- 05.06.2007, 08:23
#154635
@ Achim, Georg
gleich eine Frage zu Eurer Ausarbeitung
Mein Bezug ist der Schaltplan UZ 54 -0100/1, Unimog 421, 12.80
1. In diesem Schaltplan ist der Vorglühwiderstand gar nicht mehr extra aufgeführt. Ihn gab es im
Schaltplan Betriebsanleitung U421 von 1966 unter Pos. 14.
Der Vorglühwiderstand war bei unserem U421, BJ 1967, auch noch vorhanden, aber nicht mehr angeklemmt. Wir nahmen ihn bei der Generalüberholung jetzt heraus.
2. Die alten in Reihe geschalteten Glühdrahtkerzen sind uns durch einen Kurzschluss im Glühanschlassschalter durchgebrannt. Wir merkten ihn nicht, so dass sie bis zum Selbstmord glühten, obwohl am Schalter eine Kontrollampe war, wie gesagt am Schalter.
3. Danach hatte mein Partner Vassili gebrauchte parallel geschaltete Glühstifte eingebaut.
Gemäß der Ausarbeitung von Martin Kerzendorf heissen die parallel geschalteten "Glühkerzen" offiziell Glühstifte. Auf Euerer Bosch-Schachtel ist die genaue Bezeichnung nicht zu erkennen.
Deshalb meine Frage: Reden wir vom gleichen? Vermutlich schon. Ich verwende jetzt mal meine Bezeichnungen (Glühkerzen für Reihenschaltung; Glühstifte für Parallelschaltung) im weiteren Verlauf.
4. Die Verwendung des Glühüberwachers ist eine interessante Lösung. Danke für den Hinweis!
Bei den alten reihengeschlateten Glükerzen war es dann vermutlich so:
Widerstand einer Glühkerze = Widerstand des Glühüberwachers
also 12/5 V, ca. 2,5 V Spannungsabfall über dem Glühüberwacher (Pos.23) im oben aufgeführten Schaltplan .
Nach Eurem Umbau auf 11V Glühstifte (Stabglühkerzen) müsste bei Weiterverendung des Glühüberwachers also ca. 1 V über dem Glühüberwacher abfallen. Ggfs. fallen über den parallel geschalteten Glühstiften dann nicht 11 V, sondern etwas weniger ab. Das schlägt vermutlich nicht zu Buche, da die Anlage auf Spannungsschwanken nicht allzu empfindlich reagiert.
5. Unsere Glüstifte stammen aus einem DB-220D; leider weiss ich nicht, ob sie in 11 V- Ausführung waren, da ich sie nur verbaut sah.
6. Im Forum stellte ich mal die Frage, was zur Glühüberwachung mit Glühstiften notwendig sei. Damals hiess es, - wie auch bei Dir -, dass ein Schnellglüh-Set des Guten eher zu viel sei und man ohne alles auskäme. Das beruhigt mich zunächst.
7. Dann berichtet mir aber mein Partner Vassili, der den Unimog nach dem Umbau ein halbes Jahr fuhr, - ich leider nicht -, dass man sehr schnell von Vorglühen auf Anlassen gehen muss, weil die Glühstifte sich äusserst rasch erwärmten. Also mußte etwas getan werden.
8. Um eine Kontrolle zu haben und aber sicher zu gehen, dass der Vorglühanlasschalter einwandfrei funktioniert, habe ich von der 4. Glühstift (Stabglühkerze) ein Kabel zu einer roten Warnleuchte gelegt, die anstelle des Glühüberwachers eingebaut ist.
Sobald der Vorglühanlassschalter gezogen wird, also auch der 4. Glühstift 12 V anliegent, leuchtet die parallel geschaltete Warnleuchte rot; also im "Rücklauf" von den Glühstiftkontakt her, nicht vom Schalterkontakt, was bei uns trotz erloschener Warnleuchte zum Kurzschluß im Schalter führte!
Eure raffiniertere Lösung kannte ich leider vor ein paar Moanten nicht.
Und nun ist die Windschutzscheibe bereits drauf, so dass ich mit meinen kanadischen Holzfällerklauen ungern im engen Raum unter dem Armaturenbrett herumfuchteln möchte. Ausserdem weiss ich nicht, ob wir 11-V-Stifte verbaut haben. Kann man das erkennen, ohne sie herauszuschrauben?
Meine Frage:
Ist für erfahrene Dieselmotorenfahrer diese visuelle Überwachung verbunden mit einem leisen Count Down wührend des Vorglüh- und Anlassvorgangs genug, oder sollten wir da unbedingt nochmals auf Eure Glühüberwacherlösung umbauen?
9. Habe noch Folgendes gemacht, um einigermassen eine Prüfung zu haben, ob zumindestens noch ein paar Glühstifte funtionieren:
Vom 3. Glühstift her geht es an ein den Pol Kontrollämpchen. Der andere Pol des Kontrolllämpchens liegt an dem Schaltrelais (Wechsler) für den elektrischen Betriebsstundenzähler aus einem alten Bautz-Mähdrescher um 1962.
9a) Steht der Motor still, dann liegt an (61)=D der Lichtmaschine Masse.
Ausgang 87 führt an den Betriebstundenzähler (=FALSE), also kein Strom;
Ausgang 88 an den zweiten Pol des Kontrollämpchen (=TRUE) lässt dies brennen, da ja die Glühlawendel der nicht geschalteten parallelen Glühstifte an Masse liegen.
9b) Sobald der Glühanlassschalter gezogen ist, liegt auf dem ersten Pol auch Plus und das Kontrollämpchen erlischt.
9c) Sobald der Motor läuft, liegt an (61) Plus an, das Relais schaltet den Betriebsstundenzähler und das Kontrolllämpchen hat an beiden Polen kein Potential (Glühanlassschalter = FALSE, Relais Ausgang 88 = FALSE).
Bin mal gespannt, ob es funktioniert.
Gruß aus Moskau von Karl