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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#532874
Einen schönen Tag an das Forum,

bei meinem 411er Bj. 1966 stand der Tüv und ich habe ihn dazu in die Werkstatt gebracht, die den Tüv in den letzten 10 Jahren gemacht hat. Diesmal ist er nicht durchgekommen, da die hintere rechte Bremse zu schwache Werte lieferte (li 210 daN / re 130 daN). Änhnliche Werte lieferte die Feststellbremse li 180 / re 150. (siehe Tüvbericht)
Die Nachprüfung hat er leider auch nicht bestanden, da es die Werkstatt nicht geschafft hat die Bremse leistungsfähiger zu machen. Es ist eine allg. LKW und Landmaschinenwerkstatt.

Nun möchte ich selber die Ursache für die Leistungsschwäche suchen und diese beheben, sofern es mir gelingt.

Laut Werkstatt und Eigensichtung ist der Bremszylinder und die Bremsbacken beweglich.
Nun meine Frage bzw. Vermutung: Es kann sich doch fast nur um eine Einstellungssache der Bremsbacken zur Trommel handeln, denn ein Hydraulik oder Bremschlauchproblem (zugeqollen) kann man ausschließen, da ja auf der linken Seite genung Druck durch die Hydraulik ankommt. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, oder gäbe es noch andere Ursachen?

Ein zweites Problem ergab sich nach dem Wechsel der Spurstange. Die Werkstatt hat beim Einbau vergessen die Spur einzustellen :mauer sodaß jetzt bei starkem Rechtseinschlag, die Innenseite des linken vorderen Reifens an der Fahrwerksfeder schleift :party . Im Werkstatthandbuch habe ich leider keine Angaben zur Länge der Spurstange gefunden, ich kann jedoch die Alte ausmessen. Nach meinem Verständniss müsste ich den verstellbaren Kugelkopf jedoch hineinschrauben d.h. die Spurstange kürzen um das Schleiffen zu verhindern. Stimmt das?

Ich danke für eure Hilfe,

Gruß, Florian

P.S. Dass die Werkstatt bzw. der Mechaniker nicht gut war weiß ich selber :wink:

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#532876
Hallo Florian,

selbst bei korrekt eingestellter Mechanik kann es aufgrund zu geringer Reibung zu Bremsmomentverlust kommen. Z. B. bei überalterten und verglasten Bremsbelägen. Wenn man viel fährt und bremst oder den Belag aufraut, kann man die Verglasung vermeiden bzw. möglicherweise beheben. Besser wären aber neue Beläge und leichtes Ausdrehen der Trommeln - an beiden Seiten.

Die Spurstange sollte im Fahrzeug unter Messung der Vorspur durch Verdrehen des einen Kugelgelenks auf den vorgeschriebenen Wert möglichst genau eingestellt werden.

Über die Werkstatt Deines Misstrauens sollten wir hier tatsächlich nicht reden. Hoffentlich gibt's in Deiner Nähe eine deutlich bessere.
#532877
Hallo Christoph,

danke für deine Hinweise, verglast sind die Beläge nicht. Jedenfalls ist dies die Information der Werkstatt ;-). Wenn ich die Beläge dennoch aufrauhen möchte, dann am besten mit Schleiffpapier? Welche Körnung würdest Du verwenden.

Bezüglich der Spurstange: Kannst Du mir eventuell den Wert nennen oder mir sagen unter welchem Kapitel / Seite im Werkstattbuch ich diesen Wert finde? Ich habe es trotz Suchen nicht gefunden.

Danke, Florian
#532878
Hallo Florian!

Das Werkstatt-Handbuch zum 401 u. 411 sagt unter Einstell- und Einbauhinweise,
Vorderachse: Vorspur der Räder 2-6mm
Sturz der Laufräder 1°45´

Bez. Bremse; sind alle beweglichen Teile (Hebel, Bolzen) entsprechend leichtgängig?
Aber vermutlich hat Christoph recht: Beläge neu. Trommeln überdrehen...

Gruß Norbert
#532879
Hallo Christoph,
hatte bei meinem 404 (Bremse ähnlich 411) hinten das gleiche Problem, links nur halbe Bremsleistung wie rechts. Ein Kolben war fest, der andere hat geleckt. Habe einen neuen Bremszylinder eingebaut, Beläge und Trommel mit grobem Schleifpapier aufgeraut, so eingestellt, dass sich das Rad gerade frei drehen läßt - und siehe da, super Bremsleistung an allen Rädern.
Wenn die Kolben gängig sind, dann heißt das aber noch immer nicht, dass sie an beiden Rädern gleichmäßig arbeiten. Da kann in einem die innere Reibung durch Verunreinigung etc. groesser sein als im anderen, ergo ist auch die Bremsleistung unterschiedlich.
Auf Deinem Bild sieht der linke Belag unten aus als ob er ausgerissen ist. Dies koennte ein Zeichen von Ueberalterung sein.

Mit Mog Gruessen
Roland
#532880
Hallo Florian,
Die Vorspur am Unimog sollte 0- max.4mm , gemessen zwischen den ( hoffentlich geraden) Felgen sein.
Gemessen wird am Felgenhorn in Achshöhe, also Mitte des Rades, vor der Achse und hinter der Achse.
Der Unterschied sollte bei der Messung hinter der Achse also maximal 4mm grösser sein.

Wenn das Vorderrad also an der Feder schleift , kontrolliere auch den Achsanschlag.

Bremsbeläge raue ich mit Schleifband Körnung 40-60 auf. Hilft aber nur vorübergehend.
Auch das Handbremsgestänge mit Seilen muss gleichmäßig leichtgängig sein
Bremstrommeln müssen nur ausgedreht werden, wenn deutliche Längsriefen erkennbar sind.



Gruß
Jochen
#532881
Hallo Florian,

bei der Hinterachse muss neben allem bereits geschriebenen auch der Einstellung der Handbremse beachtet werden.
Wenn die Handbremse zürückgestellt wurde um die Bremmstrommel besser ab nehmen zu können, begrenzt diese den maximalen Weg der Bremsbeläge und somit auch die Bremswirkung sowohl bei der Betriebsbremse und der Handbremse.
#532884
Danke für all eure Hinweise und Tips. Leider komme ich erst in einer Woche wieder zum Unimog, werde dann aber all dem nachgegen.

@Jochen: Vom Achsanschlag hatte ich in der Einbauanleitung der Spurstange auch gelesen, soweit ich mich erinnere. Da ich momentan das Handbuch nicht zur Hand habe :-), wie wird der Anschlag begrenzt (Schraube?) und wo sitzt dieser genau?

Besten Dank an dieses wunderbare Forum, es ist hilfreicher als viele Ärzte das sind (ich hoffe ich trete hier keinem Mediziner auf die Füße :-))
#532885
Hallo, Florian,
ich hatte mal ein ähnliches Problem. Bei mir hat es geholfen, den Anschlag Nr. 51 zu verschieben (Langlöcher). Außerdem muss zum Einstellen wirklich heftigst das Pedal getreten werden. Wenn Du die Druckluftanlage mit Manometer hast: Zeiger auf Null! Siehe dazu auch mein Beitrag von letztem Jahr hierzu.

Gruß Sebastian
Dateianhänge:
bremse.jpg
bremse.jpg (76.26 KiB) 1557 mal betrachtet
#533195
Gestern war ich nun endlich beim Unimog und habe mir die Problembremse angesehen und auseinander genommen. Ich fand die Beläge nicht so gut wie die Werkstatt des "Misstrauens" verkündet hat und bin zum Herrn Schnetzler von Mogparts gefahren. Habe mir dort einen Satz neuer Beläge gekauft, diese in einer Werkstatt vor Ort aufnieten lassen und dann die Bremse wieder zusammengebaut. Auf den Bildern könnt ihr die Alten sehen. Tatsächlich war bei einem ein Stück abgebrochen. Probefahrt gemacht und konnte eine Bremswirkung feststellen. Ob es nun reicht, wird der Bremsenprüfstand zeigen.
Jedenfalls euch allen danke für die Tips, ich habe sie beim zusammenbauen alle brauchen können.

Nun noch eine Frage zu der Anschlagschlag. Wie kann ich diesen Kontollieren? Gibt es da eine Schraube etc.?

Danke, Florian

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#533220
geosjoggen hat geschrieben: Auf Deinem Bild sieht der linke Belag unten aus als ob er ausgerissen ist. Dies koennte ein Zeichen von Ueberalterung sein.

Mit Mog Gruessen
Roland
Moin,
Das sehe ich auch so. Die Bremse gehört neu belegt. Ein Stück fehlender Belag ist - falls der Tüvonkel die Bremse sehen könnte - eh ein erheblicher Mangel. Da er das beim Unimog durch die Deckel nicht kann - naja. Gut und fachlich richtig ist es jedenfalls nicht so einen Belagsatz nicht zu erneuern und damit weiterzufahren.
Wie schon geschrieben, Beläge neu, Trommeln leicht auskratzen und ruhe ist. Wenn es dann immernoch nicht reicht: Beläge abdrehen.

Gruß
Alex

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