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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

:clap: 100 %
#565108
Hallo Forumsgemeinde,

ich habe mich gerade hier neu angemeldet. Leider finde ich mich noch nicht so ganz zurecht wie das alles hier bei euch funktioniert und sicherlich ist meine Frage bestimmt schon irgendwo erklärt.

Aber erstmal etwas über mich selbst. Bin in den 40ern und komme aus dem Rhein Sieg Kreis. Einen Unimog oder sonstiges aus dem Hause Mercedes hab ich nicht. Jedoch aber zwei Traktoren (Deutz, MAN) und seit kurzem einen Anhänger von Müller Mitteltal Typ UDBK.

Speziell zum Anhänger erhoffe ich mir hier bei euch ein paar Tipps, da ich sonst wo nichts finden kann.

Es geht um das Ventil welches in der Nähe zum Luftzylinder montiert ist. Ich denke das es eine Art Begrenzungsventil ist. Über der Kippmechanismus des Zylinder wird es jedenfalls angesteuert. Ich verstehe das dort Luft abgelassen wird wenn zu stark gekippt wird, zur Begrenzung halt. Aus dem Ventil kommt aber dauerhaft Luft solange bis die Luftkessel leer sind. Auch wenn die Kippbrücke auf dem Grundrahmen aufliegt.

Hat dazu hier jemand ein paar Tipps für mich, was falsch sein könnte. Das würde mir sehr helfen.

Ich hab mal ein Bild beigefügt. Hoffe das es klappt.
Zeigt den MAN mit der neuen Errungenschaft.

Gruß
Stefan
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#565109
Hallo und herzlich willkommen Stefan,

natürlich möchten wir Dir helfen soweit es geht, auch wenn es sich nicht um einen Unimog handelt.
Allerdings wird diese Hilfe sehr erleichtert, wenn Du ein Bild des betreffenden Bauteils einstellen könntest. Nicht jeder hat ja so einen Anhänger daheim stehen.
#565117
Guten Morgen Jürgen,

danke für deinen Hinweis. Das hätte ich natürlich auch direkt tun können. Mit Bilder ist es viel leichter.

Hier nun das Bild. Das leicht bräunlich angelaufene rundliche Aluminiumgehäuse ist das Problemventil. Darunter und leicht nach links sieht man die Betätigungsmechanik des Zylinder.
Vielleicht ist es nun etwas einfacher mir dazu ein paar Tipps geben zu können. Vielleicht hat auch irgendwer in dieser Runde ein paar Unterlagen wie Bedienungs-/Reparaturanleitungen zum MM UDBK.

Gruß
Stefan
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#565120
Hallo Stefan,

wenn du dir die Anlage deines UDBK einfach mal in Ruhe angeschaut hättest, hättest du die Lösung selber erarbeiten können.

Die Kippanlage wird über die Bremsluft versorgt. Hierzu gibt es ein Überstromventil ohne Rückströmung (öffnet ab 4,4atü Werkseinstellung). Ab einem eingestellten Druckwert öffnet dieses und befüllt die vier Kessel der Kippanlage (in einem zweiten Kreis). Über das Klaus Kippventil wird der Zylinder mit Luft aus dem Kippkreis beaufschlagt. Dieser kippt. Erreicht er die Endstellung, löst das Hubbegrenzungsventil aus und unterbricht die Luftzufuhr aus dem Vorrat zum Kippventil. Der Hubzylinder bleibt unter Druck stehen.

Die Anzeige am Kippventil sollte bei gefüllter Anlage zwischen 5,1 und 5,3 atü anzeigen, das ist der Druck im Kippkreis. Darunter ist ein eine Durchsicht der Anlage empfohlen.

Das Hubbegrenzungsventil ist für das seitliche Kippen gedacht, da hier nicht der ganze Hub benötigt wird. Bei Teilbeladenener Pritsche ist bei seitlichem Kippen schon vor der Begrenzung der Kippvorgang zu unterbrechen, das herabrurschendes Schüttgut den Kippzylinder weiter ausfahren lassen kann.

Zwei Überlegungen zum Hubbegrenzungsventil:
1) bei Auslösung entlüftet es die Leitung über das Kippventil zum Zylinder -> Der Zylinder sackt ab, wenn das Kippventil noch geöffnet ist, bei geschlossenem Kippventil entlüftet nur die Leitung. Soll das so sein?
2) beim Auslösen entlüftet das Kippbegrenzungsventil die Leitung zu dem Kippluftvorrat -> alle vier Tanks entleeren sich und zum erneuten Kippen muss wieder Luft nachgepumpt werden. Soll das so sein?

Jetzt dürfte klar sein, wann und ob da Luft herausströmen soll.

Meine Empfehlung: Ausbaun, zerlegen und reinigen.

Und die Lederdichtungen vom Kippzylinder immer gut ölen und das Kondenswasser am Kippzylinder regelmäßig ablassen.
#565121
Hallo Stefan,

das Problemventil ist ein 3/2-Wegeventil zur Hubbegrenzung. Prinzipielles Schaltbild siehe unten.

Vermutlich ist es so: Anschluss 2 ist an der Versorgung angeschlossen. Anschluss 3 geht zum Zylinder. Anschluss 1 geht ins Freie (Löcher mit Sieben am Gehäuse).
In der obersten zulässigen Position (an der Hebelage einstellbar) wird die Versorgung ins Freie abgeleitet, der Zylinder sinkt etwas ab, die Versorgungs wird wieder zugeschaltet ... also setzt eine Regelung ein, bis auf Absenken (Abschaltung der Versorgung) umgeschaltet wird.

Vielleicht klemmt der Ventilmechanismus oder interne Dichtungen sind undicht. Das Ventil dürfte aber sehr einfach aufgebaut sein und lässt sich deshalb hoffentlich reparieren.
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#565123
Hallo Christoph,

ich habe "unterbrechen" geschrieben, ob da etwas entlüftet wird, steht nicht in der Betriebsanleitung von Müller. Möglich, dass über die Bohrungen im Mantel des Ventils etwas entlüftet wird, erforderlich ist das aber nicht, wenn die Luftzufuhr einfach unterbrochen wird und das Ventil so engestellt ist, dass der Endanschlag nicht erreicht wird.

Wichtig ist nur, dass die Seite zum Vorrat nicht entlüftet wird.
Zuletzt geändert von mhame am 13.10.2022, 10:01, insgesamt 3-mal geändert.
#565128
Hallo Markus,

nach Deiner Beschreibung kann es sich also auch um ein 2/2-Wegeventil handeln. Aber die vielen großen Löcher mit Sieben sind schon ein deutliches Indiz für eine nennenswerte Entlüftung in die Atmosphäre. Die wäre auch nicht schlimm, denn sie wirkt immer nur ganz kurzzeitig.

Wenn Stefan weiter berichtet, werden wir es wohl bald genauer wissen.
#565130
Hallo Christoph,

ja, das kann sein. Würde mich aber wundern, weil in der Betriebsanleitung immer wieder Tipps zum Luftsparen gegeben werden. Bremslüft war auch damals schon "teuer" erzeugte Druckluft. Beim Kippen soll man ja auch nicht bis zum Ende hochfahren, da der Kipper nachkommt, wenn die Last herunter rutscht und man durch Anschlag wieder Luft verliert. Daher hätte ich, wenn Müller konsequent war, auf ein 2/2 Wegeventil im Orignal getippt.
#565135
Hallo Christoph, Markus,

erstmal danke für eure Tipps und Informationen.

Da ich keine Unterlagen zu dem Anhänger habe, ist es schwer herauszufinden wie es original eigentlich sein soll.
Im allgemeinen WWW lässt sich immer nur etwas zum Einleitungs-Bremsschema finden (z.B. Wabco), nicht aber auch die Kombination mit einem Luftkipper. Von KLAUS finde ich dar gar nichts. Denke die Firma gibt es schon länger nicht mehr

Aber meine erste Annahme, dass ab einem gewissen Kippbereich links/rechts am Begrenzungsventil entlüftet wird ist scheinbar richtig. War halt nur die Frage ob es danach auch noch weiter entlüften muss. Als erstes werde ich das Ventil mal abbauen und näher prüfen. Könnte mir vorstellen, dass innen irgendwelche Gummimembrane altersbedingt nicht mehr die besten sind.

Wenn ich es richtig lese zitiert Markus aus einer Betriebsanleitung. Wäre das eine für einen UDBK? Wenn ja, wäre es möglich diese als PDF zu bekommen?

Gruß
Stefan
#565136
Hallo Stefan,
Ich denke auch, das ein zerlegen und reinigen des Luftventiles die Störung behebt.
Du kannst bei Müller Mitteltal unter Angabe deiner Fahrgestellnummer ein Datenblatt zu deinem Anhänger bekommen.
Meisst liegt dann auch eine Bedienungsanleitung mit dem Luftschema dabei, früher war es zumindest noch so.

Gruß
Jochen
#565154
Hallo Jochen,

bei MM habe ich schon vor Kauf des Anhänger die Datenkarte angefragt. Das klappt soweit heute noch. Leider ist bei dem Auftrag keine weitere Doku hinterlegt. Habe aber mal angefragt, ob es eine Art Archiv gibt. Denke das der grundsätzliche Aufbau damals nicht so unterschiedlich gewesen sein wird.

Das Ventil ist schon abgebaut, auseinander genommen und verbringt die Nacht im Reinigungsbad. Ich denke den Fehler habe ich schon lokalisiert und den entsprechenden WEDI bereits ausgebaut und neu bestellt. Die Kolbenoberfläche welche im WEDI gelaufen ist sollte dann heute Nachmittag schön sauber sein.

Gruß
Stefan
#565155
Hallo Stefan
SUN hat geschrieben:. Ich denke den Fehler habe ich schon lokalisiert und den entsprechenden WEDI bereits ausgebaut und neu bestellt.
vermutlich wird es sich um einen Nutring handeln, ein Wedi an einem Pneumatikventil ist eher ungewöhlich. Für einen Laien sehen die etwas ähnlich aus, haben aber verschiedene Funktionesweisen.
#565264
Guten Morgen an alle,

danke für die weiteren Informationen und auch Dokumente. Das hilft weiter.

Das Ventil ist zwischenzeitlich wieder zusammengebaut. Gestern wurde der WEDI dann endlich geliefert.

Hier noch ein paar Bilder, wie das alles so aussieht. Auf jeden Fall ist nun eine klare Funktion zu spüren.
Das war vorher nicht. Der Kolben hatte sich mit dem WEDI auf Ewigkeit vereinigt und wurde immer in der oberen Endlage festgehalten. Daher war dann auch der dauerhaft Luftaustritt am Ventil über die Entlüftungslöcher zu vernehmen. Das muss ich jetzt nur noch einbauen und ausprobieren. Ich muss da nur noch etwas an den Verschraubungen ändern. Der Vorbesitzer hatte da etwas gemurkst :roll:

Gruß
Stefan
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