Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#573277
Hallo Zusammen,

in letzter Zeit beobachte ich beim Fahren, dass ich in rechts-Kurven ein raues, reibendes Geräusch höre. Ebenso bei Fahrten den Berg hinunter mit einem kleinen Gang. Ich hätte ein Radlager vorne links im Verdacht, wenn es nicht auch bei langsamem Fahren auch zu hören wäre. Hat jemand einen Tip, worauf ich schauen könnte?
Radlager gibt es ja so gesehen nicht, das heißt ja dann Radvorgelege, oder?

Viele Grüße
Franz
#573285
Hallo Franz,

im Radvorgelege sind schon auch Lager, also so falsch wäre der Begriff nicht.
Zu aller erst würde ich die Ölstände in eben den Radvorgelegen und Achsen prüfen, ob diese im regulären Bereich sind. Am Besten gleich einen Ölwechsel dabei machen und schauen ob sich irgendwelche Teilchen in dem Altöl befinden.
Sind die Temperaturen der Vorgelege alle gleich oder gibt es dort Unterschiede.
Fahrzeug aufbocken und testen ob es beim manuellen drehen der Räder auffälligkeiten oder Unterschiede gibt.
Dabei auch das Lagerspiel testen.
#573335
Hallo Freanz
eccolibri hat geschrieben:Radlager gibt es ja so gesehen nicht, das heißt ja dann Radvorgelege, oder?
Radvorgelege bezieht sich auf die Untersetzungsstufe am Rad. Natürlich gibt gibt es auch eie Radlagerung, das große Zahnrad dient dabei als "Ersatz" für die Lagerwelle mit integriertem Lagerinnenring. Und genau da ist das Teil relativ empfindlich.
Ist der "um", stimmt je nach fortgeschrittenem Lagerverschleiß auch der Zahneinfriff am Vorgelege nicht mehr. Deine Geräusche bei langsamer Fahrt können durchaus von dem defekten Lager herrühren. Auch in Kippen in der Kurve führt zu dann Lauf- und Getriebegeräuschen.
#573407
Hallo Zusammen,
heute hatte ich die Zeit mir den Unimog auf die Böcke zu stellen und die Räder mal per Hand zu drehen.
Tatsächlich gab es im Vergleich zum anderen Rad auf der Vorderachse schließlich vorne links ein raues Laufgeräusch.
Um zu vermeiden, dass es vllt von den Bremsbelägen kommt, haben wir auch die Schalen abgebaut und haben das Ohr mal richtig rangehalten. Es scheint so, als käme das Geräusch vom Radlager an sich und nicht vom Vorgelege.
Wenn man das tauschen will, dann kommt man vermutlich nur von der Radseite aus hin, oder? D.h. Rad abbauen, Nabe öffnen und damit auch der Dichtring, oder?
Wie würdet ihr nun vorgehen und vor allem, welche Arbeiten könnte ich bei der Gelegenheit auch noch mitmachen, z.B. der Achsölwechsel. Habt ihr da einen Tip, welches Öl ich gut verwenden kann?

Liebe Grüße
Franz
#573409
Hallo Franz,

hast Du das zu Deinem Mog passende Werkstatthandbuch? Falls nicht empfehle ich Dir dies dringend, denn dort findest Du Antworten auf Deine Fragen.
Was ist bei Dir der Unterschied zwischen Radlager und Radvorgelege?
Wie Helmut weiter oben richtig geschrieben hat ist das Radlager Teil des Vorgeleges und dieses musst du zwerlegen um an das Lager zu kommen. Dazu muss natürlich das Öl abgelassen werden und später durch neues ersetzt werden. Und auch die entsprechenden Dichtungen müssen neu gemacht werden. Ob noch weitere Dinge im Vorgelege im Argen sind siehst Du erst beim Zerlegen.
#573413
Hallo Franz,
eccolibri hat geschrieben: 14.01.2024, 18:06
Wie würdet ihr nun vorgehen und vor allem, welche Arbeiten könnte ich bei der Gelegenheit auch noch mitmachen, z.B. der Achsölwechsel. Habt ihr da einen Tip, welches Öl ich gut verwenden kann?
Bezüglich der weiteren Arbeiten, die du dabei vornehmen könntest, kommen wir Jürgen schon beschrieben hat die Dichtung, wenn du ganz vorbildlich sein willst natürlich auch am Achsrohr nicht nur am Radträger/Vorgelege.

Interessant wäre es dabei auch die Kreuzgelenke zu kontrollieren, ob die Freigängig aber ohne Spiel sind. Bei meinem 421 z.b. hat eines der Kreuzgelenke gehangen und das hat mir dort das Radlager zerstört.

Weitere Kleinigkeiten, die man dabei kontrollieren könnte wären natürlich Bremsschläuche und die Entlüftung, die ist nämlich auch nur aus dünnem Metall und kann Durchrosten. Die Buchsen der Lenkung können dabei auch noch kontrollierte werden.

Zum reinen Vorgehen:
Ich habe das Vorgelegen bzw den Radträger ganz abgebaut.
Dafür müssen zunächst alle Leitungen und Lenkverbindungen ab an der Seite. Danach musst du eigentlich einfach nur die Lager von der Lenkung öffnen (unten den Lenkarm abschrauben) und kannst das ganze Vorgelege nach (schräg) oben abheben, mit samt der Antriebswelle ins Differential.
Danach öffnest du dir Schrauben auf der zum Fahrzeug zeigenden Seite des Vorgeleges und bist schon da.



Grüße
Sebastian
Dateianhänge:
IMG_20221001_161637370_HDR.jpg
IMG_20221001_161637370_HDR.jpg (1.44 MiB) 3970 mal betrachtet
IMG_20221001_135748258_HDR.jpg
IMG_20221001_135748258_HDR.jpg (1.35 MiB) 3970 mal betrachtet
#575771
Hallo Zusammen,
vielen Dank für die tollen Antworten.
Leider hatte ich jetzt länger keine Zeit mich dem Ganzen anzunehmen.
Jetzt bin ich wieder dran, allerdings bin ich beim ersten Punkt schon gescheitert...ich wollte mal vorab ein paar Dichtungen und Lager beschaffen. Allerdings gibt es ja zahlreiche verschiedene Achsen, wie mir das von Jürgen Fahlbusch empfohlene, erworbene Werkstatthandbuch zeigt.
Ich konnte bei mir am Gehäuse vom Differential folgende Nummer ausmachen:
421.351.02.15? 1935.72
Leider passt diese Nummer zu keiner der Nummern, die im Werkstatthandbuch genannt werden, da diese alle mit 421.330... bzw 421.350....
Habe ich die richtige Nummer erwischt?
Welche Dichtungen brauche ich in jedem Fall? Das kaputte Lager kann ich nach dem Zerlegen ja dann ausmachen und entsprechend bestellen.
Öl habe ich bereits.

Viele Grüße
#576312
Hallo Zusammen,

ich bin wieder einen Schritt weiter!
Beim Zerlegen ist mir das Staubschutzblech auf der Rückseite der Radnabenscheibe aufgefallen, das zwischen dem Verschleißring und der Scheibe sitzt, wo das Rad montiert wird.
Das sieht sehr "selbstgebastelt" aus und scheinbar schleift der Bereich mit den Bolzen am eigentlichen Lagergehäuse. Das könnte die Geräusche vielleicht erklären?
Dürfte ich die Kenner und Fachleute in diesem Forum um einen fachkundigen Kommentar zu den Bildern bitten, ob das Teil so original ist?
Wie nennt man das richtig? Bzw. hat jemand evtl. noch einen heißen Tip, wo man das Teil käuflich erwerben könnte?
Vielen Dank um Voraus
Liebe Grüße
Franz
Dateianhänge:
IMG_20240707_123331.jpg
IMG_20240707_123331.jpg (1.56 MiB) 2676 mal betrachtet
IMG_20240707_115021.jpg
IMG_20240707_115021.jpg (731.73 KiB) 2676 mal betrachtet
IMG_20240707_114946.jpg
IMG_20240707_114946.jpg (985.94 KiB) 2676 mal betrachtet
#576350
Hallo Franz,

habe das Prozedere auch hinter mir, guckst du hier: unimog-421-neuanschaffung-t103068.html
Bei mir waren zusätzlich noch die Buchsen der Antriebswellen im Achsrohr gebrochen und mussten ausgewechselt werden, ebenso die Schwenklager der Vorgelege (dort wo sich das Vorgelege an der Achse dreht). Zusätzlich zum Werkstatthandbuch arbeite ich mit dem Ersatzteilekatalog, dort stehen alle wichtigen Ersatzteilnummern aufgelistet mit Explosionszeichnungen. Die Teile habe ich bei den üblichen Verdächtigen wie Mogparts usw. bezogen. Wegen dem Ölfangblech schau mal hier: https://www.nutzfahrzeuge-kindermann.de/Oelfaengerblech

Frag dort mal an bzgl. Lieferbarkeit usw. Auf dem Bild sieht deins original aus, also nichts selbstgebaut.

Gruß und gutes Gelingen
Philip
#576355
Hallo Philipp,

danke für den heißen Tip!
Das hoffe ich ja doch nicht, dass es so weit fehlt....eieieiei....Dann werde ich mir wohl mal die Zeit nehmen müssen und auch mal genauer in die Achse reinschauen.

Ich habe alle namhaften Lieferanten bereits angeschrieben, leider ohne Erfolg. Ich denke, wenn sich jemand findet, der sowas herstellen könnte, gäbe es einen Markt dafür :grinning:

Was mich an der Nabe stutzig macht, sind die drei "knubbel", die sehen nämlich sehr "selbstreingemacht und abgeflext aus"
kann mir zudem nicht vorstellen, dass in einem Ölfangblech Löcher reingehören... die sind ja beim Originalteil auch nicht drin. DUBIOS :grinning:

Liebe Grüße

Franz
#576919
Hallo Zusammen,

kurzer Zwischenstand und eine Frage:
Habe jetzt das Vorgelege samt Antriebswelle ausgebaut und neu gelagert.
Jetzt wollten wir heute eigentlich alles wieder zusammensetzen. Doch schon beim oberen Achsschenkellager sind wir gescheitert.

Hier die Frage: Muss das obere Achsschenkellager aufgepresst werden, oder sollte es, so wie das untere Achsschenkellager "relativ locker rein und raus gehen"?
Beim Lösen des Vorgeleges ist das Lager auf dem oberen Achsbolzen verblieben und rührt sich keinen mm. Anbei noch ein Bild zum Verständnis.

Beim Auseinanderbauen wurden keine großartigen Lagerschäden festgestellt. Allerdings war der Dichtring zur Distanzscheibe flächig bis aufs Metall gleichmäßig abgeschabt, daher die Vermutung, dass der Ölfänger dort schleift und da die Geräusche herkommen.
Zumindest sind jetzt die Lager neu. Der Ölfänger wird gerade "restauriert" und evtl. bekomme ich von einem befreundeten Metallbauer einen nachgebaut. Werde weiter berichten!

Viele Grüße
Franz
Dateianhänge:
WhatsApp Image 2024-08-22 at 20.21.20.jpeg
WhatsApp Image 2024-08-22 at 20.21.20.jpeg (217.16 KiB) 1429 mal betrachtet
WhatsApp Image 2024-08-22 at 20.21.20.jpeg
WhatsApp Image 2024-08-22 at 20.21.20.jpeg (217.16 KiB) 1429 mal betrachtet

Hallo Jonas, ersteres ist richtig, da die Verzahn[…]

Hydrauliksteuerblock 411er

Hi, Auch wenn's nicht das Thema ist: dass HEYC[…]

Ich wuerde die Zylinderkopfschrauben vom OM366 al[…]

Hallo Speiche59, könntest Du den Kontakt zum[…]