee ist jetzt, das Lager einfach zu verlängern.

Wenn das funktioniert, wäre das eine genial einfache Lösung. Die Frage, die sich jetzt noch stellt, ist, wie lang ist die neue Hülse, die im Ausrücklager steckt. Die Flanschplatte am Motor ist 26,8 mm stark. Muß die Hülse diese Entfernung komplett ausgleichen oder sollte da etwas Luft bleiben oder kann ich das mit der Einstellung am Kupplungsgestänge regulieren.

Ich freue mich über jeden Kommentar.

Mit besten Grüßen aus Bayreuth

Michael Schmidt
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ausrücklagerverlängerung_explosion_1.JPG
ausrücklagerverlängerung_explosion_1.JPG (43.71 KiB) 2459 mal betrachtet
#179144
Wenn es wirklich das Problem ist das dass Ausrücklager die Getriebeeingangswelle berührt sollte das ein Lösungsweg sein so wie ich das sehe!
Aber ist es nicht evtl. eher so das die Druckplatte kaputt ging weil sie zu schräg "angedrückt" wurde?!
Ich weis nicht ob das dadurhc besser wird....

Könnte man nicht evtl. den Ring der Druckplatte wo das Ausrücklager gegen läuft dicker machen bzw. austauschen?!
#272274
Hallo Leute,

auch wenn das alles mittlerweile ganz schön lange her ist, bin ich euch trotzdem noch eine Auflösung schuldig.

Die Lösung mit dem oben beschriebenen, verlängerten Ausrücklager klang zwar im ersten Moment logisch, war aber praktisch gesehen ziemlicher Blödsinn, weil das Ausrücklager durch die zusätzliche Hülse viel zu schwer wurde bzw. der Schwerpunkt sich so verlagert hat, dass das Lager ständig nach vorne auf die Getriebewelle gekippt ist. Die Haltefedern, die das Ausrücklager in der Gabel fixieren, sind einfach zu schwach für so was.

Die logische Konsequenz war deshalb, den Anlaufring am Kupplungsautomaten so wie in der Zeichnung bzw. den Bildern zu verlängern. Die Verlängerung hat ca. die gleiche Stärke wie der Flansch zwischen Motor und Kupplungsglocke. Dadurch sind die Entfernungen zwischen Automat und Ausrücklager so verkürzt, dass das Ausrücklager weder die Getriebewelle berühren noch schief auf den Automaten auftreffen kann.

Bisher funktioniert die Kupplung problemlos, d.h. es ist davon auszugehen, dass die Konstruktion und Materialwahl richtig sind. Das einzige, wo ich im Moment noch unsicher bin, ist die passende Einstellung der Kupplung. Dadurch, dass wir die Entfernungen so massiv verkürzt haben, besteht natürlich die Gefahr, das die drei Federhebel am Automaten überdehnt werden und brechen. Mein bevorzugter Landmaschinenmechaniker meint zwar, dass das nicht passieren kann, da der Automat durch die Mitnehmerscheibe eine natürliche Begrenzung hat aber im Forum hier hat man schon andere Sachen gelesen.

Die üblichen Werte (35 mm Pedal-Leerweg, Trennen 10mm vor Bodenblech) werden wahrscheinlich nicht mehr gelten, da die ja auf ganz andere Verhältnisse berechnet sind. Was man im Moment durch die Klappe in der Kupplungsglocke sehen kann, sieht aber eigentlich ganz normal aus.

Ich wäre euch deswegen sehr dankbar, wenn ihr ein paar Ideen dazu hättet, wie man eine Kupplung einstellt, die so außer der Norm betrieben wird.

Seit einem Monat habe ich übrigens wieder TÜV und nachdem der Mog jetzt ziemlich lange außer Betrieb war, soll es nächste Woche mal wieder auf Tour gehen (wahrscheinlich Südfrankreich).

Beste Grüße aus Bayreuth

Michael
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U, 411

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