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Moderator: stephan

#104272
Reiner Biosprit muss jetzt steuerfrei bleiben

Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hält Plan von Bundesfinanzminister Steinbrück für falsch

Frankfurter Rundschau: Die Biokraftstoffe haben besonders 2005 stark zugelegt. Sie machen in Deutschland bereits drei Prozent des Spritverbrauchs aus. Der richtige Weg, um den Verkehr umweltfreundlicher zu machen?

Tanja Gönner: Es ist nur ein Teil der Strategie, aber ein wichtiger. Wenn wir Benzin und Diesel durch Biosprit ersetzen, verbessert das die Klimabilanz. Allerdings brauchen wir trotzdem deutlich sparsamere Autos als heute. Die Autoindustrie bleibt in der Pflicht, hier mehr zu tun. Wollte man den derzeitigen Kraftstoffverbrauch komplett etwa durch Biodiesel oder Bioethanol ersetzen, würden die Agrarflächen dafür gar nicht ausreichen.

Biodiesel, zumeist aus Rapsöl hergestellt, ist bei Umweltexperten nicht unumstritten. Moniert werden der hohe Einsatz von Dünger und Pestiziden.

Jeder landwirtschaftliche Anbau ist ein Eingriff in die Umwelt. Unter dem Strich ist Biodiesel aber positiv zu werten. Wir können auf keinen Beitrag verzichten, der hilft, die Klimabelastung zu senken.

Der Boom beim Biodiesel beruht darauf, dass er bislang von der Mineralölsteuer befreit ist. Nun will der Bundesfinanzminister eine Steuer erheben, zehn bis 15 Cent pro Liter. Befürworten Sie den Schritt?

Man muss hier vorsichtig sein, wir dürfen den boomenden Markt nicht kaputt machen. Wenn reiner Biodiesel getankt wird, sollte er übergangsweise weiter steuerfrei bleiben. Anders sieht es aus, wenn der Biosprit dem normalen Diesel beigemischt wird. Hier ist die geplante Besteuerung okay, sie liegt ja immer noch deutlich unter dem normalen Steuersatz von 47 Cent.

Die Ölkonzerne sollen verpflichtet werden, Biodiesel oder Bioethanol dem normalen Sprit beizumischen.

Ein Bioanteil von fünf Prozent ist schon jetzt kein Problem, selbst bei älteren Autos. Laut Autoindustrie sollen bei neuen Pkw auch zehn Prozent bald kein Problem mehr sein. Der Bioabsatz kann so also mittelfristig immerhin verdreifacht werden.

Biodiesel ist an den Tankstellen rund zehn Cent billiger als normaler Diesel. Die EU sieht dies als Über-Förderung und macht deswegen Druck, sie abzubauen.

Es ist gut, dass Biodiesel billiger ist. Erstens erhöht das den Anreiz, ihn zu tanken. Zweitens haben Biodiesel-Fahrer einen etwas höheren Verbrauch, und sie müssen öfter Ölwechsel machen. Diese Zusatzkosten werden so kompensiert. Ob tatsächlich eine Über-Förderung vorliegt, ist umstritten. Das wird gerade genau untersucht. Wenn es so ist, muss etwas nachjustiert werden.

Die Rapsöl-Produzenten warnen vor der Umstellung. Sie fürchten: der Umsatz bricht ein. Ist da was dran?

Die Sorgen muss man ernst nehmen. Es handelt sich meist um mittelständische Unternehmen, die bislang den 100-Prozent-Biosprit liefern. Sie fürchten Verdrängung. Sie wollen diesen Markt erhalten, um nicht von den Ölmultis abhängig zu werden. Die können bei einer Beimischungspflicht ihren Bioanteil auch im Ausland einkaufen, wo Ökosprit - wie in Brasilien - billiger produziert wird. Unser Ziel muss es aber sein, die Wertschöpfung hier im Land zu halten.

Die Experten sagen: Erst die Biokraftstoffe der weiten Generation, bei denen ganze Pflanzen "verspritet" werden können, nicht nur die Samen wie beim Rapsöl, bringen den großen ökologischen Fortschritt. Wann sind sie einsatzreif, und wie können sie besser gefördert werden?

Es dauert mindestens noch fünf Jahre, bis das "Sunfuel" der Freiberger Firma Choren oder der Sprit aus dem Karlsruher Bioliq-Verfahren im großen Maßstab produziert werden können. Beide werden öffentlich gefördert, Baden-Württemberg ist zum Beispiel bei Bioliq mit 800 000 Euro dabei. Hier erwarte ich von der Auto- und der Mineralölindustrie zusätzliches Engagement. Es muss in deren Interesse sein, den Biosprit der Zukunft in den Tank zu bekommen.

Und der Landwirt wird zum Energiewirt?

Die Landwirtschaft kann hier wirklich ein weiteres, kräftiges Standbein bekommen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Es geht nicht nur um Biosprit im Tank. Denken Sie an Biogas, das auch ins Erdgasnetz eingespeist werden könnte, an Strom aus Biomasse-Kraftwerken oder Holzpellets für die Zentralheizung.

Interview: Joachim Wille
Quelle : f-r.de
#104811
@thorstenschlote,
leider können sich jetzt alle Politiker der zweiten und dritten Reihe aus dem Fenster lehnen und fordern. Das Thema ist ja durch. Ich werd mich noch mal schlau machen, wo der Unterschied zwischen reinem Biosprit und Pflanzenöl liegt. Erster wird nur mit 10ct belastet, letzterer aber mit 15ct wie Biodiesel.
Aber lassen wir das. Bei der ganzen Diskussion war immer klar, daß die Industrie zu ihrem Recht kommt, der kleine und der ambitionierte aber keine Lobby haben und daher auch die Kröten schlucken.
#106283
Hallo Zusammen,
ich finde rein reflexmäßig natürlich jede Steuer / erhöhung schlecht. Bei der besteuerung von Bio - Diesel kann ich aber ( außer der Umwelt ) den geschädigten nicht erkennen. Bio - Diesel ist aufgrund seiner Energiedichte die ca 10 % geringer ist im Verbrauch ensprechend höher, diese Differenz war vor 5 Jahren schon an der Tankstelle mit der Preisrelation ausgeglichen und ist mit steigendem Preis für herkömmlichen Diesel fortgeschrieben worden. Ich kann mir nicht vorstellen das die Mineralölkonzere vor 5 Jahren den Bio- Diesel mit verlust verkauft haben, aber mit dem gestiegenen Ölpreis hat sich die Gewinnspanne vergrößert. Ich gehe davon aus das die Preisrelation bleiben wird.
Mfg Winni
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